34 | Süße Zitronen

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Peter ließ Bob, der zu Fuß unterwegs war, einen guten zeitlichen Vorsprung und rief in dieser Zeit Justus an, um ihn über die geplante Beschattung zu informieren. Die Zentrale war nicht besetzt, also probierte er es auf Justus' Handy.

Als der erste Detektiv endlich abnahm, klang er aus der Puste, so als hätte er Sport gemacht. Peter erzählte schnell, dass er zum Pier fahren würde und schlug dann Justus vor, sich danach noch mal zu treffen, um über die Ergebnisse zu sprechen. Justus schien zu Peters Überraschung nicht allzu begeistert, stimmte aber zu. Als Peter wieder auflegte, kam ihm der Gedanke, dass Justus für den heutigen Tag vielleicht schon andere Pläne gehabt hatte. Und die hatten wohl nichts mit Mathildas Kirschkuchen zu tun.

Um kurz vor 14 Uhr nahm er seinen MG, um zum Pier zu fahren. Er brauchte nur ein paar Minuten und stellte seinen Wagen in ausreichendem Abstand zur Eisdiele an der Straße ab. Dann warte er. Keine zwei Minuten später sah er Bob mit Buddy auf den Pier zu spazieren und vor der Eisdiele halt machen. Buddy machte sich gleich über die Wasserschüssel her, die extra für die Vierbeiner dort aufgestellt worden war. Dann verschwand Bob hinter der Eisdiele.

Peter ärgerte sich, dass er diesen Platz ausgewählt hatte. Von hier aus konnte er Bob nicht sehen, aber er war sich auch nicht sicher, ob Charles schon da war und wollte nicht überrascht werden, wenn er jetzt auf den Pier ging. Er musste davon ausgehen, dass Charles auch Justus und ihn schon einmal gesehen hatte und wiedererkennen würde.

„Schisser Shaw, ich wusste, dass DU kommen würdest", sagte eine eisige Stimme und eine kalte schwere Hand legte sich auf Peters Schulter. Der zuckte kurz zusammen, griff dann aber nach dem Arm, der an der Hand ging und drehte sie dem Angreifer mit einem geübten Griff auf den Rücken. „Hey", maulte Skinny, als er Peter mit schmerzverzerrtem Gesicht ansah. „Ist das deine Art ‚Danke' zu sagen?"

„Ist er schon da?", wollte Peter nur wissen und drückte den Arm noch ein wenig fester an Skinnys Rücken. Dessen Beine knickten kurz ein.

„Ja, ja, du Grobian. Er ist schon da. Ich wollte dich eigentlich nur zum Spionieren abholen", fauchte Skinny. Peter lockerte den Griff und ließ schließlich los. Wütend rieb sich Skinny den Arm. „Wenn der gebrochen ist, kannst du was erleben", blubberte er.

„Dann könntest du nicht mehr so rummeckern", sagte Peter unbeeindruckt.

Bob hatte sich gegenüber von Charles an einen Tisch im Freien gesetzt und ihn begrüßt. Buddy, der sonst immer sehr freundlich zu allen gewesen war, hatte seinen Schwanz eingezogen und geknurrt. „Komisch," wunderte sich Bob, „das hat er noch nie gemacht." Er streichelte behutsam Buddys Kopf und der Hund beruhigte sich wieder.

„Vielleicht riecht er die Katze meiner Mitbewohnerin", vermutete Charles. Um Ausreden war er noch nie verlegen gewesen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Bob den Hund, den er am Strand in den Seesack gesteckt hatte, mitbringen würde. Anscheinend nahm das Tier ihm dies noch übel. 'Wir hätten den dreckigen Mistköter ins Meer werfen sollen!', raunte es in seinem Kopf. ‚Nicht jetzt!', feuerte Charles zurück.

„Was möchtest du essen, Bob? Ich lade dich ein", sagte Charles und lächelte Bob verführerisch an. Bob war es fast unangenehm, dass er sich so offen mit Charles traf und dieser mit ihm flirtete. Nach allem, was Peter beim Verabschieden gesagt hatte, war er nun sehr viel vorsichtiger, wenn es um Charles ging.

Doch er rang sich ein Lächeln ab. „Ich nehme ein Zitronen-Eis mit Sahne", sagte er, obwohl dies eigentlich Peters Lieblingseis war und nicht seines.

„Gute Wahl", lächelte Charles und winkte die Bedienung heran. Als Charles mit der Bestellung abgelenkt war, musterte Bob seine Begleitung intensiver. Charles Haare waren fast schwarz und seine Nase war markant. Seine hellblauen Augen waren außergewöhnlich und doch schien ihn der Junge an jemanden zu erinnern. Wenn er vielleicht zwanzig Jahre älter wäre...

„Fertig mit Starren?", grinste Charles und Bob erwachte aus seinen Gedanken.

„Entschuldige", lächelte Bob.

Charles grinste. „Bei dir stört mich das nicht, Bob", sagte er und ließ seine Hand auf dem Tisch zu Bobs Hand wandern. Er hatte Peter zwar noch nicht entdeckt, doch laut Skinny würde er bestimmt irgendwo in der Nähe sein. Und entweder würde er platzen vor Eifersucht oder er würde Bob dafür verurteilen, dass er sich mit einem Mann traf. Diese beiden Optionen gab es für ihn. Charles hoffte auf letztere. Doch Bob reagierte anders als erwartet. Er zog die Hand zurück, fischte eine Visitenkarte aus der Hosentasche und gab sie Charles in die ausgestreckte Hand.

„Was ist das?", fragte dieser und konnte seine Enttäuschung darüber, dass Bob seine Hand nicht genommen hatte, nur wenig verbergen.

„Ich möchte dir unsere Hilfe als Detektive anbieten, weil du doch nach deinem Vater suchst", erklärte Bob, während Charles die Karte las.

„Recherchen und Archiv, Bob Andrews", sagte Charles bewundernd und hatte nun den perfekten Aufhänger gefunden, um das Thema anzusprechen, weswegen er hergekommen war.

„Apropos Archiv", fing er an. „Habt ihr mit dem Fall zu tun, in dem es um das verschwundene Archiv in Rocky Beach geht? Ich habe davon in der Zeitung gelesen."

In Bobs Kopf schrillten nun alle Alarmglocken. Er war sich nun sicher: Peter hatte recht gehabt! Dass Charles sich so genau nach ihrem Fall erkundigte, konnte kein Zufall sein! Ein wenig schade fand er es dennoch, dass er ihn anscheinend nur angesprochen hatte, um ihn auszuhorchen. Aber gleichzeitig war er stolz auf Peter, dass er Charles von Anfang an misstraut hatte.

„Ich muss zugeben, dass wir in dem Fall ermittelt haben, bis die Polizei ihn übernommen hat", sagte er mit gespieltem Stolz. Er wusste genau, was er zu tun hatte.

Peter, der mit Skinny hinter der Hausecke stand und das Gespräch belauschte, konnte es nicht glauben. Würde Bob ihm jetzt alles verraten? Hatte er nicht gemerkt, dass dies eine Falle war? Er wollte sofort losstürmen, als Skinny ihn zurückhielt.

„Warte noch, Peter. Bob kriegt das schon ohne uns hin", sagte er und Peter gehorchte, da Skinny ihn diesmal nicht Schisser und Bob nicht Mr. Langweilig genannt hatte.

„Wie spannend", meinte Charles, nachdem Bob ihm eine sehr gekürzte Fassung ihrer Ermittlungen in den Höhlen preisgegeben hatte. „Und die Polizei bewacht jetzt diese Höhlen, bis die Gangster zurück sind?", fragte er betont unauffällig. Bob grinste. Er würde eine schöne Falle für Charles und seine Gangster auslegen.

„Ich darf es ja eigentlich nicht erzählen", flüsterte er und beugte sich etwas näher zu Charles hinüber. „Aber heute um Mitternacht wird keine Polizei vor Ort sein, da sie mit einem anderen Fall beschäftigt sein werden. Und wenn du willst, kann ich dir die Höhlen dann zeigen", lächelte er verführerisch.

„Nur wir beide?", flüsterte Charles zurück.

„Nur wir beide", grinste Bob und wusste, dass sein Gegenüber ihm ihn die Falle gegangen war. Das Gleiche dachte auch Charles, der sich schon den Schatz holen und Bob die Klippen runterstürzen sah.

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