Kapitel 21

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng


Während Ophelia und die anderen sich um den Zauber kümmerten, schwebte ich dicht über der Schule. Ich erinnerte mich zum Glück noch daran, wie sich Leon angefühlt hatte. Diese dunkle Kälte ließ mich bei bloßer Erinnerung daran schaudern. Allerdings half es mir im Moment nicht weiter, denn ich konnte ihn nicht auf dem Schulgelände ausmachen.

Da es überall diese Schatten gab, wurde es noch schwieriger. Die dunkle Kälte war ein Teil von ihnen und trübte meine Sinne. Sie waren zwar nicht so intensiv, doch es reichte, um mich abzulenken.

Ich ahnte, dass ich warten musste, bis es Ophelia gelungen war, die Schatten von der Schule zu schmeißen, doch ich wollte nicht. Es musste doch möglich sein, ihn auch anders zu finden! Uns lief die Zeit weg. Je länger wir ihn gewähren ließen, desto stärker würde er werden. Wenn ich seine Zauber richtig einschätzte, dann schürte er die Ängste der Schüler und nährte sich daran. Das war typisch für diese Art von Dämon.

Obwohl ich mich anstrengte und versuchte, Leon zu finden, gelang es mir nicht.

Ich flog zwischen den Gebäuden der Schule entlang, half hier und da einem Schüler und konzentrierte mich auf die Spur der Magie. Meine Sinne wurden jedoch ständig von den umherfliegenden Angriffen verwirrt und bald schon konnte ich vor Magie kaum noch andere Dinge spüren, weshalb ich sogar fast erschöpft gegen ein Kristallwand gekracht wäre. Es gelang mir, mich abzufangen und zu laden.

Um erst einmal einen klaren Kopf zu bekommen, setzte ich mich kurz hin und versuchte alles um mich herum auszublenden. Das Knistern der Magie und der Klang der Zauber waren jedoch kaum zu ignorieren. Daher schloss ich auch meine Augen, da ich hoffte, es würde helfen.

In meinem Kopf klopfte es so heftig, dass ich das Gefühl hatte, er würde gleich platzen.

Hatte ich mich so sehr verausgabt? Das war nicht gut. Ich musste mich unbedingt ausruhen, bevor ich mit dem Zauber begann, sonst brach ich ihn noch ab, weil es mir an Kraft fehlte.

Plötzlich überkam mich Wärme und ein sanfter Hauch von Magie. Meine Kopfschmerzen wurden weggefegt und Wärme stärke meinen Körper.

Als ich meine Augen öffnete, erkannte ich, wie die Schatten gegen ein Hindernis stießen und von diesem weggeschoben wurden. Schüler und Lehrer, sowie ihre Dämonen blieben davon unberührt.

Erleichtert atmete ich auf. Ophelia.

Ich konnte spüren, wie ich Licht über die Schule fegte und damit die kalten Schatten vertrieb.

Wärme legte sich um mein Herz, während sich mein Körper entspannte. Es war auch eine heilende Macht zu spüren, die mich durchdrängte.

Ein wunderschönes Gefühl, das ich am liebsten noch weiter genossen hätte. Aber ich hatte zu tun.

Jetzt, wo die Schule von den düsteren Gefühlen der Schatten reingewaschen war und wir erst einmal sicher schienen, war es wesentlich leichter. Jetzt war die Aura von Barbados sehr deutlich zu spüren. Unangenehm, schleimig und kalt fühlte sie sich an. Als wäre irgendwo an einer reifen, leckeren Frucht eine dunkle Stelle, die faulte.

Eigentlich würde ich das nicht gutheißen, doch jetzt kam es mir gelegen. So war ich in der Lage, ihn deutlicher zu spüren.

So, wie es sich anfühlte, war er gerade in den Tunneln unten. Zumindest war das die einzige Erklärung, die ich dafür hatte, dass ich ihn unter mir spürte.

Warum schon wieder die Tunnel? Ich erinnerte mich noch sehr gut an das letzte Mal, als ich dort unten war, weshalb ich schauderte. Ich mochte keine tiefen Räume, doch trotzdem setzte ich mich in Bewegung.

Ich steuerte das Meer an, denn ich wusste nicht, wie ich sonst die Tunnel betreten konnte. Der Gang, der im Gewächshaus gegraben wurden war, war – laut Direktor Digin – wieder zugeschüttet. Daher konnte ich diesen nicht nutzen. Ich wusste also nicht einmal genau, wohin ich musste.

Ronin hatte er zählt, dass die Kelpi die Tunnel bewachten. Daher ging ich davon aus, dass sich die Eingänge irgendwo im Wasser befinden mussten.

Auf halben Weg dorthin blieb ich stehen und entschied mich dazu, es schlauer und kräftesparender anzustellen. //Achanox. Kannst du Ronin fragen, wie ich in die Tunnel gelangen kann? Das Amulett ist dort//, bat ich, während ich geduldig auf seine Antwort wartete.

//Er trifft dich an der Brücke//, informierte er mich nach einem kurzen Augenblick, sodass ich mich wieder in Bewegung setzte. Wollte er es mir dort erklären oder sogar mitkommen?

Als ich die Brücke sehen konnte, suchte ich die Umgebung sofort nach Ronin ab. Ich entdeckte ihn schließlich etwas abseits. Er sah sich immer wieder um, wartete aber ansonsten geduldig.

„Ich kann nicht glauben, dass es geholfen hat", murmelte er noch immer erschöpft. „Ophelia hält den Zauber aufrecht, doch sie wirkt nicht müde", informierte er mich, was mich leicht lächeln ließ.

„Ophelia besitzt den Segen der Götter", erwiderte ich, was bei Ronin dafür sorgte, dass er mich mit großen Augen ansah.

„So wie König Solomon?", fragte er atemlos.

Ich nickte, hielt aber einen Finger an meine Lippen, um ihm zu deuten, dass er diese Sache geheimhalten sollte. Hätte ich ihm nicht so sehr vertraut, hätte ich es auch nicht gesagt. Allerdings hatte er sofort zugestimmt zu helfen und damit hatte er auch mein volles Vertrauen erworben.

Ronin musterte mich kurz, bevor er zustimmend den Kopf neigte. „Ich verstehe", flüsterte er, bevor er sich räusperte. Es war ihm deutlich anzusehen, dass er diese Information erst einmal verdauen musste.

„Ich spüre mein Ziel unten in den Tunneln", erklärte ich ihm dann, damit er auch wusste, warum ich dort hinunterwollte. Sollte er fragen, würde ich ihm mehr erzählen, doch manchmal war es sicherer, wenn man nicht so viel wusste. Ich wollte Ronin nicht noch mehr in Gefahr bringen.

„Ich werde dir zeigen, wo du am besten rein kannst", sagte er und deutete mir an, ihm zu folgen.

Gemeinsam liefen wir ein Stück die Brücke entlang, bis er an einer unscheinbaren Leiter hielt. „Darf ich etwas fragen?", wollte er wissen, während er als erstes die Leiter hinabkletterte.

„Natürlich", erwiderte ich. Es kam jedoch auf die Frage an, ob und wie ich ihm antworten würde. Manche Dinge waren einfach nichts für Magierohren.

Ronin schwieg, bis wir beide auf einer kleinen, unscheinbaren Kristallplattform unter der Brücke angekommen waren. „Wenn Ophelia gesegnet wurde, ist das dann bei dir auch der Fall?", wollte er wissen.

Das war eine sehr gute Frage und ich wusste nicht sofort, was ich ihm darauf antworten sollte. „Gesegnet an sich nicht", erwiderte ich vorsichtig. „Es ist ... schwierig. Ich habe viel mit Gesegneten zu tun", versuchte ich dann nachdenklich. Wie viel sollte ich ihm sagen?

Erneut räusperte Ronin sich. Mir kam es vor, als würde er seine Stimme klären, weil er Fragen stellen wollte, die man schnell falsch verstehen konnte. „Ich dachte mir schon beim ersten Kennenlernen, dass du älter bist als die meisten anderen hier. Du weißt sehr viel und gehörst meiner Meinung nach nicht hierher."

Wie recht er damit doch hatte.

Seine Worte zauberten mir ein kurzes Lächeln auf die Lippen. „Das stimmt wohl. Ich bin ... viel herumgekommen und weiß einiges." Das kam, wenn man lange lebte. Nur wusste niemand hier wie lange. Selbst Magister Revonius hatte ich angelogen. Damals noch, weil ich Angst hatte, dass ich Ophelia sonst vielleicht allein lassen musste. Mittlerweile war es unumgänglich.

„Es ist eine Bereicherung, euch beide hier zu haben, auch wenn einige Lehrer das noch nicht so sehen", bemerkte er leise.

Ich lächelte, bevor ich kurz durchatmete, während Ronin eine Luke nach unten öffnete. „Sollte das hier schiefgehen ... bitte kümmer dich um Ophelia", bat ich leise, wofür er mich überrascht ansah.

„Ich bin sicher, dass du auch dieses Problem lösen kannst", sagte er, als würde er mich damit beruhigen wollen.

Ich schluckte. „Versprich es, bitte", verlangte ich unnachgiebig. Ich würde das Problem lösen. Damit hatte er recht, doch das wie war ihm nicht klar. Es gab nur eine Möglichkeit, wie wir Barbados loswerden konnten.

„Wenn es dir so wichtig ist, dann werde ich es versprechen. Aber komm bitte heil wieder", sagte er und nahm meine Hände, die er sanft drückte.

Ich schenkte ihm ein Lächeln, von dem ich hoffte, dass es beruhigend wirkte. Allerdings konnte ich sofort erkennen, dass er in meinem Blick etwas sah, dass ihn blass werden ließ.

Seine Hände drückten meine fester. „Ophelia wird es das Herz brechen, wenn du nicht wiederkommst", erinnerte er mich mit belegter Stimme.

Ich spürte wie Tränen in mir aufkamen und sich eine kalte Hand um mein Herz legte. „Ich weiß", erwiderte ich brüchig. Es blieb mir jedoch nichts anderes übrig, wenn ich sie schützen wollte.

Nur widerwillig ließ Ronin meine Hände los. „Ich bin sicher, dass du weißt, was du tust", sagte er, wobei er klang, als müsste er sich zusammenreißen, nicht mehr dazu zu sagen.

Es war gut, dass es Ronin war, der mich begleitete. Dorian hätte mich vermutlich sofort aufgehalten oder gesagt, dass er helfen wollte. Allerdings würde das nicht gehen. Dieser Zauber war nicht leicht.

Ich starrte hinab in die Dunkelheit der Luke. Dort unten erkannte ich nicht viel. Zwar konnte ich die Leiter erkennen, doch das war alles. Wie tief es wohl war?

„Ich werde versuchen, den Magier hinaufzulocken", erklärte ich. Es war wichtig, dass die anderen sahen, was ich tat, damit ich ihre Moral stärkte.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro