Kapitel 5: Mit Talent und Hoffnung

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(erzählt von Luisa)


Wieder mal tigerte ich wie eine Geistesgestörte in der Gegend herum. Die Augen von Jasmin und Felix folgten mir auf Schritt und Tritt. Ab und zu blieb ich auch stehen, um mich um zu sehen und die Gesichter meiner Freunde zu begutachten. Doch jedes Mal, wenn ich das tat, sahen ihre Gesichter gleich aus: nachdenklich, gequält und bei Einzelnen (sprich: bei Jasmin, Felix und Nicole) sogar traurig und verzweifelt. Klar. Cola stand ja sozusagen für den Frieden im Land der Fantasie und da ging es ihr selbstverständlich mehr an die Nieren, dass es in Japanitia so gut wie keinen Frieden gab. Es gab zwar keinen Krieg oder so was unnützes, aber im Inneren der Menschen (oder eher Feen) herrschte wohl der schrecklichste Krieg. Es war doch oft so, dass die psychischen Schmerzen, zum Beispiel wenn man gemobbt wurde, meistens schlimmer waren, als die physischen Schmerzen. Die körperlichen verheilten ja. Das war sicher. Doch die seelischen? Da konnte man sich nicht so sicher sein, ob die jemals verheilen würden. Da sprach man oft von den seelischen Narben.

Ich raufte mir die Haare und tigerte immer noch. Warum fällt dir nichts ein, du blöde Kuh? Du bist aber auch zu gar nichts zu gebrauchen. Da bist du eine doppelte Göttin und bist du blöd dazu, um Japanitia zu retten. Hach, am liebsten würde ich jetzt heulen. Aber das geht schlecht, weil mich die Anderen nur für schwach halten werden. Obwohl meine Mum immer zu mir sagt, dass Weinen kein Zeichen von Schwäche ist. Sie findet sogar, es ist ein Zeichen der Stärke, da man seine Gefühle auch in der Öffentlichkeit preisgibt und über der Meinung Anderer steht. Mist, mist, mist. Denk nach, Lui, denk endlich nach, verdammt! Gott, warum fällst du nicht einfach tot um? Weil das Japanitia überhaupt nicht weiter hilft. Deswegen. Und jetzt hör auf dich selbst fertig zu machen und denkt nach!

Erneut raufte ich mir die Haare. Allerdings viel verzweifelter, als vor ein paar Minuten. Anscheinend sogar so verzweifelt, dass mir langsam die Tränen kamen (schon wieder. Oh man).

„Kein Stress", meinte Michael seelenruhig. „Uns wird schon was einfallen. Wenn du so verbissen an die Sache gehst, kann das ja nichts werden. Meinst du nicht?" Ich schluckte schnell die Tränen herunter und nickte.

Oh ja, ich war wirklich verbissen.

Ich seufzte.

Doch plötzlich meldete sich Alexandra völlig aufgeregt zu Wort: „Leute, Leute, Leute"

„Wir hören dich, Al", gab Cola zu Verstehen.

„Oh ja", murmelte Alexandra. „Mir ist gerade was eingefallen"

„Na dann sprich. Bevor uns Lui hier auch noch Selbstmord begeht", entgegnete Jasmin mit besorgten Blick auf mich.

„Quatsch. So was mach ich nicht!"

„Kim bilir?", wandte Jasmin auf Türkisch ein.

„Was?", fragte Lorenz für mich.

„Das heißt Wer weiß? auf Türkisch"

Ich schnaubte.

„Nun gut", fuhr Al fort. „Die Leute hier sind doch alle so talentiert" Wir nickten nicht sehr sicher. „Das heißt, man müsste den Leuten einfach nur ein bisschen Talent wieder geben. Dann brauchen wir aber auch noch die Hoffnung, damit den Leuten klar wird, dass sie kreativer sind, als sie denken. Versteht ihr?"

„Nicht wirklich", versetzte Lorenz.

„Willst du damit sagen, dass du und Nina versuchen solltet, es zu retten?", fasste ich zusammen.

Meine quirlige Freundin nickte heftig. „Ja ja. Genau das meine ich"

Nina seufzte wenig begeistert.

„Klasse!", rief Jasmin. „Das könnte klappen"

„Sicher, könnte es das. Ist ja auch von meiner Al", sagte Michael und küsste Alexandra voller Stolz.

„Kotz, kotz. Würg, würg", kommentierte Lorenz. Aha, war er etwa eifersüchtig?

„Trottel", zischte ihm Nicole augenblicklich zu und schlug ihn.

