35 | Eine ganz dumme Idee

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„Nein, nein und nochmal nein!", beharrte Peter und hob den Zeigefinger. „Du wirst dich nicht als Köder für diesen irren Psychopathen anbieten und dein Leben aufs Spiel setzten."

„Er wird mich schon nicht von den Klippen stoßen", witzelte Bob.

„Das würde ich so nicht sagen. Dem Boss ist alles zuzutrauen", mischte sich Skinny ein.

„Wir werden ja in der Nähe sein und die Polizei ist ja noch da", argumentierte Justus.

Die ungleiche Gruppe hatte sich in Bobs Zimmer verschanzt und überlegte die nächsten Schritte. Justus und Bob saßen auf Bobs Bett, Skinny lehnte mit den Händen abgestützt am Fenster und Peter tigerte wie am Morgen unruhig auf und ab.

Nachdem das Treffen an der Eisdiele beendet, und Charles außer Sichtweite gewesen war, hatten sich Peter und Skinny dem dritten Detektiv offenbart. Bob war nicht sehr verwundert gewesen, dass Peter ihm gefolgt war, nur über Skinnys Anwesenheit hatte er sich anfangs gewundert. Doch die Erklärung, die Skinny ihm auf seine Frage hin gegeben hatte, überzeugte ihn: Skinny gefiel es nicht, wie skrupellos sein Boss die Dinge mit den Drei Fragezeichen angegangen war und bangte nun auch um seine Freiheit, da er dem Boss nicht mehr zutraute, den Coup durchzuziehen und das versprochene Geld für Skinny zu besorgen.

Sie alle hatten sich dann darauf geeinigt, dass es in diesem spezialgelagerten Sonderfall wohl besser war, ausnahmsweise zusammenzuarbeiten.

„Ich werde es nicht zulassen, dass du ganz allein mit diesem Spinner in die dunklen Höhlen gehst!", protestierte Peter erneut.

„Du kannst ja schon vorher in der Höhle Position beziehen und auf mich aufpassen", schlug Bob lächelnd an Peter gewandt vor.

„Ja, das mache ich", ging Peter sofort darauf ein. Bobs Herz machte einen Satz. Peter war so süß, wenn er sich Sorgen machte.

„Und ich bleibe oben an den Klippen und gebe der Polizei ein Zeichen, wenn alle Gangster in der Höhle sind", sagte Justus.

„Und ich kassiere das Geld von Cotta und mache dann die Biege", grinste Skinny.

„Du Skinny", korrigierte Justus, „stellst den Käfig mit der Katze am Übergabeort ab und verzichtest auf das Lösegeld. Dafür erwähnen wir nicht deine Beteiligung am Raub im Archiv und die Entführung der Katze des Inspektors."

Skinny schnaubte. Doch weil er wusste, was auf dem Spiel stand, nickte er.

„Gut, dann fährt Bob mit seinem Käfer kurz vor Mitternacht zu den Höhlen, wo er sich mit Charles trifft. Peter, wir sind schon früher da und legen uns auf die Lauer. Skinny, du berichtest Charles, dass sich Peter und Bob heftig gestritten haben und ich mit Peter bei der Lösegeldübergabe der Katze dabei sein werde. Dann wird er nicht mit uns rechnen."

Alle nickten einstimmig.

„Ich hole uns mal was zu trinken", sagte Bob und stand vom Bett auf.

„Ich werde kurz meine Tante anrufen, dass ich heute Nacht später nach Hause komme", sagte Justus und verließ hinter Bob das Zimmer.

Plötzlich waren Peter und Skinny allein in Bobs Zimmer übrig. Skinny wanderte durch Bobs Reich und sah sich um. Es war nicht sehr groß, aber aufgeräumt.

Es gab einen Schreibtisch, auf dem Bob nicht nur Hausaufgaben machte, sondern auch seine Skizzen anfertigte. Daneben stand ein hohes Bücherregal, in dem, ordentlich nach Autor und Titel sortiert, Bobs Bücher aufgereiht waren. Ein Regalbrett hatte Bob für seine Kameras und Fotoausrüstung bestimmt.

