Der Geburtstag

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"Seine Augen sind weit geöffnet."

Das Blaulicht des Krankenwagens, erhellt den dunklen Herbsttag. Faszinierend, wie schnell die Zeit vergeht. Man macht einmal die Augen zu und schon ist wieder eine weitere Woche vergangen. Ich hoffe das Heinz Zeit noch nicht abgelaufen ist.

Ich lehne an der rot, braunen Backsteinwand und beobachte, wie einige Sanitäter in den Krankenwagen und dann wieder hinaus rennen. Mein Blick ist gesengt, aus dem Augenwinkel sehe ich, wie einer von ihnen auf mich zu kommt.

"Sie kennen den Mann?"

Ich hebe meinen Kopf.
"Ja- also eigentlich nein.", frustriert fahre ich mir durch die Haare.
"Nicht wirklich." Ich entscheide meine Antwort umzuändern.
"Also doch schon."

"Okay?!", der Sanitäter zieht das y in die Länge. "Wir bringen Mr. Müll jetzt ins Krankenhaus."

Er kratzt sich am Hinterkopf, als er sich zum Gehen wendet.
Doch dann dreht er sich nochmal um.
"Er wird schon wieder!", dann verschwindet er komplett.

Ich hoffe, dass der Mann, den ich kaum kenne, aber den ich trotzdem schätze, nicht an meinen siebzehnten Geburtstag stirbt.

Simon sitzt mit Elen Star im Arm, im Hörsaal, wo sich vor etwa einer Viertelstunde, der Ohnmachtsanfall ereignete.

Außer ihnen ist niemand anderes im Saal. Sein Arm ist um ihre Tallie geschlungen und ihr Kopf ist an seiner Brust vergraben. Ich könnte schwören, dass sie weint. Mit einer Hand streicht er Elen durchs Haar, während er ihr beruhigende Worte zu flüstert.

Ich möchte die beiden nicht stören, noch kann ich abhauen. Ich habe keine Ahnung, was da zwischen ihnen läuft, aber ich denke sie kann Trost gebrauchen.

Allerdings kann ich meinen Blick nicht von den beiden reißen. Mein Herz fühlt sich irgendwie schwerer an und ich kann nicht sagen, ob es gut ist, aber es fühlt sich nicht richtig an. Ich frage mich, wann mir der Busfahrer so sehr ans Herz gewachsen ist.

Meine Schritte tragen mich rückwärts aus dem Raum. Ich werde Simon bei Gelegenheit fragen.

Für das Date ist es zu früh und ich will nicht nach Hause, da ich meiner Familie aus dem Weg gehen muss. Schon heute morgen war eine Katastrophe. Mein Vater war bereits bei der Arbeit. Ich bin mir sicher, dass meine Mutter es nur gut meinte, als sie den "selbst gebackenen" Kuchen auf den Tisch stellte. Allerdings weiß ich genau, dass er aus der Tiefkühltruhe vom Aldi ist. Ich nehme es ihr nicht übel, eigentlich war ich sogar erleichtert. Mein Geburtstag ist einer der Tage, die ich nicht mag. Es gibt keinen bestimmten Grund. Irgendwann hab ich einfach aufgehört ihn zu feiern.

Ich glaube nicht, dass Luka, Nico, Jasmin oder jemand anderes sich an meinen Geburtstag erinnern wird, wenn ich ehrlich bin, habe ich ihn in den letzten Tagen, selbst vergessen.

Meine Bahn fährt vor und ich lasse mich auf einen der letzten Plätze fallen. Ich will mit niemanden reden, am besten niemanden sehen.

Die Musik, welche aus meinen Kopfhörern dringt ist zu leise, sie kann nicht meine Gedanken übertönen.

Am Ende der Fahrt kann ich nicht Mal mehr sagen, worüber ich nachgedacht habe. Ich verlasse die Bahn. Dieses Date ist doch Schwachsinn, warum sollte ich mit einem Typen essen gehen, nur das sich andere nicht das Maul zerreißen? Warum sollte ich nicht mit einer Person essen gehen, die ich wirklich kennenlernen will und zwar nicht nur auf freundschaftlicher Ebene.

Ich habe heute keine Lust den Geruch von teurem Essen und viel Geld in meiner Nase zu spüren. Obwohl Essen, an sich gut klingt.

Ich schlage den Weg nach Hause ein, patsche den restlichen Kuchen in eine Schüssel, schmeiße einen Löffel hinein und verschließe sie mit einem Deckel.

Es ist kalt, eigentlich bräuchte ich eine Jacke, aber irgendwie ist mir hier alles zu eng.

Meine Füße tragen mich wie von selbst. Kurz frage ich mich, ob ich den Weg überhaupt noch kenne, aber irgendwie finde ich mein Ziel doch.

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