Act 3.6 Kein Happy End für Max?

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Sein Brustkorb hob sich ruhig und regelmässig und ich hörte die Musik aus seinen Kopfhörern bis zu mir.
Erleichtert und mit einem Stein der auf dem Boden polterte wie eine ganze Lawine die mir vom Herzen gerutscht war, atmete ich ein.
Ich hatte vergessen zu atmen weswegen ich zuerst mal die schwarzen Pünktchen wegblinzeln musste, bevor ich das Licht anknipste.
Sofort fuhr Max hoch, seine schönen blauen Augen waren
Grünlich und der Rand seiner Augen rot.
Schuldig. Ich fühlte mich ziemlich schuldig und schluckte.
Als er erkannte das ich es war, wurde er etwas ruhiger, aber der reglose Gesichtsausdruck blieb, während er sich die blonden Haare zurück strich.
"Hi."
Sagte ich leise und wusste das das wohl der dämlichste Anfang der Geschichte des menschlichen Geschlechts war.
"Was willst du hier Jane."
Er klang matt aber durchaus in der Lage mich im Notfall hier raus zu werfen.
Wie stark er wohl sein musste, um trotz all dem weiter zu machen.
Eigentlich bewunderte ich ihn: aber es würde komisch rüber kommen, wenn ich ihm das so ins Gesicht sagen würde.
"Ich..ich weiss das bringt vielleicht nicht viel und es ist schon zu spät dafür..."
Begann ich doch er unterbrach mich barsch und mit einer energischen Handbewegung.
"Dann tu es nicht."
Er stand auf, er war nicht breit gebaut, aber ziemlich gutaussehend, so manches Mädchen hatte sich bestimmt schon gewünscht dass er andere Vorlieben hätte.
"Doch."
Ich kniff die Augen zusammen, während er sich an den Rand seines Bettes setzte und langsam nickte.
"Okey."
Er wies auf den Platz neben sich, und knöpfte das Hemd ganz zu, als wolle er anständiger wirken.
Schnell setzte ich mich hin und vergrub die Hände zwischen den Knien, da mir noch immer so kalt war.
"Es tut mir leid Max."
Sagte ich und atmete tief ein.
Seine Augen waren dunkel und er hatte die Lieder gesenkt.
"Muss es nicht."
Er klang rau und ich wusste genau dass ich ein schlimmes Thema ansprach.
"Doch, ich hätte dir helfen sollen. Ich weiss es bringt nichts wenn ich dir jetzt sage dass ich es das Letzte finde wie sie dich behandeln.."
Er schüttelte beinahe genervt den Kopf.
"Das bringt wirklich nichts. Aber Jane, ich bin nicht wütend auf dich. Ich erlebe sowas tagtäglich, es ist. Normal das du deine Freundschaften nicht für mich riskieren willst. Ich werfe dir das nicht vor."
Ich biss mir auf die Lippen.
Er hatte ins Schwarze getroffen.
"Ich hätte es aber tun sollen. Denn das Richtige zu tun ist manchmal wichtiger als Freunde. Erst recht wenn sie so etwas tun.
Dann wäre ich liebe mit dir befreundet."
Abrupt sah er hoch.
"Mit mir."
Wiederholte er. Sein Tonfall wollte mich beinahe zwingen meinen fiesen Scherz rückgängig zu machen.
Aber ich hatte es wirklich ernst gemeint.
"Ja. Ich finde dass du es verdient hast wie alle anderen auch behandelt zu werden. Du bist nicht anders als wir und trotzdem musst du dir sowas gefallen lassen."
Grimmig und beinahe angeekelt davon wie lange ich nur zugesehen hatte, schüttelte ich mich.
"Das hört jetzt auf. Du sollst deine Zeit hier auch geniessen können, und ich helfe dir."
Entschlossen nickte ich.
Ein leichtes Grinsen schlich sich auf Max Lippen.
"Du? Wir zwei gegen den Rest? Als ob das etwas bringen würde."
Da hatte er recht.
"Egal."
Ich zuckte die Schultern, ich wollte ihm jetzt nicht das Lächeln verderben.
Zu spät.
Nachdenklich sah er mich an, während ich mich unwohl bewegte, der Blick hatte etwas ehrliches das man sich sofort schlecht fühlte.
"Ich habe oft versucht anders zu sein Jane. Es gibt Leute die können beide lieben, und ich hatte so sehr gehofft dass ich es auch kann."
Ich runzelt die Stirn, mein Blick wanderte mitfühlend zwischen seinen Augen umher.
"Aber die Art wie ich behandelt werde. Es gibt Leute die behandeln mich normal ja, aber wenn ich auf der Strasse laufe wird mir mindestens alle zwanzig Meter ein böser Blick zugeworfen.
Im Ausgang wurde ich nicht in den Club gelassen, bei einem Strassenrennen wurde ich bespuckt und beim Einkaufen zog sogar eine Mutter ihr Kind von mir weg. Als wäre ich ein Monster. Dabei bin ich genauso wie ihr alle. Es sieht nur nie Jemand."
Mir kamen beinahe die Tränen, ich sah dass es ihn schmerzte, und zu hören wie grausam Menschen sein konnten, machte es noch schlimmer.
"Das tut mir leid Max. Ich kann nicht wissen wie du dich fühlst, aber es ist okey wie du bist. Man muss dich so akzeptieren, genau wie jeder Punk akzeptiert wird, jeder Transcender und geistig Behinderte."
Ernst sah ich ihn an.
Langsam nickte er, es schien ihm doch etwas gut zu tun, das aus meinem Mund zu hören. Vielleicht weil er es viel zu selten hörte.
Sein Blick schweifte über mein Gesicht und er hatte sich aufrecht hingesetzt.
Jetzt war er nicht mehr in sich zusammengekauert, sondern überragte mich ein gutes Stück.
Zufrieden drüber lächelte ich leicht, und in seine wässrigen Augen kehrte etwas von seinem Glanz zurück.
Dann zuckte sein Blick hinter mich.
Langsam drehte ich mich um.
Wenn dort jetzt Kyle oder eine von diesen Schwachköpfen stand würde ich ihn höchst persönlich begrüssen. Sehr unfreundlich.
Aber da, in der Türe angelehnt und den durchdringenden Blick auf uns gerichtet, stand Dean.
Seine Vollen Lippen waren schmaler als sonst und in seinem Blick lag etwas wütendes. Aber wenn ich seine Rage richtig deutete, konnte er sich extrem gut beherrschen.
Er sagte nichts.
Genauso wenig wie Max, der ihn kurz anstarrte und danach wieder mich ansah.
Es war für mich merkwürdig, dass er Dean genau gleich sah wie ich. Anziehend und..heiss. Aber dad bleib unser Geheimnis.
"Jane?"
Ich richtete die Augen auf ihn.
"Darf ich dich küssen?"
Fragte er.
Meine Braue wanderte hoch.
Er hatte es so ohne Schamgefühl gefragt und ganz aufrichtig, sodass mir die Röte ins Gesicht schoss.
Ich öffnete den Mund um etwas zu sagen.
Er wäre der zweite Junge gewesen den ich heute geküsst hätte, auch wenn es etwas anderes war. Ich wollte nicht als letztes Flittchen da stehen. Aber ich wusste auch dass das was er beabsichtigte etwas anderes war. Und ich hatte ihm meine Freundschaft angeboten. Das konnte mein Beweis sein.
Es war schon wieder merkwürdig dass ich wusste das für ihn dieser Kuss genauso wenig echt sein würde wie für mich.
Trotzdem nickte ich langsam.
"Ehm..ja."
Ich blinzelte und er nickte ernst.
Dann linste er zu Dean hinüber, beinahe als müsste er auch sein Einverständnis ergattern. War ja nicht so als ob er nicht zu entscheiden hatte was ich tat.
Dieser neigte beinahe unmerklich den Kopf.
Innerlich schnaubte ich.
Als ob er mich besitzen würde, also bitte, er war doch sowieso nicht besser als alle Anderen Jungen.
Max fasste sanft an mein Kinn, er war vorsichtig und ich war mir sicher dass er einen wahnsinnig guten Freund abgeben würde. Nur eben nicht für Mädchen
Doch ich wusste dass irgendwann der eine Junge kommen würde der das erkennen würde.
Langsam und etwas zögerlich legte er seine Lippen auf meine, während ich mich auf der Decke abstützte.
Es war nur ein kurzer Moment. Der Hauch eines Kusses. Und dann löste er sich schon wieder traurig von mir.
Er wich weiter zurück als vorhin, sofort war ich verunsichert.
"Siehst du?"
Fragte er leise und schüttelt den Kopf, enttäuscht von sich selbst.
Unbehaglich sah ich ihn an.
"Was sehe ich?"
Flüsterte ich. Ich hatte das Bedürfnis leise zu sprechen, als würde es meinen Worten etwas Sicherheit geben.
"Du bist hübsch, das perfekte Mädchen und noch dazu nett. Aber egal ob ich es will, so kann ich nicht denken. Das bin einfach nicht ich."
Er tat mir leid. Er quälte sich selbst, als wäre das was er spürte ein Fehler, nur weil alle ihn als solchen Behandelten.
"Das stimmt Max. Das bist nicht du. Aber es wird einen Jungen geben, irgendwann, der das erkennt und der genauso spürt wie du. Dann könnt ihr euch gegenseitig halt geben."
Er schüttelte den Kopf und richtete den Kragen seines Polohemds.
"Nein, solche Typen die du beschreibst sind wie er."
Er wies kurz zu Dean und seine Wangen nahmen einen rötlichen Stich an.
Ich hob ebenfalls den Blick, Dean hatte die Haare mal Wieder ungekämmt in der Stirn und sein Blick durchbohrte zuerst Max und traf dann meinen.
Sie schienen sich zu verhaken, keiner von uns wollte aufgeben, es schien wie ein schweigsamer Kampf zu sein.
Max sprach währenddessen weiter. Leiser und wissend, als gäbe es nur diese eine Wahrheit.
"Und solche wie er, heiraten am Schluss solche wie dich. Und solche wie ich, wir bekommen nie unser Happy End."
Es versetzte mir einen Stich, und gerne hätte ich Dean weg geschickt, damit er Max nicht noch mehr einschüchterte.
Doch er bleib, einfach im Türrahmen, als würde er aufpassen das Niemand auf die Idee kam sich uns zwei auch nur zu nähern.
"Solche wie dich, das gibt es nicht. Jeder von uns ist einzigartig und jeder hat seine eigene Geschichte Max. Ob das ein Happy End oder ein trauriges geben wird, das entscheidest alleine du."
Sanft legte ich ihm eine Hand auf den Arm. Ich hatte einfach das Gefühl dass das Helfen könnte.
Eine weile schwiegen wir, ich hoffte das er noch etwas dazu sagen würde. Dass er mir zustimmte oder mir zeigte dass er neuen
Mut bekommen hatte. Aber er sah mich einfach nur an.
Nach einer Weile wurde Dean an der Türe unruhig und ich stand langsam auf.
"Es ist besser wenn du jetzt schlafen gehst."
Ich hörte mich an wie eine strenge Mutter, aber Max schien einen Befehl gebraucht zu haben um sich aufzuraffen.
"Ja, stimmt, gute Nacht Jane."
Dean nickte er kurz zu, dieser erwiderte es so lässig wie ich es wohl nie hinbekommen würde und ich lief auf die Tür zu.
Der Haken. Ich kam nur raus wenn ich an Dean vorbei lief. Und wenn ich an ihm vorbei lief, war er mir viel zu nahe.
Aber so heldenhaft wie Lissa heute reagiert hatte schwebte ich auf die Türe zu, als würde ich gleich die Herausforderung meines Lebens meistern.
Da machte Dean einen Schritt zur Seite und liess mich raus, ohne mir auch nur in irgend einer Hinsicht zu nahe zu kommen.
Schade, ich war enttäuscht.
Blinzelnd und etwas unsicher wegen vorhin lächelte ich ihm zu.
Bei seinem Anblick kam mir wieder Kyle und die ganze Schlägerei in den Sinn, der Blaue Fleck an seinem Kinn, daran war auch ich schuld.
"Tut mir leid."
Ich deutete darauf und wusste nicht recht was ich dazu sagen konnte.
Dean grinste schief und lief neben mir her, die Hände in den Hosensäcken vergraben.
Schweigend gingen wir den Gang entlang, die Zimmertüren waren mittlerweile Geschlossen und es herrschte beunruhigende Stille.
Von unten hörte ich noch das Fluchen und das röhren des Staubsaugers vom Putzkommando, aber das war es dann auch.
Ich wusste ja das unser Zimmer zuhinterst war, also stolperte ich beinahe, als mich Dean zurück zog.
"Hei was soll das!"
Murrte ich und musste zuerst mal meine weichen Beine wieder in Ordnung bringen, die sein sanfter aber bestimmter Griff ausgelöst hatten.
"Du hast dein Gespräch vergessen."
Ermahnte er mich, seine Augen musterten mich aufmerksam. Mist. Schwachtelle, Bling !
"Ich..hab keine Lust drauf."
Ich zuckte die Schultern.
"Ich auch nicht."
Antwortete er schlicht und öffnete seine Zimmertüre, neben der wir angehalten hatten.
"Ist das jetzt dieses Spiel von wegen du musst in meinen Raum kommen?"
Misstrauisch beobachtete ich seine Bewegungen.
Aber er sah ernst aus, als er den Kopf schüttelte.
"Nein Prinzessin, ich will nur nicht dass Kyle die Möglichkeit hat in deine Nähe zu kommen."
Ich hob eine Braue.
"Und in deinem Zimmer hat er die nicht?"
Merkte ich an.
Sein Grinsen war zurück und seine Augen strahlten wieder schelmisch, sodass mir ganz schwindelig wurde.
"Nope."
Ich seufzte.
"Wieso nicht, ich habe sowieso keine Lust im gleichen Zimmer wie Fridolin zu schlafen.."
Ich trat an ihm vorbei und er deutete sowas wie eine Verbeugung an.
"Ja diese Spinne..er wird in die Geschichtsbücher eingehen."
Grinsend drehte ich den Kopf zu ihm, manchmal dachten wir einfach zu ähnlich.
"Und wann kann ich wieder gehen?"
Fragte ich, als er die Türe schloss.
Seine grünen Augen richteten sich auf mich.
"Gar nicht."

Was ist eure Meinung zu diesem Thema, beginnt die Diskussion in den Kommis und freut euch auf das nächste Kapitel, was könnte nur passieren?^^
Bleibt gespannt
Love
Tala

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