Montag, viel zu spät - 62.5 - Hirn und Herz einschalten

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Don't forget - it's fiction!

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Während die Jungs, Yuiko und die Manager in der VIP-Lounge auf ihren Abflug warten, geht die Tür auf, und sofort hört man die Stimme eines laut weinenden Mädchens.
„Mommy, I don't want to move to Korea. I don't want to live with Grandmother. Please don't do this to me."
Das lautstarke Gejammer kommt immer näher.
„I'm sorry, my love, but you have to ascribe that to yourself. If you live with your head in the clouds, then your grandmother and the Korean school system have to get you down to earth again. It won't go on like it has done so far."
Namjoon erwacht aus seiner Lethargie. Er hört, dass sich Mutter und Tochter direkt hinter der Trennwand zu ihrem Bereich hinsetzen.
„But mommy, grandmother is so strict. And I can't manage this school. Everything is completely different there. I promise..."
„Don't bother. Your father and I have decided that, you are already registered at school there, and you must go through it now." Auch Yuiko wird jetzt aufmerksam, die anderen werden still, auch wenn sie nicht alles verstehen. Es handelt sich offensichtlich um in den USA lebende Koreaner mit einer Großmutter als Brückenkopf im Heimatland.
„Mummy! All my friends live here. I do not want to live in Korea. I just can't do that!"
Die Stimme der Tochter wird immer kleinlauter, die der Mutter wird immer genervter.
„Who can send death threats on the Internet, can also bear the consequences and live in another country. It's time you wake up and take real life more seriously. And now no more discussion. People are already staring!"
Das Gespräch verstummt, aber das Schniefen und Weinen des Mädchens ist noch zu hören.

Die Jungs schauen sich an, Namjoon textet eine Kurzfassung für alle rüber. Und er überlegt. Dann steht er einfach auf, drückt kurz Yuikos Hand, macht die wenigen Schritte um die Trennwand und schaut sich Mutter und Tochter in Ruhe an. Die Mutter hebt den Kopf. Es ist ihr sichtlich unangenehm, so angestarrt zu werden. Aber vor allem befürchtet sie offensichtlich eine Beschwerde über das Theater, das ihre Tochter veranstaltet hat. Dann hebt die Tochter den Kopf - und erstarrt mit weit aufgerissenen Augen. Das Mädchen wird knallrot im Gesicht.

Namjoon fasst einen Entschluss, zieht sich einen der hier rumstehenden modernen Sessel ran und setzt sich einfach ungefragt dazu. Das Mädchen ihm gegenüber versinkt förmlich in sich selbst. Die Mutter setzt zum Reden an.
"Who..."
Aber Namjoon unterbricht sie auf koreanisch.
„Verzeihen Sie, dass ich mich hier einfach so dazudränge. Ich bin Kim Nam Jun von der Popgruppe BTS. Darf ich die Vermutung äußern, dass ihre Tochter die Morddrohung an eine gewisse Yuiko aus Japan gerichtet hat?"
Nun läuft auch die Mutter dunkelrot an und stottert.
„Ich ... Es ...Wir ..."

Namjoon lächelt sein unvergleichliches Es-ist-alles-gut-Lächeln.
„Bitte beruhigen sie sich. Jugendliche stecken häufig mit dem Kopf in den Wolken und verlieren die Bodenhaftung. Sie sind keine schlechte Mutter deswegen, in dem Alter entziehen sich die jungen Leute eben dem Zugriff der Eltern. Darf ich mit ihrer Tochter reden? Damit sie versteht, was sie getan hat?"
Wie in Trance nickt die Mutter und schaut ihre Tochter dann streng an.
„Hör zu und versuche zu verstehen, was du angerichtet hast!"

Nun schaut Namjoon das junge Mädchen an. Eine ganz normale etwa 15-jährige, die wie ein Häuflein Elend auf dem Stuhl sitzt und sich an ihr Koya-Kissen klammert, als könne es sie vor der Welt beschützen.
Oha, sie hat tatsächlich einen Crush auf mich ...
„Sagst du mir deinen Namen? Ich möchte normal mit dir reden können."
Die Mutter will schon wieder dazwischen fahren. Allmählich fragt sich Namjoon, warum das Mädchen nach Korea geschafft werden soll.
Die Mutter ist doch selbst so mörderisch streng, sogar ein bisschen übergriffig. Wozu da noch eine Großmutter???
Nur allmählich schafft er es, die Mutter aus dem Gespräch rauszukomplimentieren und das Mädchen aufzutauen. Seine eigene unbändige Wut auf „die Hater" ist einem Bedauern für dieses verblendete Kind gewichen. Schließlich bekommt er ein geflüstertes „Chen Heather" aus ihr raus.

