TWO - Klare Ansagen

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»If you wanna impress me with you car, it better be a food truck«
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Kiara

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Wir verlassen das Büro, und sofort bricht eine unangenehme Stille ein. Ich glaube, man hört sogar mein Herz. „Also?" Mateo sieht mich auffordernd an, und ich runzle die Stirn. „Also was?", entgegne ich, und der Junge vor mir verdreht die Augen. „Zeigst du mir jetzt die Schule oder nicht?" Ich nicke, und räuspere mich kurz. „Klar. Nur sollte ich dich vorwarnen – ich habe keine Ahnung, was die Geschichte der Schule oder so beinhaltet."

„Wollte ich auch nicht wissen."

Ich nicke nur, und gehe dann ein paar Schritte. Als ich jedoch merke, dass Mateo mir nicht folgt, drehe ich mich zu ihm um, und schaue ihn mit einer gehobenen Augenbraue an. „Bist du etwa festgewachsen?" Mateo schnaubt nur, schüttelt den Kopf, und holt dann zu mir auf.

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Wenig später habe ich Mateo die ganze Schule gezeigt, und jetzt gerade laufen wir zur Cafeteria, um ihm einen Kaffee zu holen. Ich weiss nicht, ob es an mir liegt oder nicht, doch in der letzten halben Stunde ist Mateo mehr oder weniger eingeschlafen. Und wenn unser Chemielehrer eines nicht mag, dann Schüler, die in seinem Unterricht schlafen. Ich spreche aus eigener Erfahrung.

Fast die ganze Zeit über habe ich nur das Wichtigste gesagt, und ich glaube ich habe mich selten so sehr darauf gefreut, bald in den Unterricht gehen zu können, wie jetzt. Mateos Anwesenheit macht mich irgendwie nervös, und außerdem verdirbt seine Laune meine Laune ebenfalls. Und nur, falls ich das noch nicht erwähnt habe – seine Laune ist beschissen.

„Da", sage ich, begleitet mit einer Handbewegung, und mache Mateo auf den kleinen Kiosk der Kantine aufmerksam. Er nickt nur, und geht dann mit grossen Schritten auf die Verkäuferin zu. Ich bleibe währenddessen hier stehen, und fahre mir kurz frustriert durch die Haare. Ich hätte nicht gedacht, dass es so kompliziert werden würde, mit ihm umzugehen, und bin ehrlich gesagt völlig fertig mit den Nerven. Ich vermisse mein Bett.

Und ich vermisse meine Freunde, die mich jetzt gerade sicher mit einem guten Plan aus der Situation retten könnten. Doch natürlich sind beide nicht da, und ich bin auf mich alleine gestellt. Wie hätte es auch anders sein können?

„Nicht einschlafen", ertönt eine raue Stimme, und ich schrecke etwas auf. Mateo steht gegenüber von mir an einen der Spinde gelehnt mit seinem Kaffee in der Hand, und starrt mich desinteressiert an. „Sorry", nuschle ich, und reibe mir kurz den Nacken. „Ich glaube, ich habe dir alles gezeigt", sage ich dann müde, und warte auf eine Reaktion. Doch die kommt nicht. Also starren wir uns eine Weile einfach nur an, während Mateo immer wieder mal einen Schluck von seinem Kaffee nimmt.

„Lehrerin oder Lehrer?" Verwirrt schaue ich mein Gegenüber an, und verstehe die Frage nicht so ganz. „Sorry, nochmal?" Mateo seufzt, und wirft den leeren Kaffeebecher in den Abfall. „Na, in Chemie. Haben wir eine Lehrerein, oder einen Lehrer?" Ich runzle die Stirn. „Einen Lehrer", antworte ich dann, und glaube, für einen kurzen Moment sowas wie Enttäuschung auf Mateos Gesicht zu sehen. „Schade, dann muss ich wohl wirklich aufpassen", seufzt er dann, und ich starre ihn ungläubig an.

„Was denn? In manchen Fächern kann man seinen Noten auch anders nachhelfen", verteidigt Mateo sich schulterzuckend, und ich glaube, mir fallen gleich die Augen aus dem Kopf. „Wow", ist alles, was ich über die Lippen bringe, und lache kurz ungläubig auf. „Das hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet." Diesmal runzelt Mateo die Stirn, und prüfend sieht er mich an. „Nein?" Ich zucke mit den Schultern, und schüttle dann den Kopf. „Nein", sage ich dann, und wieder ist es eine Weile still.

„Geht's dir gut?", frage ich irgendwann, und erhalte einen verwirrten Blick. „Es würde mir wesentlich besser gehen, wenn ich gerade nicht in einer totlangweiligen Schule stehen würde." Ich nicke, und räuspere mich. „Ich meine... anders. Mental und so."

„Du willst wissen, ob ich immer noch vorhabe, mich vor ein Auto zu werfen?"

Ich kann hören, dass Mateo langsam aber sicher etwas genervt ist, und nicke deshalb nur ganz leicht. „Naja, so hätte ich es vielleicht nicht gerade ausgedrückt, aber-"

„- aber es ist genau das, was du denkst." Ich nicke erneut, und hebe den Blick nur leicht. Mateo kommt zu mir, und stellt sich ziemlich dicht vor mich.

„Also, Kiara. Du hast mich in einer verdammt beschissenen Nacht erwischt, und es war definitiv keine Glanzleistung von dir, mich in genau dieser Nacht von meinem Vorhaben abzubringen. Du hast mir so eine Menge Scheisse eingebrockt, doch das wusstest du ja nicht. Ich rate dir jedoch, dich von mir fernzuhalten, denn ich bin momentan ziemlich ungemütlich drauf. Und wie es mir geht, geht dich einen Scheissdreck an. Nur weil du mich, keine Ahnung, gerettet hast, sind wir keine Freunde. Und das werden wir auch nie sein, also bilde dir nichts darauf ein, dass ich nicht wollte, dass ein Mädchen mit mir zusammen stirbt. Ich erledige meine Dinge lieber alleine."

Mit diesen Worten entfernt Mateo sich mit einem warnenden Blick von mir, und verschwindet dann einfach so. Ich währenddessen stehe wie vom Blitz getroffen an Ort und Stelle, und atme laut aus. Erst jetzt merke ich, dass ich während Mateos Ansage die Luft angehalten habe, und schüttle ungläubig den Kopf. Das kann doch nicht sein Ernst sein. Das kann doch nicht sein verdammter Ernst sein! Was glaubt er eigentlich, wer er ist?

Plötzlich packt mich meine Wut, und ich stapfe wütend in die Richtung davon, in die Mateo eben gegangen ist. Tatsächlich entdecke ich ihn einige Meter weiter, als ich um die Ecke biege, und als er meine Schritte auf dem Boden hört, dreht er sich leicht überrascht zu mir um. Doch das hindert mich an gar nichts. Wütend schubse ich ihn mit beiden Händen an der Brust nach hinten, und feiere innerlich einen kleinen Triumph, als er sich tatsächlich von der Stelle bewegt. Doch das lasse ich mir nicht anmerken.

„Ich sag dir jetzt mal was, Mateo. Es ist mir sowas von egal, was du für Probleme hast, und ich kann nichts dafür, dass du jetzt noch mehr davon hast. Alles was ich versucht habe, war, jemandem das Leben zu retten. Ich erwarte keine große Dankesrede von dir, auf keinen Fall. Doch dein Benehmen gerade ist einfach nur arschig. Wer denkst du eigentlich, dass du bist? Glaubst du etwa, ich würde mir dir befreundet sein wollen, nur, weil ich dich von der Straße geholt habe? Eigentlich war ich dir sogar dankbar, dass du mich runtergezogen hast, doch der Dank ist mir bei deiner Arroganz leider im Hals stecken geblieben. Verdammt, da versucht man einmal was Gutes zu tun, und das kommt zurück. Weißt du was? Du kannst mich mal. Aber ich warne dich – so gehst du nicht mit mir um. So geht keiner mit mir um, merk dir das lieber. Dein Macker-Getue trifft mich genau dort, wo es mir scheissegal ist. Ich glaube derjenige, der sich hier nichts auf irgendwas einbilden sollte, bist du."

Mit diesen Worten drehe ich mich auf dem Absatz um, und verschwinde ebenso schnell, wie ich gekommen bin. Und das, ohne Mateo auch nur den Hauch einer Chance zu lassen, mir zu antworten.

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„Ich glaube das einfach nicht!"

Sheila legt mir beruhigend eine Hand auf die Schulter, doch leider erfüllt diese ihre Wirkung nicht ganz. Schon seit Anfang der Mittagspause sitzen wir hier am Tisch und essen, während ich mich ununterbrochen über Mateo aufrege. Obwohl es eigentlich ein Thema ist, das man nicht rumerzählen sollte, habe ich Mila und Sheila alles erzählt, denn laut seinen Worten ist es Mateo ja sowieso egal. Und ich weiss, dass die beiden schweigen können wie Gräber.

„Was bildet der sich eigentlich ein? Glaubt der ernsthaft, er könnte mir mit diesem Verhalten Angst machen, oder mir gar etwas beweisen? Meine Güte, ich bin der Grund, wieso er seinen Mund überhaupt noch aufmachen kann!"

Wütend spieße ich ein Fleischbällchen auf, und kaue fast aggressiv darauf rum. Und das, obwohl mein Essen ja nichts für den Zwischenfall kann. Ich muss gerade einfach meine Laune auslassen können, damit ich später in Französisch nicht noch mein Repertoire an Französischen Beleidigungen öffne. Das wäre für meine Lehrerin wohl sowas wie ein kleiner Skandal, und für mich hieße das einen Besuch beim Direktor. Und darauf habe ich erst recht keine Lust.

„Kiara, jetzt beruhig dich doch mal", versucht Mila es weiterhin, doch ich schüttle nur den Kopf. „Nein! Ich beruhige mich nicht, noch nicht. Ich lass das nicht einfach auf mir sitzen." Sheila schmunzelt etwas, und ich schaue sie böse an. Sie fand es schon immer amüsant, wenn ich wütend war, was unter Anderem wohl auch daran liegt, dass ich ziemlich klein bin. Sozusagen ein Zwerg. „Aber du hast ihm deine Meinung ja schon gesagt. Es ist doch jetzt alles gut, er weiss, dass er sich nicht mit dir anlegen sollte. Das ist doch alles, was du dir gewünscht hast, oder?"

Ich seufze frustriert, und zucke dann mit den Schultern. „Keine Ahnung. Was ich mir eigentlich wünschen würde, wäre ein Dank, doch den kann ich mir gleich selbst in den Arsch schieben. Eher würde wohl die Welt eine Scheibe werden, als dass Mateo sich bei mir bedanken würde. Nein, das wird nicht passieren. Aber wenigstens normal benehmen dürfte er sich. Ich habe ihm nichts getan."

Während ich mich weiterhin über den Jungen mit den giftgrünen Augen und den pechschwarzen Haaren aufrege, futtere ich den Rest meines Tellers leer, und ignoriere, dass Sheila und Mila sich etwas verzweifelt ansehen. Ich weiss, dass ich unerträglich bin, wenn ich mich wirklich mal über etwas aufrege. Außerdem entgeht mir auch keineswegs, dass sich das Giftgrün mit dem Jungen, der zusammen mit ihm heute Morgen das Sekretariat betreten hat, und noch ein paar anderen Schülern nur drei Tische weiter niederlässt, und mich dabei gezielt kurz ansieht.

Ich kann seinen Blick nicht lesen, doch ich bin mir sicher, dass er nichts Freundliches bedeutet. Doch das habe ich auch nicht erwartet. Schließlich lebe ich immer noch in der Realität. Kurz liefern wir uns ein Blickduell, doch sobald der Junge, von dem ich anhand der Gesichtsform ausgehe, dass es sein Bruder ist, sich neugierig zu mir umdreht, wendet Mateo den Blick ab, und ich wende mich ebenfalls wieder meinem Essen zu.

„Ich glaube, dieses Schuljahr ist für Action gesorgt", bemerkt Malia leise, und Sheila schmunzelt. „Ja, das glaube ich auch." Ich werfe meinen Freundinnen nur zwei vernichtende Blicke zu, ehe ich mein Glas Wasser in einem Mal austrinke. Das kühle Getränk schmeckt mir zwar überhaupt nicht, doch tatsächlich beruhigt es mich etwas. Den Rest der Mittagspause über spüre ich hin und wieder mal Mateos Blick auf mir, doch mir gelingt es, diesen voll und ganz zu ignorieren.

Tatsächlich bin ich für die nächste Unterrichtsstunde einigermaßen neutral gelaunt, was mir somit einen Besuch beim Direktor erspart, und meiner Lehrerin einen Skandal. Im Klassenzimmer setze ich mich zusammen mit Mila ganz hinten zum Fenster, und überlasse ihr sogar den Fensterplatz. Die restlichen Plätze neben mir bleiben frei, was mir mehr als nur recht ist. Somit können Mila und ich ungestört reden oder schlafen, je nachdem, wonach uns gerade ist.

„Noch zwei Stunden", seufzt meine beste Freundin, und ich nicke müde. „Und dann ist das hier überstanden", gähne ich verhalten, und breite mich etwas auf der Pultplatte aus. Malia starrt aus dem Fenster, und hat somit einen perfekten Blick auf den Sportplatz, wo natürlich gerade unser Basketballteam trainiert. Vielleicht hätte ich mich doch ans Fenster setzen sollen.

Gerade schliesse ich genüsslich die Augen, als neben mir ein Stuhl quietscht, und ich höre, wie ein Rucksack auf die Tischplatte geknallt wird. Ich fahre hoch, und glaube bald völlig die Nerven zu verlieren, als ich sehe, dass sich das Giftgrün direkt neben mich gesetzt hat.

So sehr ich ihn Malia auch gönne - ich hätte definitiv den Fensterplatz nehmen sollen. 

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Und hier habt ihr mal einen Eindruck von Mateo xD

Hättet ihr auch so wie Kiara reagiert?

Ich freue mich so sehr auf diese Geschichte haha, das glaubt ihr mir gar nicht xD Wenn ich könnte, würde ich 24/7 schreiben lmao

- Xo, Zebisthoughts

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