19. Vorschlag

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Der Rückflug verlief gleichermaßen kurz und lang. Aber als Glaedr dem Felsen von Tel'naeir näher kam, verspürte Lania eine unbekannte Freude, als sie Lacrima sah, die sich von Oromis gerade den Sattel abnehmen ließ. Glaedr verharrte mit gleichmäßigen Flügelschlägen auf der Stelle, während Illeani und Lykos Kurs auf ihre Mutter nahmen, die ihnen bereitwillig Platz machte. Dann erst richtete sich der Blick aus den eisblauen Augen auf ihre Reiterin. Mit leichter Trauer musste sich Lania eingestehen, dass das Herz ihrer Gefährtin auf ewig geteilt sein würde. Zu diesen beiden Küken hatte Lacrima ein viel engeres Verhältnis, als zu ihren Früheren. Vielleicht, weil sie in dieser turbulenten Zeit das Licht der Welt erblickt hatten, aber vielleicht auch, weil sie niemals mit anderen Küken aufwachsen konnten und schneller wachsen mussten, als jeder andere Drache.

Die Liebe, die Lacrima ihre Reiterin aber spüren ließ, zeigte, dass der größte Teil ihres Herzens immer für sie reserviert war. 
Gledr landete jetzt ebensalls und Lania rutschte von seinem Rücken. Dann nahm sie ihm den Sattel ab, während Glaedr den Blick fest auf das Fenster in Oromis Hütte gerichtet hielt. Der kam heraus und blickte erst Lania und dann seinen Gefährten an. Ein überglückliches Lächeln bahnte sich seinen Weg auf sein Gesicht. ,,Ich danke dir so sehr." Sein Blick wanderte wieder zu Lania zurück, diese verspürte aber lediglich leichte Überraschung ob diesem Dank. ,,Bitte, aber für was?"

,,Ich kann wieder Magie wirken, starke Magie, so wie früher. Ohne einen Anfall erleiden zu müssen. Ich in wieder ein vollwertiger Reiter und nicht nur eine Last.''

Lania lachte befreit auf und trat auf Oromis zu. ,,Dann hab ich ja meine Schuldigkeit getan." Oromis grinste leicht und schlang seine Arme um Lania, in dem Versuch, seine Freudentränen zu verbergen. Zeitgleich verspürte Lania einen Druck gegen ihre geistigen Schilde und erkannte Oromis, ließ ihn ein. Er zeigte ihr seine Gefühle in dem Moment, in dem er realisiert hatte, dass er wieder vollständig genesen war. Sie waren in seinem Geist zu einem Lied zusammengeschmolzen, das unbändige Freude ausstrahlte.

Schließlich löste er sich von ihr und blickte auf Lacrima, die sich mit ihren Küken auf die Seite gelegt hatte, und diese Szene mit einem wohlwollenden Summen beobachtete. ,,Ich glaube, ich habe Lacrima in diesem Moment ein klein wenig überfordert mit der Wucht meiner Gefühle. Es tut mir leid." Seine letzten Worte waren klar an ihre Gefährtin gerichtet, weshalb Lania sich vornehm zurückhielt. Lacrima neigte ihen Kopf ein wenig und zwinkerte.

Deswegen musst du dich doch nicht entschuldigen. Ich freue mich mit dir und für dich.

,,Doch, ich finde schon. Es gehört sich. dass man sich entschuldigt." Oromis wandte sich wieder um und sah schon ernster aus.
,,Es scheint, als ob Ergon und Saphira schon morgen Abend ankommen. Saphira war sehr zwar geschwächt, aber sie gibt jetzt noch einmal alles. Sie und auch Eragon wollen, so schnell wie sie nur können, hier ankommen.''
Oromis unterbrach und beobachtete Glaedr, der gerade landete. Obgleich er wieder seine undurchdringliche Mauer hochgezogen hatte, erkannte Lania sehr wohl, was ihn gerade bewegte. Auch für ihn war es nicht leicht gewesen, nach so langer Zeit wieder einmal von seinem Gefährten getrennt gewesen zu sein.

_________________________________________________________________________________________________________________

Die Sonne war schon untergegangen, lediglich ein rosafarbener Schimmer färbte den dunkler werdenden Himmel. Lania blickte sanft lächelnd auf Illeani und Lykos, die sich an Lacrimas Bauch zusammengerollt hatten und schliefen. Es war zu schade, dass die Beiden einfach zu stur waren, um sich von ihrem Plan, im Krieg zu kämpfen, abbringen zu lassen. Sie waren noch so klein. Lania kämpfte mit sich, ein Teil von ihr wollte den Beiden einfach verbieten mitzukommen, sie könnte es ja tatsächlich machen. Das jedoch erschien ihr wie Verrat an dem Volk, zu dem auch ihre Gefährtin gehörte und das sie mit ihrem Leben verteidigen würde. Es war eine Patt - Situation. Sie könnte die Beiden auch schneller wachsen lassen, der Vorschlag, den sie Glaedr schon gemacht hatte, ließ sich relativ problemlos umsetzen. Dann war sie aber nicht besser als Galbatorix.
Dunkel seufzte sie auf und wandte sich um.
Es ist sehr nobel von dir. Ich bin so stolz auf dich, vergiss das nie. Du bist in allen Belangen besser als Galbatorix, du machst nichts aus Eigennutz, nur für Andere.
Lania wandte sich noch einmal um und traf jetzt auf einen durchdringenden Blick aus eisblauen Augen, die den ihren so ähnlich waren. Habe ich dich geweckt? Das wollte ich nicht. Sie hielt kurz inne und fügte dann noch leise an: Danke, ich werde es nie vergessen. Lacrima summte leise und streckte ihren Kopf bis zu ihrer Reiterin, die daraufhin ihre stirn zu kraulen begann. Ich habe nicht geschlafen, nur geruht. Ich weiß, was du ihnen vorschlagen möchtest, die Idee ist gut. Ich unterstütze den Vorschlag. Sie zwinkerte leicht und zog den Kopf dann zurück. Lania lächelte sanft und wandte sich zu der Tür des Hauses von Oromis um. Begleitet von dem warmen Gefühl, das Lacrima mit ihren letzten Worten in ihr geweckt hatte, trat sie ein und prallte fast gegen Oromis, der wohl gerade auf dem Weg hinaus gewesen war.
Er lachte leicht auf und trat zurück. ,,Gut, dass du kommst. ich wollte dich gerade holen, das Essen ist fertig. Komm.'' Er deutete auf den kleinen Tisch und wandte sich um. Lania folgte ihm und setzte sich. In den darauf folgenden Minuten sagte keiner ein Wort, die einzigen Geräusche waren das leise Schaben und Kratzen der Löffel in den Schüsseln.
Schließlich legte Lania ihren Löffel hin und blickte Oromis unverwandt an. Ist der Vorschlag wirklich gut? Ich habe das Gefühl, ich führe die Zwei zur Schlachtbank. Die Antwort kam prompt und so energisch, dass Lania fast auflachte. Natürlich! Oder zweifelst du etwa mein Urteilsvermögen an?
Natürlich nicht meine Schöne.
Sehr gut. Dann verhalte dich doch nicht wie ein Maulwurf - klein - und - scheu!
Lania schickte ihrer Gefährtin belustigte Zustimmung und wandte sich wieder Oromis zu. ,,Du weißt, dass Illeani und Lykos mit in den Kampf ziehen möchten?'' War zuvor noch ein belustigter Gesichtsausdruck bei Oromis erkennbar, so wandelte dieser sich innerhalb einer Sekunde zu einem Ernsten. ,,Ja.'' Er nickte. ,,Aber ich empfinde es noch als zu früh, wenn sie auch schneller wachsen als andere Küken. Warum?''
Lania straffte sich und blickte ihn an. ,,Weil ich es ebenso empfinde, aber die beiden Kleinen nicht mit sich reden lassen. Allerdings gäbe es noch eine andere Möglichkeit. Sie ist jedoch ebenso erschreckend wie nützlich.'' Oromis beobachtete Lania ganz genau und ließ sich Zeit mit seiner Antwort. ,,Ich nehme an, es ist wieder ein solcher Zauber, den nur du ausführen kannst?'' Lania lachte kurz und trocken. ,,Tatsächlich nicht. Eher im Gegenteil. Jeder halbwegs geübte Zauberer kann ihn ausführen. Das ist nicht das Problem.'' Sie stockte. ,,Ich könnte die Beiden schneller wachsen lassen.'' Nun war es heraus. Jetzt mussten Oromis und Glaedr sich besprechen. Lacrima und Glaedr schienen schon darüber zu sprechen und Oromis sah mit einer Mischung aus Schreck und Neugier zu Lania hinüber. Schließlich begann er zu sprechen. ,,Schneller wachsen lassen? Also so wie Galbatorix bei Dorn?''
Lania schüttelte den Kopf. ,,Nein, um Himmels Willen. Das wäre schrecklich. Galbatorix hat Dorns Wachstum nicht beschleunigt, er hat den natürlichen Prozess ausgesetzt und einen Künstlichen erschaffen. Dadurch hatte Dorn keine Kindheit in dem Sinne, sondern musste so schnell wachsen, wie es nur geht. Ich würde schwören, er kann noch nicht perfekt sprechen, weil er eben nie die Zeit hatte, um es entspannt zu lernen.
Ich würde den Wachstumsprozess von Illeani und Lykos lediglich beschleunigen. Sie wachsen dann normal, aber einfach doppelt so schnell, also statt Einem eben einfach zwei Zentimeter. Das wäre für die Zwei ohnehin sinnvoll, da sich ihr Geist schneller entwickelt, als ihr Körper und ihr Wachstum dann nicht mehr von ihrem Körper beeinträchtigt wird. Ich würde den Zauber so wirken, dass er sich, entweder mit dem Tod von Galbatorix oder wenn sie ihr Feuer entdecken, auflöst und sie so wachsen, wie die Natur es für sie vorsieht. Ihren Wunsch nach Vergeltung an Galbatorix verstehe ich, aber sie ohne jeglichen Schutz in die Welt zu bringen, halte ich für nicht sinnvoll, wenn nicht sogar leichtsinnig.''
Oromis ließ sich diesen Vorschlag durch den Kopf gehen, hielt Rücksprache mit Glaedr und nickte schließlich. ,,Ich sehe die Vorzüge deiner Idee, so könnte es funktionieren.'' Er erhob sich und räumte den Tisch ab, dann wandte er sich um. ,,Aber lass uns morgen weiter darüber sprechen. Jetzt ist schon sehr spät und ab morgen geht es konkret wieder um die Rettung Alagaesias.''

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro