25 | Ein Dieb in Hogwarts

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

In Zaubertränke konnte ich mich gar nicht konzentrieren, weil ich nur an das Lied aus dem Goldenen Ei denken musste und an die Frage, wie ich es schaffen sollte, eine Stunde lang unter Wasser bleiben zu können.
Ich saß zwischen Maisie und Draco, letzterer wirkte auch etwas nachdenklich und abgelenkt, doch ich hatte nicht den Kopf dafür, ihn zu fragen was los war. Ich wusste, dass das eigentlich doof von mir war, doch ich hatte im Moment einfach andere Sorgen.
Er hatte sich vorhin etwas gewundert, als Maisie und ich völlig aufgeregt und verschwitzt, und ich mich nassen Haaren, vor dem Klassenraum auftauchten, hatte allerdings nicht gefragt.
Snape hingegen hatte mir erstmal vor der ganzen Klasse gesagt, ich solle doch bitte abends und nicht kurz vor dem Unterricht duschen ... Wenn der wüsste.
Ich kaute grade nervös auf meiner Lippe herum, als Maisie mir unauffällig in die Rippen stieß und mir unter dem Tisch ein Zettelchen reichte. Kurz sah ich zu Snape, der grade ganz vertieft in seinen, recht aggressiven, Vortrag war, also konnte ich es riskieren den Blick von ihm zu nehmen und ihre Botschaft zu lesen.

Lass dir von den Zwillingen helfen, wir finden niemals eine Lösung für das Problem
1. sind wir zu jung und unerfahren
2. haben die beiden immer gute Ideen
3. warum nicht?

