Kapitel 19

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Auch, wenn es mir nicht gefiel, ließ ich Dorian und die anderen mit dem Problem zurück.

Wir waren nicht in der Lage, die Wesen, die hier überall auftauchten, zu bezwingen, wenn wir nicht das unschädlich machten, was es auslöste. Es war nur sehr schwer herauszufinden, wo der Auslöser war.

Mit sanften, aber schnellen Schwingen, flog ich über die Schule, tauchte immer wieder ab und sah mir bestimmte Bereiche näher an.

Ich landete nur kurz auf dem Dach, wo uns die Kutsche abgesetzt hatte, als plötzlich Vidre vor mir erschien. „Was ist hier los?", fragte sie panisch. „Warum ist hier so viel Dunkelheit?"

Ihre Stimme sagte mir, dass sie Angst hatte und sich von mir eine Antwort erhoffte. Ich konnte ihr das allerdings nicht genau sagen. „Ein Zauber", bemerkte ich angespannt. Ob das stimmte, wusste ich nicht ganz. Es konnte auch anderen Ursprungs sein, doch Magie war das Naheliegendste. „Ich suche nach einem Ankerpunkt."

Vielleicht konnte sie mir dabei helfen. Vidre sah die Schule anders als ich.

„So etwas wie ein großer, dunkler Fleck?", fragte Vidre, die wohl nicht so viel Ahnung von Magie hatte. So jung, wie sie gestorben war, hatte sie vermutlich ihre eigene Magie nie entdeckt. Bei dem Gedanken legte sich eine kalte Hand um mein Herz und drückte leicht zu. Trauer erfüllte mich, doch ich versuchte, sie abzuschütteln und mich eher auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.

„Genau. Ein dunkler Punkt. Kannst du etwas Derartiges spüren?", fragte ich und Aufregung machte sich in mir breit. Wenn Vidre spürten konnte, wo sich das Amulett befand, würde das hier viel leichter werden.

Zuerst schwieg Vidre und ich rechnete schon nicht mehr mit einer Antwort. Es war nicht das erste Mal, dass sie sich nach einer meiner Fragen ablenken ließ und mit den Gedanken wo anders war. Sie war eben noch ein sehr junges Kind gewesen und das würde sich für sie nie mehr ändern.

Der Drang sie in den Arm zu nehmen wuchs. Ich wusste jedoch, dass ich das nicht konnte. Kristallkinder konnte man nicht berühren.

„Da ist etwas", sagte sie schließlich. „Ein dunkler, schwarzer Fleck, der sich bewegt", bemerkte sie und klang unschlüssig, aber auch ängstlich.

„Kannst du mir sagen, wo sich dieser dunkle Fleck befindet?", fragte ich sanft. Das war die einzige Spur, die ich im Moment hatte.

„Der Raum mit den vielen Büchern", sagte sie und klang zufrieden mit sich.

Ich lächelte und hob meine Hand, in dem Versuch, sie auf ihren Kopf zu legen, um sie zu streicheln. Auch, wenn meine Hand durch sie hindurchging, spürte ich doch, dass sie darüber zufrieden war. Die Geste allein reichte ihr wohl aus.

„Vielen Dank. Du hast mit sehr geholfen", sagte ich sanft und stolz auf das Mädchen.

„Ich zieh mich jetzt wieder zurück. Die Schüler haben alle Angst. Ich will sie ablenken", erklärte Vidre zuversichtlich und irgendwie selbstsicher.

Mich ließ das schmunzeln. „Das klingt gut. Viel Erfolg."

Vidre verschwand und ich machte mich auf den Weg zur Bibliothek.

Mit einem Sprung vom Dach und wenigen Flügelschlägen gelang es mir, direkt vor der Bibliothek zu landen.

Ich streckte meine Sinne aus und versuchte herauszufinden, ob hier wirklich der Ort war, an dem der Zauber seinen Ursprung fand. Allerdings spürte ich nur eine Menge sehr verängstigter Schüler.

Ohne zu wissen, was auf mich wartete, betrat ich die Bibliothek und sah mich um. Es waren vorrangig jüngere Schüler, die sich in Gruppen gesammelt hatten. Immer einer der ältesten Jahrgänge bei ihnen. Als hätten sie die Aufgabe bekommen, die Schüler zu schützen. Nicht, dass das möglich war. Selbst hier war die Dunkelheit vorhanden, doch nicht so drückend.

Ich ließ meinen Blick wandern.

Ab und an kamen aus dem Boden kleinere Wesen, die jedoch durch die älteren Schüler gut im Zaun gehalten wurden.

Anhand des Aussehens versuchte ich, eine Verbindung herzustellen, doch sie ähnelten sich kaum. Es waren Wesen, die auch den Albträumen von Kindern entsprungen sein könnten.

Albträume. Vielleicht war dieser Gedanke gar nicht so weit hergeholt. Aber im Grunde war es im Moment egal. Ich hatte wichtigeres zu tun.

Langsam schritt ich durch die Regale und versuchte einen Anhaltspunkt auf das Amulett zu finden. Wenn ich richtig lag, dann musste dieses bei einem Schüler sein. Dieser Schüler würde sich vermutlich seltsam verhalten. Allerdings kannte ich die wenigsten von ihnen. Daher konnte ich es nicht gut einschätzen.

Ich war so in Gedanken versunken, dass ich heftig zuckte, als mich jemand an der Schulter berührte. Als ich herumfuhr erkannte ich braune Haare mit blauen Spitzen und überraschte – fast ängstliche – blaue Augen.

Luke. Der Anführer unseres Drachenreiterteams.

„Was ist da draußen los?", fragte er mit belegter Stimme.

Ich sah mich noch einmal kurz um. „Etwas ähnliches wie hier drin, nur in größer", antwortete ich wahrheitsgemäß. Warum es verschweigen.

„Schaffen die Lehrer es?", fragte er weiter. Vorsichtig und zurückhaltend.

Ich hob eine Augenbraue. „Nein. Die Magier des Rates machen es eher schlimmer", bemerkte ich nüchtern.

Dafür erhielt ich einen überraschten Blick und dann ein Zögern. „Warum bist du hier?"

„Ich suche den Ursprung des Zaubers. Er wurde hier gefunden", erwiderte ich flüsternd. Ich versuchte so leise zu sprechen, dass Luke mich zwar verstand, doch andere mich auf keinen Fall hören konnten. Was jedoch schwer einzuschätzen war, da ich nicht ausschließen konnte, dass jemand einen Zauber nutzte.

Luka biss sich sichtbar auf die Unterlippe. Er kaute ein wenig nervös darauf herum, während er sich umsah und mir dann plötzlich sehr nahekam. „Da ist ein Junge in den hinteren Reihen. Er wirkt ... eigenartig."

Nun, das war nicht sonderlich detailliert, aber ich konnte dem nachgehen. Zu verlieren hatte ich nichts.

Also nickte ich Luke zu. „Ich werde ihn mir ansehen", versicherte ich. Das war immerhin der einzige Anhaltspunkt, den ich hatte.

Luke seufzte erleichtert, bevor er mit einem schiefen Lächeln zurücktrat. Ich konnte diese ganze Reaktion nicht so ganz nachvollziehen. Warum kam er damit zu mir? Vertraute er mir so sehr oder lag es an Ophelia?

Jetzt war nicht die Zeit, alles zu hinterfragen. Das konnte warten.

Mit schnellen Schritten machte ich mich auf den Weg zu den hinteren Regalen. Dabei hielt ich Ausschau nach Schülern, die sich seltsam verhielten.

//Epehemra. Was tut Ihr?//, hörte ich Achanox besorgte Stimme. //Wir haben hier wirklich Probleme und könnten Eure Hilfe gebrauchen.//

Er klang angespannt und besorgt. Dennoch konnte ich jetzt nicht hier weg. //Ich bin auf der Spur des Ursprungs//, erklärte ich kurz angebunden, denn ich entdeckte Leon zwischen den Regalen. Er saß am Fenster in den Sesseln, die zum Lesen gedacht waren. Sein Blick war aus dem Fenster gerichtet und er lächelte.

Das war wirklich ein seltsames Verhalten. Luke hatte recht.

Damit er mich nicht sofort bemerkte, machte ich einen Schritt zurück und versteckte mich hinter dem Regal. Es war besser, wenn ich erst einmal sicherging, dass mit ihm etwas nicht stimmte. Daher streckte ich meine Sinne nach ihm aus, während ich ihm im Auge behielt. Dabei nutzte ich die Spiegelung an der Fensterscheibe.

Da er mit den Rücken zugedreht hatte, konnte ich sein Gesicht nur verschwommen wahrnehmen. Trotzdem wirkten seine Gesichtszüge verzerrt und falsch. Selbst seine Augen spiegelten sich dunkel in den Scheiben.

„Ich sehe, dass du da bist", erklang Leons verzerrte Stimme. Sie hatte einen Hall, den ich nicht einordnen konnte. Dazu kam ein seltsamer, dunkler Unterton, als würde jemand anderes durch seinen Mund sprechen.

Als er den Kopf drehte, schauderte es mich leicht, denn seine Augen waren durchgängig schwarz.

Das war nie ein gutes Zeichen. War er von der Dunkelheit verschluckt wurden.

Langsam trat ich aus meinem Versteck hervor, wappnete mich aber gegen einen Angriff.

Ich sah, wie sich seine Lippen zu einem Grinsen verzogen, das unnatürlich aussah. Er machte mir Angst. Das hier war weder ein Magier noch ein Dämon. Es war ein Wesen, das man eher als unnatürlich beschreiben konnte. Wider jede Natur.

„Wer bist du?", fragte ich, da mir klar war, dass es sich hierbei nicht mehr um den Leon handelte, den ich kannte. Ich hatte ihn nie wirklich gemocht, doch von jemandem derartig übernommen zu werden, wünschte ich nicht einmal meinem Feind.

„Wer ich bin, tut nichts zur Sache", erwiderte die Person in Leon, was mich innerlich die Augen verdrehen ließ.

„Lord Barbados, richtig?", fragte ich, denn da es für mich offensichtlich war, musste ich es auch nicht mehr verheimlichen.

Für einen Moment glaubte ich, Überraschung auf seinen Gesichtszügen zu lesen, doch diese wandelten sich recht schnell in ein überhebliches Grinsen. „Da du weißt, wer ich bin, wieso traust du dich dann hervor?", fragte er, als wäre es wirklich dumm, was ich getan hatte.

„Weil du lediglich über diesen Körper agierst. Vor dir selbst hätte ich vielleicht Angst, doch nicht vor einer zweitklassigen Marionette", behauptete ich, um ihn zu provozieren.

„Mein Neffe ist wirklich nicht gerade die hellste Kerze am Leuchter", seufzte er, als wäre er von ihm enttäuscht. „Aber schlau genug, mich zu finden und zu befreien. Dafür sollte er mit Ehre sterben."

Sein Neffe? Hatte ich das richtig verstanden? Er nutzte sein eigenes Fleisch und Blut? Was für ein Widerling. Damit sank er für mich noch tiefer als ohnehin schon.

Ich ballte meine Hand zur Faust und versuchte mich zu beherrschen. Es würde nichts bringen, ihn jetzt zu schlagen. Das würde nur den Falschen treffen.

Der Magier im Körper des jungen Mannes musterte mich intensiv, bevor er plötzlich grinste. „Du bist also das Mädchen, das mich durch ihre Teleportation erst hierhergeholt hat", sagte er zufrieden.

Ich brauchte einen Moment, um das zu verstehen. Sollte das heiße, als Magister Dravon mich in die Zwischenwelt verbannt hatte und ich zurückgekehrt war, hatte ich ihm erst den Weg geebnet?

Schulgefühle packten mich, doch ich drängte sie nieder. Woher wusste ich, ob er die Wahrheit sprach oder nicht? „Dafür bin ich dir etwas schuldig. Wenn du dich mir also unterwirfst, werde ich dich am Leben lassen und du darfst als Dienerin in meiner neuen Welt leben."

Die Schuldgefühle wurden von Wut übermannt. So schlimm, dass ich nicht einmal nachdenken konnte, bevor ich reagierte. „Als würde ich jemanden wie dir dienen", rief ich verärgert, wobei ich eine Hand hob und die Magie durch meinen Körper jagte. Sie sammelte sich vor meiner Handfläche, weshalb dort ein helles Licht entstand.

Sein Schrei ähnelte eher einem Kreischen, als ich ihn blendete. Das verschaffte mir einen kleinen Moment. Ich musste irgendwas tun, um ihn zumindest um eine gewisse Zeit lang unschädlich zu machen.

Mir fiel auf die Schnelle nichts anderes ein, als einen Klebezauber zu nutzen.

Aus dem Licht, das sich gerade noch vor meiner Hand gesammelt hatte, wurde eine Substanz, die an Kaugummi erinnerte. Sie war bei weitem klebriger und würde mir hoffentlich ein paar Momente erkaufen.

Als ich sie jedoch in Richtung des Magiers schoss, verteilte sie sich in einem großen Fleck auf einem Widerstand.

Ich weitete meine Augen. Wann hatte er denn einen Schutzschild erschaffen?

Entsetzt bemerkte ich, dass dieser Schild sich plötzlich in meine Richtung ausdehnte und bevor ich reagieren konnte, schlug er mir entgegen. Ich wurde zurückgedrängt und umgeworfen, sodass ich am Boden landete. In meinem Kopf klingelte es, doch ich rappelte mich schnell wieder auf, um selbst einen Schild um mich herum zu schaffen, damit ich wenigstens ein bisschen geschützt war. Allerdings stellte ich schnell fest, dass es gar nicht nötig war.

Überrascht realisierte ich, dass die Stelle, wo der Mann gestanden hatte, leer war.

Wo war er hin?

Panisch sah ich mich suchend um, doch ich entdeckte ihn nicht. Nicht einmal spüren konnte ich ihn.

Hatte er sich etwa zurückgezogen?

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