"Wie in alten Zeiten"

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"Wenn man im Mittelpunkt einer Party stehen will, darf man nicht hingehen"- Audrey Hepburn

Mein Herz hüpft freudig, als ich feierlich den Schlüssel ins Schloss von unserem neuen/alten Haus stecke. Eine kurze Sekunde stoppe ich die Bewegen, da ich spüre, wie alte Erinnerungen hochkommen.

"Jetzt dreh den scheiß Schlüssel einfach um!", seufzt mein, mittlerweile dreizehn jähriger, Bruder genervt.
Normalerweise würde ich mit etwas Sarkastischem antworten, doch heute ist es anders. Nichts und niemand wird mir meine Laune vermiesen können (nobody can drag me down...), denn heute werde ich Luka wieder sehen. Alleine bei dem Gedanken macht mein Herz einen Sprung.

Ich drehe mich um und sehe meinem Bruder tief in die Augen, während ich extra langsam den Schlüssel umdrehe und das Haus betrete.

"Na endlich!"  stöhnt er und verschwindet in seinem Zimmer um „Fortnight zu zocken".

Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie mein Vater meinen Koffer aus dem Auto hieft. Sowohl er als auch Noah haben mich heute morgen vom Flughafen abgeholt. Leider muss meine Mutter arbeiten und irgendwie beschleicht mich das Gefühl von ungewohnter Gewohnheit.

Unser Haus sieht immernoch genauso aus, wie ich es verlassen habe. Immer noch hängen überall Bilder, die ich und Noah gemalt haben, als wir klein waren und helles Tageslicht strömt aus den Fenstern, was kein Wunder ist, denn es ist Anfang Frühling und ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass die Mittagszeit schon vor zwei Stunden begonnen hat.

Eigentlich will ich direkt zu Luka, ich weiß auch nicht warum, aber er ist wie ein Bruder für mich, ein Bruder mit dem ich seit Jahren nicht gesprochen habe, aber dennoch ein Bruder.

"Deine Mutter und ich sind heute Abend mit den Horans verabredet!", erklärt mein Vater hektisch, während er einige Papiere vom Küchentisch in seine Tasche stopft.
"Was ist mit Noah?", frage ich, da ich befürchte, dass ich Mal wieder Babysitter spielen muss.
"In den letzten drei Jahren bist nicht nur du älter geworden. Noah kommt schon klar!"
Ich nicke, während mein Vater die Tür schließt.

Ich beschließe vorerst meinen Koffer auszuräumen, um etwas Stress abzubauen.

Als ich ihn stöhnend wieder schließe und mich aufs Bett fallen lasse, ist es bereits Nachmittag und eigentlich will ich nur noch schlafen. Doch das Summen der Türklingel verhindert meinen genialen Plan.

"Noah machst du auf?!"
Keine Antwort.
"Bitte?"
Wieder schweigen.

Mühsam erhebe ich mich und mache mich auf den Weg zur Tür, als ich am Zimmer meines Bruders vorbei gehe, sehe ich, wie er mit Kopfhörern, fluchent auf die Tasten seines Kontrolers hämmert. Mache Dinge ändern sich vielleicht nie!

Mit Schwung öffne ich die Tür. Sofort fällt mir Jasmin um den Hals. Verlegen lachend erwidere ich die Umarmung. Sie war die einzige, mit der ich mindestens ein bisschen geschrieben hatte (mal abgesehen von meiner Familie).

"Es ist so schön das du wieder hier bist!", sie lässt mich los und betritt ohne zu fragen das Haus.
"Danke?", frage ich etwas überweltig.
"Und bist du dabei?"
"Wo dabei?", ich sehe sie verwirrt an.
"Na, bei der legendärsten Party des Jahrhunderts, ach Quatsch! Des Jahrtausends!"
"Aha", mache ich sehr intelligent und folge ihr ins Wohnzimmer.
Jasmin lässt sich auf die Couch fallen.
"Ach du hast ja so viel verpasst! Als", sie holt tief Luft "Nico gibt heute eine Party, aber keine normale sondern eine riesige! Die halbe Schule wird anwesend sein."
"Na das sind ja nicht so viel", murmele ich.
Doch Jasmin tut geschickt so, als hätte sie nichts gehört.
"Alle werden da sein, es wird Alkohol geben und-"
"Ist Luka auch da?" unterbreche ich sie.
Irgendetwas verändert sich, für wenige Sekunden, in ihrem Gesicht, doch ehe ich es bestimmen kann, ist es wieder verschwunden.
"Ja klar!", sie grinst mich breit an. "Also? Bist du dabei?"
"Weißt du ich bin heute erst angekommen und-"
"Und du musst dich noch für die Party fertig machen", beendet sie etwas, was ich gar nicht sagen wollte. "Kein Problem! Ich helfe dir!"

Irgendwie nervt mich Jasmin, weswegen ich zustimme mich mit ihr um acht vor meiner Tür zu treffen. Nico wohnt zwar nur ein paar Straßen weiter, aber Jasmin denkt, dass „es super lustig" wird, wenn wir zusammen hingehen, „wie in alten Zeiten".

Erst nachdem ich ihr gefühlt tausend Mal versichert habe, dass ich das Umziehen alleine hinbekommen würde, zieht sie ab.

In zwei Tagen, beginnt die Schule wieder und eigentlich muss ich endlich anfangen mich vorzubereiten, doch der Gedanke Luka heute Abend zu treffen, lässt mich den Gedanken verwerfen.

In meinem Schrank greife ich nach einem etwa knielangen schwarzen Rock, einer Strumpfhose und einem weißen T-Shirt. Ich nehme meine Haarbürste und kämme mein fast braunes, brust-langes Haar. Anschließend öffne ich den Lippgloß und versuche mir den rosanden Schimmer auf die Lippen aufzutragen, währed ich in meine hohen Schuhe schlüppfe, um nicht ganz so klein zu wirken. Ich werfe einen letzten Blick in den Spiegel und werfe meinen Schlüssel in meine Handtasche, wo sich außerdem noch mein Handy und mein Potmonei befinden. Zuletzt ziehe mir eine dünne, schwarze Regenjacke über.

Als ich auf die Uhr schaue ist es genau acht Uhr und ich verlasse das Haus.

In Dänemark war ich öfters auf Partys gewesen, doch während hier die Sonne gerade erst unter geht, währe es in Dänemark schon stock finster.

Jasmin erwartete mich bereits freudig.
"O. Mein. Gott! Du siehst so toll aus!", quietscht sie. Allerdings wirkt ihr Gekreische im zweiten Betrachten eher wie ein Witz, da mein Outfit defenitiv nichts im Vergleich zu ihrem ist. Sie träg ein kurzes schwarzes Kleid und hat ihr dunkles, braunes Haare hoch gesteckt. Ihre Augen sind, genauso wie ihre Lippen, dunkel geschminkt und und auf ihre Jacke verzichtet sie komplett.

"Dankeschön! Dieses Kompliment kann ich nur zurückgeben!", ich lächle sie an und nehme mir fest vor freundlicher zu sein, da ihre Augen so strahlen und sie sich anscheinend wirklich zu freuen scheint. Mein Flug war anstrengend, weswegen meine Nerven ziemlich gespannt sind, doch eigentlich ist sie gar nicht so schlimm, glaube ich.

Sie lacht, harkt sich bei mir unter, und wir laufen gemeinsam zu Nico. Meine Laune bessert sich von Sekunde zu Sekunde und irgendwie steckt mich Jas mit ihrem Partyfieber an...

Wir betreten das riesiges Haus von Nicos Eltern, welches ich eher als Villa bezeichnen würde. Es ist komplett weiß und (besitzt Mal abgesehen von dem tollen Wohnzimmer,) einen riesigen Pool.

Jasmin hatte nicht übertrieben, als sie sagte, dass die halbe Schule anwesend sein würde. Überall stehen junge Leute mit Drinks in der Hand, welche sich lachend miteinander unterhalten. Irgendwie riecht es schon im Flur nach Alkohol und Erbrochenen, obwohl die Party gerade erst beginnt.

Als wir die Küche betreten, kommt uns ein etwas angetrunkener Junge entgegen.
"Laaaadys!", okay! Seine Stimme klingt mehr als angetrunken. "Wollt ihr etwasch trinken?"
"Nein danke!", versuche ich gegen die Musik an zu schreien, da ich eigentlich keinen Alkohol trinke und mir der Typ nicht sehr seriös erscheint.

Jasmin scheint jemanden entdeckt zu haben, denn sie umarmt mich kurz und verschwindet dann unter den Leuten.

Betäubt von der Musik lehne ich mich an den Tresen in der Küche und umklammere meine Tasche etwas fester, immer bereit sie schnell an mich zudrücken, falls hier jemand kotzen sollte.

"Liva?!", höre ich plötzlich eine Stimme rufen! Ich drehe mich um und entdecke, einen gut aussehenden Typen auf mich zukommen, ich muss mindestens zweimal hinschauen, um zu erkennen, dass es sich um Niko handelt und heilige Scheiße sieht er gut aus! Sein dunkelblondes Haar hat er nach oben gestylt und er ist riesig geworden irgendwie sieht er viel muskulöser aus, als ich mir ihn vorgestellt habe.

"Nico!", rufe ich glücklich (auch, wenn er mich, wegen der Musik nicht hören kann) und umarme ihn. Nico schlingt seine Arme um mich und irgendwie fühle ich mich  vertraut und beschützt. Wir bleiben so ein paar Sekunden stehen, bis ich mich von ihm löse. Irgendwie habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich so selten an ihn gedacht habe, geschweige denn mich gemeldet.

Er betrachtet mich von oben bis unten und schüttelt lachend den Kopf. Irgendwie finde ich es frustriert, dass er so viel auf mich herab gucken muss, aber ich habe ja schon Höhe Schuhe an.

Nico greift nach meinem freihen Handgelenk und zieht mit in den Vorraum zwischen Küche und Wohnzimmer. Ich finde es faszinierend, wie schalldicht die Wände sind, denn die Musik ist nur noch gedämpft zu hören.

"Ach ja, da sieh Mal einer an, das kleine Mädchen von nebenan ist erwachsen geworden!", grinst er.
Ich versuche mir mein Lachen zuverkneifen.
"Tja, aber der Junge von nebenan ist auch ein bisschen gewachsen, hat er es endlich geschafft Bellas Herz zu erobern?", erwidere ich unschuldig. Nico wirft den Kopf in den Nacken und lacht. Auch ich beginne zu lachen.
„Nein, Bella hat ihre große Liebe in Tylan gefunden!"

"Ach ich sehe, du hast schon wieder viel von mir erzählt!", höre ich Bellas beleidigte Stimme hinter mir. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass sich die Tür des Wohnzimmers geöffnet hatte.
Sie sieht Nico strafend an.
"Nur Gutes!", er hebt abwehrend die Hände, doch Bella beachtet ihn gar nicht mehr.

"Liva, Süße, wir haben uns ja ewig nicht gesehen! Willst du vielleicht mit spielen? Wir starten gerade eine neue Runde Wahrheit oder Pflicht.", ich hasse dieses Spiel aus tiefstem Herzen, doch ihr Lächeln ist so unfassbar sympathisch, dass ich nicke und mich von ihr und Nico in den Kreis, der ungefähr zehn Mitspielern ziehen lasse.

Das Wohnzimmer ist so groß, dass man hier sicher Spaziergänge machen könnte. Weiter hinten entdecke ich Leute, die Bierpong spielen und ziemlich viele Paare knutschen auf der Couch.

"Jonas! Jessy! Nehmt euch gefälligst ein Zimmer!", befiehlt Nico genervt.
Ich beuge mich zu ihm rüber.
"War das der Jonas?" Er weis genau, dass ich den von den Fireflys meine.
Nico sieht mich grinsend an, was mir als Antwort genügt.

Ich lasse meinen Blick durch die Runde schweifen, die meisten kenne ich nicht, allerdings ist Jasmin wieder da.

Plötzlich bleibt mein Blick an Luka hängen. Er sieht nicht aus wie Luka, aber trotzdem weiß ich, dass er es ist. Er trägt ziemlich viel schwarz, jedoch finde ich, dass die schwarze Jeans und der schwarze Hoodie unheimlich gut zu den hell bloden Haaren passen, von dem ein paar Stähnen in sein Gesicht fallen. Mein Blick bleib an seinen Augen hängen. Und meine Atmung verlangsamt sich. Er besitzt strahlende, eisblaue Augen! Seine Augen waren schon immer blau gewesen, aber in so einem hellen Ton hatte ich sie nicht in Erinnerung. Ich entdeckte einen grau Stich in ihnen. Und ich bin mir sicher, dass man sie auch noch am Ende des Raumes sehen könnte, da sie so hell sind.

Ich hatte mir Luka niemals als besonders gutaussehend vorgestellt, immer nur als Luka. Doch diese Person ist ein verdammtes Model!

Seine Augen sind zwar auf mich fokussiert, doch ich erkenne in ihnen keine Freude, eher Abwertung oder gar Hass. Ich hebe vorsichtig die Hand.

Er sieht mich noch einmal an und steigert die Verachtung in seinem Blick, ehe er ihn abwendet.

Anscheinend hat niemand etwas von unserm Blickkontakt mitbekommen, denn Bella greift nach der Flasche und dreht sie.
Ich bete, dass die Flasche nicht auf mich zeigt und schließe meine Augen. Doch wie immer ist mein Schicksal ein mieser Verräter und als ich sie wieder öffne zeigt die Flasche auf mich.

Ich zweifle keinen Sekunde daran, dass sie jemand nach dem Stillstand zu mir gedreht hat.

"Ach ihr  wollt mich doch verarschen!", stöhne ich und werfe noch ein halbherziges, "Wahrheit", hinterher. 

Wenn jetzt einen Frage, die irgendwas mit Sex zutun kommt, bin ich weg.

"Okay!", Bella grinst. "Hast du irgendein Andenken aus Dänemark?"
Ich sehe sie verwirrt an. Meint sie das ernst?

"Ich habe mir ein Tattoo stechen lassen!", erkläre ich und kann nicht verhindern, dass dabei meine Augen zu leuchten beginnen.

"Nicht dein Ernst?!", lachte Nico, "Was ist es und an welcher Stelle hast du dir stechen lassen?"
Ich sehe ihn geheimnissvoll an. "Nur einen Wahrheit"

"Das war eine öde Frage Bella, eigentlich hast du doch mehr drauf", ruft ein rothaariger Junge und greift nach der Flasche.

Plötzlich weis ich warum Bella so eine harmlose Frage gestellt hat, das ist ihre Art sich zu entschuldigen. Sie tut es nicht mit Worten sondern handelt. Oft waren wir in der Vergangenheit zerstritten und das ist ihre Art abzuschließen. Dennoch ist mir bewusst, dass ich diesen Bonus nicht lange behalten werde, weshalb ich mich schnell aus dem Staub machen sollte bevor die Flasche aufhört sich-

"Luka!", schreit Rotschopf. Luka scheint mindestens genauso begeistert zu sein wie ich eben, denn er verdreht resigniert die Augen und nickte dann, was wohl so viel heißt wie, dass er Pflicht wählt.

Rotschopf sieht dramatisch in die Menge und ich spüre, dass jetzt der ideale Zeitpunkt ist, um die Toilette aufzusuchen und dort auch den ganzen Abend zu bleiben.

"Küsse das Tattoo-Mädchen aus Dänemark!"

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