EIGHTEEN - Frag doch mal Mom

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»Just because you're trash, doesn't mean you can't do great things. It's called garbage can, not garbage cannot.«
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Kiara POV

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Für den Rest der Fahrt sprechen Mateo und ich kein Wort mehr, doch das soll mir auch recht sein. Ich will nur noch in mein Bett, und mich dort dann den ganzen restlichen Tag vor der Standpauke meiner Eltern verkriechen. Denn die wird kommen, schließlich habe ich Sam sozusagen stehen gelassen, und mich kein einziges Mal bei ihnen gemeldet, geschweige denn ihnen gesagt, wo ich mich gerade aufhalte. Es würde mich überhaupt nicht wundern, wenn Beamte in unserem Haus sein würden.

Obwohl ein schlechtes Gewissen in mir hochkriecht, bin ich immer noch der festen Überzeugung, dass ich diesen Abend auch einfach mal gebraucht habe. Dieses Stück Freiheit, das mir sonst fehlt. Ich liebe meine Eltern, obwohl sie nicht wirklich oft da sind oder sich großartig um ihre Kinder kümmern. Jedoch versuchen sie das mit einem übermäßig grossen Beschützerinstinkt wettzumachen, was leider nicht so gut bei Maddy und mir ankommt. Sie werden uns nicht immer überwachen können, auch, wenn sie das gerne tun würden.

„Wir sind da", teilt Mateo mir mit, und ich nicke müde. Dann löse ich den Sicherheitsgurt, öffne die Türe, und will aussteigen. Doch ein Griff um mein Handgelenk hindert mich daran. Mit einem deutlichen, genervten Seufzer drehe ich mich zu Mateo um, der mich belustigt mustert. „Kein „Danke" oder so?"

Ich hebe eine Augenbraue, löse mich aus Mateos Griff, und steige zuckersüß lächelnd aus. Dann beuge ich mich nochmals etwas runter, um ins Auto schauen zu können, und halte mich dabei am Dach des Autos fest. „Danke", sage ich dann übertrieben nett, und knalle im nächsten Moment die Autotür zu. Trotzdem kann ich Mateos amüsiertes Lachen noch hören, weshalb ich mich auf dem Weg zur Türe nochmals umdrehe, und dem Idioten beide Mittelfinger präsentiere. Dann schliesse ich den Haupteingang unseres Hauses auf, und verschwinde, synchron mit dem Geräusch eines wegfahrenden Autos, keine fünf Sekunden später nach drinnen.

Dort lehne ich mich seufzend gegen die Wand, und werfe meinem, mittlerweile ziemlich mitgenommenen, Spiegelbild einen Seitenblick zu, was ich sofort bereue. Ich sehe schlimm aus. Ein Wunder, dass Mateo mich so überhaupt in sein teures Auto gelassen hat. Hätte ja sein können, dass ich das Ego des Autos mit meiner Anwesenheit irgendwie beschmutze oder so. Bei Mateo ist alles möglich.

Bei dem Gedanken an Mateo verdrehe ich prompt die Augen, muss jedoch genervt feststellen, dass ich ihm tatsächlich dankbar dafür bin, dass er mir den Heimweg zu Fuß erspart hat. Jedoch war sein Verhalten heute Abend – wieder mal – völlig daneben. Hätte er sich zusammenreißen können, wäre es gar nicht zu dem Konflikt gekommen, und ich hätte mich gerne von ihm nach Hause kutschieren lassen. Nur scheint Mateo nicht zu wissen, was „sich zusammenreißen", bedeutet, und ich glaube auch, dass er kein großes Interesse daran hat, es zu erfahren.

Ich reiße mich zusammen, und gehe dann die ersten, leisen Schritte auf dem dunklen Flur. Mein Ziel ist es, sofort in meinem Zimmer zu verschwinden, ohne auf mich aufmerksam zu machen, doch ich weiss noch nicht, ob meine Eltern mitspielen werden. Ich denke nicht mal daran, das Licht einzuschalten, denn das würde sofort alle wecken. Ich gehe leise die Treppenstufen ins obere Stockwerk hoch, und stoße einen stummen Jubelschrei aus, als ich tatsächlich vor meiner Zimmertüre stehe. Doch ich habe mich zu früh gefreut.

„Junge Dame", ertönt die Stimme meines Vaters am anderen Ende des Flurs, und ich zucke heftig zusammen. „Wo warst du verdammt nochmal?" Ich schliesse für eine Sekunde die Augen, ehe ich meine Schultern straffe, und mich zu meinem Vater umdrehe. Ich kann sowieso nicht weglaufen, also versuche ich, das hier so kurz und schmerzlos wie möglich zu gestalten. „Bei Freunden", antworte ich also leise, wobei ich mich automatisch frage, ob ich Mateo wirklich so bezeichnen kann.

Nein, eigentlich nicht.

„Achso, und wieso teilst du uns das dann nicht mit? Sam hat hier angerufen. Er war außer sich vor Sorge, als du nach dem Feueralarm einfach so weg warst! Er hat stundenlang nach dir gesucht, Kiara. Wir hätten bald die Polizei verständigt." Ich schlucke den Kloss in meinem Hals tapfer runter, der sich bildet, sobald mein Vater wütend ist. Ich hasse es, von ihm angeschrien zu werden. Ich hasse es allgemein, angeschrien zu werden. „Es tut mir leid", murmle ich leise, und senke den Blick etwas. „Bei wem genau warst du?"

Bei den Typen, die damals in der Gasse jemanden verprügelt haben!

„Du erinnerst dich sicher an den Jungen, der mich vor paar Tagen bei der Party gerettet hat?" Mein Vater nickt, und ich räuspere mich. „Ich war bei ihm und seinem Bruder, Gian. Sie haben mich sicher aus dem Restaurant gebracht, als der Alarm los ist, und mir geholfen, meinen Schock loszuwerden. Es tut mir leid, dass ich mich nicht gemeldet habe, aber ich bin wegen des Alarms so unglaublich erschrocken. Ich war alleine auf dem Flur zu den Badezimmern, und ich war so aufgewühlt, dass ich nicht wusste, wohin."

Kurz sieht mein Vater mich nachdenklich an, ehe er nickt. Dann jedoch scheint er nochmals zu überlegen, und sein Gesichtsausdruck wird entsetzt. „Du warst mit zwei Typen alleine unterwegs?" Ich schliesse die Augen, und plane innerlich meine Beerdigung. Wieso musste ich ihm das auch so unter die Nase reiben?

„Dad-"

„Nein Kiara, nichts Dad! Ist dir bewusst, in was für eine Gefahr du dich damit begeben hast? Sie hätten sonst was mit dir anstellen können! Was, wenn sie dich vergewaltigt hätten?" Meine Augen weiten sich, und ich schaue wütend und erschrocken zu meinem Vater.

„Spinnst du?! Mateo und Gian würden mir niemals sowas antun! Mateo hat mich aus einem Haus mit zwei Schützen gerettet, wobei er selbst auch mächtig eingesteckt hat. Er ist meinetwegen nicht einfach abgehauen verdammt! Und Gian ist der liebste Junge, den ich kenne. Wie kannst du sowas nur sagen? Du kennst die beiden nicht. Sie haben dafür gesorgt, dass es mir gut geht, dass ich sicher nach Hause komme. Im Vergleich zu Sam ist ihnen wichtig, dass ich mit allem einverstanden bin, was sie machen! Wenn du bloss wüsstest, wie Sam heute hier aufgetaucht ist, und mich in dieses Restaurant geschleppt hat. Frag doch mal Mom, wie es sein konnte, dass er vor ihr und ohne Schlüssel in diesem Haus war! Und dann wollt ihr mir weismachen, dass ich nicht alleine mit Mateo und Gian unterwegs sein kann. Ich glaub's nicht."

