00 - When The Party's Over

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

"Und ich könnte lügen und sagen,

dass es mir so gefällt."

(Billie Eilish- When The Party's Over)

_________________________

--- Prolog ---

Als wir den Club beraten, strömte uns die warme Luft des überfüllten Raumes entgegen. Wir begaben uns an der Garderobe vorbei zur Tanzfläche. Der Club war gefüllt mit feiernden Abiturienten. Ausgenommen von der Security und den Barkeepern, gab es keine Person die keinen Abiturpullover anhatte.

Heute war der letzte Schultag gewesen. Wir hatten in der gesamten Schule Chaos angerichtet. Durch eine riesige Lieferung Stroh war die komplette Schule mit Stroh ausgelegt und die Wände waren mit Arbeitsblättern aus allen Fachbereichen verschönert wurden. Wir hatten gefeiert, den Lehrern Streiche gespielt und alles getan was zu einem Abigag dazugehörte. Anschließend waren wir und die anderen Schulen bei uns in der Stadt, mit vielen Musikboxen durch die Stadt gezogen, das war so Tradition bei uns.

Nach der Parade, hatten wir uns zu dritt bei Ennie getroffen und uns nochmal frisch gemacht, wenn man denn von frisch machen sprechen konnte. Die dunkelblauen Abipullis mit der Aufschrift „ABIkea – Lebst du noch oder lernst du noch?" waren schon etwas verschwitzt vom durch die Gegend rennen, springen und feiern. Und schon seit den frühen Morgenstunden floss bei den meisten der Alkohol. Ich versuchte mich zurückzuhalten, aber nach und nach summierten sich die Gläser auch.

Abends waren nochmal alle Schulen inoffiziell verabredet zusammen im Club feiern zu gehen. Normalerweise kam man in diesen Club erst ab achtzehn, aber da die meisten sowieso schon fast volljährig waren, war das heute eine Ausnahme. Wir feierten im Club als gäbe es kein Morgen. Der Alkoholpegel im Blut stieg weiter und fast wie vernebelt bewegten wir uns über die Tanzfläche. Jeder versuchte den Tag heute einzigartig zumachen. Wir tanzten auf der Tanzfläche und genossen jeden Moment.

Ich schaute in die meeresblauen der Person, die vor mir tanzte. Meine Arme lagen auf seinen Schultern, während seine mich an der Hüfte festhielten. Ich verlor mich wieder in seinen Augen, die ich so sehr liebte. Meine Hand fuhr langsam durch seine dunkelbraunen Haare, die durch den langen Tag schon ziemlich durcheinander waren. Eine Strähne hing ihm vor der Stirn. Fast automatisch musste ich lächeln. Der Tag war so wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Und doch war er nicht zuende, so dass er nur besser werden konnte. Unsere Blicke lagen weiterhin aufeinander, bis er mich sanft aber bestimmend näher zu sich hinzog und sich unsere Oberkörper berührten.

Mein Bick wanderte sehnsüchtig zu seinen Lippen. Er verstand die Andeutung und beugte sich ein wenig zu mir herab. Unsere Lippen kamen sich immer näher, bis sie schließlich aufeinander lagen und zu einem Kuss verschmolzen.

Dann durchfuhr es mich wie ein Blitz. Ich öffnete die Augen und trat einen Schritt zurück. Der Junge, der mir gegenüber stand schaute mich verwirrt an. Seine Haare waren nicht braun, sondern blond und seine Augen waren grau. Er schaute mich noch immer verwirrt an und versuchte mich an sich heran zu ziehen, aber ich drückte ihn weg, drehte mich um und zog Ennie und Finja hinter mir her. Beide schauten mich mindestens genauso verwundert an, wie der blonde Junge, aber ich ging ohne zu zögern weiter bis zur Toilette. Kaum war ich dort angekommen, konnte ich dir Tränen nicht mehr zurückhalten. Ennie und Finja schauten mich noch immer erstaunt an, nahmen mich aber liebevoll in den Arm.

Schluchzend und lallend versuchte ich den beiden die Situation zu erklären, aber ich wusste nicht, wie viel bei ihnen angekommen war. Ich wusste nicht, wie lange wir im Badezimmer des Clubs verbracht hatten, aber irgendwann, als ich meine Tränen und Kontrolle hatte, löste ich mich von den beiden. Der Blick in den Spiegel war ernüchternd. Meine Schminke war tränenverlaufen, meine Haare zerstört. So konnte ich mich nicht mehr im Club sehen lassen und eigentlich war mir auch die Lust darauf vergangen.

