Kapitel 2: Eine völlig neue Welt

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(erzählt von Luisa)


Der nächste Tag lief eigentlich so ähnlich ab, nur dass Fabian dieses Mal nicht an die Schule kam, wie er es jeden Tag getan hatte. Okay, mir war schon klar, dass er das eh nicht getan hätte. Wär auch ein bisschen absurd und komisch gewesen.

Wie denn auch sei. Wir standen da wie jeden Tag auch und doch hatte ich immer noch das Gefühl, dass sich unser Leben ganz schön stark verändern würde. Doch Nina hielt mich für verrückt, Alexandra und Jasmin fandens interessant und Nicole meinte, dass es doch möglich wäre und die Anderen sollten mir mal vertrauen. Okay, mein Leben hatte sich schon verändert, aber mit „Veränderung" meinte ich, eine echt krasse Veränderung. Oh Gott, musste ich mich hysterisch angehört haben!

Zurück zum Thema:

„Du meinst das echt ernst oder?", fragte mich Jasmin zaghaft und ich nickte.

Nina schüttelte den Kopf: „Ach komm schon, Lui, da spielt dir doch deine Fantasie wieder einen Streich! Oder du kannst die Wirklichkeit nicht von deiner erfundenen Welt unterscheiden? Eins von beiden"

„Jetzt red nicht so! Es könnte doch sein!", entgegnete ich.

Nicole ging schließlich dazwischen und meinte: „Hey Leute, beruhigt euch doch!"

Ja ja, sie hatte ja Recht. Nina und ich nahmen uns als Zeichen für Versöhnung in den Arm und Nicole schien zufrieden zu sein. Oh man, irgendwie kindisch.

Plötzlich erschien ein helles Licht, umschloss uns und ich konnte vollkommene Wärme, Liebe und Geborgenheit fühlen und ich hörte die entsetzten Rufe und Sätze der anderen Leute, die genauso wie wir, keine Ahnung hatten, was gerade passierte. Und dann verschwanden wir und tauchten in einer anderen Welt wieder auf. Ganz schön eigenartig nicht wahr? Unsanft fielen wir auf eine grüne Wiese, die mir irgendwie bekannt vorkam, genau wie die Gegend, in der wir gelandet waren. Jeder von uns jammerte herum( nur gut, dass Sandra, die wohl größte Jammerliese, nicht dabei war), da wir alle (außer Alexandra natürlich) auf den Hintern fielen und das wirklich ein bisschen wehtat. Alexandra, der Tollpatsch persönlich, fiel natürlich voll aufs Gesicht, doch sie jammerte nicht herum – nein- sie lachte, als wär das total normal, auf die Schnauze fallen von bestimmt 5 Meter. Nun standen wir auf und Alexandra lachte immer noch einwenig.

„Was? Wo sind wir hier?", fragte Nicole.

„Eigenartig", kommentierte Jasmin.

„Irgendwie", begann ich und jeder blickte mich an und Nina schien gespannt zu sein, was jetzt kam. „kommt mir dieser Ort bekannt vor. Ich weiß auch nicht"

„Vielleicht warst du ja schon mal hier", meinte Jasmin und überlegte weiter.

„Ich weiß nicht", gab ich zu. Ich hatte wirklich keine Ahnung.

„Herzlich willkommen in Fantasytia!", hörte ich plötzlich eine wundervolle Stimme (die mir auch bekannt vorkam!) hinter mir. „Schön, dass ihr endlich da seid. Aber ich sollte mich zuerst mal vorstellen" Nun lachte sie und fuhr fort. „ Nun, ich bin Leonie, die Königin dieses Ortes"

„Hi", begrüßte Alexandra. Das Mädel war echt faszinierend. „ Schön, Sie kennen zu lernen. Aber ich würde Sie gerne etwas fragen: Wie sagten Sie hieß dieser Ort hier noch mal? Wie sind wir hier hergekommen und was wollen Sie von uns?"

„Ich will nichts Böses. Ach, die Göttin der Hoffnung, auf dich habe ich mich schon am zweitgrößten gefreut. Nun, dieses Land heißt Fantasytia, doch ich erkläre es euch lieber in meinem Schloss"

Sie zwinkerte uns zu und sah mich besonders intensiv an. Ich verstand nichts.

Die wunderschöne Frau( oh Gott, wie hörte sich denn das an?) schnippte mit den Fingern und sprach etwas und dann lösten wir uns auf und waren wir in einem Gebäude und sofort wurden wir aufgeklärt, welcher Ort es genau war. In dem Raum befanden sich auch noch drei Jungs, die ich alle drei kannte.

„Und das ist Ihr Schloss?", fragte ich sie mega schlau.

„Richtig. Du warst auch schon hier, Göttin der Gerechtigkeit und des Wachstums", lächelte die Frau.

„Was? Wie nennen Sie mich? Nein, ich war noch nicht hier", protestierte ich.

„Setz euch doch. Es könnte noch etwas länger dauern, unser Gespräch"

Eigentlich wird ein ja schon in der Grundschule eingebläut, nicht mit fremden Leuten mit zugehen, aber bei uns ging alles so schnell, dass wir uns nicht richtig wehren konnten. Außerdem schien die Frau recht nett zu sein und außerdem waren Frauen nicht so... na ja... geil wie die Männer.

Wir setzten uns den drei mir bekannten Jungs gegenüber.

„Fantasytia gehört zu sechs Fantasiewelten des Landes der Fantasie. Ihr wurdet von unserem Gott auserwählt, mir bei meinen Aufgaben als Königin zu helfen. Leider habe ich viele Jahre gebraucht, um euch zu finden. Es ist wirklich ein Zufall, dass alle Götter auch noch miteinander befreundet sind, wie ich jetzt mal annehme" Nun lachte sie schon wieder.

„Ja, das ist richtig. Wir sind alle mit Luisa befreundet, was uns wieder rum verbindet", klärte Alexandra ganz locker und lässig diese mysteriöse Frau auf.

„Stimmt. Du hast Recht", fand Nicole.

„Du kennst diese Jungen auch, richtig, Göttin?" Die Königin sah mich an und ich fand es echt komisch, dass sie mich und Alexandra Göttin nannte und ich wollte endlich wissen, was das zu bedeuten hatte. Typisch Alexandra, ihr war natürlich als Erste aufgefallen, dass alle irgendwie mit mir zu tun hatten. Mir selbst wär das bestimmt erst später aufgefallen.

Ich blickte die Jungs an.

„Ähm, hi, Luisa", meinte der Kleinste von ihnen.

„Hi, Michael. Was machst du hier?"

„Das wissen wir auch nicht"

„Und...", begann ich. Ja, die anderen beiden kannte ich auch so einigermaßen. „Lorenz, richtig? Und Felix?"

„Du weißt wie ich heiße?", wunderte sich Felix. Ich nickte. Lorenz bestätigte, dass er so hieß und meine Freundinnen fragten mich woher ich diese Jungs kannte.

„Also, das ist Michael. Er ist die ganze Grundschule lang mit mir in die Klasse gegangen" Nun musste ich lachen und Michael grinste meinen Freundinnen entgegen. „Das ist Lorenz. Ihn kenn ich nicht wirklich. Er fährt mit mir im Bus und ist mit diesem Max befreundet, der mich mal angeflirtet hat und das ist Felix. Er und meine Cousine gehen in denselben Karateverein"

„Genau. Und sechs von euch haben einen Göttertitel bekommen"

Kaum hatte sie das gesagt, schon bekamen Nina, Jasmin, Nicole, Alexandra, Michael und ich eine asiatisch aussehende grün-rote Kette eng um den Hals bekommen. Wir alle sahen uns an.

„Was ist denn jetzt los?", fragte ich die Königin.

„Das ist das Göttersymbol. Alle Götter tragen es, immer wenn sie in Fantasytia sind, um den Hals, denn ihr müsst wissen, vor euch gab es auch schon Götter", erklärte sie weiter. „Allerdings sind sie schon längst verstorben"

„Oh", entgegnete Alexandra mitfühlend wie immer.

„Ach, das ist kein Problem. Ich habe sie auch nicht richtig gekannt. Ich war noch zu klein"

„Ähm, und was sollen dann Felix und ich hier, wenn ich fragen darf? Wir haben nämlich kein Göttersymbol bekommen", wechselte Lorenz unsensibel das Thema.

Ich glaubs nicht. Er war wirklich so wie sein Kumpel- ein totaler Idiot. Okay, ich geb ihm noch ne Chance, denn vielleicht ist er ja doch anders... Oder?

„Oh richtig. Danke für die Erinnerung, Prinz des Friedens" Königin Leonie lächelte Lorenz entschuldigend an und flüsterte beschwörerisch etwas und schon befanden sich auf Lorenz' rechter Backe eine Krone mit dem Peace-Zeichen darin und auf Felix' linker Backe war ebenfalls eine Krone, nur in ihr war ein Herz, das auf der einen Seite schwarz und auf der anderen weiß war. Sah sehr abgefahren aus um ehrlich zu sein. Sofort war Lorenz' spöttischer Gesichtausdruck verschwunden und wurde von einem Beeindruckten(wie bei Felix) ersetzt.

„Du, Lorenz, bist wie gerade gesagt, der Prinz des Friedens und bist der Prinz, also der Beschützer von Nicole, der Göttin des Friedens. Felix, du bist der Prinz der Toleranz und deine Aufgabe ist es, Jasmin, die Göttin der Toleranz, zu beschützen. Und natürlich hast du, Alexandra, ebenfalls einen Beschützer. Es ist eine Seltenheit, dass ein Beschützer auch ein Gott ist. Michael, du bist der Gott der Lebensfreude und gleichzeitig der Prinz für Alexandra, der Göttin der Hoffnung. Habt ihr alles verstanden?", fragte die Königin nach dieser Langen Erklärung in die Runde.

Alle nickten.

„Aber Lui und ich haben gar keinen... Prinz", antwortete Nina.

„Ich weiß, indirekt ist dein Freund, dein Beschützer und die Prophezeiung besagt, dass die Göttin der Gerechtigkeit und des Wachstums ihren Prinzen noch finden muss", meinte Leonie.

„Super! Und was ist wenn man keinen Beschützer braucht?", fragte ich.

Hey, sah ich wirklich aus, als bräuchte ich einen Typen, der auf mich aufpasst? Anscheinend schon. Na dann, danke.

„Später wirst du sicher froh sein, einen zu haben"

Ich seufzte. Da war ich froh, wieder solo zu sein und jetzt heißt es, ich soll mir wieder einen suchen.

„Ich hab auch noch eine Frage: Felix und ich kennen uns ja jetzt gar nicht", fragte Jasmin wieder sehr schüchtern( was ich gar nicht von ihr gewohnt war). Es schien, als würde ihr diese ganze Situation Angst machen. Okay, mir ging es ähnlich, denn ich war keine Kämpfernatur und hatte auch keine Lust mein Leben für einen Ort zu riskieren, von dem niemand wusste, dass er überhaupt existiert.

„Ihr werdet euch auf eurer Reise schon noch kennen lernen. Vertrau mir, Göttin", sagte die Königin. Ich fand es ehrlich gesagt, absurd, dass eine Königin uns so förmlich anredete. Klar, sagte sie nicht „Sie" zu uns, aber mir reichte das Göttin-und Gott-Geschwafel auch schon.

„Das hört sich nach viel Arbeit und jede Menge Gefahr an", bemerkte ich schließlich.

„Ein bisschen gefährlich könnte es schon werden, aber ich glaube an euch und eure Fähigkeiten" Leonie zwinkerte mir( gruselig!)zu. „Ach ja, jeder von euch hat andere Fähigkeit. Luisa, du hast aufgrund deiner Aufgabe Wachstum Pflanzen als Element. Alexandra, deine Fähigkeiten sind zum Beispiel Süßigkeiten als Waffen einsetzen oder sie einfach so als Speisen erscheinen zu lassen"

„Cool!", freute sich Alexandra.

„Nicole, deine Fähigkeiten sind Herzen und alles Positive. Nina, du hast die Zeichenkunst als Fähigkeit. Du kannst Gegner mithilfe eines Pinsel, Bleistifts oder was auch immer, in die Flucht schlagen", klärte die Königin der Reihe nach weiter auf.

„Yay!", quietschte Nina.

„Jasmin, bei dir wird dein größtes Talent zu deiner Fähigkeit und deinem Element. Nämlich das Singen"

„Oh ja, das kann sie wirklich gut", kommentierte ich für meine talentierte Freundin.

„Und Michael, du hast Bogenschießen als Fähigkeit bekommen"

„Aha. Meinen Sie denn, ich kann das?", fragte er unsicher. Also, die Frage hätte er sich ruhig sparen können, denn natürlich antwortete die Königin selbstsicher: „Wenn nicht, wirst du es lernen"

Michaels Begeisterung hielt sich sichtlich in Grenzen.

„Nun, Felix und Lorenz: Eure Fähigkeiten belegen sich auf Karate und die Armbrust"

„Karate? Wirklich? Cool", fragte Felix zuerst unsicher, dann total glücklich und zuversichtlich nach. Die Königin dieses abgefahrenen Ortes nickte und sah auch glücklich darüber aus, dass die Prophezeiung anscheinend in die richtige Richtung ging. Ich konnte mich mit dem Ganzen immer noch nicht anfreunden und befürchtete schon, es auch nie zu tun( ich meine mich damit anfreunden).

„Aber während wir hier sind, werden wir dort nicht vermisst?", überlegte Michael erwachsen.

