Mittwoch - 63.1 - Das eigene Bett

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Don't forget  -  it's fiction!

Jaja, ich weiß, hier käme jetzt eigentlich der Dienstag. Frag nicht, was ich morgens um 2:00 aufgestellt habe, um die Flugzeiten, die Abflug- und Ankunftszeiten, die Zeitverschiebungen zwischen London, Vegas und Seoul und den Einfluss dieser verdammten Datumsgrenze auf das Ganze zu kapieren. Weltzeituhren, konkrete Flugpläne, viiiieeeeeeel Schmierpapier ... Will heißen: es gibt hier keinen Dienstag! Denn: sie fliegen am Montag um kurz vor Mitternacht in Vegas weg, überfliegen im Schlaf die Datumsgrenze und Mitternacht und landen am Mittwoch ganz früh in Seoul. Tina, London, Vegas und Seoul haben natürlich einen Dienstag. Die Jungs aber nicht.

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Noch einmal reißt der Jetlag die Koreaner zu früh aus dem Schlaf. Aber so können sie sich noch etwas zurecht machen, bevor sie am Incheon Airport landen und eeeeeeeeeendlich nach neun anstrengenden Wochen wieder nach Hause fahren. Ein letztes Mal gibt es eine Flugzeug-Besprechung, Terminansagen, Ablauf der Woche bis zu den ersten Award-Shows am Wochenende. PD ist wieder von Choi Ye-Jun auf den neuesten Stand gebracht worden, und gemeinsam überlegen sie nun weiter, was sie selbst noch tun können.

Yoongi hat einen Vorschlag.
„Wir sollten auf jeden Fall alle unsere privaten Kontakte zu anderen Idols, Schauspielern und Co. spielen lassen. Selbst, wenn sich kein einziger von denen öffentlich äußert – sie können uns jedenfalls ein klares Stimmungsbild innerhalb ihrer Entertainments geben, auch wie die Beziehungsfrage bei ihnen geregelt ist, etwas Licht ins Dunkel bringen, was von der Seite zu erwarten ist."

„Gibt es eigentlich irgendeine Möglichkeit, die Hater mit ihren eigenen Waffen zu schlagen, ohne auch in den Hate-War einzusteigen?"
Taehyung denkt laut.
„Sie nutzen die weltweit zugängliche Plattform Youtube, um Meinung zu machen. Aber haben wir denn gar keine Möglichkeit, diese Plattform auch zu nutzen?"
Namjoon schüttelt den Kopf.
„Wir können uns auf diesen Plattformen nicht so doll einmischen. Das müssten schon andere für uns tun, die aber wirklich was davon verstehen, die am Puls der Zeit sind, die groß genug sind, um gehört zu werden ..." Alle graben in ihrem Kopf, ob ihnen so ein Kanal einfällt. PD wird bald verrückt, weil er schon wieder das Gefühl hat, die Lösung eigentlich zu kennen.

Plötzlich patscht sich Namjoon vor den Kopf.
„DKDKTV!!! Oh Mann, jetzt haben wir aber alle auf der Leitung gestanden. Danny und David haben über eine halbe Million Follower auf der ganzen Welt, machen sozusagen dreimal die Woche eine Nachrichten-Sendung über die Welt des K-Pop und haben durchaus zu vielen Dingen eine eigene Meinung. Ich fress einen Besen, wenn die sich nicht gestern Abend - äh ... vorgestern? egal ... - schon dazu geäußert haben. Da klemm ich mich dahinter!"

Kurz, bevor sie sich für den Landeanflug bereit machen müssen, checken alle den Kanal und stellen fest, dass die beiden auf amerikanisch sendenden Koreaner tatsächlich bereits am Montag ein paar Fakten zusammen getragen haben und mehrere Themen wie das Haten im Netz, den Sinn oder Unsinn hinter Fan-Wars, ihr Londoner Konzert, Idol-Beziehungen angesprochen haben. Namjoon bespricht mit PD und Hyun-Soo, dass er sich schnell mit Danny und David in Verbindung setzen wird.

Dann schnallen sie sich an und schalten allmählich gedanklich um auf zu Hause. Sie können noch gar nicht realisieren, dass das Tourleben nun erstmal für eine Weile vorbei sein soll. Die letzten vier Tage waren ein Wirbel aus Aktivitäten und wollen nun weggeschlafen und verdaut werden. Die Jungs freuen sich darauf, ausgiebig mit ihren Eltern und Geschwistern zu telefonieren, koreanisches Essen zu genießen, in ihren eigenen Betten zu schlafen. Jin freut sich auf seine Küche, Yoongi freut sich auf sein Studio.

Außerdem haben sie von dieser Tour jede Menge „Hausaufgaben" mitgebracht: Jimin muss weiter zu Kräften kommen, zunehmen und all das Gelernte in seinen Alltag übertragen lernen. Hobi, Yoongi und Jin müssen ihre Fühler nach einem vertrauenswürdigen, guten Traumatherapeuten ausstrecken. Die Folgen des Shitstorms um Namjoon und Yuiko werden das Entertainment noch eine ganze Weile beschäftigen. Neben den Fernseh-Shows, wo sie mit den neuen Songs um Aufmerksamkeit und Auszeichnungen kämpfen werden, müssen sie die diesjährige Festa vorbereiten. Und natürlich das anschließende Familienkonzert.

Aber als allererstes müssen sie wieder in der Echtzeit ankommen. Als sie um 4:35 am frühen Mittwoch Morgen am Incheon Airport landen und sich auf den Weg durch den Terminal machen, ist es in London 20:35 Dienstag abends und in Las Vegas 12:35 Dienstag mittags. Vom Biorhythmus hängen sie noch irgendwo dazwischen. Sie haben heute Nacht nun auch noch die Datumsgrenze überflogen und endgültig überhaupt kein Zeitgefühl mehr.

Die Sicherheitsvorkehrungen am Flughafen sind verstärkt worden, ein Heer von Bodyguards umringt sie. Zu ihrer großen Freude haben die anwesenden ARMYs tatsächlich auch lilane Bänder in den Händen und bilden wieder eine Gasse für sie. Es sind erstaunlich viele für die frühe Uhrzeit. Als sie auf das Gewühl zugehen, nimmt Namjoon Yuikos Hand und drückt sie fest, alle holen tief Luft, und dann gehen sie los. Yuiko fällt das unglaublich schwer. Sie weiß grade nicht, was sie fühlt, was sie hört, was sie tut. Sie läuft einfach, den Rest macht Namjoon.

Mitten in der großen Eingangshalle bleiben sie für einen Moment in einer Reihe stehen, winken und lassen sich fotografieren. Namjoon legt seinen Arm um Yuikos Schulter und schaut ihr kurz Mut machend in die Augen, bevor er in die Kameras lächelt. Die Leute vom Staff beobachten aufmerksam die Menge, lauschen, ob Reaktionen zu hören sind, und freuen sich sehr, dass eigentlich nur Gutes zu hören ist. Als die Jungs weiter gehen, streckt auf einmal jemand zwischen den Bodyguards eine langstielige rote Rose hindurch und ruft laut.
"Yuiko!"
Namjoon sieht das rechtzeitig und bremst die Sicherheitsleute, die die Besitzerin der Rose eigentlich wegdrängen wollen. Ein junges Mädchen lächelt direkt Yuiko an und streckt ihr die Rose entgegen.
"Lass dich nicht unter kriegen! Ich freue mich für euch."
Mit einem Lächeln nimmt Yuiko die Rose entgegen. Sie schnuppert daran.
„Danke. Das bedeutet mir viel."
Dann gehen sie weiter.
Das hat gut getan!

Vor dem Terminal sortieren sie sich in die Autos. Die meisten werden einfach mit einem Bus nach Hause gefahren. Mit einem separaten Wagen werden Namjoon und Yuiko zu ihrer Wohnung gebracht, wo sie von Ari empfangen werden, bevor die zur Uni los geht. So lernt Namjoon gleich kurz Ari und die Wohnung der beiden Frauen kennen. Er hilft Yuiko mit ihrem Gepäck und trägt es gleich bis in ihr Zimmer, das sie ihm gerne zeigt. Dort steht er nun und nimmt sorgfältig alles in sich auf. Das hell bezogene Bett, die weich fließenden Vorhänge, das Regal voller Fachliteratur direkt neben dem ordentlichen Schreibtisch, aber auch mit einigen J- und K-Pop-Alben. Der kleine, aber sehr gemütlich aussehende Sessel mit der Stehlampe in der Ecke und die Pinnwand über dem Bett.

Daran hängen Fotos von allen möglichen Leuten. Namjoon schaut neugierig ein bisschen genauer hin, wird ein bisschen rot, Yuiko folgt seinem Blick – und wird sehr rot.
„Wie lange hängt das da schon?"
Yuiko antwortet so leise, wie Namjoon gefragt hat.
„Die Bilder von dir? Angesammelt in den letzten zwei Jahren  ..."
Dann zeigt sie ihm die Bilder von ihren Eltern, ihrer Schwester, ihrem Zuhause in Japan.

Schließlich dreht sie sich zu ihm hin, legt ihre Arme um seine Taille, lehnt ihren müden Kopf an.
„Sehen wir uns morgen?"
Namjoon zieht sie an sich, hält sie einfach in den Armen, streicht ihr sanft über den Rücken.
„Hoffentlich. Wenn du willst. Da PD das regeln will, hast du ja diese Woche noch Pause. Ich schlage vor, dass Du einfach zu uns kommst. Ich schick Dir einen Wagen. Dann kannst du dir die Wohnung von Jin ansehen und ein paar Bilder für Ari machen. Jin kann seine Vorstellungen von den Rahmenbedingungen äußern. Und ich muss dir dringend unsere Balkone zeigen. Was denkst du?"
Yuiko nickt und lächelt über die Balkone.
„Ja, gerne. Zum Mittagessen?"
Dann geben sie sich noch ein Vorratsküsschen, bevor Namjoon sich verabschiedet und auch nach Hause gefahren wird.

Da Yuiko etwas frei haben wird, kann sie sich in Ruhe wieder an Seoul gewöhnen, sich ausschlafen und sich langsam mit dem Gedanken anfreunden, nun sowas wie eine Berühmtheit zu sein. Sie hofft einfach auf viele gute Erfahrungen, wenn sie wieder an die Uni gehen wird, um das Semester abzuschließen. So, wie Taehyung es gesagt hat - die guten Erlebnisse festhalten, sich bei den schlechten nicht verbiegen. Tief in Gedanken versorgt sie ihre Rose vom Flughafen mit Wasser und stellt sie gut sichtbar auf ihren Schreibtisch.

Als Namjoon endlich auch zu Hause ankommt, sieht er Jeongguk im Bad Wäsche sortieren und die Waschmaschine anschmeißen, er wird von einem unwiderstehlichen Duft aus der Küche begrüßt, Tae und Hobi klappern mit Geschirr und Besteck und Jin ruft durch die offene Küchentür.
"Jungs, Frühstück ist fertig!"
Namjoon hängt seine Jacke an die vertraute Garderobe, stellt seine Schuhe an ihren alten Platz und geht ins Esszimmer. Mit einem Seufzen rutscht er auf seinen Lieblingsstuhl und schaut sich um. Zu Hause. Vertraut, gewohnt. Und doch ist nichts, wie es vorher war.

Tae ruft quer durch die Wohnung.
"Jin? Wie viele Untersetzer?"
Und der antwortet.
"Fünf!"
Dann holt jeder irgend einen Topf aus der Küche ab und stellt ihn auf den Tisch. Namjoon sitzt einfach da, nimmt wahr. Innerhalb kürzester Zeit sitzen alle Sieben um den Tisch mit den fünf geschlossenen Töpfen. Alles so vertraut. Doch Jimin stimmt den Kanon „was wir brauchen" an. Und schon ist wieder alles neu. Ob es den anderen auch so geht? Namjoon "steht" neben sich und kriegt die vielen Wahrnehmungen einfach nicht auf die Kette.

Jimin ist der erste, der das spürt.
„Joonie? Bist du in Ordnung? Du bist so still. ... Hast du Sorge um Yuiko? Oder, dass ihr euch nicht genug seht?"
Namjoon wacht aus seinen Gedanken auf und schüttelt den Kopf.
„Ne, alles gut. Ich fühle mich nur grade so seltsam. Als ob ich über mir schwebe und mir zusehe, wie ich zwischen meinem alten und einem neuen, noch ungewohnten Leben hin- und hertaumele. Das ist echt surreal. Es ist so viel passiert in den neun Wochen. Meine Jacke hängt an der alten Garderobe, aber meine Gedanken hängen an der neuen Beziehung. Dieser Tisch ist der selbe wie vorher. Aber das Lied ist neu. Jin hat in der Küche gestanden wie all die Jahre zuvor, aber ..."
Jin hebt den Deckel von einem der Töpfe.
„Tadaaa! ... der Milchreis zum Frühstück, der ist neu."

Jin schaut vergnügt und seeeeehr zufrieden in die Runde. Jeongguk, Taehyung, Hoseok und Jimin fangen auf der Stelle an, schallend zu lachen, Yoongi fallen fast die Augen aus dem Kopf, Namjoon schüttelt den Kopf und patscht sich vor die Stirn. Dann sagen alle sechs wie aus einem Mund:"Wo hast du denn DEN jetzt her???"
Jin freut sich diebisch, dass seine Überraschung gelungen ist.
„Yoongi, nicht sabbern, du darfst auch gleich als erster ran."
Damit überreicht er Yoongi den großen Aufgebelöffel, und der fällt sofort über den Topf her.
„Ich habe ja in London von Markus mehrere Päckchen Milchreis bekommen für das letzte Frühstück. Ich hatte aber vorher schon selbst dafür eingekauft. Und diese Reispäckchen habe ich mit gebracht. Lasst es euch schmecken!"

Aber Jimin lässt sich nicht ablenken.
„Joonie? Wir haben dich unterbrochen ..."
Doch Namjoon schüttelt den Kopf.
„Ist schon gut. Mehr weiß ich ja selbst nicht. Ich muss einfach ankommen – in dieser Wohnung, in dieser Zeit, in unserer Gruppe, in meiner Beziehung. Das ... Das wird schon. Danke, Jiminie."
Und dann steht er einfach auf, lässt seinen angefangenen Teller stehen und geht wortlos auf den Balkon. Er setzt sich in den nächsten Stuhl und starrt auf die Stadt. Die anderen starren durch das große Glasfenster entgeistert seinen Rücken an und schütteln ratlos die Köpfe.

Zwei decken den Tisch ab, Jeongguk schmeißt irgendwann die fertige Wäsche in den Trockner und stellt die nächste Maschine Wäsche an, Yoongi zieht im Studio alles, was er während der Tournee getextet, komponiert oder entworfen hat, auf seine große Festplatte. Alle räumen ihre persönliche Habe und manches Mitbringsel auf, Koffer wandern in den Keller oder auf Schränke. Ab und zu läuft einer von ihnen durch den Wohnraum und schaut raus. Namjoon sitzt einfach da und tut – nichts. Jin und Hoseok gehen in den Supermarkt auf dem Gelände der Wohnanlage, um den Kühlschrank aufzufüllen. Als sie wiederkommen und die Einkäufe verräumen, sitzt Namjoon immer noch da. Wenn er nicht grade sein Handy zücken und das Display hypnotisieren würde, könnte man meinen, dass er schläft, so reglos sitzt er an immer der selben Stelle.

Stunden später ist es wiederum Jimin, der sich zu ihm traut. Er legt Namjoon die Hände auf die Schultern und schweigt eine Weile mit ihm, bevor er ihn leise anspricht.
„Du bist erschöpft, und das darfst du sein, Joonie. Du hast eine ungeheure Last getragen in den letzten Wochen. Aber du solltest trotzdem oder grade deswegen darauf achten, dass du genug isst und genug schläfst. Kann ich dir irgendwas bringen?"
Namjoon greift nach seinen Händen. Er ist dankbar, dass Jimin ihn aus der gedanklichen Leere reißt.
„Ja, sehr gerne. Könntest du mir mein Frühstück warm machen? Und mir ein bisschen Milchreis dazu stellen? Bevor Yoongi alles alleine schlachtet ..."
Sie müssen beide lächeln. Jimin bringt ihm das gewünschte Essen, dazu etwas zu trinken, drückt nochmal seine Schulter und lässt Namjoon dann wieder alleine.

Während die anderen sich müde durch den Tag hangeln, um möglichst schnell wieder zeitlich in der Reihe zu sein, sitzt Namjoon einfach da. Er geht nicht ans Telefon, antwortet auf keine Nachricht, nur auf Yuiko reagiert er natürlich. Ab und zu isst er was, zwischendurch muss er auch mal eingedöst sein, denn plötzlich steht die Sonne viel tiefer. Aber er bleibt einfach da, wo er ist. Er weiß ja selbst nicht warum. Er hat irgendwo ganz weit hinten das Gefühl, als ob er auf etwas wartet. Und er hat keine Ahnung, auf was.