„Also, ich weiß nicht, wie ich das finden soll", unterbrach Nina mit verschränkten Armen die verbale Rangelei von Nicole und Lorenz.

„Sei doch nicht immer so faul!", schimpfte ich sie.

„Ich bin nicht faul"

„Doch, bist du", pflichtete Jasmin mir bei.

Ich sah meine beste Freundin an. „Danke" Dann wandte ich mich (übrigens stinksauer) wieder an Nina: „Du bist die Göttin der Talente. Du musst den Fantasiewelten helfen. Die Leute hier werden dir sicher dankbar sein, wenn es wirklich klappen sollte, was Al vorgeschlagen hat. Und dann kannst du dich im Ruhm sonnen. Und das ist ja bestimmt in deinem Interesse. Aber davor musst du schon was tun"

„Ja ja, Lehrerin", murmelte Nina desinteressiert vor sich hin.

Ich stöhnte. Ihr war auch nicht mehr zu helfen.

„Die Sache mit dem im Ruhm sonnen, finde ich, ehrlich gesagt, nicht so gut, Luisa", mischte sich Felix ein. Ich sah ihn an. Und als ich das tat, wich er ein bisschen zurück.

„Mir gefällt das auch nicht. Aber ich denke nur wie Nina und wenn ich wie Nina wäre, würde mir das sehr wohl gefallen"

„So'n Quatsch", gab Lorenz von sich.

„Ist doch total unsozial, wie du wieder sagen würdest", sagte Nicole.

„Hey!", protestierte Nina. „Hört gefälligst auf, mich als total egoistisch abzustempeln, ja? Ich bin nämlich nicht egoistisch. Da schätzt ihr mich völlig falsch ein"

„Aber du präsentierst dich egoistisch", wandte ich ein. Ja, manchmal fühlte ich mich wie Ninas Lehrerin. „ Das bedeutet, die Leute meinen auch, du bist es"

„Bist du jetzt fertig?", fragte sie mich zickig.

„Am liebsten würde ich dir noch Millionen Sachen an deinen bescheuerten, perversen Kopf werfen, aber wer weiß? Vielleicht bringt sich ja grad wieder eine wundervolle Fee um. Und deswegen sag ich zu dem Thema nichts mehr, außer ein einziges Wort, wo ich hoffe, du weißt überhaupt was das ist. Nämlich: Nächstenliebe"

Lorenz zog beeindruckt einen Schmollmund, Alexandra kaute nervös auf ihrer Unterlippe und Jasmin seufzte tief aus. Ja, ich weiß, das war jetzt vielleicht unnötig, aber manchmal schadete es Nina nicht, dass ihr mal jemand sagte, wie nervig unsozial sie sich oft benahm.

„Nächstenliebe?", schnaubte sie.

„Ich sag nichts mehr" Ich wandte mich demonstrativ von ihrem Anblick weg.

„Schön", zischte Nina und tat es mir gleich.

Da meldete sich Alexandra zum zweiten Mal wie in der Schule und sagte kleinlaut: „Also, Leute, ich wollte euch doch nur..."

„Ja ja, du hattest nur eine Idee, die du uns vorstellen wolltest", unterbrach Nina ungeduldig. Dann drehte sie sich wieder zu mir und den Anderen und fügte in etwas netteren Ton hinzu: „Na gut. Dann versuchen wir mal, Japanitia zu retten"

Meine weizenblonde und quirlige Freundin seufzte leise erleichtert aus und nickte nur. Einmal in ihrem verkorksten Leben schaffte es Nina, vernünftig zu sein. Da konnte ich ja echt stolz auf sie sein! Gottohgott, war ich es leid, ihr ständig Dinge, wie Nächstenliebe und Solidarität, einbläuen zu müssen (und das auch noch auf so gewaltsame Weise). Irgendwie stresste sie mich ziemlich.



(erzählt von Alexandra)

Also, irgendwie war das alles anders geplant gewesen von mir. Ich hatte mir eigentlich vorgestellt, dass ich ihnen davon erzähle, Nina vielleicht ein bisschen begeistert gewesen wäre (ich sag ja nur ein bisschen) und dass Nina und ich dann sofort meiner Idee nachgegangen wären. Dass allerdings Luisa und Nina gleich wieder zum Streiten anfingen (was mir eigentlich klar hätte sein müssen), darauf war ich nicht gefasst gewesen. Ich hätte es besser wissen müssen. Es war doch vorauszusehen. Auch wenn Luisa gesagt hat, sie wolle versuchen weniger mit Nina zu streiten. Bis jetzt hatte sie das ja auch gut hingekriegt, aber manchmal musste ihre Ehrlichkeit eben heraus. Das hörte sich jetzt wie eine lächerliche Ausrede an, aber wenn man mit ihr befreundet war, wusste man, dass es keine Ausrede war, sondern leider bittere Wahrheit.

Ich fand es allerdings dann sehr vernünftig von Nina, dass sie sich aufrappelte und mit mir versuchen wollte, Japanitia zu helfen. Und Lui schien Ninas plötzliche Einsicht auch gut zu finden. Toll. Dann waren wir ja jetzt alle glücklich, dachte ich leicht naiv. Aber so sicher war ich mir da auch wieder nicht. Haach, warum konnten wir uns nicht alle vertragen? Man, man, man...

Ich nickte Nina zu. „Okay. Dann verwandeln wir uns mal" Dann sah ich zu Luisa, die immer noch ein Gesicht wie sieben Tage Unkraut jäten machte.

Jetzt nickte Nina mir zu und wir berührten beide unser jeweiliges Göttersymbol. Dann fühlte ich mich wieder total süß und glücklich. Anschließend standen Nina und ich verwandelt da. Sie im 80er-Jahre-Style und ich kunterbunt mit extrem langen Haaren.



(erzählt von Nina)

„Gut. Dann fang ich mal irgendwie an", murmelte ich Alexandra zu.

„Okay"

Ich schloss die Augen und konzentrierte mich. Nur auf was? Ich hatte es nicht so einfach wie Nicole, die im Grunde nur an positive Dinge denken musste. Aber ich? Sollte ich einfach nur an besonders talentierte Menschen, die schon einiges im Leben erreicht hatten, denken? Na ja, das war ein bisschen schwierig. Wem gab es denn da? Lady Gaga, Beyonce, Rihanna, Jessie J... Robbie Williams, Johnny Depp, 3OH3 (meine Lieblingsband um genau zu sein) und vielleicht noch diese bescheuerte Miley-Bitch. Und mehr fielen mir auf die Schnelle nicht ein. Okay. Gut.

Lady Gaga? So weit ich wusste, war sie noch nicht allzu lange im Business, aber schon erfolgreicher als so manche. Allein auf ihrem ersten Album befanden sich ganze fünf Hits.

Beyonce? Na ja, die hatte einfach ne geile, einzigartige Stimme.

Rihanna? Bei der war es gleich; nur, dass sie auch noch ein bisschen schauspielerte.

Jessie J? Luisa war'n Fan von ihr. Über sie wusste ich nicht so viel. Ich ging halt davon aus, dass sie talentiert war, wenn Luisa ein Fan von ihr war.

Robbie Williams und Johnny Depp? Die waren einfach nur scharf und talentiert (wenn Luisa das hören würde! Die würde mir glatt eine rein hauen).

Miley Cyrus? Ich konnte überhaupt nicht verstehen, was Luisa an der so toll fand, aber sie sang, schauspielerte und war eine richtige Trendsetterin. Gleich drei Talente. Wow, warum war ICH dann die Göttin der Talente?

Also echt, das war irgendwie deprimierend.

Problem eins war gelöst. Nur wie sollte ich Problem zwei, also was jetzt zu tun war, lösen? Lui, hilf mir. Sag mir, was ich tun soll!

Das war doch die Höhe! Als ob Lui das hören und mir dann helfen würde. Alles klar, Nina. Träum ruhig weiter.

Ich öffnete unsicher die Augen, dachte ganz kurz nach, streckte meine Hände nach vorne und drehte mich im Kreis. Dann sagte ich noch an meine eigenen Kräfte gewandt: „Talent, komm zurück zu deinem Land, Japanitia, das du für kurze Zeit verlassen hast. Kehre zurück und erfühle weiterhin und für die Ewigkeit das Leben der Bewohner" Ich schmetterte all meine Kraft umher und auf einmal tauchten da so komische, kleine Wesen aus einer Art Glitzer auf und hüpften herum. Doch nach wenigen Sekunden verschwanden sie auch wieder. Dann war es ruhig. Ein bisschen zu ruhig für meinen Geschmack, aber na ja. Ich tat meine Hände wieder in normale Position nach unten und alle starrten mich an.

„Was ist?"

„Whoaa", machte Lorenz beeindruckt.

Dann kamen sie auf mich zu und Jasmin knuddelte mich ausgiebig. „Das war ge-ni-al" Sie sprach es wirklich mit allen Silben einzeln aus.

„Du hast meine Idee perfekt umgesetzt. Gratulation", freute sich Alexandra.

Ich lächelte ihr zu. Die Aufmerksamkeit tat mir gut. „Danke, Leute"

„Siehst du?", drang da plötzlich Luisas Stimme in mein Gehirn. „War doch nicht so schlimm. Das bisschen Arbeit. Und stolz bist du auf dich auch, oder?" Ich zögerte kurz, nickte dann aber. „Sag ich doch. Ein bisschen Nächstenliebe und Solidarität zeigen hat noch niemanden geschadet und dir, Nina, wird es sicher noch zu einem besseren Menschen machen"

„Was willst du mir damit sagen?", fragte ich sie im normalen Ton, nur mit etwas Verwirrung darunter.

Sie wuschelte mir durch meine Mähne. „Ich will damit sagen, dass du für deine Verhältnisse, sehr gute Arbeit geleistet hast"

„Oh, danke" Ich tat überrascht. Lui war zwar ehrlich zu Anderen, doch zu sich selbst auch. Sie gab es ehrlich zu, wenn sie einen Fehler gemacht hatte, wenn sie eifersüchtig war und wenn sie stolz auf ihre streitsuchende Freundin war. Dann wandte ich mich an Alexandra, die mich immer noch mega breit angrinste: „Okay. Jetzt bist du dran"



(erzählt von Alexandra)

„Wohoo", freute ich mich und entfernte mich leicht von den Anderen.

„Du schaffst das!", rief mir meine beste Freundin Nicole zu.

„Ja, wir glauben an dich!", fügte Jasmin hinzu.

„Rockt das Ding, Ally-Bally", sagte Luisa enthusiastisch.

„Ich liebe dich, okay?", schloss Michael romantisch.

Ich hätte ihn am liebsten abgeknutscht. „Ich dich auch", rief ich ihnen zu. „Aber Ally-Bally? Lui, was soll das sein?"

„Ich hab deinen Spitznamen Al ein bisschen verkitscht", erklärte sie mir lachend.

„Verkitscht?", wunderte ich mich erneut.

„Du weißt, was ich meine. Aber vielleicht nenn ich dich jetzt voran immer so" Sie lachte. „Und jetzt mach!"

Ich jubelte erneut und lachte kurz auf. Ich hätte niemals gedacht, dass ein Land retten so Spaß machen konnte! Es fühlte sich richtig an. So verdammt richtig.

Ich beschloss, es so zu tun wie Nina. Das sah nämlich einfach nur cool und exotisch (wie Lui sagen würde) aus.

Ich schloss ebenfalls meine Augen und konzentrierte mich auf...

Ich öffnete meine Augen wieder und sah Nina an. „Äh, Nina, auf was hast du dich konzentriert?"

„Auf talentierte Leute", gab sie mir als Antwort.

„Also, hast du dich auf deinen Göttertitel konzentriert?"

Sie überlegte. „Ja, schon. Zeichenkunst ist ja doch ein bisschen schwierig"

Hm. Das half mir nicht wirklich.

„Denkt doch an Orte, die total hoffnungslos waren und heute zu den schönsten Orten der Welt zählen", half Luisa mir.

Ich sah sie an und grübelte. „Zum Beispiel?"

„Berlin" Als sie meinen verdutzten Blick sah, fügte sie hinzu: „Na, das war total zerstört vor dem Mauerfall. Dann wurde es aufgebaut und heute sieht es aus, wie die stressige Hauptstadt Deutschlands"

„Woher weißt du das, zum Teufel?", fragte mich Nina.

„Mein Dad kennt sich da furchtbar gut aus" Sie betonte das Wort extrem.

„Gut. Ich werds Mal probieren", murmelte ich.

„Denkt dran", sagte mein Freund und ich sah ihn an. „egal, ob es schief geht oder nicht, wir stehen hinter dir. Ich glaube, Nina hat schon gute Vorarbeit geleistet"

„Okay", brachte ich nur heraus.

Irgendwie war ich jetzt ziemlich nervös. Ich wusste ja nicht mal warum. Mein Freund und meine Freunde standen hinter mir, egal, was ich jetzt für ne Scheiße bauen würde. Lui war wieder mal auf einen seltsamen Spitznamen gekommen, der noch besonderer war, als mein Eigentlicher- und das musste was heißen. Denn es gab sicher kaum eine Alexandra, die sich Al nannte. Jede nannte sich ja irgendwie Alex oder so was.