Ennie und Finja standen hinter mir und wir beschlossen den Abend verfrüht enden zu lassen. Wir fuhren zu Ennie, so wie es sowieso geplant war. Eigentlich hatten wir jedoch geplant weiter zu feiern, aber mir war die Stimmung vergangen und ich wollte mich nur noch im Kissen verstecken und schlafen. Oder weinen. Aber die Müdigkeit überstieg das Verlangen zu weinen.

#

Ein stechender Schmerz durchzog meinen Kopf. Als ich verschlafen die Augen öffnete, strahlte vereinzelte Sonnenstrahlen in den Raum. Ich schaute nach links und rechts. Ennie und Finja schliefen neben mir noch. Sie hatten sich mit mir zusammen hingelegt und hatten das Feiern ebenfalls sein gelassen. Ich ließ in meinen Gedanken den gestrigen Tag Revue passieren, bis zu dem Moment, der alles auf den Kopf gestellt hatte. Ich verstand nicht, ob es der Alkohol war, der mir einen Streich gespielt hatte, oder weshalb ich dort wieder Robin vor mir stehen gesehen hatte. Als ich an ihn dachte, zog ein ziehen durch meine linke Brustseite. Ich dachte, ich wäre über ihn hinweggekommen, aber das Geschehene machte mir deutlich, dass es nicht so war.

Ich erinnerte mich zurück an die Zeit nach der Abschlussfahrt und musste automatisch lächeln. Wie gerne ich dieses Gefühl der Glücklichkeit zu diesem Zeitpunkt zurück hätte. Nachdem wir alle wieder zuhause waren, hatte erstmal alles super geklappt. Auch wenn es nicht immer geklappt hat mit den Treffen, hatte es sich doch gut angefühlt. Ich war mir wirklich sicher, dass wir da Freunde fürs Leben gefunden hatten. Auch zwischen Robin und mir lief es anfangs wunderbar. Ich hatte dieses Kribbeln in meinem Magen geliebt und ich hatte es jedes Mal, wenn wir uns trafen. Ich hatte seine Eltern getroffen und mich auf Anhieb mit ihnen verstanden. Das Gleiche galt auch für ihn. Wir waren so glücklich und meine Gefühle für ihn wurden von Tag zu Tag mehr.

Aber als es dann auf die Klausurenphasen zu ging und alles immer stressiger wurde, fing langsam alles an zu wackeln. Das letzte Mal, dass wir uns gesehen hatten und es noch alles in Ordnung schien, war Anfang November der achtzehnte Geburtstag von Tobias, in den wir reingefeiert haben. Wir sahen uns kaum noch, fanden weniger Zeit etwas zusammen zu unternehmen. Von beiden Seiten stieg die Eifersucht und ein komisches Gefühl mischte sich jedes Mal dazu, wenn wir uns sahen. Sodass wir irgendwann unter Tränen beschlossen das alles zu pausieren, bis wir wieder genug Zeit hatten.

Dazu kam es aber nicht. Wir verloren den Kontakt und durch uns verschwand auch nach und nach der Kontakt zu den anderen. Wir verwarfen die Idee mit der gemeinsamen Abschlussfahrt, da das auch von unseren Eltern aus problematisch geworden wäre. Nicht wegen der Sache an sich, sondern vielmehr, weil wir die Kosten und alles drumherum nicht tragen konnten. Mir ging es in den ersten Wochen grottenschlecht. Ich hatte keinen Hunger und keine Lust auf irgendetwas. Am liebsten wäre ich auch nicht zur Schule gegangen, aber das wäre so kurz vorm Abitur fatal gewesen. Ennie und Finja waren zum Glück immer für mich da und konnten mich aufmuntern.

Trotzdem brach mir jeder Gedanken an ihn, das Herz erneut und das war vermutlich auch der entscheidende Punkt, an dem Finja und Ennie meinten, dass mir ein kompletter Abbruch wahrscheinlich besser tun würde. Ich wusste bis heute nicht, wie er über die Situation gedacht hatte, wie es ihm damals ging und wie es ihm heute geht. Die Einzigen die bis heute in Kontakt blieben, waren Chris und Ennie und Finja und Jonas. Besonders zwischen Finja und Jonas war ein starkes Band gewachsen. Sie waren wirklich beste Freunde und standen regelmäßig in Kontakt, aber ich hatte mich nie getraut zu fragen, wie es Robin geht.

Mich aus meinen Gedanken reißend, gähnte Ennie neben mir und auch Finja schien gerade aufzuwachen. Finja drehte sich verschlafen um und griff nach ihrem Handy. Sie schaute es etwas verwundert an und fing dann an zu tippen. „Kann ich kurz telefonieren?" Ich nickte und Ennie zuckte auch nur mit den Schultern. Keinen Moment später klingelte Finjas Handy und sie begann sich angeregt zu unterhalten.

Ennie schaute mich fragend an und ich zog ebenfalls unwissend meine Schultern hoch. „Geht's dir wieder besser?" Sie flüsterte zu mir rüber. „Ja, ich denke."

„Das klingt super, ich frage mal, aber ich wäre dabei, wenn die anderen wollen. Dankeschön für das Angebot!" Finja nahm das Handy vom Ohr weg und legte dann auf. „Wer war das? Und was sollst du fragen?" Ennie war, neugierig wie sie war, die erste die etwas sagte. Finja lächelte für einen kurzen Moment. „Lange Geschichte."

Sie atmete kurz durch, bevor sie uns das wichtigste zusammenfasste. „Das war Jonas. Er und Einzigen die anderen Jungs haben an einem Gewinnspiel teilgenommen. Jonas und Robin haben gewonnen, aber sie haben nicht damit gerechnet, dass wenn jemand, sogar zwei gewinnen." Ich schluckte als Finja Robins Namen aussprach. Aber ganz verstanden hatte ich nicht, was sie uns damit sagen wollte. Also hakte ich nach. „Was gewonnen?"

„Eine Kreuzfahrt nach Norwegen für je vier Personen nach unseren Abiprüfungen." Ennie fing an breit zu lächeln. „Und sie haben uns gefragt, ob wir mitwollen? Oder wie?" Finja nickte schnell. „Jonas meinte, sie haben sonst nur zwei andere Personen im Kopf gehabt, aber die haben schon einen Urlaub zu dem Zeitpunkt geplant und dann hatte er uns vorgeschlagen. Tobias und Chris hatten sofort zugestimmt. Und jetzt sollte ich fragen ob wir wollen."

Ennie nickte sofort wie wild. „Wie süß, dass sie an uns gedacht haben, natürlich sind wir dabei, oder Svenja?" Ich schluckte. Besonders nach dem von gestern, wusste ich wirklich nicht, ob es das war was ich wollte. Vierzehn Tage lang gefangen auf einem Kreuzfahrtschiff mit dieser einen bestimmten Person. Das könnte im Desaster enden. Ich hatte schon den Abend des letzten Schultages zerstört, ich wollte nicht noch die Abifahrt kaputt machen.

„Ich weiß nicht, ob das so gut für mich ist. Vielleicht solltet ihr zu zweit fahren. Ich bleibe hier. Wegen Robin." Als ich seinen Namen aussprach, versagte meine Stimme. Finja schaute mich mitfühlend an. „Entweder wir fahren zu dritt oder keiner fährt." Ennie nickte. „Sehe ich auch so, aber Svenja, möchtest du dir wirklich so ein Angebot ausschlagen lassen, wegen irgendeinem Typen?"

Ich wollte den Kopf schütteln, aber ich konnte nicht. Er war nicht irgendein Typ. „Was ist, wenn ich ihm egal bin. Wenn er sogar schon eine neue hat? Ich kann nicht mal seinen Namen aussprechen." „Vielleicht ist das deine Chance, das ihr das endlich vernünftig klären könnt. Es kann ja nicht ewig so weiter gehen, oder?" Ich nickte. Irgendwie stimmte das was Ennie sagte schon.

„Ich verspreche dir, wenn das zwischen euch gar nicht klappt, machen wir was zu dritt und die Jungs was für sich. So ein Schiff ist groß." Unsicher lächelte ich. Ich wusste, dass Ennie und Finja immer hinter mir stehen würden. „Okay, ich überlege es mir." Ennie und Finja wussten, dass das ein unausgesprochenes Einverständnis war.

„Super! Das klingt gut!" Finja lächelte und begann wieder etwas auf ihrem Handy zu schreiben. Ich wusste immer noch nicht, ob das eine gute Idee war, aber ich wollte Ennie und Finja die Abschlussfahrt nicht verderben. Meine Gedanken fingen wieder an zu kreisen. Finja hatte gesagt, dass Jonas das vorgeschlagen hatte und Tobias und Chris zugestimmt hatten. Robin hatte sie bei der Entscheidung nicht im kleinsten Wort erwähnt. War das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro