Kapitel 1

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Die Schulstunde schien sich wie Kaugummi zu ziehen, während Eleya hoffnungsvoll auf die Uhr starrte. Vor ihr schrieb Peter fleißig mit, er war wie immer stets bemüht so viel wie möglich im Unterricht mitzubekommen. Normalerweise war sie nicht anders, doch heute war Wiederholungsstunde, und sie konnte das Thema bereits komplett auswendig. Ihre Augen schielten aus dem Fenster rechts hinter sich, doch auch dort schien nichts auffällig zu sein. Sie unterdrückte ein Seufzen.

Trotz ihrer Intelligenz hatte sie sich entschieden, die Schule weiter zu besuchen. Nick Fury hatte ihr bereits des Öfteren angeboten, sie bei Shield privat unterrichten zu lassen, doch sie hatte abgelehnt. Es war einfach zu auffällig, fand sie. Immerhin fehlte sie nicht selten, benahm sich eher seltsam und erzählte nichts von sich. Hinzukommend, dass sie nicht selten von den berühmtesten Helden New Yorks abgeholt wurde. Dennoch fiel es ihr in solchen Momenten schwer, sich an diese Gründe zu erinnern. Es war ihr einfach schleierhaft, wie einige Menschen diesen Stoff nicht verstanden. Ginge es nach ihr, so wären sie längst weiter im Thema, hätten es vielleicht sogar bereits abgeschlossen und sich dem nächsten gewidmet. Beinahe konnte sie schon ihren Vater hören, wie er sie sanft und mit einem leichten Lächeln schalt;

"You're too fast as always. Don't forget you're different than the others." ("Du bist wieder einmal zu voreilig. Vergiss nicht, du bist eben anders als sie.")

Anders... Das traf es wohl. Eigentlich war es sogar ein Wunder, dass sie in der Lage war, so 'normal' zur Schule zu gehen. Als Tochter eines Meisterschützen, der zusätzlich zu den Avengers gehörte, hätte es wesentlich schlimmer kommen können. Da war es wohl Glück, dass er meistens bei derlei Dingen vergessen oder unterschätzt wurde, auch, wenn man das definitiv vermeiden sollte. Ein wütender Bogenschütze könnte einen Menschen länger leiden lassen, als ein wütender Milliardär, indem er einfach nur auf nicht tödliche Stellen zielte, die so weh taten, dass man sich wünschte, sie wären es. Vor allem, wenn dieser Bogenschütze auch noch einer der besten Agents von Shield war. Und Eleya hatte nicht nur sein Talent und sein Können geerbt, sondern auch seinen messerscharfen Verstand. Das, gepaart mit ihrer frühen, größtenteils unfreiwilligen Ausbildung, machte sie zu einer der jüngsten und gefährlichsten Shield-Agents, die Fury zu bieten hatte.

But still, it would be nice if it went a little faster. (Aber dennoch wäre es schön, wenn es mal etwas schneller ginge.), dachte Eleya, während sie mit ihrem Stift in der Hand spielte. Or at least something interesting happened... (Oder wenigstens etwas Spannendes passieren würde...)

Ihre Gedanken drehten sich damit im Kreis, wie in einer Zeitschleife, aus der sie einfach nicht entkam. Mittlerweile war sie sogar dazu bereit, die Anderen mit dem Hin- und Herschwenken ihres Stiftes zu nerven. Eine Unart, die sie normalerweise mied wie die Pest. Ihre Ungeduld war selten so groß gewesen, und kam es darauf an, konnte sie sich sogar als sehr geduldig erweisen. Doch hier war sie weder auf einer Mission, noch musste sie sich als solches beweisen, immerhin war sie hier 'privat' unterwegs.

Ihre Anfälligkeit für Langeweile war schon immer einer ihrer Schwachpunkte gewesen, doch seit Loki's Angriff auf New York hatte sie sich größtenteils vor ihrer Langweile bewahren können, zumindest, solange sie sich nicht in der Schule befand. Dort konnte sie nicht einmal ihr kleiner 'Nebenjob' als Shieldagentin vor dem bohrenden Gefühl der Langeweile bewahren. Dachte sie.

Ein höfliches Klopfen ertönte, unterbrach den Vortrag der Lehrerin und die Gedanken Eleya's. Irritiert sah sie auf, wandte ihren Blick wieder nach vorne. Die Lehrerin rief ein genervtes "Come in" ("Herein"), woraufhin sich die Tür öffnete. Ein Raunen ging durch die Klasse, während der Lehrerin der Mund leicht aufklappte. Eleya sprang ein Grinsen ins Gesicht.

"Sorry to interrupt, ma'am, but it's important." ("Verzeihen Sie die Störung, Ma'am. Doch es ist wichtig."), sagte Captain America höchstpersönlich, voll ausgerüstet und kostümiert. Seine leicht altmodische Sprache zauberte ein noch größeres Grinsen in ihr Gesicht, während sie anfing, ihre Sachen zusammenzupacken. Die Lehrerin starrte ihn überrascht an, nicht fähig, zusammenhängende Sätze zu formen. Steve beachtete sie gar nicht. "Eleya, you coming?" ("Eleya, kommst du?")

Die letzten Sachen in ihre Tasche werfend, antwortete sie; "On my way, Cap!" ("Schon auf dem Weg, Cap!")

Beim Hinausgehen warf sie Peter noch einen triumphierenden Blick zu, den er mit einem Enttäuschten erwiderte. Ihr leicht schelmisch wirkendes Grinsen vertiefte sich ein weiteres Mal. Er erinnerte sie irgendwie an einen Welpen, den man in seiner Box zurückgelassen hatte, doch das hinderte sie nicht daran, dem Captain zu folgen. Bei dem Blick ihrer Lehrerin schlich sich ein hysterisches Kichern in die Kehle, das durch das Klicken der schließenden Tür zurückgehalten wurde. Ihre Schritte beschleunigten sich.

"Sooooo.... What's up, that Saint Steve comes to get me from school, during a lesson?" ("Also.... Was ist los, dass Apostel Steve kommt, um mich von der Schule abzuholen, während einer Unterrichtsstunde?"), fragte sie, und veranlasste ihren guten Freund dazu, leicht zu schmunzeln.

"Fury sent me to get you. Seems like there's something more important than school right now. Besides, don't act like you need it." ("Fury schickt mich, um dich zu holen. Sieht aus, als gäbe es gerade etwas wichtigeres als Schule. Außerdem, tu doch nicht so, als würdest du es brauchen.")

Eleya grinste. "So true." ("So wahr.")

Gemeinsam stiegen sie in das Auto, das Steve bereits vor der Schule geparkt hatte. Mittlerweile kam er einigermaßen mit der neueren Technik zurecht, auch, wenn er dann und wann noch immer seine Probleme mit ihr hatte. Eleya erinnerte sich noch zu gut an einige davon, doch Steve weigerte sich, sie selbst fahren zu lassen.

("You're underaged. Forget it." ("Du bist minderjährig. Vergiss es.")

"Who cares? Let me drive. That'll be healthier." ("Wen kümmert's? Lass mich fahren. Das wird gesünder sein.")

"You can drive?" („Du kannst fahren?)

Of course I can!" (Natürlich kann ich das!")

"...still no." („...Immer noch nein."))

"I still think that I should drive..." („Ich denke immer noch, dass ich fahren sollte..."), murmelte sie leise, was Steve gekonnt ignorierte. "Remember the last time you drove? It was pretty traumatizing." („Erinnerst du dich an das letzte Mal, wo du gefahren hast? Es war ziemlich traumatisierend.")

"It wasn't that bad!" („Es war gar nicht so schlimm!"), verteidigte er sich. Eleya ließ es lieber unkommentiert und zog stattdessen die Augenbraue hoch. Steve winselte beinahe: "Alright, it was. But I improved!" („Okay, es war so schlimm. Aber ich habe mich verbessert!")

"If you think so." („Wenn du meinst.")

Kaum, dass Steve den Motor gestartet hatte und losfuhr, wanderten Eleya's Augen bereits aus dem Fenster und in ihre Gedanken. Steve hatte Recht, er hatte sich verbessert, aber das war nicht, was sie im Moment wirklich beschäftigte. Seit der Sache mit New York war nicht einmal ein gesamtes Jahr vergangen. In all dieser Zeit hatte Fury sie nur äußerst selten aus der Schule holen lassen, um einen Auftrag zu geben. Und wenn waren es Notfälle oder Missionen, die sich nicht anders schieben ließen, zu wichtig waren, um sie zu anderer Zeit zu erledigen. Im Grunde war sie durchgehend auf Bereitschaft, auch, wenn Fury versuchte, ihr ein so normales Leben wie möglich zu geben. Sie war ihm dankbar dafür, wusste jedoch, dass es eine wirklich kleine Entschädigung darstellte, wenn man ihr Leben besah. Seine Verschwiegenheit wusste sie zu schätzen, vor allem, da es sich um im Grunde wichtige Informationen handelte. Lediglich ihr Vater, sowie Loki und teilweise auch Natasha wussten von ihnen, sah man von Fury ab. Nicht einmal Thor, der dann und wann zu Besuch kam, wusste von allem, obwohl sie, sowie ihr Vater aufgrund einiger dieser Informationen mit Odin, dem Allvater und Herrscher von Asgard, der zugleich Thor's Vater war, sprechen musste. Die Entscheidungen, die daraufhin getroffen wurden, hatte er ohne Nachfragen angenommen, was sie auf der einen Seite sehr schätzte, auf der anderen Seite jedoch auch irritierte. Sie hatte vermutet, dass spätestens dann Fragen aufkommen würden, doch da Thor nicht fragte, und die anderen es nicht so genau mitbekommen hatten wie er, blieben sie aus.

Steve bemerkte ihr Schweigen und Gedankenverlorenheit, runzelte die Stirn. "Is everything alright?" („Ist alles in Ordnung?")

"Hm?", machte sie, als sie aus den Gedanken gerissen wurde, und blinzelte ihn an. "Uh, yeah. Sure. Just thinking about what kind of mission I'll get." („Uh, ja. Klar. Denke nur darüber nach, was es für eine Mission gibt.")

Steve nickte, und lächelte sie leicht an. "You'll be fine. I don't know anyone who's that strong at your age." („Das wird schon. Ich kenne keine andere Person in deinem Alter, die so stark ist wie du.")

Sie nickte abwesend. "I'm not sure, but I think Natasha was." („Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube Natasha war es.")

"Well... Natasha is a special case." („Nun... Natasha ist ein spezieller Fall."), lachte er leicht, wie sie bemerkte.

"She sure is." („Das ist sie mit Sicherheit."), gab Eleya zurück. Just like I am... (So wie ich...)

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