Ich drehte mich von den Anderen weg, um mich besser konzentrieren zu können, da ich sowieso ein Mensch war, der sich schlecht auf etwas konzentrieren konnte (was manchmal ziemlich ätzend war). Die Zurufe meiner Freunde blendete ich langsam aus meinem Hirn aus. Ich atmete tief aus. Berlin. Ich denke einfach an Berlin. Es war vor dem Mauerfall total zertrümmert und jetzt ist es eine wunderbare Hauptstadt...

Berlin...

Berlin...

Ich spürte auf einmal totale Wärme und bekam das Gefühl, die ganze Welt erleuchten zu können.

Als ich mir damit im Klaren war, öffnete ich genauso dramatisch wie Nina die Augen und schleuderte meine angesammelte (hoffentlich) hoffnungsvolle Energie in die Welt von Japanitia. Es war mega anstrengend. Aber auch befreiend.

Die Kraft, die ich in den Himmel geworfen hatte, schoss hoch und explodierte. Meine Freunde und ich machten alle nur „Wow" und sahen zum Himmel hinauf. Dass das so aussehen würde, hätte ich nie gedacht!

Aber ich glaube, das Ganze war dann ein bisschen zu anstrengend für mich, denn leider schafften es meine Beine nicht mehr länger, mich zu tragen und so knickten sie um und ich fiel erschöpft auf die Knie. Michael war natürlich der Erste, der du mir kam, dicht gefolgt von Cola und Lui. Klar, dass die immer hilfsbereite Luisa Burger die Dritte sein musste, die mir zu Hilfe kam.

Michael stützte mich, so dass ich mich wieder aufsetzen konnte. „Ist alles okay mit dir? Was ist passiert?"

„Ja, Al, du bist voll umgekippt", ergänzte Nicole besorgt und stützte mich auch.

„Ich weiß nicht", gab ich zu. „Wahrscheinlich war das ein bisschen zu viel von meiner Energie"

„Sah auch anstrengend aus", meinte Luisa.

„Also echt, Al, warum musst du es immer so übertreiben?", fragte mich meine ABF.

Doch ich lächelte ihr nur zu.

„Verdammt", fluchte Michael. „Al, ich dachte, du fällst in Ohnmacht!"

„Mir geht's gut. Echt. Ich bin nur k.o."

„Oh ja, das bin ich auch", sagte Nina und sie und die Anderen kamen ebenfalls zu uns.

„Hats denn überhaupt geklappt?", fragte mich Luisa. Ich sah sie an. Ich hatte keine Ahnung. Deswegen zuckte ich nur mit den Schultern. „Oh. Das ist schlecht"

Es war schon seltsam. Dieses oh. Das ist schlecht sagte sie grundsätzlich gleich. Gleiche Tonhöhe, gleiche Mimik... einfach alles.

Doch plötzlich rannte ein Mann an uns vorbei, der sich die Hände an den Kopf hielt und eigentlich verzweifelt aussah. Ich sag mit Absicht eigentlich, denn das, was er zu sich selbst sagte, war zwar verzweifelt, aber positiv verzweifelt: „Argh! Ich brauch ganz schnell Zettel und Papier. Ein Buch. Ein Buch. Ich werde ein fantastisches, fantasiegeladenes Buch schreiben. Oh ja!"

Wir sahen ihn nach.

„Jep, es hat funktioniert", murmelte sich Lui selbst zu.

Ich sah sie erneut an. „Wow, das ist ja toll" Dann fiel mein Blick auf Nina und ich umarmte sie (was sie irgendwie total irritierte). „Nina, wir habens geschafft. Wir haben Japanitia gerettet"

„Und das wisst ihr, nur, weil das so ein komischer Typ ein Buch schreiben will?", fragte Lorenz verständnislos.

„So geht's mir auch oft", sagte Luisa. „Manchmal hab ich so viele Ideen für einen Song, dass ich gar nicht weiß, wohin mit all dem" Ich lächelte ihm zu.

„Wenn du sonst keine anderen Probleme hast..."

„Hey!", schimpfte Nicole. „Lui ist eine schwer kreative Person. Und genau das, wirst du nie nachvollziehen können, du... Trottel"

„Danke Cola", sagte Luisa lächelnd. „So was kann man nur schwer nachvollziehen"

Nicole entspannte sich, in dem sie teilweise genervt seufzte. Ja, Lorenz nahm ihr schon viel Geduld weg. Aber (ein sehr dickes Aber) sie liebte ihn. Das hatte sie mir selbst gesagt.

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