Haikyuu Ff Ohne Name (1) (1. Kapitel, Teil 1)

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Er hielt sie zwischen seinen Fingern und beobachtete, wie sie Stück für Stück nach unten rutschte, als er seinen Griff leicht lockerte, bis sie nur noch zwischen seinen Nägeln hing und er ganz los ließ.

Mit schwerem Blick sah Oikawa der Coladose zu, wie sie aus dem fünften Stock in Richtung Erde sauste und nach wenigen Augenblicken klappernd unten auf dem Kiesboden aufkam, der große Teile des Gebäudes umrahmte. Sie hüpfte ein paar Mal auf und ab,  bis  sie auf einer Seite landete und weiter rollte, bevor sie von einem Stück Beton aufgehalten wurde und still liegen blieb.

Schon vor acht Jahren war die hiesige Baustelle aufgegeben worden. Der Stiftung hatte das Geld gefehlt und somit waren alle Fahrzeuge und Arbeiter nach drei Jahren Bau wieder abgezogen und hatten ein halb fertiges, sieben Stockwerke hohes Gebäude zurückgelassen,  das nach und nach begonnen hatte, wieder auseinander zu fallen und Pflanzen und Tieren Schutz zu bieten.

Oft waren kleine Gruppen Jugendlicher in den unteren Stockwerken, von denen man beim ersten Hinsehen wusste, dass sie sicher waren, und schlichen durch die Gänge, Gaffiti an die Wände sprüchend und Lagerfeuer veranstaltend. Dieser Ort des Nicht-fertigen, Unvollkommenen und Verbotenen schien eine große Anziehugskraft auf diese jungen Leute zu haben, vor allem im Sommer, wenn die Abenden lang und die Nächte warm waren.

Hinauf in den fünften Stock kam jedoch so gut wie nie jemand und schon gar nicht in das Hinterzimmer der dritten Wohnung nach dem zweiten Quergang links.

Von außen konnte man noch nicht einmal den Eingang des Hinterzimmers sehen, oder eher gesagt, erahnen, da nun keiner damit rechnete, dass sich hinter mehreren Holzbrettern, Rohren und einem Haufen Farbeimer, eine Tür befand.

Und vor allem würde keiner damit rechnen, dass tatsächlich Menschen in diesem verfallenen Gebäude wohnten.

"Pass auf, sonst schubse ich dich da runter", kam von hinten ein Murren und Oikawa drehte sich lächelnd um, die Beine jedoch immer noch von dem Fenstersims, auf dem er saß, hinaus ins Freie baumeln lassend, und sah Iwaizumi auf sich zu kommen, T-Shirt und Jogginghose tragend, die Augen noch verklebt und die Haare noch verwuschelt vom Schlaf.

Wie immer, wenn er gerade erst aufgewacht war, sah er mies gelaunt aus der Wäsche, als wäre er wütend auf sich selber, überhaupt erst aufgewacht zu sein. Gänsehaut breitete sich auf seinen muskulösen Armen aus, als eine kühle Morgenbriese durch das offene Fenster in den Raum strich und er rieb sich mit zusammengekniffenen Augenbrauen seine Oberarme, um sich zu wärmen, und trat näher an Oikawa heran.

Dieser grinste und meinte lediglich:

"Das glaube ich nicht. Dafür hast du mich viel zu gerne", und zwinkerte Iwaizumi zu, was dieser jedoch nur mit einem Augenverdrehen quittierte. Darin hatte er sich in den drei Jahren, in denen sie nun schon zusammenarbeiteten, außerordentlich gut geübt.

"Gerade ist mir ziemlich egal, ob ich dich leiden kann, oder nicht", murrte er nur, "Wenn ich nicht bald etwas zu essen bekomme, fang' ich eventuell irgendwann an, dich oder meine Zehen zu essen." Er seufzte. "Nein, bitte erspare mir den Vortrag, dass ich beides noch irgendwann brauchen könnte, und nein, ich glaube nicht, dass du gut schmecken würdest", hinterte er Oikawa daran, etwas zu sagen, als dieser schon seinen Mund aufgemacht hatte, um genau etwas in diese Richtung von sich zu geben. Enttäuscht schloss er seine Mund wieder und überlegte kurz, um dann ebenfalls zu seufzen.

"Könntest du mir vielleicht helfen, hier wieder runter zu kommen? Rauf ist immer leichter und ich will nicht rückwärts aus dem Fenster fallen", bat er und Iwaizumi schnaubte, doch packte den Größeren unter den Achseln und zog ihn vom Fensterrahmen weg, sodass irgendwann nur noch seine Füße auf dem Fensterbrett lagen und dann hinunter fielen, wodurch beide aus dem Gleichgewicht gebracht wurden und zu Boden stürzten.

Iwaizumi fluchte wie ein Weltmeister, was Oikawa, trotz des dumpfen Pochens in etlichen Stellen seines Körpers, zum Lachen brachte. Prustend drehte er sich um, sodass er dem anderen, der unter ihm lag, ins Gesicht sehen konnte, und grinste ihn breit an.

"Vielen Dank, mein Retter", bedankte er sich für dessen Hilfe, erntete jedoch nur ein weiteres Murren, sowie einen leichten Klaps gegen dem Oberarm. Immer noch frohen Mutes rappelte sich der Braunhaarige auf und half seinem Freund ebenfalls auf die Beine, dessen Magen laut knurrte, kaum, dass er wieder aufrecht stand.

"Wenn du Hunger hast, bleibt uns heute wohl wirklich nichts anderes übrig, als uns etwas besorgen zu gehen. Mein Kopf ist mir schließlich noch lieb", meinte Oikawa leicht schmunzelnd und steuerte auf den hinteren Teil des Raumes zu, in dem zwei umgestoßene Einkaufswagen als Kleiderständer dienten, und begann, seinen Klamottenvorrat nach etwas seriöserem zu durchstöbern.

Iwaizumi tat es ihm  gleich, und begann nun ebenfalls, sich fertig zu machen.

Wenige Minuten später traten beide unten aus dem Eingang des Gebäudes und machten sich auf den Weg in die Innenstadt.

Beide wussten, dass sie, um sich Essen besorgen zu können, erst einmal an Geld würden kommen müssen, und so hafteten sie sich einer Dame mittleren Alters an die Fersen, die kurz zuvor Geld abgehoben hatte und sich nun immer Tiefer in die Einkaufsstraße hinein begab.

"Wer?", murmelte Oikawa seinem Kumpel zu.

"Du. Frauen mögen dich lieber", gab dieser zurück und er musste schmunzeln.

"Okay, aber mach schnell. Ich werde gestresst sein", gab er zurück und Iwaizumi nickte abwesend, bevor sie sich trennten, und Oikawa begann, mit einem gehetzten Gesichtsausdruck, zu joggen. Nachdem er einen schnellen Blick auf seine Armbanduhr geworfen hatte, beschleunigte er sein Tempo nochmal und rannte ungebremst in die Dame rein, die einen überraschten und entsetzten Laut von sich gab, und ihre Tasche fallen ließ, die ihren Inhalt überall hin verteilte.

"Oh Gott, tut mir unglaublich leid!", entschuldigte Oikawa sich und schein zuerst weiterrennen zu wollen, doch besann sich dann eines besseren und stoppte, um der Frau zu helfen, ihre Wertsachen wieder einzusammeln, während die Menschen um sie herum weiter liefen und nur einen großen Bogen um sie machten, ansonsten jedoch einfach weiter ihren Geschäften nachgingen. Unter ihnen befand sich auch Iwaizumi, der lagsam näher schlenderte, eine Hand in seiner Jackentasche vergraben, die andere locker an seiner Seite.

"Vielen Dank für Ihre Hilfe, was müssen sie auch so rennen?", entgegnete die Dame und nahm die Flasche und das kleine Mäppchen entgegen, die Oikawa ihr entgegen hielt, schon fast wieder am weiterrennen. Gedankenverlohren ließ sie ihr Eigentum wieder in ihre Umhängetsche fallen, gefolgt von ihrem Geldbeutel, den Iwaizumi, der gerade in dem Augenblick vorbei kam, gleich wieder herausangelte und in seiner Tasche verschwinden ließ.

Oikawa lachte nervös und rieb sich verlegen seinen Nacken, wobei er sich schon wieder begann, von der Frau wegzudrehen.

"Ich habe gleich einen unglaublich wichtigen Termin, und mein Wecker war wohl heute Morgen im Streik, weshalb ich etwas spät dran bin. Wenn Sie mich entschuldigen würden?", erklärte er sich, während Iwaizumi sich auf den Wer zur zweiten Querstraße machte, und winkte ihr zum Abschied noch zu, um dann weiter zu hasten, ihre Erfolgswünsche noch in den Ohren.

Er lief, zu schwitzen beginnend, die Einkaufsstraße weiter entlang, um in der dritten Querstraße auf seinen Kumpanen zu treffen, der mit ausdruckslosem Blick an der Wand lehnte, die Geldbörse in seinen Händen drehend.

"Und? Wie viel?"

Bei Iwaizumis breitem Grinsen machte sein Herz vor Freude einen Hüpfer.

"Kommt natürlich drauf an, wie viel wir mitnehmen, aber insgesamt sind 120 Kröten drin", meinte dieser zufrieden, "Das war ein Jackpot."

Beide grinsten sich freudig wie zwei Honigkuchenpferde an und entschlossen sich dann, 90 mitzunehmen. Den Rest und auch alles andere ließen sie im Geldbeutel - abgesehen von einem Gutschein für einen Pizzaladen - und machten sich auf den Weg durch etliche kleine Quer- und Längsstraßen, um in der Nähe des Tatortes den Beutel wieder fallen zu lassen.

Falls die Dame zurückkommen sollte, um zu suchen, würde es so aussehen, als wäre der Beutel viel weiter weg gefallen und dann vielleicht noch unbewusst von einer weiteren Person weggekickt worden.

So hatten sie es so gut wie immer gemacht.

Personen ausgesucht, die nicht so aussahen, als würde ihr ganzes Leben zusammenbrechen, sollte etwas Geld fehlen. Außerdem hatten sie immer so gut wie möglich versucht, den Geldbeutel zurück zu geben. Sonst würden sie ihr Tun nicht mit ihrem Gewissen vereinbahren können. Vor allem Oikawa nicht.

So kauften sie sich mit ihrem neuen Geld nicht nur ihr Frühstück, sondern auch Lebensmittel für den Rest der Woche - natürlich besonders haltbare, da sie in ihrem kleinen Hinterraum keinen Kühlschrank hatten und Iwaizumi das Geld für die Stromrechnung seiner Wohnung fehlte, weshalb sein Kühlschrank dort ebenfalls nicht funktionierte.

Übermütig geworden durch die plötzliche Menge an Geld, hatten sie sich auch eine Flasche Sekt, eine Flasche Wein und Chips und (auf Iwaizumis Wunsch hin) Gummibärchen gekauft.

"Wer weiß, wann wir je wieder die Möglichkeit haben werden", hatte er gesagt und die Tüte in den Einkaufswagen geschmissen. Oikawa hatte ihm zustimmen müssen.

Zufrieden schleppten sie ihre Einkäufe zurück in ihren Unterschlupf, erleichtert von dem Glück, das sie gehabt hatten.

"Frauen mögen mich also lieber?", meine Oikawa, als sie die Lebensmittel aufräumten und in ihren küchenähnlichen Bereicht des Raumes einordneten.

"Ja", Iwaizumi zuckte mit den Schultern, "Vor allem Mütter und Großmütter und Mädchen aus gutem Hause." Als Oikawa kicherte, wurde ihm ein böser Blick zugeworfen. "Mich mögen wenn dann nur die bösen Mädchen. Ich bin nicht charmant genug", brummte er weiter und Oikawa konnte nicht umhin, bei seiner miesepetrigen Miene, breiter zu grinsen.

"Du Badboy", zog er ihn auf, woraufhin Iwaizumi mit den Gummibärchen nach ihm warf, sonst jedoch nichts sagte.

Als sie ihr Frühstück aßen, Oikawa wieder am offenen Fenster sitzend, und Iwaizumi das erste Mal nach langem wieder zufrieden aussehend, fragte dieser, wie sie das Geld aufteilen sollten.

Oikawa überlegte, die Beine baumlen lassend.

"Also, einen Teil werde ich nehmen, einen Teil du, und den Rest lassen wir hier?", schlug er vor, doch der andere verzog sein Gesicht.

"Du willst das Zeug im Ernst wieder in deiner Hose aufbewahren?", wollte er fast schon verzweifelt wissen.

"Das ist ein sehr gutes Versteck!", verteidigte der Größere sich entrüstet, "Außerdem ist es doch an meiner Hüfte, sonst nirgends!"

"Es ist trozdem komisch zu wissen, dass das Geld vorher in deiner Unterhose war!", meinte Iwaizumi, doch man konnte ihm ansehen, dass er sich geschlagen gab, wie immer, wenn sie darüber diskutierten. Das Versteck war tatsächlich einfach zu gut.

Also machten sie es so, wie Oikawa vorgeschlagen hatte, und als die Sonne hoch am Himmel stand, begaben sie sich abermals auf in die Stadt.

Es dauerte auch nicht lange und sie betraten den Speiseraum des "Matrjoschka", einem russischen Restaurant, das von einer der größten Gangs in ganz Tokio geleitet wurde, und in einem Hinterhof Mejiros zu finden war.

Kellner liefen zwischen den Tischen und der Küche hin und her, in der die Köche fertige Essen aus und sich gegenseitig zu riefen. Kaum waren Iwaizumi und Oikawa ein paar Schritte gegangen, kam auch schon Inuoka Sō auf sie zu, Freude in seinem Gesicht, so wie eigentlich immer, wenn er sie sah.

"Der Boss ist im Hinterzimmer, falls ihr ihn sucht. Oder wollt ihr was essen?", fragte er und zückte schon seinen Notizblock, als Iwaizumi schnell den Kopf schüttelte und meinte:

"Ne, danke, wir haben schon gegessen. Aber du hast recht, wir waren auf der Suche nach Kuroo. Das Zimmer wie sonst auch?"

Inuoka nickte und die beiden Neuankömmlinge bahnten sich ihren Weg durch den Speisesaal, ab und zu bekannte Gesichter grüßend, bis sie zu einem Seitengang kamen, der zu privat buchbaren Speiseräumen führte. In einem dieser, dem letzten des schmalen Flures war für gewöhnlich das Oberhaupt anzutreffen.

Es gab mehrere Gangs, auch Banden genannt, in Tokio, und keine besaß wirklich einen offiziellen Namen. Viel mehr gab man ihnen mit der Zeit Spitznamen, die auf ihren Talenten, Taten und Gerüchten beruhten.

So war es auch mit Kuroos Bande gewesen.

Was zu Beginn eine kleine Gruppe an Straßenbanditen war, war unter ihm zu der zweitgrößten Gang Tokios geworden. Alles konnte man bei ihnen erwerben, solange man wusste, wie man danach fragen musste. Wertsachen, Drogen, Waffen, oder jemanden für die Nacht, Nekomata wusste, wo man was herbekam und wie viel was kostete. Durch ihr stilles, professionelles, sauberes und anmutiges Vorgehen, hatten sie diesen Namen verpasst bekommen.

"Nekomata" wie die Dämonenkatze aus der Mythologie - still, jedoch gefährlich.

Zugegeben, Oikawas Meinung nach, hatten sie auch alle etwas von einer Katze. Egal ob es der aufgeweckte Inuoka, der lange Kellner Lev oder Kuroos Cyberassistent Kenma war - in ihrer Anwesenheit fühlte man sich immer aufmerksam und still beobachtet.

Iwaizumi warf seinem Partner noch einen schnellen Blick zu und wartete auf sein Nicken, bevor er an die letzte Tür des Flures klopfte und kurz wartete.

"Herein", erklang es von drinnen und sie traten ein.

Das Zimmer war dunkel eingerichtet. Schwere Möbel säumten die Wände, anstelle des großen Tisches, der in allen anderen Speiseräumen stand, nahmen mehrer Sessel und eine Couch die Mitte des Raumes ein. Vor dem Fenster stand ein wuchtiger Schreibtisch, der überladen war mit drei Bildschirmen, Lautsprechern, einer Computertastatur und benutzten Tellern. Das Blinken der Bildschirme war, abgesehen von der Stehlampe in der hinteren Ecke, das einzige, was den abgedunkelten Raum erleuchtete.

Auf dem Stuhl am Schreibtisch saß erwähnter Cyberassistent Kenma, der für alle illegalen Geschäfte im Internet, Hacker-Aufträge und alles andere virtuelle zuständig war, und spielte ein Spiel auf irgendeiner Konsole, während Zahlen und andere Signale über die Bildschirme vor ihm liefen. Es ging das Gerücht um, dass er sogar dazu fähig wäre, das System der Börse zu knacken, sollt er eines Tages Lust dazu bekommen, was unwahrscheinlich war, da dies sehr viel Zeit in Anspruch nehmen würde und er ungern Energie auf Dinge verschwendete, die keine Spiele oder Aufträge von Kuroo waren. Die Blondierung seiner dunklen Haare war beinahe schon vollständig ausgewachsen, lediglich seine Spitzen waren noch so hell, wie sie es gewesen waren, als Iwaizumi und Oikawa ihn kennengelernt hatten.

Abgesehen von ihm war eine weitere Person im Raum, die ihm neugierig über die Schulter zu sah, den Pony wie immer das halbe Gesicht bedeckend und die restlichen Haare zu Berge stehend.

Kuroo, der Anführer von Nekomata.

Er war groß und drahtig und bewegte sich lautlos, als würde er auf Samtpfoten laufen. Er war nur zwei Jahre älter als die beiden, auch, wenn er manchmal weitaus älter oder jünger wirkte, je nach Situation.

Während Kenma eine Jogginghose und ein Schlabbershirt trug, hing über der Rückenlehne einer der Sessel Kuroos Anzugjacke und er hatte seine schwarzen Hemdsärmel hochgekrempelt. Schwarze Lackschuhe blitzten, als er sich aufrichtete und auf sie zu kam, ein leichtes Lächeln auf den Lippen tragend.

"Iwaizumi und Oikawa. Kommt rein, setzt euch doch", lud er sie mit offenen Armen ein und schloss die Tür hinter ihnen, als sie tiefer in den Raum eintraten.

Während Kenma ihre Anwesenheit noch nicht einmal zu bemerken schien, oder sie einfach ignorierte, ließen sich die beiden auf der Couch nieder und Kuroo nahm auf dem Sessel vor ihnen platz, die Unterarme auf seinen Knien abgestützt und die Hände gefalten.

"Was kann ich für euch tun?", fragte er und sah vom einen zum anderen.

"Das wollten wir dich fragen", begann Oikawa, der wusste, dass Iwaizumi nicht viel mit dem Schwarzhaarigen anfangen konnte - was vermutlich daran lag, dass auch Kuroo so gut wie immer einen Blick trug, als würde er überlegen, wie er mit seinem Essen spielen sollte, bevor er es verzehren würde. Der einzige Unterschied zwischen seinem und Oikawas Grinsen war, dass Kuroo tatsächlich so wirkte, als ob er einen verspeisen könnte, genüsslich, Stück für Stück.

"Es ist viel Zeit vergangen, seit dem du uns das letzte Mal kontaktiert hast. Du bist zwar nicht unser einziger Kunde, aber unser bedeutenster und das Geld ist uns langsam ausgegangen. Außerdem", fuhr Oikawa fort und zog eine Pistole aus seiner Jacke, die er auf den niedrigen Tisch zwischen ihnen legte, "brauchen wir neue Waffen und Munition. Unsere Pistolen werden langsam alt, immer öfter wollen sie nicht so, wie wir wollen."

Kuroo, der still, fast wie eine Statue dasaß, lächelte nun etwas breiter und neigte leicht seinen Kopf.

"Waffen haben wir auf Vorrat, aber wie könnt ihr die bezahlen, wenn ihr aktuell nicht so viel habt?"

"Wir dachten an eine Art Tausch", schaltete sich nun Iwaizumi ein und versuchte so gut wie möglich, sich nicht vom Blick seines Gegenüber einschüchtern zu lassen, "Einen Auftrag an uns und jeweils eine Pistole als Gegenleistung, wenn wir ihn erfüllt haben. Munition sollten wir uns leisten können", meinte er mit einem Seitenblick auf Oikawa, der nickte.

"In Ordnung", ging Kuroo nach kurzem Überlegen auf den Deal ein und lehnte sich zurück, den Blick nicht ein mal von ihnen abwendend, "Denkt keineswegs, wir würden euch nicht mehr brauchen. Tatsächlich wollte ich euch die nächsten Tage kontaktieren. Die Sache ist die ", - er warf Kenma einen schnellen Blick zu, als dieser plötzlich begann, auf die Tastatur einzuhämmern und die Bildschirme immer schneller von immer mehr Daten geflutet wurden - "die Krähen machen in letzter Zeit Stress. Mein Buchgefühl sagt mir, dass die Sache nicht gut gehen wird und ich kann nicht beurteilen, in wie weit ihr in Bandenkonflikte geraten wollt. Doch, falls ihr der Meinung seid, dass ihr eine kleine Erkundungstour für uns machen könntet, wäre das zwei Pistolen, Munition und sogar etwas mehr wert", schloss er mit einem bedeutungsschwerem Blick zu Oikawa, dessen Hände sich zu Fäusten ballten, um sich dann wieder zu strecken.

Iwaizumi konnte sich fast schon denken, um was es ging. Er hatte natürlich bemerkt, dass sein Kumpane in letzter Zeit immer unruhiger und unberechenbarer geworden war und, sofern sie nichts dagegen taten, würde es immer schlimmer werden, weshalb Kuroo genau das hatte, was Oikawa brauchte.

Und damit konnte er natürlich hervorragend locken.

Dennoch warf der Braunhaarige Iwaizumi vorher noch einen schnellen Blick zu, um sein Einverständnis zu holen, bevor er sich wieder an den Anführer von Nekomata wandte:

"Geht klar. Was genau sollen wir tun?"


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