Mittlerweile sind Mom und Maddie ebenfalls auf dem Flur erschienen, Maddie verschlafen, Mom hellwach. Ich umklammere meine Schuhe in meinen Händen wütend, und hole tief Luft, sobald ich fertig bin. Dad währenddessen sieht mich erschrocken an, da es nur sehr selten vorkommt, dass ich mich getraue, so zu sprechen. Normalerweise nicke ich nur und entschuldige mich unnatürlich oft, und dann ist die Sache gegessen. Doch ich lasse mir nicht von meinem Vater sagen, dass Mateo oder Gian mich vergewaltigen wollen würden.

Ja, Mateo hat Schwierigkeiten damit, seine Hände bei sich zu behalten, doch er würde mir niemals sowas antun.

„Wie meinst du, ich soll deine Mutter fragen?", sagt Dad dann leise, und Mom räuspert sich. „Ik heb de deur opengelaten, om Sam binnen te laten", murmelt sie dann leise, und nähert sich Dad langsam. Schon nur der Fakt, dass sie Niederländisch spricht, zeigt, dass sie sich schämt. Doch ich bin zu wütend auf meine Eltern, um Mitleid mit ihr zu haben. Meine Mutter ist eigentlich zur Hälfte Niederländerin, doch sie hat kaum Kontakt zu ihrer Familie dort. Wir waren bisher auch nur ein einziges Mal dort, jedoch beherrschen wir alle die Sprache fließend.

„Je hebt de deur opengelaten", wiederholt mein Vater langsam mit ungläubiger Stimme, und schüttelt dann nur den Kopf. „Ich glaube, ich spinne", sagt er dann nur, dreht sich um, und verschwindet im Schlafzimmer unserer Eltern. Mom sieht ihm betrübt hinterher, und Maddie verschwindet schlaftrunken ebenfalls wieder. Meine Mutter dreht sich zu mir, und sieht mich mit gemischten Gefühlen an. „Wieso hast du das gesagt?", fragt sie mich dann, und ich schnaube.

„Wieso hast du mich nicht gefragt, ob ich überhaupt mit Sam essen gehen will? Wieso fragt mich hier überhaupt eigentlich niemand, ob ich Sam überhaupt sehen will? Willkommen im Club, Mom."

Mit diesen Worten, und Tränen in den Augen, drehe ich mich um, und verschwinde ebenfalls in meinem Zimmer. Meine Türe schliesse ich ab, da ich auf keinen Fall will, dass meine Eltern zu mir kommen. Ich atme einige Sekunden ruhig ein und aus, um mich etwas zu beruhigen, und wische dann die einzelnen Tränen von meinem Gesicht. Dann gehe ich auf mein Bett zu, und schlüpfe auf dem Weg dorthin etwas umständlich aus meinem Kleid, welches ich achtlos auf dem Boden liegen lasse.

Die Diskussion mit meinen Eltern hat mich das letzte Bisschen an Energie für heute gekostet, weshalb ich es kurz in Erwägung ziehe, einfach in meiner Unterwäsche schlafen zu gehen. Doch dann spüre ich das unangenehme Drücken meines BHs, weshalb ich mich dann doch für meinen Eulen-Pyjama entscheide. Fertig umgezogen krieche ich unter meine Bettdecke, und schlafe in dem Moment ein, in dem mein Kopf das Kissen berührt.

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Am nächsten Morgen werde ich durch ein Poltern an meiner Türe geweckt, und ich drehe ich genervt auf die Seite, in der Hoffnung, weiterschlafen zu können. Doch dann dringt die Stimme meiner Mutter auch noch zu mir durch, weshalb ich mich dann doch aufsetze. „Kiara Lewis! Du öffnest jetzt sofort die Türe!" Genervt reibe ich mir schlaftrunken die Schläfen, ehe ich mich langsam aus meinem Bett rolle.

„Ich komm ja schon", murre ich, und tapse zur Türe. Dabei lege ich mich fast der Länge nach hin, da ich mich in meinem Kleid verheddere, welches noch auf dem Boden liegt, und fluche leise. Dann drehe ich den Schlüssel im Schloss meiner Türe, und blicke aus kleinen Augen meiner Mutter entgegen, die schon fertig angezogen vor meiner Türe steht. „Oh, du hast noch geschlafen?" Ich seufze, und nicke. „Ja, Mom. Ich habe noch geschlafen."

Ich trete etwas von der Türe weg, um meine Mutter reinzulassen. Ich bin zwar immer noch wütend auf sie, aber jetzt gerade überwiegt meine Müdigkeit. Ich schliesse die Türe wieder, und setze mich auf mein Bett. „Kiara hör mal – es tut mir leid, wie ich mich gestern verhalten habe. Es war nicht okay, Sam ohne dein Einverständnis bei uns reinzulassen, damit er dich so überraschen kann. Ich fand die Idee nur unglaublich süss. Weißt du, er gibt sich wirklich Mühe."

Ich verdrehe die Augen, und unterbreche meine Mutter, in dem ich einen Finger hebe. „Mom, diese Diskussion führe ich nicht mit dir. Nicht um diese Uhrzeit." Bekümmert sieht meine Mutter mich an, doch ich bleibe hart. „Ich dachte, du magst Überraschungen", sagt sie dann leise, und ich lege den Kopf schief. „Das tue ich ja auch. Aber du hättest mir ja kurz sagen können, dass Sam zu Hause mit einer Überraschung auf mich wartet. Dann hätte ich ihn zumindest nicht mit einer Pfanne K.O. schlagen wollen."

Dann wäre ich wohl gar nicht nach Hause gekommen.

Mom nickt langsam, und sieht mich dann bittend an. „Ich weiss, Kiara. Es tut mir leid. Sowas wird nicht wieder vorkommen." Ich nicke, stehe auf, und umarme meine Mutter dann. „Ich hoffe, du hältst dein Wort", murmle ich, und löse mich wieder von meiner Mutter. Diese nickt wild, ehe sie mich breit angrinst. „Du hast übrigens Besuch." Meine Augenbrauen wandern nach oben, doch noch bevor ich etwas sagen kann, flitzt meine Mutter aus meinem Zimmer. Ich keuche etwas fassungslos auf, ehe ich langsam nicke, und seufze.

Gut, dann darf ich meinen Besuch wohl im Eulen-Pyjama begrüßen.

Wer sollte mich um diese Uhrzeit denn sowieso schon sehen wollen, außer Sheila oder Mila? Niemand. Und diese beiden Mädchen kennen alle meine Pyjamas. Also drehe ich mich zu meiner Türe, als ich höre, wie jemand davor anhält. Mein Grinsen fällt jedoch so schnell in sich zusammen, wie es gekommen ist, als ich ihn dort sehe. Verdammt, nicht mal hier lässt er mich in Ruhe. Idiot.

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Naa... wer das wohl ist xD

Was sagt ihr zu der Auseinandersetzung zwischen Kiara und ihren Eltern? Hättet ihr auch so wie sie reagiert, oder doch den Mund gehalten?

Uuund ja, es gibt auch hier neue Sprachen: Diesmal Niederländisch, tatsächlich - neben Deutsch - meine Muttersprache ^.^

Um genau zu sein bin ich zu 50% Niederländerin, und zu 50% Schweizerin. Bedeutet, dass ich Niederländisch-Deutsch erzogen wurde haha :) Natürlich werdet ihr auch zu dieser Sprache die jeweiligen Übersetzungen direkt hier unten finden.

- Xo, Zebisthoughts

Übersetzung:

Ik heb de deur opengelaten, om Sam binnen te laten = Ich habe die Türe offen gelassen, um Sam reinzulassen

Je hebt de deur opengelaten = Du hast die Türe offengelassen

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