Zum Abendbrot lässt er sich dann doch locken, aber er ist immer noch schweigsam. Anschließend macht er ein paar Selfies – auf seinem Bett, auf dem Sofa, an seinem PC, auf dem Balkon, damit er sie bei Gelegenheit an Tina schicken kann. Aber auf dem Balkon bleibt er dann wieder hängen. Schließlich erbarmt sich Yoongi seiner und setzt sich zu ihm.
„Joonie? Lass mich dir helfen zu sortieren. Irgendwas treibt dich doch um."
Namjoon nickt, aber es kommt nichts.
„Joonie?"
Seufzen.
„Joonie?"
Kopfschütteln.
„Yoongi, wenn ich selbst wüsste, was los ist, dann würde ich es dir sagen. Ehrlich. Aber mein Kopf ist absolut leer."
Er lacht leise.
„Vielleicht ist auch mein Luftballon jetzt einfach mal leer."

Sinnierend schaut Yoongi ihn an.
„Du wirkst so ... Hm. Kann es sein, dass du auf irgendwas wartest? Irgendwas?"
Namjoon nickt.
„Eine andere Erklärung habe ich selbst nicht."
Zum hundertsten Mal heute schaut er auf das dunkle Display seines Handys. Yoongi folgt seinem Blick – und hat eine Ahnung.
„Joonie, wann hast du das letzte Mal was von Tina gehört?"
Und da fällt bei Namjoon der Groschen.
„Ein kurzer Chat mit Tina und Yuiko auf dem Weg nach Heathrow, danach nichts mehr. Dabei warte ich sehnlichst auf eine Antwort auf meinen Brief."
Yoongi hebt den Kopf und schaut ihn an.
„Du hast ihr einen Brief geschrieben?"
Namjoon nickt.
„Da war so viel, was ich ihr noch sagen wollte. Aber es war einfach keine Zeit mehr dafür. Ich habe mein Innerstes nach außen gekehrt, mein Weltbild auf den Kopf gestellt, meinen Gedanken erlaubt, völlig neue Wege zu gehen. Ich wollte einfach sehen, wie sich das anfühlt, so zu denken. Sie ist einfach die Richtige für solche Gedankenexperimente."

„Und jetzt sehnst du dich nach Tina und ihrem Sofa und ihren ehrlichen Antworten. Und nach ihrer Stimme und ihren Händen und ihren Blicken, die so wunderbar gut tun können wie ein warmer Mantel bei einem kalten Regenguss. Aber es kommt nichts. - Wo hast du den Brief denn hingetan? Oder ihr gegeben?"
Namjoon seufzt.
„Ins Buch. In unser Buch für sie. Ich war mir sicher, dass sie das intensiv ansehen und den Brief ziemlich bald finden würde."
Yoongi wiegt den Kopf.
„Davon ist auszugehen. Das hat sie sich bestimmt sehr bald ganz genau angesehen. Außer ..." 

Yoongi reißt die Augen auf.
"Namjoon? WO in dem Buch hast du den Brief hingetan?"
Namjoon zuckt mit den Schultern.
„In die 'Highlight Reel'-CD-Box. Da war mehr Platz als in der anderen. Und ich wollte nicht, dass der Brief aus Versehen aus dem Buch rausrutscht. Warum?"

Yoongi schüttelt den Kopf.
„Du Idiot! DAS ist nun wirklich der allerletzte Platz, wo sie nach einem Brief suchen wird."
Er steht auf und lächelt Namjoon an.
„Na dann - grüß sie von mir, wenn du gleich mit ihr telefonierst. Und dann: gute Nacht!"
Mit diesen Worten verschwindet er in der Wohnung, sagt kurz noch den anderen Bescheid, dass bei Namjoon der Knoten geplatzt ist, und geht auf dem kürzesten Weg in sein eigenes, lang ersehntes, saugemütliches, heiß geliebtes Bett.

Namjoon starrt ihm verblüfft hinterher.
Hat Yoongi Recht? Hat Tina den Brief bisher einfach nicht gefunden? Ich werde es nie erfahren, wenn ich sie nicht frage.
Es ist irgendwie peinlich zu fragen, ob ein Geschenk gefunden wurde. Aber für Tina wäre es noch peinlicher zu fragen, ob es denn überhaupt eines gegeben hat ... Namjoon entsperrt sein Handy und geht auf seinen Sofa-Chat mit Tina.
Erstmal feststellen, ob sie grade am Gerät ist und Zeit hat ...

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14.6.2019    -    25.10.2019    -    10.12.2019
3.6.2020

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