An der Wand über dem schmalen Bett hingen ein paar Plakate von Bands, die Bob bei Sax Sandler betreute, und ein paar Fotos im Rahmen über dem Kopfende. 

Skinny sah genauer hin. Ein Foto zeigte die Drei Detektive vor dem Schrottplatz. Peter, der in der Mitte stand, hatte die Arme um die Schultern seiner kleineren Freunde gelegt. Justus und Peter lächelten in die Kamera. Nur Bob schaute auf dem Foto zu Peter hoch und lächelte glücklich. Es war ein sehr schönes Foto, wie Skinny fand und er spürte eine leichte Eifersucht, als er die drei Freunde so eng zusammen sah. Er hatte sich auch immer solche Freunde gewünscht.

Neben dem Bett stand ein kleiner Nachttisch mit einer Leselampe und einem Roman, den Bob gerade las. Daneben lag sein gelbes Notizbuch.

„Nettes Liebesnest", kommentierte Skinny.

„Bitte?", fragte Peter verwirrt.

„Na, du und Bob", grinste er vielsagend und hob Bobs Notizbuch vom Nachtisch hoch. Er blätterte durch die Seiten und blieb an dem Bild des Surfers hängen. „Seid ihr denn kein Paar?", stichelte er, um Peter zu ärgern.

„Ich wüsste nicht, was dich das angeht, Skinner", raunzte Peter, der mit dieser Aussage Öl ins Feuer von Skinnys Vermutungen goss. „Und leg sofort das Buch wieder hin, das ist Privat!", befahl er.

„Ihr seid eigentlich ganz süß zusammen", grinste der Blonde provokant. „Wenn ihr nicht solche Nervensägen wärt", setzte er nach.

„Bleibst du etwa auch noch länger hier!", fragte Peter genervt.

„Um euch beim Turteln zuzusehen und dem Dicken dabei, wie er Chips in sich reinstopfst? Lieber steche ich mir eine Nähnadel durch den Arm", lachte Skinny und blätterte weiter durch Bobs Notizbuch.

„Ich habe gesagt, du sollst das weglegen", fauchte Peter und schritt auf Skinny zu. Der hob das Buch in die Höhe und versuchte, Peter zu entkommen. Doch er erwischte Skinnys Arm und zwang ihn mit ein paar Griffen in die Knie.

„Du gibst mir jetzt das Buch und verlierst bei niemandem ein Wort über das Gerücht, dass Bob und ich ein Paar sind. Das geht nur Bob und mich was an. Und ich schwöre dir, wenn ich auch nur einen Spatzen etwas darüber pfeifen höre, bringe ich dich eigenhändig um", sagte Peter ernst und ließ Skinny erst los, nachdem dieser ihm das Notizbuch ausgehändigt hatte. Anscheinend hatte er am Nachmittag nichts über Peters Kampfkünste gelernt. Skinny rieb sich abermals den Arm und nickte.

„Interessanter Anblick", grinste Bob, der schon eine Weile in der Tür gestanden und Peters Plädoyer mitbekommen hatte. „Wie ich sehe, hast du alles im Griff, Peter?"

„Er wollte dein Notizbuch", sagte Peter etwas kleinlaut und reichte es Bob. Der war ein bisschen stolz auf Peter, dass er sich so für Bobs Privatsphäre einsetzte. Vielleicht würde er ihm später das Bild und das Gedicht zeigen, wenn sie mal einen Moment für sich hatten.

„Kommt ihr beiden mit runter? Ich habe uns etwas zu essen geordert", erklärte Bob.

„Ich wollte grade gehen", sagte Skinny, der sich berappelt hatte und nun neben Peter stand und dabei auf ausreichend Abstand achtete.

Bob schüttelte den Kopf. „Diesmal nicht, Skinner. Wir brauchen dich, da du am Meisten über Charles und seine Pläne weißt. Ich gehe erst mit ihm in die Höhlen, wenn ich alles, was ich kann, in Erfahrung gebracht habe. Und das ist deine Chance, endlich mal auf der richtigen Seite eines Falles zu stehen", lockte Bob.

Peter sah interessiert zu Skinny, der noch mit sich haderte. „Bleibst du, oder soll ich dir schon mal eine Nähnadel holen?"

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