Mein Chauffeur wartete schon vor der Haustür auf mich. Er ist eine Art Kummerkasten, und sehr humorvoll (ich glaube, dass das sehr wichtig ist, da meine Eltern nicht sehr humorvoll sind. Sie sind eher konservativ, streng, und tun sehr vorbildlich). 

Allerdings war Devin (mein Chauffeur) totaler Fan von Schmonzetten. Für mich bedeutete das immer Ohrenbluten. 

Devin sah aber, dass ich gerade relativ energisch-zornig die Karre betrat und schaltete die Musik schnell aus. 

"Was bist du denn so wütend?" Devin blickte auf seine Uhr ("und außerdem so spät dran").

Am liebsten hätte ich so etwas wie "Maaan, die nerven so dermaßen, ständig zwingen sie mich, irgendetwas anzuziehen, was ich nicht will, dabei bin ich ja schon 16!!!" erwiedert, hielt mich noch kurzzeitig zurück. Stattdessen murmelte ich: "Ich hab's satt, wie ein kleines Kind behandelt zu werden. Nicht mal meine Kleidung darf ich mir aussuchen."

Devin schob seine Unterlippe  vor, wie so ein schmollendes Kind. Das brachte mich zum kichern. 

"Liebe Nevica, ich weiß leider nicht, wie ich dir helfen soll... ich versuche ja schon lösungsorientierter  zu denken..." 

"Ja, so ist es nun mal.", antwortete ich trocken. Devin und ich setzten uns mit diesem Thema auch schon länger auseinander. So circa drei Monate oder so. Als ich ihm das das erste Mal erzählte, war er nicht erstaunt gewesen. Er meinte, dass er das schon gespürt hatte. Und er sich das ja auch vorstellen konnte, weil meine Eltern ja sehr konservativ sind. 

"Aber du siehst trotzdem chic aus, in deinem Ensemble."

*Augenrollen*

Jetzt kicherte auch Devin. 

Da war schon meine Schule in Sicht.