Act 1 Gespräch

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Ich betrat das Büro und sofort kam mir ein Schwall abgestandener Luft entgegen. Euw.
Vor mir waren bereite einige dran gewesen.
Jetzt war ich an der Reihe, den offiziellen Einstieg ins Gespräch mit dem Psychologen zu führen.
Ich hatte keinen Schimmer ob ich mich hätte vorbereiten müssen, oder ob er überhaupt irgendwelche Fragen stellte.
Ich war noch nie beim Psychologen gewesen. Bisher hatte es dafür auch nie einen Grund gegeben. Zum Glück. Also wusste ich nicht genau, wie ich mich verhalten sollte.
Kurz gesagt, ich hatte einfach keine Ahnung was auf mich zukam, als ich die schwere Tür hinter mir schloss.
Unbehaglich drehte ich mich um, es war so ein typisches Umdrehen, das jeder kannte. Es kam aus den Horror Filmen, wo sich die Hauptperson umdrehte und direkt in die Augen ihres Mörders sah. Schon fast hatte ich das Gefühl, passende Musik aus den Ecken des düsteren Raumes zu hören, aber dann riss ich mich zusammen und löste den Blick von dem dunkeln Holz der Türe und sah mich um.
Es war ein ganz normales Zimmer. An den Wänden waren kleine Regale angebracht und darauf konnte ich viele Urkunden, Preise und sogar einen eingerahmten Football ausmachen.
Direkt vor dem Fenster, welches mir den Ausblick auf den inzwischen dunklen Wald gab, stand ein riesiger Schreibtisch, der an die Grösse meines Bettes in meinem Appartment angrenzte.
Allerlei Dinge standen darauf, aber am meisten faszinierte mich ein violetter Stein, aus dem eine kleine versteckte Pumpe, Wasser hinaus stiess, das in den kleinen Brunnen darunter plätscherte.
Daneben war das Ticken einer Wanduhr zu hören, und mein Blick richtete sich automatisch auf die Person die in dem grossen, schwarzen Drehstuhl sass.
Es war der Psychologe von heute Mittag, der, welcher die Rede gehalten hatte. Und wenn ich mich recht erinnerte, war er auch der Erfinder dieses Projekts.
Ich kam mir vor wie ein Versuchskaninchen, wenn ich an die Studie dachte, aber dieser einmalige Strand und die verlockenden freien Nachmittage machten das locker wieder Wett. Nicht zu vergessen die Aussicht auf das Praktikum.
Das schüttere Haar stand dem Psychologen leicht gelockt von Kopf ab.
"Setzen sie sich. Darf ich sie duzten? Es kommt mir sonst so förmlich vor."
Er ging sofort zum Thema über, und ich nickte bloss etwas überfordert.
Also mit meiner Intelligenz hatte ich ihn schon einmal nicht beeindruckt.
"Also gut.."
Er wühlte in einer Akte, und ich kam mir plötzlich wie eine Schwerverbrecherin vor. Unauffällig ging ich meine Verbrechen im Kopf durch. Die Kaugummis am Kiosk, die Marshmellows aus dem Kaffe meiner Mitbewohnerin, den Autoschlüssel meines Studentenkollegen...das wars.
Verdammt, war ich brav.
"Jane."
Schnell sah ich hoch und musste ein "fröhliches Weihnachten" unterdrücken.
Wenn Leute im Stress waren reagierten sie eben komisch. Andere Leute begannen zu schwitzen, und ich war eben freundlich, selbst nervös meinen Mitmenschen ein frohes Fest zu wünschen.
Dass wir Mitte Juni hatten, tat da auch nichts zur Sache.
"Nun denn, ich komme gleich zur Sache, du musst bestimmt müde sein."
Freundlich lächelte er mich an und ich setzte mich auf den Stuhl, in dem ich leicht einsank.
"Also Jane, es ist wichtig dass du all deine Gedanken aussprichst, die dir so durch den Kopf schwirren. Völlig ehrlich, sonst klappt die Studie nicht. Keine Sorge, die Informationen werden vertraulich behandelt. Es wird also nichts an deine Mitbewohner weitergeleitet."
Er kratzte sich mit seinem Kugelschreiber an seiner Wange. Ich kniff die Augen zusammen.
„Also her mit den harten Wahrheiten."
Ich nickte abermals und er befeuchtete seine Finger und zog ein Blatt aus meiner Akte hervor. Dann blickte er erwartungsvoll zu mir.
"Gut....also wie war deine Reise? Hast du dich gefreut? Warst du nervös? Was ging dir so durch den Kopf?"
Ich starrte ihn an und hätte ihm am liebsten die Gegenfrage "Dennen sie echt daran erinnere ich mich genau?" ins Gesicht geschmettert aber nickte bloss langsam, um etwas Zeit zu schinden. Ich schien nur zu nicken. Wie so eine Puppe mit Wackelkopf.
