18. Sie begreifen

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Nachdenklich blickte Lania in die Höhle, in welcher vor über tausend Jahren noch Drachen gelebt hatten. Alte, ausgeblichene Schuppen lagen noch herum und in den Wänden waren die tiefen Krallenspuren eingeprägt. Alles Zeichen der alten Existenz der Drachen an diesem Ort.

Sie fröstelte und zog ihren Umhang noch enger um die Schultern. Der Wind zog über das Hochplateau und schien in der Höhle einen langen, klagenden Schrei entstehen zu lassen, der mit Wut und Verzweiflung angereichert schien. Dann wandte sie sich um und ging zu Glaedr und den Küken, die auf dem Plateau lagen und in ein intensives geistiges Gespräch vertieft waren. Langsam trat Lania an den Rand des Plateaus und warf einen langen Blick über den magischen Elfenwald und beobachtete, wie die Wolken darüber hinweg jagten.
Ob Lacrima und Oromis wohl schon versucht hatten, Eragon und Saphira zusätzliche Energien zu spenden? Lania selbst hatte noch nichts gespürt und so etwas Starkes sollte sie dann eigentlich spüren.
Also wandte sie sich um und ließ sich einige Meter der beiden Jungdrachen entfernt auf den eiskalten Boden sinken, um zu warten, bis Glaedr seinen Küken die Geschichte des Monoliths der Tränen fertig erzählt hatte. Entspannt setzte sie sich etwas bequemer hin und ließ ihren Geist schweifen, versuchte alles Leben in sich aufzunehmen und trauerte einmal mehr darum, wie wenig hier oben noch lebte. Mehrere Minuten vergingen, in denen Glaedr weiter unterrichtete und Lania mit ihrem Geist die Gegend erkundete und versuchte zu ergründen, inwieweit sie Lacrima doch noch spüren konnte. Es war eine Ruhe, nur durchbrochen von Schuppen auf Stein, wenn sich einer der Drachen bewegte.

Da durchzog mit einem Mal ein kaltes Gefühl, nicht direkt Schmerz, ihren Körper von ihrem Bauch aus nach oben, über ihren rechten Arm bis zu ihrer Gedwey Ignasia, die sanft bläulich zu schimmern begann. Das Stechen hielt an und wurde wärmer. Lania, die so etwas schon einmal erlebt hatte, wusste, dass gerade auf die magischen Stränge in Alagaesia zugegriffen wurde. Lacrima lenkte die Magie in Richtung Eragon und Saphira. Lania schmeckte einen bitteren Geschmack im Mund und ein Bild wurde innen vor ihr Auge gesetzt. Sie sah, was auch Lacrima sah, die hoch über Du Weldenvarden kreiste und die Magie durch sich leitete.
Nimm nicht so viel auf einmal. Sonst könntest du bersten. Durch diese magische Verbindung konnte Lania jetzt auch mit ihrer Gefährtin sprechen, aber nicht für lange und nur wenn sie sich beide stark konzentrierten. Lacrima reagierte nicht auf die Aussage von ihrer Reiterin und leitete die Magie noch weiter, bis sie sie dann auf einen Schlag entließ. Lania zuckte unkontrolliert, als diese Menge an Magie losgelassen wurde und über die Bahnen von Lacrima fort jagten, auf die Grenzen des Waldes zu, die ihnen zum Verhängnis werden konnten. 

Der Geist von Oromis umhüllte den von Lacrima und er sprach einen gedanklichen Zauber, mitsamt dem Wort der Wörter. Die Magie veränderte sich. Am ehesten war es zu vergleichen mit einem Sturm, zuvor war sie unkontrolliert und wild davon gejagt, lediglich geleitet durch Lacrimas Magie, nun hatte Oromis mit diesem Zauber der Magie eine Richtung und eine Aufgabe gegeben. Ein Ziehen durchzog Lania und sie spürte, dass auch Lacrima davon betroffen war, dann verschwand die Magie jenseits des Waldes.

Du hast es geschafft. Ich bin stolz auf dich. Beobachtet Eragon und Saphira, um sicherzugehen, dass die Magie auch ankommt. Bis heute Abend.

Lacrima signalisierte, dass sie verstanden hatte; zum Sprechen reichte für sie schon die Verbindung nicht mehr. Und mit einem leisen, unhörbaren 'Plopp' verschwand Lacrimas Geist wieder und Lania kehrte in die Gegenwart zurück. Sie fand sich als allgemeiner Mittelpunkt ihrer Gruppe wieder, denn Illeani und Lykos saßen direkt vor ihr und beobachteten sie. Glaedr lag dahinter, noch immer auf seinem Platz und musterte sie nachdenklich.
Sie haben es geschafft. Er stellte es entspannt fest und formulierte es als Tatsache.
Lania nickte. ,,Ja, sie haben es geschafft, ob die Magie auch wirklich ankommt, werden wir sehen. Aber so oder so, wir sollten zum Sonnenuntergang wieder zurück sein.''
Glaedr sandte ein bestätigendes Gefühl und signalisierte seinen Küken, dass sie ein wenig zur Seite gehen sollten. Dann holte er tief Luft und schoss einen Strahl seines Feuer mehrere Minuten auf einen Fleck vor Lania, bis der Stein dort hell glühte und eine starke Hitze absonderte. Dankbar blickte sie auf und ihr Blick traf auf den aus goldenen Augen. Danke. Glaedr brummte nur und blinzelte dann verschmitzt.
Wenn ich Nistpartnerin - türkis - Lacrima ihre Gefährtin - der - Seele nicht genau so zurück bringe, wie ich sie mitgenommen habe, ist sie nicht sehr glücklich. Nett ausgedrückt.
,,Stimmt." Lania lachte leise und beobachtete, wie Glaedr sich wieder seinen Küken zuwandte und sie in Richtung Höhle trieb. Neugierig tapsten sie hinein und inspizierten alles. 

Findest du nicht, dass es nicht doch ein wenig früh für die Zwei ist, um sie hier her zu bringen?

Er wandte sich um.
Nein, eigentlich nicht. Sie können fliegen, denken und verstehen. Und wenn sie wirklich mit in den Krieg ziehen wollen, dann sollten sie schon ein ungefähres Verständnis dafür haben, was ein Krieg ausrichten kann. Ich sehe es als Lehre für die Beiden und nicht als Drohung. Es ist immens wichtig, dass sie immer im Hinterkopf behalten, dass Kriege zerstörerisch sind. Und wir bleiben ohnehin nicht lange. Ich wäre dafür, dass wir uns so bald wie möglich wieder auf den Rückweg machen.

Ja du hast Recht. Aus dieser Perspektive habe ich das noch gar nicht gesehen.

Glaedrs leises Lachen hallte durch den Geist der Wächterin und erfüllte ihn mit einem warmen Gefühl, während er den Kopf bis auf Augenhöhe absenkte.

Eine so wichtige Person, aber so etwas weiß auch sie nicht. Unglaublich. Aber dafür sind Gefährten ja da.

Lania lächelte versonnen und Blickte wieder auf die Höhle. Langsam und offenbar tief bewegt von dem, was sie gesehen hatten, kehrten Illeani und Lykos wieder auf das Plateau zurück und musterten Lania mit einem solchen Ernst in den Augen, dass ihr ganz anders wurde. Noch nie hatten junge Drachen sie so angesehen. noch nicht einmal Lacrima, und die hatte schon direkt nach dem Schlüpfen unheimlich ernst gewirkt.

Erneut versanken die drei Drachen in ein Gespräch, diesesmal ließ Glaedr Lania aber daran teilnehmen, da er wusste, wie gut sie die Sprache der Drachen verstand.

Die beiden Jungdrachen erzählten Glaedr, was sie dabei gefühlt hatten als sie diese mächtige Höhle und die Tragweite von einem Krieg begriffen hatten und was sie nun für eine Ehrfurcht vor Drachenreitern im Allgemeinen und Lania als Wächterin im Besonderen hatten. Dabei beobachteten sie Lania vorsichtig und schienen abzuwägen, was die von ihren Worten hielt.

Lania aber lächelte nur leicht und ließ sie ihre Freude und ihren Stolz ob dieser Gedanken spüren. Gleichzeitig aber versprach sie, natürlich in der Sprache der Drachen, also Bilder und Gefühle, dass sie alles dafür tun und ihr Leben dafür geben würde, um dem Volk der Drachen beim Wiedererstarken zu helfen. Dazu zählte natürlich auch noch der Krieg gegen Galbatorix und die hoffentlich nicht sinnlose Hoffnung, weitere Dracheneier zu finden. Sonst war das Volk der Drachen zum Aussterben verdammt.

Die beiden Jungdrachen waren scheinbar wirklich erstaunt, wie tief die Verbundenheit der Reiterin ihrer Mutter mit ihrem Volk war und wie tief die Liebe für das Volk der Drachen in der Seele der Wächterin verankert war.

Sie begreifen. Jetzt begreifen sie wirklich.

Lange blickten sich Lania und Glaedr in die Augen und sahen in denen des jeweiligen Gegenübers dieselben Gedanken: Ja, Illeani und Lykos begriffen. Und sie waren bereit, für das, was da auf sie zukam.

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