„Heather, kennst du Menschen in deiner Heimat hier oder in deiner Schule hier, die gemobbt werden, die von anderen schlecht behandelt, ausgelacht, vielleicht sogar gequält werden?"
Heather überlegt einen Moment und nickt dann.
„Wofür werden diese Menschen gemobbt? Was haben sie getan?"
Sie zuckt mit den Schultern.
„Keine Ahnung. Manche Menschen sind einfach Opfer. Die raffen nichts, sind Schwächlinge. Die Jenny aus meiner Klasse hat nur olle Klamotten an, hat nie Hausaufgaben, geht nie raus und schläft manchmal sogar im Unterricht ein. Auf die hat doch keiner Bock."

Innerlich schüttelt Namjoon sich.
Was würde Tina jetzt tun?
Er wagt ein Experiment, vielleicht kann er das Mädchen so packen.
„Versuche bitte mal, mir gedanklich zu folgen. Stell dir vor, du bist ein ganz normales Mädchen. Du hast sieben jüngere Geschwister, deine Eltern müssen beide arbeiten, damit es zum Leben reicht, du musst jeden Tag nach der Schule den Haushalt machen, für deine Geschwister sorgen, kochen. Bis du deine eigenen Hausaufgaben machen kannst, ist es schon spät am Abend, und du bist eigentlich viel zu müde dazu. Am nächsten Morgen sind deine Eltern schon wieder bei der Arbeit, du schleppst dich aus dem Bett, schickst deine sämtlichen Geschwister los und musst dann rennen, damit dir der Schulbus nicht vor der Nase wegfährt. Kannst du mir so weit folgen?"
Zögerlich nickt Heather.

„Gut. Du erwischst den Bus grade noch, steigst ein - und wirst von drei Jungs aus deiner Klasse begrüßt mit einem breiten Grinsen und den Worten:'Die schon wieder. Deine Eltern hätten besser ein Kondom benutzt, dann müssten wir dich nicht ertragen.'
Du ziehst den Kopf ein, schlängelst dich an ihnen vorbei, versuchst, sie zu ignorieren, doch einer von ihnen stellt dir ein Bein. Du knallst mit der Schulter gegen eine Haltestange, sagst aber nichts, obwohl es höllisch weh tut, du willst nur noch weg."
Heather ist das Ganze sichtlich unangenehm, aber sie hört zu.
"Hinten im Bus ist noch ein Platz frei. Du steuerst darauf zu, aber das andere Mädchen auf dieser Bank kreischt dich an.
'Setz dich gefälligst wo anders hin. Dummheit ist ansteckend!'
Kannst du dir vorstellen, Heather, wie du dich dann fühlst?"
Heather schüttelt den Kopf. Noch versteht sie nicht, worauf Namjoon anspielt, sie WILL sich gar nicht in so eine Looserin hineinversetzen!

„Ich bin mir sicher, dass du nicht dumm bist. Du weißt genau so wie ich, dass dieses Mädchen nicht gefragt worden ist, ob es geboren werden will, ob es so viele Geschwister haben will, die sie übrigens sehr liebt. Sie hat weder entschieden noch herbeigeführt, dass ihre Eltern so arm sind, dass sie keine Zeit für ihre Kinder haben, dass sie selbst schon in einem so jungen Alter so viel Verantwortung tragen muss, dass sie nie Zeit hat, um Freundschaften zu bilden, auf Partys zu gehen oder sich über die neueste Mode und Musik zu unterhalten. Was glaubst du, Heather, wovon dieses Mädchen träumt?"

Heather überlegt einen Moment. Vom Leben träumen - das kennt sie. Beim Träumen kann man Druck ablassen, fühlt sich frei.
Wovon träumt wohl dieses Geschichten-Mädchen?
„Vielleicht davon, dass sie einen guten Schulabschluss machen und studieren kann, damit sie ihre Familie unterstützen kann? Keine Ahnung! Ich glaube, ich würde mir einfach wünschen, dass mein Leben anders ist. Oder das Leben meiner Familie."
Allmählich taut Heather auf und vergisst, wie peinlich die Situation eben noch war. Namjoon nickt.
„Was glaubst du - wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie genug Zeit zum Lernen findet, einen guten Schulabschluss macht, sich eine gute Uni leisten kann und später einen Job findet, mit dem sie nicht nur sich ernähren sondern auch noch ihre sieben Geschwister unterstützen kann?"
Das Mädchen schüttelt den Kopf.
„Das kannste ja wohl voll vergessen. Da kommt die doch nie raus!"