"Also ganz ehrlich?"
Meine Stimme klang jämmerlich leise und ich richtete mich auf, was mir das Gefühl gab, dies wieder etwas Wett zu machen.
Diesmal war er es, der nickte und der Stift schwebte einige Millimeter über dem Papier. Er war bereit, meine Memoiren für mich zu schreiben. Etwa so sah es aus.
"Meine Reise war anstrengend, ich sass im Stau und hatte das Pech jemanden kennen gelernt zu haben, der jetzt auch hier ist."
Interessiert hob er den Kopf, nachdem er es notiert hatte.
"Und verstehen sie sich gut?"
Ich unterdrückte ein Schnauben, und verzog die Lippen.
"Nicht wirklich, er ist ein arrogantes und ziemlich eingebildetes...sie wissen ja schon was."
Ich kam mir etwas böse vor, hier bei einem alten Mann die Petze zu spielen, aber genau das wollte er hören, denn der Stift flog begeistert über das Blatt.
Ich sah schon seine Augen leuchten.
"Gut gut, also er befand sich auf der Reise mit ihnen. Gab es neben dem Taxi sonst noch Kontakte mit der Person?"
Ohja, und wie es die gab. Das sollte ich aber nicht erzählen, oder doch?
Ja, ich wollte das Praktikum und das bekam ich nur, wenn ich die Studie bis zum Ende durchführte. Und gut mitmachte.
"Naja, er stellte sich mir zu Beginn grosszügig als Gott vor, aber als ich leider wegen Turbulenzen im Flugzeug gegen ihn geschleudert wurde, hat er glaube ich kapiert, dass der Name doch nicht so zu ihm passt."
Meinte ich und verschränkte die Arme.
Die Augen des Psychologen schweiften über meinen versteiften Körper, während er weiter schrieb, als müsste er dafür nicht aufs Blatt sehen.
„Naja...da war noch so ein Vorfall, vorhin bei der Planung unseres gemeinsamen Aufenthalts.
Ich runzelte die Stirn.
"Aber das ist nicht so wichtig."
Ich wurde leiser und staunte über mich selbst, dass ich so redselig war. Aber ich hatte ja ein klares Ziel vor Augen.
"Raus damit Junge Dame, und anschliessend will ich wissen, ob sie sich auf das hier gefreut haben."
Ich schmunzelte leicht, er war mir doch glatt sympathisch, und ich sah, dass sein Lächeln echt, und ziemlich ansteckend war.
"Er wollte dafür dass er Ruhe im Raum einkehren liess, ein Treffen mit mir..in seinem Zimmer. Aber nicht so wie sie denken!"
Ich lief rot an und fügte schnell hinzu: "Nicht dass ich das jemals tun würde, ich mag das Arrogante...ja sie wissens ja, nicht."
Er nickte und bestätigte alles mit einem belustigten "Natürlich nicht."
Ich knirschte kurz mit den Zähnen, als eine die auf lustige Mitternachtsaktionen stand, wollte ich wirklich nicht rüber kommen.
Deshalb wechselte ich schnell das Thema.
"Also zu ihrer zweiten Frage. Ich hab mich nicht sonderlich gefreut, da ich eher dazu genötigt wurde hier teil zu nehmen. Ganz ehrlich."
Er hob die Hände verstehend und gab mir ein Zeichen, ruhig fortzufahren. Hier drinnen roch es nach alten Büchern und Holz.
„Aber als ich die Landschaft hier sah...kam es mir doch eher wie ein interessanter Urlaub vor."
Mein Blick schweifte kurz zur Dunkelheit draussen, selbst jetzt konnte ich die Wellen noch rauschen hören. Ein wunderschönes Geräusch.
"Sie sind also durch das Erscheinungsbild der Insel beeinflusst worden?"
Doktor Winchester sah nicht hoch und notierte sich weiter Dinge auf dem bereits halb vollen Blatt.
Ich runzelte die Stirn, so wie es in meinen Ohren klang, war ich ja fast schon so schlimm als Anaconda. Was ich doch für eine oberflächliche Tratschtante war.
"Ja."
"Gut dass du so ehrlich bist, sehr interessant..."
Murmelte er vor sich hin und jetzt kam ich mir wirklich wie eine Verbrecherin vor, die Gerade der Presse ihre Missetat preis gab.
Kein Problem, innerlicher Beifall für diese Wahnsinnige, gedachte, Antwort ertönte und ich verbeugte mich nach allen Seiten.
"Und nun Jane, du hast bereits von einem Jungen hier erzählt..wie hiess er überhaupt?"
"Gott?"
Er spitzte die Lippen amüsiert.
"Nein seinen echten Namen."
"Oh ja klar."
Verlegen kratzte ich mich an meinem Kopf.
„Dean."