Ich sah wieder auf und warf ihr einen genervten Blick zu. Das sie mit den Zwillingen unter einer Decke gesteckt hatte, als es um den Weihnachtsball ging, war ja eine Sache, aber das sie jetzt die ganze Zeit versuchte mich den beiden näher zu bringen, fand ich eindeutig zu offensiv. Also schüttelte ich mit Nachdruck den Kopf und zerknüllte den Zettel.
Sie verdrehte die Augen und sah mich an, als ob sie mir noch etwas zu sagen hatte, doch Snape kam ihr zuvor.
„Miss Anderson, wären Sie so nett und würden mir die wichtigsten Zutaten für einen wirkungsvollen Vielsafttrank nennen?" Seine schnorrende Stimme surrte unheilverkündend durch den düsteren Kerker und Maisie wurde neben mir ganz klein.
„Ähm ... Also ... Ich ... Wissen Sie ... Also ..." Stammelte sie hilflos und schaute mich flehend an. Ich wusste die Antwort, doch ich wusste auch, dass man Snape bei seinen Bloßstellungen besser nicht in die Quere kam, also blieb ich stumm und starrte Snape an.
Dieser lächelte böse und schüttelte den Kopf.
„Es täte Ihnen gut dem Unterricht zu folgen, Miss Anderson."
„Ja, Sir!" Erwiderte sie blitzschnell und nickte wie besessen um ihm klar zu machen, dass sie seine Lektion gelernt hat. Sein Blick huschte zu mir.
„Und Sie, Miss Potter? Können Sie mir die wichtigsten Zutaten für den Vielsafttrank nennen?" Sein Lächeln wurde immer gemeiner, weil er sich sicher war, dass ich die Antwort nicht kannte, doch da hatte er sich diesmal geschnitten. Ich setzte mein schönstes Lächeln auf, in seinen Augen blitzte ein Anflug von Verwirrung auf, doch dann grinste er noch fieser.
„Natürlich, Sir. Um einen wirkungsvollen Vielsafttrank brauen zu können, braucht man unter anderem Florfliegen, Blutegel, Flussgras, Knöterich, das gemahlene Horn eines Zweihorns, kleingeschnittene Haut einer Baumschlange und selbstverständlich einen Teil der Person in die man sich verwandeln möchte." Ich lächelte noch immer, doch Snapes Augen hatten sich zu engen Schlitzen verzogen, sein Lächeln war schmal und grausam, er schien sich auf gruselige Art und Weise zu freuen und ich fragte mich warum.
„Nun gut." Zischte er und begann vor der Klasse auf und ab zu gehen.
„Und was darf man auf keinen Fall tun, wenn man will, dass die Verwandlung erfolgreich ist?" Fauchte er wie eine aufgebrachte Katze quer durch den Raum, doch ich behielt mein Lächeln bei.
„Da man sich mithilfe des Tranks lediglich in eine andere Person verwandeln kann, darf es nicht passieren versehentlich den Teil eines Tieres, statt den einer Person in den Trank zu mischen, das würde zu einer halben, in den meisten Fällen schmerzhaften Verwandlung führen."
Er seufzte leise auf und blieb stehen.
„Gut, gut. Eine letzte Frage, Miss Potter. Haben Sie oder Ihr verlogener Bruder Florfliegen und die Haut einer Baumschlange aus meinen Vorräten gestohlen?!"
Mich traf der Schlag. Im Kerker brach hektisches Geflüster aus und mir wurde schmerzlich bewusst, dass es nie seine Absicht gewesen war Maisie zu demütigen. Er wollte herausfinden wie viel ich über das Brauen des Vielsafttranks wusste, um mich des Diebstahls zu beschuldigen. Ich könnte mich in diesem Moment selbst schlagen, weil ich auf seinen Trick reingefallen war. Hätte ich nämlich aufgepasst, hätte ich gewusst, dass unser Thema gar nicht der Vielsafttrank war, sondern das Euphorie-Elixir.
Mein erschrockenes Schweigen schien Snape Antwort genug, denn sein Lächeln wurde wieder breit und gemein. Mit grausam ruhiger Stimme begann er zu sprechen.
„Wir sehen uns nach dem Unterricht in meinem Büro, sagen Sie alle Ihre Termine ab, diese Strafe wird Ihnen sehr viel Ihrer Freizeit rauben."
Ich schnappte nach Luft und schloss und öffnete meinen Mund wie ein Fisch auf dem Trockenen. Das war absolut nicht fair, ich hatte rein gar nichts getan, doch Snape würde sich nicht umstimmen lassen, er hatte seine Täterin. Draco tippte mich hektisch unter dem Tisch an, doch ich beachtete ihn nicht. Ich wollte ihm nicht sagen, dass ich es nicht wahr. Ich wollte es keinem sagen, bis ich es nicht Snape gesagt hatte. Ich wollte meine ganze Wut sammeln und an Snape auslassen, doch bis dahin durfte ich nicht sprechen, sonst wäre sie weg und bleiben würde Verzweiflung.
Wütend blieb ich also den Rest der Stunde stumm auf meinem Platz sitzen und tat nichts. Alle schrieben eifrig mit und nutzten Snapes gute Laune aus, die er hatte seitdem er mich enttarnt hatte.

Als die anderen dann alle verschwunden waren, saß ich noch immer still da und starrte reglos auf eines seiner vielen Gefäße.
„Nun, Sie sollten eigentlich in mein Büro gehen, aber hier geht es auch." Sagte Snape geschäftig und drehte sich mit wehendem Umhang zu mir um.
„Was haben Sie sich dabei gedacht, Potter?!" Flüsterte er dabei halb laut und sah mich durchdringend an, ich war noch immer wie gelähmt vor Wut, also sagte ich nichts.
„Wenn Sie jetzt weiter Schweigen, wird die Lage für Sie nur schlimmer. Ich kann auch den Schulleiter hinzuziehen oder noch besser ... Wir hatten noch nie so viele Ministeriumsangestellte hier, dass trifft sich doch perfekt. Was glauben Sie, wie die es fänden, wenn eine 14-jährige Schülerin, die auch noch Champion im Trimagischen Turnier ist, Vielsafttrank herstellt? Ich bin mir sicher, dass das nicht gut für Sie ausgeht, Miss Potter. Sie werden mit Sicherheit disqualifiziert und kriegen eine Verwarnung, noch eine und Sie werden der Schule verwiesen, dass wissen Sie doch, oder?"
Langsam reichte es mir. Die erste Verwarnung hatte ich, genauso wie Harry, im zweiten Schuljahr bekommen, als Dobby, der Hauself der Malfoys, im Haus der Dursleys aufgetaucht war und einen Schwebezauber ausgeführt hatte. Keiner hatte uns geglaubt und keiner war sich sicher gewesen, wer von uns es war, deshalb hatten wir einfach beide eine Verwarnung bekommen. Ich konnte nicht glauben, dass ich jetzt schon wieder eine bekommen sollte, wieder wegen etwas, dass ich nicht getan hatte.
Voller Wut verzog ich das Gesicht.
„Ich habe nichts aus Ihren Vorräten gestohlen, Sir und einen Vielsafttrank habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht hergestellt. Und wenn Sie glauben, dass eine Disqualifizierung eine Strafe für mich wäre, dann liegen Sie falsch. Ich bin nicht gerne Champion, ich bin nicht mal freiwillig Champion, sollten Sie das vergessen haben!" Ich fauchte noch viel besser als er.
Snape kniff die Augen zusammen.
„Leugnen ist zwecklos, Sie haben es vorhin quasi zugegeben, die ganze Klasse kann es bezeugen. Und natürlich sind Sie nicht freiwillig Champion, dass glauben Ihnen alle, aber ich nehme Ihnen das nicht ab. Sie haben einen älteren Schüler gefragt, um Ihren Namen in den Kelch zu bekommen!"
Ich lachte freudlos auf und beschloss nicht auf seinen Kommentar bezüglich des Turniers einzugehen, es half ja nichts.
„Ist das Ihr Ernst? Sie haben mir eine Frage nach einem allgemein bekannten Trank gestellt, in Zaubertränke, einem Fach, wo man auf solche Fragen vorbereitet ist und ich gebe Ihnen die richtigen Antworten und jetzt sind sie davon überzeugt ich sei Ihre Diebin? Ich hoffe es ist Ihnen klar, wie absurd das klingt. Was hätte ich denn davon einen Vielsafttrank zu brauen? In wen sollte ich mich bitte verwandeln? Zu welchem, verdammtem Zweck, Sir?"
Ich sah Zweifel in seinen Augen, doch er ließ nicht locker.
„Ich würde es bevorzugen, wenn wir diese Angelegenheit an den Schulleiter tragen würden, folgen Sie mir."
Ich sank in mich zusammen. Das war alles Zeit die ich in der Bibliothek hätte verbringen können, um einen Zauber zu finden, der mich für eine Stunde unter Wasser am Leben erhält.
Mürrisch stand ich auf und griff nach meiner Tasche, dann folgte ich Snape all die Treppen hinauf zu Dumbledores Büro. Auf dem Weg sah ich Draco und Maisie, die nebeneinander in der Eingangshalle standen und mich sorgenvoll ansahen. Ich zuckte mit den Schultern und verdrehte die Augen, um ihnen zu vermitteln, dass ich unschuldig war und Snape sich nur dumm aufführte.
Vor dem steinernen Phönix, der die Treppe zu Dumbledores Büro versperrte blieben wir stehen und Snape sagte das Passwort. Mit einem lauten Kratzen von Stein auf Stein gab er den Weg frei und wir folgten der schmalen Wendeltreppe hinauf bis vor eine hölzerne Tür, gegen die Snape nun donnernd klopfte.