„Eure Angehörigen werden sich fragen, wo ihr seid, aber keine Angst sie werden euch in sicheren Händen wissen", antwortete die Königin locker, als wäre es total normal die Kinder anderer Leute an einen fremden Ort zu beamen.

Michael sah nicht sehr begeistert aus.

Schließlich erklärte uns die Königin noch, dass unsere Göttertitel mit unserer größten Charaktereigenschaft zusammenhängen, nur ich kapierte nicht, was ich mit Wachstum zu tun hatte.

„Du wächst an deinen Aufgaben und an dem Optimismus anderer Leute", erklärte Leonie.

„Aber das ist doch nicht meine größte Charaktereigenschaft"

„Das nicht, aber dein Drang nach Gerechtigkeit"

Da hatte sie Recht. Am liebsten würde ich die ganze Welt umändern und sie wesentlich toleranter, gerechter und weniger dominiert von Männern machen. Es gäbe auch keinen Krieg mehr und die Reichen würden den Armen Geld schenken (war das überhaupt erlaubt?) und noch viele weitere Sachen. Aber ich weiß, leider bin ich kein Gott( ähm, sorry, bin ich doch). Na ja, zumindest nicht auf der Erde, wo es wichtig wäre, dass ich ein Gott wäre. Aaach, man. Lorenz konnte es allerdings auch nicht glauben, dass er für Friede stehen sollte. Doch als die Königin meinte, dass er eigentlich eine ruhige Person sei, doch durch seinen Kumpel ein bisschen sich selbst veränderte und verstellte, sah er es schließlich ein. Bei Felix und Nina konnte ich mir auch vorstellen, warum sie Toleranz und Talent sozusagen darstellten. Von Felix wusste ich, dass er viele Geschwister hatte und dadurch lernte, Andere zu tolerieren. Nina hatte viele Talente. Sie konnte zeichnen, tanzen, französisch( okay, das konnte Jasmin auch), sie konnte gut Artikel für die Schülerzeitung schreiben und hatte das große Talent, ständig die Mathehausaufgaben zu vergessen. Tja ja und Jasmins Toleranz war auch megahoch und Alexandra gab niemals auf. Bei ihr passte der Spruch: „Die Hoffnung stirbt zuletzt" gar nicht, denn bei ihr war die Hoffnung sogar unsterblich (nicht dass das schlecht wäre, nein, dafür liebe ich sie ja).

Ich hatte keine Ahnung, wie viel Zeit schon vergangen war, seit wir hier angekommen waren. Anscheinend schon ziemlich viel Zeit, denn in Fantasytia fing es an zu dämmern. Der Himmel sah sogar ein bisschen rosa aus. Nein, wirklich!

„Hach, schön", meinte Jasmin als sie den rosafarbenen Himmel betrachtete.

„Ja, er erinnert mich an Sebastian", war Nina derselben Meinung wie Jasmin.

Sebastian war Ninas zwei-Jahre-älterer Freund gewesen, von dem sie oft sagte, dass er sie ein bisschen ein engte. Tja das Problem hatte ich mit Fabian nicht. Seine Toleranz war auch recht hoch(okay, wer Alexandra als Schwester hatte, musste ja fast tolerant sein/werden). Auch die Jungs schienen begeistert von dem sonderbaren Himmel zu sein. Wenn ich ehrlich war, erinnerte er mich auch ein bisschen an Fabian, was mir wiederum nicht sehr gefiel. Ich wollte ihn schließlich vergessen. Gut, er hatte erst gestern mit mir Schluss gemacht- wegen Sandra. Da durfte ich noch an ihn denken.

„Na, an was denkst du? Oder besser... an wem?", fragte mich Alexandra schrecklich direkt und riss mich so aus meinem Versuch, Fabian zu vergessen.

Ich sah sie leicht genervt an, doch sie ahnte genau, an wem ich gedacht hatte.

„Es tut mir echt Leid, aber ich hab ihn versprochen, dass ich dir nichts sage oder dich irgendwie vorwarne. Hat mich echt Überwindung gekostet, dich nicht mal vor zu waren", meinte sie schließlich vollkommen ernst.

Ich legte meinen Arm um sie und entgegnete ihr: „ Wahrscheinlich hätte ich's dir sowieso nicht geglaubt. Aber schön zu wissen, wie sehr du mit dir selbst gekämpft hast für mich"

Nun sah sie zu mir hoch( ihr müsst wissen, es gibt tatsächlich ein paar Leute, die kleiner sind als ich und Alexandra und Michael gehörten dazu). Ich legte meinen Kopf auf ihren und so blickten wir dem Sonnenuntergang entgegen.

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