Kapitel 3.2

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Ophelia lächelte hinter mir schüchtern, was ich nur aus den Augenwinkeln bemerkte. Meine eigentliche Aufmerksamkeit lag auf dem Dämon. Er wirkte irgendwie unruhig, während er mich musterte. Das machte wiederum mich nervös. Es gefiel mir nicht, doch was sollte ich machen? Solange er niemanden angriff, sah ich kein Problem darin, mit ihm unterwegs zu sein.

Kurz schielte ich zu Ophelia, die den Dämon intensiv musterte. Ihr Lächeln verrutschte nicht und ich hatte das Gefühl darin Neugier zu lesen. Das war gut, denn das hieß, dass sie keine Angst vor ihm hatte.

Der Mann räusperte sich erneut, bevor er die Hand hob und Magie nutzte. Ich konnte es an dem leichten Summen und Flüstern in der Luft wahrnehmen. Zu sehen war jedoch nichts, was hieß, dass er sehr versiert darin war. Unsere Koffer erhoben sich leicht wackelnd in die Luft und schwebten dann hinter uns.

„Mein Name ist Lester Revonius", stellte sich der Mann plötzlich peinlich berührt vor. Das ließ mich grinsen. Er war wirklich unhöflich, aber zumindest hörte er zu und korrigierte seine Fehler. „Lehrer werden auf der Schule mit Magister angesprochen", fügte er hinzu, was mich gut sichtbar die Augen verdrehen ließ. Jetzt auch noch auf Höflichkeit pochen, obwohl man selbst nicht viel davon hielt? Wie unsympathisch wollte er sich noch machen?

„Ephemera Riala", stellte ich mich vor und deutete dann auf Ophelia, um auch sie vorzustellen. „Ophelia Nirga."

Ophelia neigte leicht ihren Kopf, als würde sie ihn damit grüßen wollen. Eine viel zu höfliche Reaktion für so ein Ekelpaket wie ihn. Wenn es nach mir ginge, hätte er keinerlei Respekt verdient. Allerdings würde ich es subtil halten, um nicht gleich aufzufallen.

Als Reaktion erhielt ich ein gelangweiltes Nicken, denn es schien Magister Revonius nicht sonderlich zu interessieren. Ich rechnete damit, dass er sich unsere Namen sowieso nicht merken konnte.

Er lief voraus und wir folgten langsam. Dabei hatte der Dämon anscheinend die Aufgabe hinter uns zu laufen, damit wir nicht stehenblieben oder wegrannten. Was wir nicht tun würden, da der Magier unsere Koffer hatte. Darin waren einige wichtige Dinge, die ich nur ungern verlieren wollte.

Magister Revonius führte uns ein Stück, bis ich in der Ferne eine offene Kutsche entdeckte. Allerdings war es nicht das Gefährt aus Holz, das meine Aufmerksamkeit auf sich zog, sondern die kleinen Wyvern, die man vor diese gespannt hatte. Sie besaßen keine Vorderpfoten und krochen eher über den Boden. Wie sollten diese denn eine Kutsche ziehen? Waren Pferde etwa zu langweilig oder wollte man hier einfach nur angeben?

Ophelia bestaunte die Tiere, weshalb sie kurz stehenblieb, um sie eingängig zu mustern. Vermutlich würde sie diese auch streicheln wollten, doch noch hielt sie sich zurück. Ich legte ihr eine Hand auf den Rücken und schob sie weiter. Später konnte sie sich die Wyvern ansehen, doch jetzt war nicht die Zeit dazu. „Später", flüsterte ich beruhigend. Erst einmal sollten wir einsteigen, denn die Tiere schienen unruhig zu werden.

Was ich verstehen konnte. Das hier war nicht ihr normales Territorium und wahrscheinlich kamen sie mit den Temperaturen nicht so gut klar. Für sie musste die Wärme unerträglich sein. Sie würden sich also freuen, hier wegzukommen.

Magister Revonius reichte Ophelia die Hand, damit er ihr helfen konnte, in die Kutsche zu steigen. Zumindest schien er ein gewisses Maß an Höflichkeit zu besitzen. Hätte ich ihn bisher nicht zugetraut. Lag es daran, dass er jetzt allein mit uns war und seine Fassade nicht mehr aufrechthalten musste oder dass er in uns keine wirkliche Gefahr mehr sah? Beides ein Fehler, wenn es nach mir ging, denn ich würde diese Dinge schamlos ausnutzen.

Kaum saß Ophelia, wurde auch mir geholfen, was ich mit einem Schmunzeln zur Kenntnis nahm. Eigentlich brauchte ich keine Hilfe, doch wenn er schon so zuvorkommend war, nahm ich es an.

Also nahm ich seine Hand und ließ mir die kleine Treppe zur Kutsche hinaufhelfen, bevor ich mich neben Ophelia setzte.

Kurz darauf folgte der Magier mit seinem Dämon. Sie ließen sich uns gegenüber nieder. Vermutlich, um uns im Blick zu haben.

Für einen Moment fragte ich mich, wer diese Kutsche wohl fuhr, doch die Wyvern breiteten ihre graublauen, fledermausartigen Flügel aus und schlugen damit. Es gab einen kurzen Ruck, der uns ein wenig durchschüttelte, doch die Tiere waren gut trainiert und brachten uns sehr schnell voran. Sie wussten, was zu tun war.

Ophelia gab dennoch einen überraschten Laut von sich und krallte sich in den Rand der Kutsche. Ihre Augen waren angstvoll geweitet auf mich gerichtet. Vor allem, als die Kutsche sich noch weiter bewegte, weil die Tiere in die Luft abhoben und wir hinterhergezogen wurden.

Ich hatte ebenfalls nicht damit gerechnet, dass es so schnell ging, weshalb auch ich durchgeschüttelt wurde und Ophelia keine große Hilfe war.

Es dauerte nur wenige Sekunden, dann wurde der Flug ruhiger und wir konnten uns wieder normal hinsetzen. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich das herablassende Lächeln von Magister Revonius', doch ich ignorierte es. Stattdessen blickte ich zu Ophelia, um zu sehen, wie es ihr ging.

Sie war blass um die Nase, doch nicht so stark, dass ich mir wirklich Sorgen machte. Dazu wirkte sie schon wieder viel zu neugierig, als sie über den Rand der Kutsche blickte und staunend nach unten sah. Was sie dort wohl so Spannendes sah?

Ich folgte ihrem Beispiel und blickte hinab und hob erstaunt eine Augenbraue. Damit hatte ich nicht gerechnet.

Wir mussten einige Meter in der Luft sein, denn die Baumkronen unter uns waren sehr klein und bildeten nur noch eine grüne Masse. Dazu kam, dass ich an uns vorbei immer wieder weiße Schleier ziehen sah. Wolken? Waren wir so hoch, dass wir die Wolken berührten? Das war seltsam, denn das sollten wir eigentlich spüren. Was mich zu der Überlegung brachte, dass die Kutsche einen magischen Schutz hatte. Was logisch wäre, damit die Schüler nicht durch die Druckschwankungen oder gar die Kälte verletzt wurden.

Da ich nicht das erste Mal flog, musste ich mich nicht ständig umsehen und konnte dafür auf Ophelia aufpassen. Diese beugte sich immer weiter über den Rand und schien keinerlei Probleme mit der Höhe zu haben. Auch Angst, hinauszufallen, schien sie nicht zu haben. Ich fragte mich warum. Zwar spürte ich Zauber, die dafür sorgen würden, dass sie nicht fiel, doch konnte sie diese auch spüren? Oder vertraute sie einfach darauf, dass ich sie fangen würde, wenn es wirklich dazu kommen sollte?

Während ich Ophelia beobachtete, saß ich recht ruhig da, was wohl dafür sorgte, dass Magister Revonius mich musterte. Oder er war anderweitig an mir interessiert. Was Ronin ihm wohl erzählt hatte? Ich hoffte nicht das mit dem Portal. Darauf wollte ich wirklich nicht angesprochen werden. „Du wirkst sehr ruhig dafür, dass du das erste Mal in einer solchen Kutsche sitzt", bemerkte er, als wäre er sich wirklich sicher, dass dem so war. Womit er irgendwie Recht hatte aber auch nicht. Die Kutsche war anders als die, die ich gewohnt war, doch das Gefühl ähnelte sich. Ich entschied mich allerdings dagegen es zu erwähnen. Wenn er sich seiner so sicher war, wollte ich ihn eine Weile in Sicherheit wiegen. Das könnte mir später nützlich sein.

„Sollte ich unruhig sein? Wir sind doch sicher, oder habt Ihr vor, uns in der richtigen Höhe hinauszuwerfen?", fragte ich mit ruhiger Stimme. Ich hoffte sehr, dass er meine Belustigung nicht bemerkte. Außerdem war ich neugierig auf seine Reaktion. Es würde mir zeigen, ob er mit diesem Gedanken spielte oder nicht.

Magister Revonius hob eine seiner Augenbrauen, wobei seine sehr hellen, blauen Augen direkt auf mich gerichtet waren. Irgendwie wirkte es mit der unnatürlich hellen Pupille verstörend anders als bei Menschen. Gleichzeitig war seine Gegenwart jedoch beruhigend. Als wäre er selbst endlich wieder ruhiger und nicht mehr so angespannt. Sogar sein Dämon, der neben mir saß, störte mich nicht. Seine Gegenwart konnte ich sogar fast gänzlich ignorieren, da ich ihn nicht mehr als Gefahr wahrnahm. Das hätte mir Sorgen machen sollen, doch im Moment tat es das nicht. Ophelia war sicher, davon war ich ziemlich überzeugt. Ob das so bleiben würde, war jedoch fraglich.

„Du scheinst mir keinerlei Angst oder Misstrauen zu empfinden", stellte er fest, während er mich intensiver musterte. Dabei hatte ich nicht erwartet, dass das überhaupt möglich war.

Wie er auf diesen Gedankengang kam, erschloss sich mir zudem auch nicht. Weil ich so ruhig war oder, weil er anderes erwartet hatte, nachdem ich auf die Drohungen nicht so reagierte hatte, wie sie sich vermutlich erhofft hatten?

„Sollte ich?", fragte ich erneut und hob nun meinerseits eine Augenbraue, um ihn genau zu betrachten, wie er es bei mir tat.

Nach seiner durchtrainierten Statur, die unter der Robe nur ab und an sichtbar war, würde ich schätzen, dass er ein Magier im aktiven Dienst war. Vielleicht sogar einer, der nicht einmal an der Schule arbeitete und nur Schüler eskortierte. Sicher war ich mir dabei allerdings nicht.

Sein Dämon, der nicht unbedingt viel hermachte, weil er einfach zu dämonisch war, könnte dabei als Abschreckung dienen. Vielleicht jagte er aber auch abtrünnige Dämonen. Das würde auch erklären, warum er eine so starke Magie besaß. Dann wäre auch klar, warum er unbemerkt durch meinen Schild gekommen war.

„Es wäre nur natürlich", antwortete er mit rauer Stimme. So, als würde er versuchen, mich damit zu beeinflussen. Ich spürte jedoch keine Magie, also täuschte ich mich vermutlich. Oder aber er war so subtil und vorsichtig, dass ich es nicht bemerkte. Das sorgte dafür, dass ich mich etwas anspannte. Ich sollte ihn vermutlich nicht so schnell unterschätzen und auf alle gefasst sein.

Trotzdem ließ mich seine Antwort lächeln. „Wahrscheinlich. Aber Magie ist für mich nichts Neues. Es wundert mich also weniger, als Ihr es wohl von anderen gewöhnt seid." Das war kein Geheimnis. Ich sprach es so an, weil ich mir eine Reaktion erhoffte. Eigentlich sollte er es von unserem ersten Treffen wissen oder zumindest ahnen, doch irgendwie hatte ich noch immer das Gefühl, dass er mich nicht wahrnahm.

Der Mann neigte in einer zustimmenden Geste den Kopf. Er wirkte sehr erhaben, sogar mächtig. Als wäre ich es manchmal nicht wert, dass er mir mehr als nur Gesten schenkte. Irgendwie faszinierte mich das sehr. Damit strahlte er eine gewisse Würde aus, die mich förmlich anzog. Was vermutlich einfach daran lag, dass so selten jemand so mit mir umging. Ich war gespannt, wie lange das noch der Fall sein würde.

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