Der innerliche Applaus wandelte sich in Buhrufe um und ich wurde mit Tomaten ab der Bühne vertrieben, der Nobelpreis würde wohl fürs Erste gestrichen werden.
"Also, Dean werden wir auf jeden Fall weiter verfolgen."
Da fiel mir ganz nebenbei ein, dass dies ja eine Studie zu der Liebe war, und ich prustete leise. Wenn er sich Hoffnungen machte dass ich ihm etwas dazu liefern konnte, sollte er es aufgeben, denn ich war da eindeutig die falsche Person, erst Recht wenn Dean den anderen Part spielte.
"Und was denkst von den anderen? Fühlst du dich unter ihnen wohl? Oder hattest du bereits unangenehme Begegnungen?"
In meinem Kopf ging ich nochmals die Vorstellungsrunde durch, und erzählte ihm dann von meiner Paradies Theorie von Anaconda und Eva, worauf er doch tatsächlich tief und brummend lachte.
Her mit dem Nobelpreis!
"Eine interessante Sicht auf die Dinge, die du da hast, Jane."
Als er sich einigermassen erholt hatte notierte er auch das, wobei sich seine etwas runzlige Haut um die Knöchel herum spannte.
"Und zu den anderen... Naja, es gibt einige Mitläufer, wie die Zwillinge und die fünfer Gruppe der Jungs mit dem Skater Look. Kyle ist jedoch denke ich eher der Anführer Typ."
Er hatte die Brauen gehoben und sein Stift flitzte übers Papier.
„ Sie sind ja wohl eine ganz Redselige."
Ich starrte ihn pikiert an.
„Ich kann auch aufhören."
Er hob den Blick und sah mich durch die Brille an.
„Nein, nein, das war ein Kompliment."
Ahja. Was für ein komisches Kompliment.
„Fahr ruhig fort Jane."
Zu Befehl.
„Ja was gibts da noch...ja Max tut mir ehrlich gesagt leid, er war echt mutig als er sich als Homosexuell geoutet hat. Kyles Aktion daraufhin war echt scheisse."
Ich knirschte mit den Zähnen, als ich an die Situation zurück dachte, und Maxs niedergeschlagenes Gesicht sah.
"Du hättest gerne etwas dagegen unternommen?"
Er sah mich mit interessierten Augen an und ich brauchte gar nicht zu überlegen, um zu nicken.
Er schrieb am Laufenden Band, dabei sah er die Hälfte der Zeit gar nicht auf das Blatt sondern behielt mich im Blick.
Jane bekam den Nobelpreis, da sie herausgefunden hat, wieso die Schrift von Ärzten und Therapeuten immer so scheusslich ist.
„Wieso hast du denn nichts getan?"
Ich schwieg und starrte auf die Tischplatte. Gute Frage. Ich konnte nur wiederholen, was ich mir selbst bereits gesagt hatte.
„Weil ich nicht auch zum Opfer werden wollte. Wie alle hier, wahrscheinlich."
Wow, jetzt wo ich es aussprach, wirkte ich wie ein noch grösserer Feigling. Ich musste schnell weiter reden um mich davon abzulenken.
"Ansonsten frage ich mich wirklich, ob Lora was im Kopf hat, auch die beiden dunkelhaarigen da, die immer bloss Kichern."
Ich wedelte erklärend mit der Hand in der Luft herum.
„Und Aysha ist sich so unsicher, dass sie sich wahrscheinlich die ganzen Wochen lang nicht blicken lässt."
Er lehnte sich zurück und betrachtete mich eingehend.
"Du hast eine.."
Lass mich raten, interessante Sichtweise?
"Sehr aufschlussreiche Sichtweise..."
War ja klar, genau jetzt...
"Und ich danke dir für deine Ehrlichkeit, ansonsten wünsche ich dir gute Nacht und viel Spass an der Studie."
Okay, das wars also schon?
Ich runzelte die Stirn, dann kapierte ich, dass er es ernst meinte und erwiederte eilige den Gruss.
Dann lief ich mit kribbelnden, müden Beinen zur Tür.
Als ich den Türknauf runter drückte, hörte ich erneut die ruhige Stimme.
"Jane, kannst du doch bitte gleich den Nächsten rein holen?"
Ich hatte zwar keine Lust jetzt irgendwas zu machen ausser zu schlafen, aber ich nickte brav.
"Ja klar, wen denn?"
Sein Gesichtsausdruck bekam einen schelmischen Zug, als er mir zu zwinkerte, was echt unheimlich war, und in mir eine böse Vorahnung aufsteigen liess.
"Dean."

So ungefähr ist das Buch aufgebaut, jeder Act hat ein folgendes Gespräch, das nicht zuletzt zeigen soll, wie sich Janes Gedanken und Gefühle, Vorurteile und Meinungen verändern.
Ich hoffe ihr bleibt dabei und stosse mit euch auf ein spannendes Buch an.
Prost
Angora77

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