"Ich wurde vor ungefähr 400 Jahren in der Elfenstadt Ellesmera geboren und bin dort auch aufgewachsen. Allerdings bin ich keine richtige Elfe , sondern nur eine Halbelfe. Mein Vater war ein Elf und meine Mutter ein Mensch bzw eine Drachenreiterin. Deshalb bin ich schon von kleinauf mit Drachen in Kontakt und ich hatte auch nie Angst vor ihnen.
Ich habe aber auch nie in Betracht gezogen , Drachenreiterin zu werden.

Nicht , dass meine Eltern es mir erlaubt hätten. Ich sollte erst so um die 40 Jahre zählen. Aber als ich dann 13 Jahre alt war, sollte meine Mutter eine Reiterprüfung in Ellesmera durchführen und die Eier waren schon 2 Tage in unserem Haus. Und sie waren alle äußerst schön. Ich erinnere mich, dass es drei Eier waren , eins , wo in allen Rottönen geschimmert hat , eins , was aussah wie ein riesengroßer Amethyst und ein türkis - silbernes Ei: Lacrimas.

Am Abend vor der Reiterprüfung bin ich gestolpert und habe Lacrimas Ei berührt.
Es ging nicht lange und dann ist sie schon geschlüpft. Sie war sich sehr sicher.
Meine Mutter und mein Vater meinten , dass sie es zu früh fänden , aber dass sie es schon haben kommen sehen. Ich war nämlich auch mit der Drachendame meiner Mutter in gewisser Weise verbunden. Wir waren die besten Freunde. Echt schade , dass sie tot ist. Sie war dunkelrot mit flammenden goldenen Hörnern und Augen.
Aber egal , Lacrima war geschlüpft und ich musste die Ausbildung antreten. Ich wusste , dass mein allerbester Freund , Oromis , auch ein Drachenreiter war, ausgewählt von Glaedr."
Eragon atmete scharf ein , unterbrach Lania aber nicht.
"Ich war ein Naturtalent mit der Klinge und dem Bogen und beherrschte die Magie schon so weit , dass ich die erste Stufe der Ausbildung , die Tuatha du Orothrim , in den Bereichen schon abgeschlossen hatte. Fehlte also nur noch mein Drache und die Verbindung.

Am Abend schlief Lacrima in meinem Bett und ich konnte hören , wie meine Eltern sich unterhielten.
Am nächsten Morgen eröffneten mir meine Eltern , dass in zwei Tagen ein anderer Drachenreiter kommen sollte , welcher mich mitnehmen sollte und auch meine Kenntnisse prüfen sollte. Immerhin war ich erst 13.

Bis dahin sollte ich mich um Lacrima kümmern , aber diese wurde nebenher auch noch von der Drachendame meiner Mutter , Aurelia, im Fliegen unterrichtet. Im Fliegen, Jagen und Spielen.
Als zwei Tage später dann diese andere Drachenreiterin ankam , erkannte ich sie sofort: Ravena (eine Elfe) und Riviera , eine weiße Drachendame mit dunkelblauen Hörnern , Klauen und Augen.
Sie und meine Mutter waren gute Freundinnen und dadurch kannte ich Ravena auch schon gut.

Ravena nahm mich und Lacrima mit , aber während ich auf Riviera mitfliegen durfte , sollte Lacrima so viel wie möglich selbst fliegen. Das weiß ich noch , weil Lacrima dort schon so groß wie ein Fuchs war.

Als wir auf Vroengard ankamen , wurden wir geprüft und dann durften wir zu Oromis , Glaedr und Jara und Rami ziehen. Letztere waren Schüler im letzten Jahr und sehr gut.
Ich freute mich , Oromis wiederzusehen , vorallem , weil er und ich zusammen unterrichtet werden würden.
Lacrima war doppelt so schnell gewachsen als 'normale' Drachen , denn ihre Eltern waren sogenannte Ehrwürdige Alte , also Drachen von mehr als tausend Jahren.
Wir wurden viele , viele Jahre ausgebildet und nach Beendigung bekamen Lacrima und ich einen sehr wichtigen Auftrag : Wir sollten über das Beor Gebirge in Richtung Südosten fliegen und schauen , was dort war. Vrael sicherte mir Unterstützung zu und wir machten uns auf den Weg.
Als wir mitbekamen, was Galbatorix und die Wyrdfel machten kehrten wir um. Lacrima flog so schnell wie es nur ging und trotzdem kamen wir zu spät , um noch irgendetwas zu retten.

Kaum hörten wir , dass Vrael gefallen war, kehrten wir nach Vroengard zurück , holten so viele Schriftstücke und wertvolle Artefakte , wie wir nur tragen konnten und beschlossen , uns weit in den Norden zurück zu ziehen. Im Norden stand nämlich ein altes Schloss und in diesem richteten wir uns häuslich ein.
Mehr als 50 Jahre nach dem Untergang der Reiter entschieden wir uns , umzuziehen.
Also packten wir alles , was ums lieb und teuer war und reisten nach Osten bis außerhalb der Sichtweite von Hedarth. Dort blieben wir und verfolgten die Geschehnisse in Alagaësia.
So bekamen wir auch alles mit , was euch geschehen ist , Eragon und Saphira.
Und als ihr dann auf dem Weg zu den brennenden Steppen wart , sind Lacrima und ich ebenfalls dorthin aufgebrochen. Das war unsere Geschichte."
Gut erzählt.
Eragon sah immer noch wie vor den Kopf geschlagen aus.
"Ihr kennt Meister Oromis und Meister Glaedr? Und Ihr seid so alt wie er?"
"Stimmt genau Eragon."
Lania spähte zu den Varden hinüber und schaute dann Eragon wieder an. "Du wirst gesucht."
Auch er drehte sich jetzt um , schaute hinab und nickte. "Wir sollten runter gehen. Ihr kommt doch mit , oder?"
"Ja Eragon , wir kommen mit."
Lania? Ich habe mich mit Saphira unterhalten und sie hat gemeint , dass es Eragon nicht gut geht. Seelisch meinte sie.
Dass er Murthags Bruder ist hat ihn getroffen?
Ja genau. Sie macht sich Sorgen.
Dann soll Brom es ihm endlich mal erzählen!
Lania schwang sich auf Lacrima und schaute zu Eragon , welcher schon auf Saphira saß. Kurz trafen sich ihre Blicke , dann sprang Saphira in die Luft und Lacrima hinterher.
In weiten Kreisen schwebten sie herab und dann auf das Nordtor des Vardenlagers zu. Kurz vorher landete Saphira , aber für Lacrima war der Platz zu klein und deshalb landete sie außerhalb des Lagers und wurde von allen neugierig und ängstlich angesehen.
Eragon sprang ab und lief auf das Begrüßungskomitee zu , welches aus Nasuada , Arya , König Orrin und Nar Garzvog bestand.
Nasuada atmete auf, als sie Eragon wohlbehalten sah: "Wo warst du? Wir dachten schon , du bist tot - oder schlimmeres!"
"Nein , nicht ganz."
Die Kerze brennt noch," murmelte Arya , dann richtete sich der Blick ihrer smaragdgrünen Augen auf Lania.
"Und wer bist du?"