Die Trauung

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>Penny's Sicht<

Die anfängliche Vorfreude darauf, was Sam wohl von mir in dem Aufzug halten würde, verflog, als ich mich zum wohl tausendsten Mal vor dem Spiegel drehte und wendete. Die Haare hatte ich hoch gesteckt und nur zwei Strähnen links und rechts von meinem Gesicht hängen lassen. Das Kleid - ein wunderschönes, schulterfreies und dunkelblaues Abendkleid, das ab der Hüfte ein wenig ausladend herab fiel, aber meine Figur oberhalb perfekt betonte - stand mir fabelhaft. Ich fühlte mich wie Cinderella darin - und meine Schuhe waren mindestens so unbequem, wie ihre gläsernen es sicher auch wären. Ich hasste solche Schuhe, aber es half ja nichts. Ich war nur froh, dass ich am Donnerstag Abend eine Stunde im Flur auf und ab gelaufen war, um damit laufen zu lernen, ohne mich ständig auf die Nase zu legen. Ich würde in Grund und Boden versinken, wenn ich mich vor Sam damit blamierte. Andererseits ging mir nicht aus dem Kopf, was er denken mochte, wenn er mich so sah. Würde er mich auf der Arbeit noch für voll nehmen, wenn ich ihm so viel meiner Weiblichkeit offenbarte?

Ich schrak auf, als ich hörte, dass sich der Griff der Badezimmertür bewegte und mein Herz drohte mir aus der Brust zu springen vor Nervosität. Sollte ich vielleicht aus dem Fenster, die Feuerleiter hinunter klettern und mich verstecken, bis die Hochzeit vorbei war? Aber ich war dennoch neugierig, wie Sam reagieren würde... Ich atmete tief durch und wandte mich ihm kurzentschlossen zu, als sich die Tür öffnete. Jetzt gab es kein Zurück mehr.

"Hey, Pen. Wenn du soweit bist, können wir..." Er schaute von seiner Krawatte auf, die er sich grade noch gerichtet hatte und sein Lächeln erstarb und, man konnte es nicht anders sagen, er starrte mich an. Doch es störte mich weniger, denn auch ich war vollkommen überwältigt davon, wie umwerfend er in dem Smoking aussah."Du bist...du siehst...Wow!"

"Wow?!" Das riss mich aus meiner Starre und ich schaute schmunzelnd zu ihm auf."Ist es zu viel? Soll ich mich lieber umziehen?"

"Auf keinen Fall! Bitte nicht!", warf er schnell ein."Du siehst einfach so...wunderschön aus...also nicht, dass du das nicht immer tätest, aber jetzt...ich meine, das ist so...anders", wandte er nun ein und schaute mir verträumt in die Augen. Konnte es wirklich sein? Er erwachte aus seinem Bann und räusperte sich kurz, ehe er verlegen seine Krawatte noch einmal zurecht rückte."Wollen wir dann?"

"Sehr gerne", erwiderte ich, schnappte mir meine Handtasche und ein farblich passendes Tuch, dass ich mir über die Schultern legte und schloss die Tür hinter mir. Als ich mich umwandte, bot Sam mir seinen Arm an und ich hakte mich bei ihm ein.

"Du weißt, dass wir heute alle Blicke auf uns ziehen werden, oder?", fragte er mich auf dem Weg zum Fahrstuhl.

"Das tun wir schon, seit ich mit dir hier aufgetaucht bin."

"Ich dachte eher daran, weil ich die wunderschönste Tanzpartnerin habe. Die Männer werden blass vor Neid werden. Der Bräutigam wird sich sicher in den Hintern beißen, weil er sich die falsche Cousine ausgesucht hat", wandte er grinsend ein, als er mir den Vortritt in den Aufzug überließ.

"Genau, wie die weiblichen bei deinem Anblick."

"Sollen sie. Ich werde den Abend in vollen Zügen genießen, dank dir", sagte er dann lächelnd und drückte den Knopf zum Erdgeschoss.

"Nur, weil ich mich ein wenig rausgeputzt habe?", erwiderte ich verlegen lächelnd und war doch amüsiert und geschmeichelt über seine Avancen.

"Ich habe mich schon darauf gefreut, bevor ich wusste, was du trägst."

"Wirklich? Warum?", fragte ich verwundert, als der Aufzug los fuhr.

"Warum nicht?" Er warf mir ein kurzes Lächeln zu."Ich verbringe gerne Zeit mit dir." Ich spürte, dass ich rot wurde.

"Ich auch mit dir", erwiderte ich lächelnd, als sich auch schon die Aufzugtüren wieder öffneten.

"Meine Güte, da seid ihr ja endlich. Oh, ihr seht so zauberhaft aus. Sam du so stattlich", bewunderte meine Mutter ihn unverhohlen, genau wie Arwen und Gavin, die im Foyer auf uns gewartet hatten.

"Danke, Eira. Aber niemand stellt heute alle so in den Schatten, wie Penny. Wo ist Owen?"

"Oh, er wartet im Auto auf uns. Ihr fahrt wieder mit uns! Kommt schon, kommt schon!", scheuchte Mum uns vor sich her."Hast du auch alles, was du brauchst, Sam?", fragte sie ihn dann mit einem Ton, der mir gar nicht gefiel.

"Ich, ähm...ja, ich denke schon."

"Bist du sicher?"

"Absolut, Eira."

"Was geht hier vor?", wandte ich mich den beiden skeptisch zu und sie schauten direkt in eine andere Richtung.

"Das wirst du schon noch früh genug erfahren. Auf, auf jetzt! Wir müssen los", säuselte Mum und ihre überschwängliche gute Laune machte mir ein wenig Angst. Irgendetwas war da im Gange, aber ich kam aufgrund von Sam's verwirrt, verlegener Reaktion nicht darauf, was es sein könnte. Ob er selbst genau so wenig wusste, wie ich?

Die Fahrt zur Kirche verlief ruhiger, als die gestrige und als wir ankamen, war das Eingangsportal noch geschlossen. Also mischten wir uns unter die Leute, begrüßten meine Verwandtschaft und alte Freunde, nur um immer wieder zu hören, wie gut wir aussahen und was für ein schönes Paar wir abgaben. Ich erwiderte die Schmeicheleien bei jeder Gelegenheit, ob sie stimmten oder nicht - das gebot einfach der Anstand.

"Sami! Oh Sami!", rief plötzlich eine Frauenstimme in der Menge, aber ich konnte nicht ausmachen, woher sie kam oder wem sie gehörte. Melinda war es aber definitiv nicht.

"Ist das noch eine verflossene Liebschaft von dir?", neckte ich ihn und stellte erstaunt fest, dass er wie zu Eis erstarrt in die Richtung blickte, aus der die Stimme gekommen war, aber wegen der vielen Leute, die sich vor der Kirche versammelt hatten, konnte ich noch nicht ausmachen, wer das gewesen sein konnte.

"Schlimmer", wandte er tonlos ein."Viel schlimmer!" Seine Stimme war nur mehr ein Flüstern.

"Sam? Geht's dir gut? Wer ist das?", fragte ich ihn besorgt und berührte ihn sanft am Unterarm, doch er schien als stünde er unter Schock.

"Es ist...meine Mutter!" Jetzt war ich wirklich verwirrt. Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, hatte die Stimme eine Gestalt angenommen, als die ältere Frau es endlich geschafft hatte, sich durch die Menge zu drängen. Ihre strahlend blauen Augen erkannte ich sofort, dass Aussehen hatte Sam dagegen eher von dem Mann, der ihr durch die Menge folgte.

"Mom? Dad? Was macht ihr denn hier?", fragte Sam eher entsetzt, als fröhlich, als die Frau ihn umarmte.

"Roger hat vor drei Jahren einen Hochsee-Angelkurs bei deinem Dad gemacht und seitdem fahren er und dein Vater regelmäßig raus und fischen."

"Warum?", fragte er tonlos. Er konnte wohl immer noch nicht begreifen, warum seine Eltern hier waren. Was war die Welt doch klein, dachte ich amüsiert.

"Was soll die blöde Frage, Sami? Warum nicht? Er ist ein ordentlicher Bursche und außerdem hält er mich auf dem laufenden, was in Pontypandy so los ist, im Gegensatz zu unseren Kindern", beschwerte seine Mutter sich nun bei ihm und er verdrehte genervt die Augen.

"Mum, wir telefonieren regelmäßig. Wir besuchen euch immer wieder und ihr könntet einfach Fern sehen oder den Internet Kanal der Zwillinge abonnieren."

"Sami, du weißt, wie schwer dein Vater sich mit diesem Intranet tut und ihr erzählt uns immer nur das alles wie gewohnt läuft. Wir kriegen nie mit, wenn wirklich mal etwas passiert, worüber wir uns Sorgen machen müssen." Ich musste unwillkürlich lächeln, als Sam sich mit den Fingern genervt den Nasenrücken rieb über die versteckten Ermahnungen seiner Mutter.

"Weil wir nicht wollen, dass ihr euch Sorgen macht und es auch keinen Grund dafür gibt!", erwiderte er.

"Nun, bei den Einsätzen, die ihr schonmal habt und der Tatsache, dass unser ältester sein Leben alleine fristet, sehe ich das anders!", erwiderte sie mit in die Hüften gestemmten Fäusten und ihr Blick wanderte zu mir, um sich sofort aufzuhellen."Oder hat Roger eine wichtige Information ausgelassen? Willst du uns nicht deiner Begleiterin vorstellen?", fragte sie fast schon ein wenig aufgeregt und Sam seufzte schwer.

"Penny, das sind Meine Eltern Padrig und Jenni Jones. Mom, Dad. Das ist Penny. Meine Kollegin und...Freundin!", stellte Sam uns zögernd vor.

"Was? Du hast endlich eine Freundin und erzählst uns nichts davon? Wie lange geht das schon mit euch?", rügte sein Vater ihn sofort und ich zuckte ein wenig zusammen beim Klang seiner tiefen und ernsten Stimme.

"Oh du meine Güte. Penny? Die Penny?", rief Jenni nun enthusiastisch aus und umarmte mich voller Freude. Ich warf Sam einen Blick über ihre Schulter hinweg zu, doch der zuckte nur verwirrt mit den Schultern."Charly hat mir so viel von dir erzählt!", sagte Jenni dann und jetzt war ich vollkommen verwirrt. Welchen Grund hatte Charly seinen Eltern von Sam's Kollegen zu erzählen?

"Charly?", kam es mir daher über die Lippen.

"Na klar hat Charly das", grummelte Sam indessen böse und ich verstand gar nichts mehr.

"Lass dich mal ansehen, Mädchen!", sagte Padrig nun und legte seine Hände an meine Schultern, um mich ihm zuzudrehen, damit er mich mustern konnte."Hm-mh. Fast so hübsch, wie deine Mutter. Gut gebaut, wenn auch nicht so gut dabei wie Gwenny, aber gebärfreudige Hüften. Ein ordentliches Weibsstück hast du dir da geangelt, Sohn!", lobte er Sam's Geschmack während meiner Begutachtung und ich wurde knallrot - genau wie Sam.

"Dad!", begehrte Sam wütend und peinlich berührt zugleich zwischen zusammengepressten Zähnen auf, als er sich die Hand vors Gesicht schlug. Ich ahnte, dass er grade lieber im Erdboden versinken wollte. Ich hingegen konnte grade nichts anderes tun, als den Mann vor mir ungläubig anzublinzeln, der mehr als zufrieden schien."Sie ist doch kein Fisch den du auf dem Markt an den Mann bringen willst!"

"Sicher nicht. Wenn du klug bist, hältst du dir das Mädchen. Viel bleibt dir ja sonst nicht mehr übrig", erwiderte er schulterzuckend.

"Was soll das denn heißen?", gab Sam ihm arg zurück.

"In deinem Alter und mit der Arbeit die du hast? Sei froh mit dem, was du kriegen kannst. Komm ja nicht auf die Idee noch wählerisch zu werden und nochmal zu suchen!", schimpfte er seinen Sohn nun und ich merkte Sam an, dass sein sonst so wohl kontrolliertes Temperament mit ihm durchzugehen drohte.

"Sie ist bereits das Beste, was mir passieren kann, deswegen suche ich seit Jahren nicht mehr und damit fange ich sicher auch nicht mehr an!", trotzte Sam seinem Vater ganz offen und der schien offensichtlich zufrieden mit dem, was er grade gehört hatte und nickte lächelnd, als hätte er seinen Sohn grade geprüft.

Ich wunderte mich mehr wie sehr Sam grade in seiner Rolle aufging, weil er so spontan so überzeugend kontern konnte.

"So, Mädchen. Jetzt zu dir", wandte Padrig sich dann wieder an mich und ich schluckte schwer. Wollte er mich auch in irgendeiner Weise prüfen, wie er es grade mit Sam getan hatte?

"Dad, lass sie in Ruhe. Ich kann froh sein, dass sie jetzt noch nicht fortgelaufen ist", murmelte Sam missmutig

"Was soll das heißen?", wandte sich Padrig wieder seinem Sohn zu.

"Dass du ziemlich peinlich sein kannst. Du hast Gwendolyn damals beim ersten Treffen so eine Angst gemacht, dass sie sich drei Tage zu Hause eingeschlossen hat und Charly nie wieder treffen wollte." Der Hüne vor mir lachte leise und zwinkerte mir heimlich zu. Was sollte ich sagen? Er erinnerte mich immer mehr an Sam und das war es, was ihn mir so sympathisch machte, trotz seines plumpen Auftretens.

"Und das Resultat war, dass sie sich versöhnt haben und die Zwillinge auf dem Weg waren. Es hat doch alles geklappt mit den beiden und Gwenny und ich verstehen uns blendend."

"Was aber nicht von Anfang an funktioniert hat. Vergraul mir Penny nicht noch!", gab Sam knurrig zurück.

"Ob sie es mit die aushält oder nicht, liegt ja wohl nur an dir! Einen Fisch muss man ins Boot holen, so lange er an der Angel hängt. Ich sag nur: Kein Wind ist demjenigen günstig, der nicht weiß, wohin er segeln will!", gab er Sam streng zurück und verpasste ihm scherzhaft eine Kopfnuss.

Jetzt tat Sam mir doch ein wenig leid. Seit wir auf die beiden getroffen waren, nutzten beide, aber vor allem Padrig jede Sekunde, um Sam zu blamieren oder zu ermahnen. Ich verspürte plötzlich den Drang, Sam zu beweisen, dass ich mich selbst verteidigen konnte - und ihn auch.

"Gegen den Wind zu kreuzen, bringt einen manchmal schneller ans Ziel, als mit dem Wind zu segeln!", erwiderte ich Padrig also, bevor Sam etwas sagen konnte und sein Vater schaute mich eine Sekunde skeptisch an.

"Wind und Wellen sind immer auf der Seite des besseren Seefahrers!", entgegnete er mir ernst.

"Wie glücklich man am Lande war, merkt man erst, wenn das Schiff untergeht!", sagte ich schmunzelnd und verschränkte die Arme vor der Brust. Wenn er mir mit seinen Weisheiten kam, konnte ich das schon lange. Ich wusste von Sam, dass sein Vater nie glücklich gewesen war, dass sein Sohn kein Fischer geworden war. Aber wir redeten hier schon nicht mehr übers Meer, sondern gingen viel tiefer und ich sah, dass Padrig das erkannte.

"Es gab bislang keinen bedeutenden Mann, der sein ganzes Leben auf dem Festland verbrachte!", stellte Padrig jetzt fest und baute sich vor mir auf. Sam ergriff meinen Arm. Für ihn musste es bedrohlich wirken. Ich wusste es besser.

"Wenn der Wind der Veränderung weht, suchen manche im Hafen Schutz, während andere die Segel setzen!", gab ich seinem Vater zurück.

"Du wirst die Welt niemals richtig genießen, bis nicht das Meer durch deine Adern fließt, dich der Himmel zudeckt und die Sterne dich krönen."

Ich überlegte fieberhaft, aber ich fand kein Zitat mehr, dass ich ihm dagegen kontern konnte - was auch daran lag, dass ich das Meer ebenso liebte. Also zuckte ich nur die Schultern:"Dem stimme ich voll und ganz zu", wandte ich dann schmunzelnd ein und Padrig lachte schallend, als er mich zu meiner Überraschung fest umarmte.

"Ich mag das Mädchen!", stellte er dann zufrieden fest, als er sich mit mir im Arm wieder Sam und dessen Mutter zuwandte, die uns ungläubig anstarrten."Nicht auf den Mund gefallen und sehr belesen, was das Meer angeht", stellte er zufrieden fest und ich sah wie Sam zufrieden durchatmete.

"Sie ist nicht nur belesen, Dad. Sie segelt, ist Ingeneurin und Nautikerin in unserem Team und außerdem noch im Rettungstauchen ausgebildet", führte Sam die Liste meiner Einsatzgebiete beinahe schon angeberisch auf und ich verdrehte die Augen.

"Petrus sei mir gnädig. Ich habe mich grade verliebt! Mein Sohn, das Landei, hat die perfekte Schwiegertochter gefunden! Du musst unbedingt mal zum Fischen mit mir raus fahren. Wird spannend, wie du dich dabei schlägst", rief er fröhlich und ich stimmte dem Angebot sehr gerne zu.

"Müssen wir Angst haben, dass ihr nicht wieder kommen werdet?", fragte Sam uns dann skeptisch und deutete auf seine Mutter und sich.

"Vielleicht!", antworteten ich und Padrig gleichzeitig neckend und wir lachten beide über Sam's verdattertes Gesicht, während Jenni das ebenfalls alles ziemlich amüsiert beobachtet hatte. Seine Eltern waren wunderbar, soviel wusste ich jetzt schon.

Die Tür zur Kirche wurde geöffnet und Padrig schob mich wieder in Sam's Arme, damit er Jenni seinen Arm anbieten konnte. Sam, der scheinbar noch immer nicht fassen konnte, was grade passiert war, bot mir seinen Arm ebenfalls an und wir folgten ihnen hinein.

"Was ist da grade passiert, Pen?", fragte er mich leise.

"Ich habe deine Eltern kennengelernt", erwiderte ich ihm lächelnd."Sie sind sehr nett. Ich mag sie."

"Und sie dich. Mein Vater ein wenig zu sehr!", wandte er skeptisch ein, als er mir mit einer Geste bedeutete, dass ich zuerst in der Bankreihe Platz nehmen sollte, in die seine Eltern sich grade gesetzt hatten. Lächelnd rückte ich zu ihnen auf und fand mich zwischen Padrig und Sam wieder.

"Ich werde schon nicht mit ihm durchbrennen. Ich habs nicht so mit verheirateten Männern", erwiderte ich Sam neckend und stieß ihm sanft meinen Ellenbogen in die Seite.

"Zu schade!", murmelte Padrig neben mir, laut genug, damit Sam es hören konnte und zwinkerte mir schelmisch zu, als Sam meine Hand ergriff und festhielt, als wolle er mich nie wieder los lassen. Ich würde mich nicht beschweren.

Die Trauung begann und alle standen auf, als die typische Musik erklang. Wir sahen, wie die Trauzeugen und der Bräutigam vorne am Altar Stellung bezogen und Roger noch einmal nervös seine Krawatte richtete, bevor wir uns zur hinteren Tür umwandten und sahen, wie Susie am Arm ihres Vaters in die Kirche geführt wurde.

Ihr Kleid war so wunderschön, mit Spitzenborten und ein wenig Glitzer darin - nicht zu viel. Sie sah aus, wie eine Prinzessin.

Als ihr Vater sie an Roger übergab, strahlten die beiden sich an und mich überwältigten die Emotionen. Tränen traten mir in die Augen, weil ich mich so für meine Cousine freute, dass sie ihr Glück gefunden hatte.

Während der ganzen Zeremonie bekam ich den Kloß im Hals nicht mehr weg und als die beiden sich schließlich das Ja-Wort gaben, reichte Sam mir ein Taschentuch. Ich schaute ihn kurz fragend an, als ich auch schon realisierte, dass ich die Tränen nicht mehr hatte zurückhalten können. Er lächelte, als er mir eine Träne wegwischte und ich nahm ihm ebenso lächelnd das Taschentuch ab.

"Eines Tages wirst du auch dort vorne stehen", flüsterte er mir lächelnd zu und ich ahnte, dass er meine Tränen falsch deutete.

"Das ist es nicht. Es ist wie sie einander ansehen. Sie sind so glücklich und verliebt. Ich freue mich einfach für sie", erwiderte ich leise, als der Pfarrer alle einlud ein Lied mit zu singen.

"Irgendwann werden alle dich so dastehen sehen und dann werden noch viel mehr weinen vor Freude, weil du noch viel schöner und verliebter sein wirst", hörten wir eine Stimme hinter uns und wir schraken zusammen, bevor wir uns umdrehten und meine Eltern und Geschwister grinsend hinter uns sahen.

"Was macht dich so sicher, Dad?", entgegnete ich ihm genervt, dass sie uns belauscht hatten und drehte mich wieder zurück, um das Liederbuch aufzuschlagen. Ich wollte nicht singen, aber ich wollte auch nicht mehr diese Diskussion führen. Leider hatte ich die Rechnung ohne meine Mutter gemacht, die sich soweit vorbeugte, um ihren Kopf zwischen unser beider zu schieben.

"Weil ihr euch jetzt schon genau so anschaut, wie die beiden!", flüsterte sie grinsend und ich gefror, während ich knallrot wurde und nichts besseres zu tun wusste, als mein hochrotes Gesicht hinter meiner Hand zu verstecken. Ich linste dahinter hervor zu Sam, der es ebenso tat.

Alle waren genug abgelenkt vom Singen, dass meine Mum nichts besseres zu tun hatte, als unsere Hände wegzuziehen und ineinander zu legen. Sam und ich schauten uns verwundert an, noch immer die Röte in den Wangen leuchten, als er lächelte und meine Hand etwas fester hielt. Ich tat es ihm nach und Hand in Hand schauten wir der restlichen Zeremonie zu.

Was wohl dieser Tag noch alles für kleine Überraschungen für uns bereit hielt?

Fortsetzung folgt...

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