Wenig später bat man uns herein und schon standen wir beide vor Dumbledore, der an seinem Schreibtisch saß. Ich war nich nicht sehr oft hier gewesen, nur zwei oder drei Mal.
Dumbledore blickte aus seinen hellblauen Augen zu uns hinauf.
„Was kann ich für Sie beide tun?"
Anklagende deutete Snape auf mich und schilderte ihm seine Version der Geschichte. Dramatisch redete er, wie auch schon vorhin, von Verwarnungen und meinem Rausschmiss aus dem Turnier, doch Dumbledore lächelte nur milde und sah mich, nachdem Snape geendet hatte, an.
„Und was sagt Miss Potter dazu?"
So sehr ich diesen Mann auch verabscheute, ich war trotzdem froh, dass Snape mich zu ihm geschleift hatte, bei ihm hatte ich zumindest eine Chance davonzukommen.
„Ich habe nichts von den Dingen getan Sir, ich habe nichts gestohlen und auch keinen Vielsafttrank gebraut, das schwöre ich Ihnen." Ich versuchte so ruhig und respektvoll wie möglich zu klingen und Dumbledore nickte bedächtig.
„Nun gut, Sie beide sind keine Lügner und ich glaube Ihnen, Severus, dass jemand etwas aus Ihrem Vorrat gestohlen hat und wir werden der Sache auf den Grund gehen. Jemand der Vielsafttrank braut und durch das Schloss wandelt, ist vor allem in diesen Zeiten überaus beunruhigend. Doch ich glaube auch Miss Potter, wenn Sie sagt sie war es nicht. Ich möchte Sie bitten, sie jetzt nicht länger damit zu behelligen, das ist nicht ihre Angelegenheiten. Sie hätten schon viel früher zu mir kommen müssen, Severus."
Ich spürte wie ein riesiger Stein von meinem Herzen fiel und ich atmete hörbar aus.
„Danke, Sir!" Sagte ich eilig und Dumbledore schenkte mir ein weiteres, mildes Lächeln.
„Sie dürfen jetzt gehen, Miss Potter. Bleiben Sie bitte noch kurz hier, Severus. Ich muss noch einige Dinge mit Ihnen durchgehen, es geht um die letzte Aufgabe."
Sobald er das sagte, war ich irgendwie wie angewurzelt, sie wollten über das Turnier sprechen. Die letzte Aufgabe. Ich war so auf die zweite fixiert gewesen, dass ich die dritte ganz vergaß.
„Miss Potter? Sie dürfen gehen." Wiederholte Dumbledore, ich spürte Snapes misstrauischen Blick auf mir und ich blinzelte, riss mich los.
„Ja, entschuldigen Sie bitte." Damit drehte ich mich hastig um und eilte zur Tür.
„Ach, Miss Potter. Wie läuft es mit Ihren Vorbereitungen für die zweite Aufgabe? Haben Sie das Rätsel schon gelöst?"
Ich drehte mich zu den Männer um, die mich beide interessiert betrachteten, sogar Snape schien für eine kurze Zeit vergessen zu haben, dass er mich hasste. Ich lächelte schnell, es war jedoch nicht sonderlich überzeugend.
„Ja, ja ... Ich habe es gelöst, doch wie es aussieht ist des Rätsels Lösung nur ein weiteres Rätsel. Aber keine Sorge, ich werde es lösen."
„Weise Worte, für so eine junge Hexe." Sagte Dumbledore verträumt und griff neben sich in eine Schüssel. Er packte einen gelben Bonbon aus und schob ihn sich gedankenverloren in den Mund.
„Tschüß Professor Dumbledore." Sagte ich leise und nickte sogar Snape zu.
„Professor Snape."
Dann öffnete ich schnell die Tür und rannte die Wendeltreppe so schwungvoll herunter, dass ich beinahe über meine eigenen Füße stolperte.
Jetzt wo ich nicht mehr verdächtigt wurde, war das mulmige Gefühl immer noch nicht weg und ich fragte mich, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn ich die Diebin wäre. Ich hatte keine bösen Absichten. Was sollte eine 14-jährige schon tun?

Doch wenn ich es nicht gewesen war, wer war es dann? Und was hatte dieser jemand vor?

—————————————————————-
Hallo ihr Menschen!

Ich melde mich mit dem nächsten Kapitel! Diesmal war die Wartezeit nicht ganz so lang :)

Ich hoffe natürlich wie immer, dass es euch gefallen hat und freue mich über jeden Kommentar!

LG Beccy

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro