Kapitel 3.3

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„Wir werden in wenigen Minuten landen und noch weitere Schüler abholen", informierte er uns mit ruhiger Stimme, wobei er fast schon gelangweilt klang. So, als wer es etwas, das er häufig tat und dem er schon nicht mehr so viel Beachtung schenkte.

Ich runzelte die Stirn. „Beginnt das Jahr gerade erst?", fragte ich, da ich mir nicht sicher war, wie in Mana – der Welt der Magier – die Zeiten gerade lagen. Hier auf der Erde war es – zumindest in der Gegend, in der wir gerade lebten – Anfang Herbst.

„Ja. Wir sammeln im Moment alle Schüler für diesen Jahrgang zusammen", antwortete er, wobei es mich wunderte, dass er so viele Informationen preisgab. Damit hatte ich nicht gerechnet, doch wahrscheinlich hielt er diese auch nicht für wichtig. Mir gab es jedoch einen recht guten Eindruck. Vermutlich hatten wir deshalb noch ein paar Tage Zeit gehabt. Man war nicht extra für uns gekommen, um uns zu holen. So wie es aussah, lagen Ophelia und ich einfach auf dem Weg.

Eine Erkenntnis, die mich etwas ärgerte. Das hieß, dass man vielleicht auch nicht nach uns gesucht hätte, wenn wir doch weggerannt wären. Aber dazu war es jetzt zu spät. Ich musste mit dem, was ich hatte, klarkommen.

Mein Blick glitt über die kleine Kutsche. „Das wird eng", bemerkte ich. Mir war allerdings klar, dass es wohl magische Möglichkeiten geben würde, um den Innenraum zu vergrößern. Wir selbst hatten das genutzt, damit wir mehr in unserer Kühlkammer lagern konnten, ohne ständig anbauen zu müssen.

Für meinen Kommentar erhielt ich ein fast schon herablassendes Lächeln. Das war gut, denn das hieß, er fiel darauf rein, dass ich mich unwissend gab.

Magister Revonius klopfte auf das Polster, woraufhin sich die Kutsche zu verzerren begann. Ich selbst spürte von diesem Vorgang nur ein leichtes Kribbeln in meinem Bauch und kurz das Gefühl, als würde etwas an mir ziehen. Die Kutsche änderte die Breite und Länge, sodass ich plötzlich eher das Gefühl hatte, in einer Straßenbahn zu sitzen.

„So geht es natürlich auch", lachte ich leise, während Ophelia überraschte Laute von sich gab und sich verwundert in der Kutsche umsah. Fast so, als würde sie den Ursprung des Zaubers suchen.

Er ähnelte nicht ansatzweise dem, den ich für unsere Kühlkammer genutzt hatte und das weckte vermutlich Ophelias Neugier.

Ich sah mich um und betrachtete das Innere der Kutsche eingängig.

Wir saßen noch immer am Rand, weshalb die Kutsche eigentlich kippen müsste, doch die Magie verhinderte das.

„Das ist Wahnsinn", hörte ich Ophelia keuchen, während sie sich umdrehte und die Kutsche aus einem anderen Blickwinkel in Augenschein nahm. Dabei strahlten ihre orangefarbenen Augen für einen kleinen Moment, als sie magisch die Zauber betrachtete.

Sofort schielte ich zu Magister Revonius und seinem Dämon, doch keiner der beiden schien etwas mitbekommen zu haben. Das war gut.

Ich blickte Magister Revonius an, weil ich wissen wollte, wenn er erneut etwas tat. Solange ich seine genaue Stärke nicht einschätzen konnte, wollte ich nicht nachlässig werden. Dieser kleine Vorgeschmack auf seine Fähigkeiten reichte mir, um ihn wieder als Gefahr zu sehen.

Da bald weitere Schüler zu uns steigen würden, wäre es sicherlich nicht mehr so einfach, ihn im Auge zu behalten. Allerdings müsste dann auch er seine Aufmerksamkeit teilen. Was allerdings nur halb stimmte, denn er hatte durch seinen Dämon ein zweites Paar Augen.

Ein kurzes Wackeln der Kutsche zeigte mir, dass wir zum Sinkflug ansetzten. Ophelia quietschte panisch und krallte sich an der Seite der Kutsche fest. Es dauerte nur einen kurzen Moment, bis sie realisierte, dass sie nicht hinausfiel und alles in Ordnung war. Sie entspannte ich wieder, zog sich aber vom Rand zurück und setzte sich richtig hin. Dadurch wirkte sie fast brav. Als hätte ihre Mutter sie zurechtgewiesen bei der Landung ruhig zu sitzen.

Als ich sie kurz musterte, bemerkte ich einen leichten, grünlichen Schimmer. War ihr vielleicht schlecht oder war das durch die plötzliche Panik? Genau sagen konnte ich es nicht, hoffte aber, dass sie sich melden würde, sollte es etwas Ernstes sein.

Da sie allerdings versuchte, ihren Atem ruhig zu halten, glaubte ich, dass sie schon dabei war, den Schreck zu verarbeiten. Also widmete ich mich wieder der Umgebung.

Wir verließen die Wolken und sanken immer tiefer. Weder der Druck noch die Temperaturen änderten sich. Ich hielt nach Bäumen Ausschau, doch ich erkannte lediglich ein paar Hügel in der Ferne. Dann ruckelte es und wir setzten am Boden auf. Um uns herum erstreckte sich eine Landschaft, die aus Sand bestand. Weit und breit nichts anderes.

Überrascht sah ich mich um. War das hier eine Wüte? Was wollten wir hier? Ich war davon ausgegangen, dass wir andere Schüler holen gingen und hier erwartete ich nicht gerade Menschen.

Ich ließ meinen Blick suchend umherschweifen, während ich mich fragte, warum ich die Hitze nicht spürte. Ging es Ophelia auch so? Ich blickte kurz zu ihr und bemerkte ihren neugierigen, fast strahlenden Blick, aber keinen Schweiß. Sie konnte die Hitze also auch nicht spüren. War es vielleicht doch keine Wüste?

Nein. Es war eine Wüste, aber war ... Natürlich, der Schild. Immerhin besaß die Kutsche einen, der uns in der Luft schützte und er würde es wohl auch hier auf den Boden tun.

Magister Revonius erhob sich und sein Dämon folgte ihm stumm. „Ihr bleibt sitzen", wies er uns entschieden an. Seine Stimme duldete keine Widerrede, was mich allerdings nicht interessierte. Ich sah allerdings auch keinen Grund, mich zu bewegen. Mir war klar, dass wir die Kutsche nur schwer verlassen könnten. Draußen würde uns nur unerträgliche Hitze erwarten.

Ich drehte mich um, um mich umzusehen. Vielleicht konnten wir diese Gelegenheit doch noch als Flucht nutzen. Wobei das Ophelia vermutlich nicht gerade gefiel.

Überrascht hob ich eine Augenbraue, als ich eine Karawane mit Kamelen entdeckte. Die Menschen, die diese Karawane begleiteten, waren in helle Mäntel gehüllt. Selbst ihre Münder waren verdeckt, was wohl an dem sandigen Wind lag.

Neugierig betrachtete ich die Menschen und beobachtete, wie sich Magister Revonius ihnen näherte. Vorsichtig, aber trotzdem erhaben.

Einer der Männer – ein recht kleiner – stieg von seinem Kamel und trat langsam und zögerlich auf Magister Revonius zu. Er trug einen Sack über der Schulter, in dem wohl seine Habseligkeiten waren.

Wie die anderen trug auch er einen weißen Turban und einen weißen Mundschutz, sodass ich nicht viel erkennen konnte. War es ein junger Mann, ein Junge oder sogar eine Frau?

Ich verengte die Augen, doch es brachte nichts, also spitzte ich die Ohren.

„Iyas Falih?", fragte Magister Revonius mit rauer Stimme, die zu mir getragen wurde. Iyas. Klang nach einem Männernamen, auch wenn ich mir nicht ganz sicher war. Er war doch sehr exotisch, aber schön.

Der vermummte Mensch nickte vorsichtig. Seine Mimik konnte ich nicht erkennen, was es schwer machte, ihn einzuschätzen.

So wie er vor Magister Revonius stand, wirkte er sehr ängstlich und fast so, als würde er sich klein machen wollen. Scheinbar war es für ihn das erste Mal, dass er einem Magier und seinem Dämon begegnete. Verübeln konnte ich ihm seine Angst wohl nicht. Wenn ich es richtig sah, dann war außer ihm niemand magisch. Zumindest erkannte ich unter den Anwesenden keine Magiebegabung. Dazu kam noch, dass Magister Revonius' Dämon nicht gerade unauffällig war. War es nötig, anderen Angst zu machen? Vor allem den nichtmagischen Leuten in der Karawane? Konnten sie den Dämon überhaupt sehen oder hatte er einen Tarnzauber, sodass normale Menschen ihn anders sahen? Etwas, was mich interessierte, doch ich wusste nicht, wie ich es herausfinden konnte, ohne zu fragen.

Magie lag in der Luft und sammelte sich vor Magister Revonius. Vor diesem erschien plötzlich eine recht altmodische Papyrusschriftrolle, die er kurz betrachtete. Dann hob er die Hand und in dieser erschien eine Feder mit der er etwas abhakte.

Noch einmal musterte er den Jungen und deutete ihm dann an, ihm zu folgen.

Gemeinsam kamen sie zu uns, wobei mir auffiel, dass Iyas den Kopf immer mehr einzog. Gerade, als er uns bemerkte. War er es nicht gewohnt mit anderen Leuten zu sprechen? Möglicherweise würde er das erste Mal richtig unter Menschen – oder eher Magiern – sein. Ich konnte mir vorstellen, dass so ein Leben in der Wüste sicherlich nicht einfach war.

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