THIRTY-SEVEN - Verdammt, sie kann tanzen

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»Sorry to disappoint you, but it's always gonna be your loss - never, ever mine.«
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Kiara POV

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„Na hallo, so schnell sieht man sich wieder!" Noch bevor die Stimme zu Ende gesprochen hat hält Mateo in seiner Bewegung Inne, und dreht den Kopf langsam zu der Person bin. „Bale, du schon wieder", bemerkt er sofort, und ein Schmunzeln breitet sich auf Bales Lippen aus. Ich schüttle mich innerlich etwas. „Ja, ich schon wieder. Weisst du, deine Familie ist nicht die einzige reiche Familie hier. Aber wen hast du denn da mitgebracht?" Bale's Blick wandert zu mir rüber, und augenblicklich fühle ich mich in meiner Erscheinung unwohl. Obwohl ich Bale bisher nur einmal gesehen habe kann ich mir gut vorstellen wie er tickt, und eine leichte Gänsehaut breitet sich auf meinen Armen aus.

„Das hat dich nicht zu interessieren", erwidert Mateo ruhig aber deutlich, was bei Bale jedoch keine Wirkung zeigt. Wäre ja auch zu schön gewesen. Stattdessen reicht er mir seine Hand, während er ein breites, falsches Lächeln aufsetzt. „Ich bin Bale Lancester, ein alter Bekannter der Genoveses. Freut mich, dich kennenzulernen." Aus purer Höflichkeit, und weil wir mitten in einem voll gefüllten Raum stehen, reiche ich Bale ebenfalls zögerlich die Hand und zwinge mir ein Lächeln auf. „Kiara, freut mich ebenfalls", ist jedoch alles, was ich über die Lippen bringen kann ohne mich zu übergeben.

Bale nickt wissend, und lässt meine Hand einen Moment zu lange nicht los, bis Mateo ihn warnend ansieht. Bale's spitzbübischer Blick wandert zu meiner Begleitung, die sich wohl gerade immens zusammenreißen muss. Mateo sagt nichts mehr, doch als nur ein paar Sekunden später Ilaria bei uns auftaucht ist mir klar, dass er will dass seine Schwester mich von Bale wegholt. Und ich bin ihm wirklich dankbar dafür.

„Kiara, ich habe dich schon gesucht! Komm, ich zeige dir mal ein bisschen was du hier noch nicht gesehen hast. Der Raum ist nämlich gefüllt mit allen möglichen Dingen!" Ohne Bale auch nur zu beachten hackt Ilaria sich bei mir unter und verschwindet dann mit mir am Arm im Gedränge. Ich folge Ilaria so gut wie möglich, denn obwohl das Mädchen klein ist hat sie einen ziemlichen Zahn drauf. Ich schaffe es nichtmal, mich zu Mateo umzudrehen, da die Gefahr in jemanden reinzulaufen viel zu gross wäre.

Mehr oder weniger am anderen Ende des Raums angekommen bleibt Ilaria endlich stehen und dreht sich zu mir um. Sofort halte ich nach meiner Begleitung Ausschau, doch natürlich kann ich weder Mateo, noch Bale in diesem Gedränge ausfindig machen. „Kennst du Bale schon?" Ilaria's Stimme ist ernst, nicht so wie noch vor ein paar Stunden. Noch ein Punkt in dem sie ihren Brüdern ähnelt. „Naja, kennen ist übertrieben. Er hat Mateo gestern Abend in San Antonio überrascht, und die beiden hatten eine Auseinandersetung. Ich war im Auto, Bale weiss also nicht dass ich da war."

Ilaria verzieht das Gesicht zu einer Grimasse die mir nochmals verdeutlicht, dass auch sie herzlich wenig von Bale und seinem Verhalten hält. „Dann weisst du alles was du über Bale wissen solltest. Er ist aggressiv und ein Arsch, mehr gibt's da nicht wirklich. Wenn du nach einem Hirn suchst suchst du längere Zeit." Eine Bedienung mit einem Tablett voller kleiner Häppchen kommt an uns vorbei, und sofort schnappt Ilaria uns je zwei der wirlich köstlich aussehenden Kleinigkeiten.

Ich könnte zwar niemals sagen was wir da gleich essen werden, doch ich bin jetzt schon davon überzeugt dass es gut sein wird. Und meine Überzeugung bestätigt sich. „Woher kennen Bale und Mateo sich denn eigentlich?" Nachdenklich kaut Ilaria eine Weile auf ihrem Häppchen rum, ehe sie schluckt und seufzt.

„Das ist eine sehr lange Geschichte. Unsere Väter sind zusammen zur Schule gegangen, und bis vor paar Jahren waren sie so gut wie unzertrennlich. Die Lancesters waren unsere engsten Verbündeten, wir haben einander eigentlich immer den Rücken freigehalten. Irgendwie haben sich die Familien dann verstritten, und seither ist es ein einziger Kampf zwischen uns. Zwar konnte ich Bale noch nie so richtig leiden, aber jetzt erst recht nicht, und so ergeht es auch dem Rest meiner Familie. Es war klar dass Bale als Nachfolger seines Vaters nur schlecht herauskommen kann, und das ist er ja offensichtlich auch. Aber unterschätzen solltest du ihn trotzdem auf keinen Fall."

Ich lege die Stirn in Falten und sehe Ilaria fragend an nach ihrem letzten Satz. Was emint sie denn jetzt damit?

„Bale ist noch immer ein Lancester. Er besitzt Macht, zu viel Macht, und er kann nicht damit umgehen. Sollte er also jemals einen soweit eigentlich harmlosen Plan schmieden, erwarte lieber eine Explosion." Ich verziehe das Gesicht und sehe mich erneut um. „Na dann bin ich ja beruhigt darüber dass er wohl einen Plan gegen euch hat", murmle ich alles ausser beruhigt, und Ilarias Gesichtsausdruck wird weicher. „Kiara, du musst dir um Bale keine Sorgen machen. Wir haben das im Griff, okay?" Die Italienerin legt eine Hand auf meine Schulter und sieht mir direkt in die Augen, so, dass ich gar nichts anderes tun kann als ihr zu glauben.

Mechanisch nicke ich und lächle ein wenig, was Ilaria ebenfalls zum Lächeln bringt. „Gut. Und jetzt geniessen wir den Abend, verstanden? Ich will kein Wenn und Aber hören!" Ich lache leise bei der Entschlossenheit von Ilaria und lasse mich von ihr wieder auf die Tanzfläche ziehen. Ilaria hat schon Recht - ich werde mir jetzt sicherlich keine Sorgen um Bale machen müssen, immerhin bin ich hier bei der Mafia. Zudem befinde ich mich auf einem verdammten Ball, ich sollte den Abend wirklich geniessen.

Die darauffolgenden Tage werden schon noch hart genug werden, habe ich so das Gefühl.

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Gut eine mit guter Musik und vielen Lachern gefüllte Stunde später lassen Ilaria und ich uns völlig fertig auf zwei Stühlen nieder, die direkt neben dem riesigen Buffet hingestellt wurden und ausserdem einen perfekten Blick auf die Tanzfläche bieten. Perfekt, denn dann kann ich essen und gleichzeitig Mateo ausfindig machen, der sich, auch nachdem ich gesehen habe wie Bale den Saal verlassen hat, nicht mehr bei mir gemeldet hat. Wahrscheinlich muss er mit seinem Vater oder Gian über das sprechen, was gerade vorgefallen ist, und da ist es wohl schon etwas gescheiter mich nicht zu involvieren.

Vielleicht kann die Familie dann etwas offener über alles sprechen, und zudem will ich eigentlich gar nicht so genau wissen, was hier alles noch so vor sich geht.

„Das glaub ich jetzt nicht!"

Ilarias empörte Stimme lässt mich herumfahren, und ich sehe wie sie geschockt auf die Tanzfläche starrt. Also folge ich ihrem Blick und erkenne zuerst nicht, was Ilaria sieht. Dann jedoch erstarre ich für einen kurzen Moment und kann den Blick nicht mehr abwenden. Mitten auf der Tanzfläche befindet sich Mateo mit einem mir fremden Mädchen, das er gerade übers Parektt wirbelt als hätte er nie was anderes tun wollen. Sie hat lange, blonde Haare die sie sich definitiv nicht selbst gestylt hat, und ihr schwarzes Cocktailkleid betont genau die richtigen Stellen.

Und verdammt, sie kann tanzen.

Ich spüre mehrere Stiche in meiner Brust und merke erst dass mir der Mund vor Schock offensteht, als Ilaria sich vor mein Gesicht drängt und ihn mir zuklappt. Ich kann der Italienerin die unterdrückte Wut deutlich ansehen, während ich selbst keine Ahnung habe was ich denn jetzt fühlen soll. Ich bin enttäuscht, entsetzt udn verwirrt. Und ja, ich bin auch wütend. Wütend auf Mateo dass er mir das Gefühl gibt alles für ihn zu sein wenn ich offensichtlich nicht die Einzige bin, und wütend auf mich weil ich ihm geglaubt habe.

Mir hätte doch klar sein sollen dass mein erster Eindruck von Mateo eben doch derjenige ist, der zählt? Aber stattdessen werfe ich hier mit Chancen um mich als hätte ich unendlich viele davon. So als hätte ich nichts besseres zu tun, als meine Zeit mit solchen Dingen zu vertreiben.

„Kiara-"

„Kennst du sie?" Meine Stimme zittert leicht, obwohl ich ansonsten eine ruhige, gefasste Körperhaltung habe. Ilaria schüttelt langsam den Kopf und will zu einem weiteren Satz ansetzen, als ich schnell aufstehe und mir den Bauch halte. Mir ist speiübel geworden. „Entschuldigung", flüstere ich und drücke mich an Ilaria vorbei, die mir noch nachruft. Bevor ich die Halle verlasse werfe ich nochmals einen Blick zurück zu Mateo, der mich zu spüren scheint, denn in genau dem Moment richtet er seine Augen auf meinen enttäuschten Blick.

Der Schreck steht ihm ins Gesicht geschrieben, doch dafür ist es jetzt zu spät. Ich werde keinen Funken Mitleid mit dem Italiener haben bevor er mir keinen vernünftigen Grund auftischt, weshalb er mit dem Mädchen tanzen musste. Und das wäre ja an sich noch gar nicht mal so schlimm - aber er hat mich einfach links liegen lassen. Er war sich sogar zu gut dafür sich bei mir kurz zu melden, oder mich mit dem Mädchen bekanntzumachen. Vielleicht ist sie ja nur eine gute Freundin der Familie, wer weiss. Obwohl, dann hätte Ilaria sie eigentlich kennen müssen, oder?

Mit grossen Schritten, jedenfalls so gross wie meine Absätze das zulassen, laufe ich den riesigen Flur runter zum Fahrstuhl, der natürlich direkt vor meiner Nase losfährt. Mit einem tiefen Seufzer drehe ich mich also zu den Schritten um, die mir schnell gefolgt sind, und blicke in Mateos schuldbewussten, grünen Augen. Er weiss ohne ein Wort meinerseits gehört haben zu müssen, dass er mich verletzt hat. „Kiara, bitte lass es mich erklären", versucht er ruhig zu sagen, doch ich kann seine Nervosität klar und deutlich hören.

Jedoch habe ich, wie eben gesagt, gar kein Mitleid, weshalb ich mich keinen Millimeter rühre und darauf warte, dass Mateo weiterspricht. Und das, obwohl ich ihn gerade so gerne anschreien würde.

„Hör zu, es... okay, das hört sich verdammt scheisse an, aber es ist nicht ganz so wie's aussieht. Das Mädchen, Mathilda, ist keine... was weiss ich, Affäre oder sowas. Wir sind uns heute einfach über den Weg gelaufen auf dem Ball und wollten ein bisschen plaudern." Ich schnaube und schüttle den Kopf. „Plaudern? Ihr habt euch mit den Augen ausgezogen, Mateo. Ausserdem haben beide eure Lippen erstaunlich wenige Bewegungen gemacht, dafür dass ihr doch so gerne plaudern wolltet."

Jetzt wachsen Mateos Augen etwas, und geschockt sieht er mich an. „Sag mal - wie bitte? Ich will doch nichts von Mathilda! Wieso sollte ich sie denn mit den Augen ausziehen wollen? Kiara, sie ist bloss eine Freundin, mehr nicht! Sag mir, wieso sollte ich was von ihr wollen?" Ich schüttle den Kopf erneut und bin heilfroh, als der Lift bald ankommt. „Blicke lügen nicht. Und ausserdem... wieso solltest du dich denn geändert haben von dem Augenblick an, in dem ich dich das erste Mal getroffen habe? Oder damals im Club, wo du ein Mädchen nach dem anderen abgeschleppt hast? Wieso sollte es jetzt denn anders sein? Die Mädchen hier sind sogar noch aus guten Familien!"

Mateo will etwas sagen, doch ich spreche einfach weiter. „Weisst du, du hättest sie mir vorstellen können oder so. Du hättest dich überhaupt mal melden dürfen, ich habe über eine Stunde darauf gewartet dass du wieder zu mir zurückkommst. Und währenddessen hast du's dir gutgehen lassen. Tut mir leid, aber das ist nicht fair."

Der Lift ist angekommen, und schnell verschwinde ich darin. Mateo folgt mir nicht, was mich aber nicht überrascht. Er scheint zu wissen dass das jetzt nicht schlau gewesen wäre. Ich fahre in die oberste Etage, denn dort befindet sich eine Bar auf dem Flachdach des Hotels mit Blick über fast ganz Los Angeles. Zuerst aber verschwinde ich oben angekommen in den Badezimmern, da das Gefühl mich übergeben zu müssen nicht weniger geworden ist, sondern eher stärker.

Und tatsächlich übergebe ich mich wenig später am Boden kniend. Nachdem ich gespült und mir den Mund abgewischt habe lehne ich mich kurz mit dem Rücken gegen die Kabinenwand um mich etwas zu fassen, denn so wie jetzt werde ich sicherlich nirgendwohin gehen. Ich spüre wie mein Herz vor Aufregung gegen meinen Brustkorb trommelt und nehme mir daher ein paar Minuten, um mich zu fassen.

Der Anblick von Mateo und Mathilda hat sich vor mein inneres Auge gebrannt und treibt mich immer wie mehr in den Wahnsinn, weshalb ich mich entschlossen dazu, mich gleich zu betrinken erhebe und die Kabine wieder öffne. Am Spülbecken wasche ich mir meinen Mund aus und reinige meine Hände, doch als ich in den Spiegel blicke entfährt mir ein spitzer Schrei, der direkt von einem Stück Stoff gedämpft wird. „Hallo Kiara, ich dachte, wir könnten mal etwas Zeit alleine verbringen."

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Ja Mateo... da hast du uns aber ganz schön was zu erklären.

Und wer denkt ihr, dass Kiara Ende überrascht hat?

- Xo, Zebisthoughts

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