Namjoon tastet sich weiter vor.
„So. Und jetzt folge meinem Gedankenspiel bitte weiter. Denn: Du bist dieses Mädchen. Du hast Träume. Du hast auch Talente. Nur eben keine Zeit, diese zu pflegen. Stell dir vor, du kannst ... ganz toll singen. Aber eine wunderschöne Stimme macht weder die Kleinen satt, noch befördert es die Spanisch-Vokabeln in dein Großhirn. Also singst du eben nicht, außer vielleicht unter der Dusche oder beim Wäscheaufhängen. Du hast einfach nichts, was dir Kraft gibt, dich glücklich macht, dir Zuversicht schenkt. Niemand fragt nach dir, niemand glaubt an dich, warum solltest du das also selbst tun? Welchen Grund hast du, dich zu wehren, wenn dich jemand quält, welches Ziel könnte dir helfen, um dein Glück zu kämpfen? ... Richtig. Da ist nichts. Einfach nichts."
Heather zeigt auf einmal Mitgefühl.
„Boah, das ist ja ätzend. Und Freunde hab ich dann wahrscheinlich auch nicht, weil niemand was mit mir zu tun haben will. Das ist echt unfair."

„Und jetzt stell dir vor, dein Musiklehrer entdeckt deine tolle Stimme, er will deine Eltern sprechen, sie sollen dein Talent fördern. Aber du weißt ganz genau, dass das sowieso nicht geht. Der Lehrer bleibt hartnäckig, unterrichtet dich selbst ohne Bezahlung, er glaubt an dich."
Heather richtet sich auf und hängt Namjoon an den Lippen.
„Das ...fühlt sich seltsam an. Ungewohnt. Und großartig!"

Namjoon muss lächeln über ihren plötzlichen Eifer. Er hat sie.
„Beim Jahresfest der Schule führt die Musik-AG ein Musical auf. Gegen den Widerstand der anderen gibt der Lehrer dir die Hauptrolle, und du machst deine Sache großartig. Du hängst dich echt rein, machst trotzdem zu Hause treu alle deine Aufgaben, und du schaffst das. Weil endlich jemand an dich glaubt. Bei der Aufführung steckst du in einem tollen Kleid, wirst hübsch geschminkt, siehst wunderschön aus. Verschwunden ist das hoffnungslose Mauerblümchen. Du BIST schön, du strahlst von innen. Und das Wunder geschieht - der Hauptdarsteller, der Schwarm der ganzen Schule, verliebt sich in dich."
Heather ist nun voll dabei.
„Super. Das find ich klasse. Irgendwann muss man doch auch mal Glück haben!"

„Hm. Das Ganze hat nur einen kleinen Haken. Die Schulschönheiten sind überhaupt nicht damit einverstanden, dass ausgerechnet du dummes, hässliches, altmodisches, immer müdes und stilles graues Huhn diesen wahren Adonis abbekommst. Du schwebst auf Wolke Sieben nach Hause, gehst zum ersten Mal seit Jahren glücklich ins Bett. Und mitten in der Nacht fliegt ein Stein durch dein Fenster, mit einem Zettel dran.
'Nimm deine dreckigen Finger von meinem Johnny, der gehört mir. Oder ich bring dich um!' ..."

Namjoon lässt seine letzten Worte in der Luft hängen und wartet ab. Heather wird blass. Wieder schießen ihr Tränen in die Augen, aber diesmal sind es Tränen der Scham und Reue.
„Oh Gott, was hab ich getan! Ich ... Ich würde das so gerne löschen, aber wenn Yuiko das schon gesehen hat, hilft das auch nichts mehr. Wie kann ich mich denn entschuldigen? Das kann ich doch nie wieder gut machen!"

Namjoon schaut sie schweigend an, und Heather möchte sich in Luft auflösen unter seinem Blick wegen dem, was sie getan hat.
„Möchtest du das wirklich? Verstehst du jetzt, wie Yuiko sich fühlt, wenn sie sowas liest?"
Heather nickt heftig.
„Gut. Ich glaube dir das auch. Versteh mich nicht falsch, Yuiko hatte keine solche Kindheit, ich habe damit nur auf dein eigenes Beispiel von dieser Jenny reagiert. Weißt du denn noch, auf welcher Plattform du deine Drohung geschrieben hast?"
Das weiß sie ganz genau.
„Auf ihrem Kanal. Als Kommentar unter dem Song 'rewrite the stars'." Namjoon zuckt zusammen.
Ausgerechnet ....
„Gut. Dann warte bitte einen Moment."

Namjoon steht auf, geht um die Wand und findet seine ganze Meute still lauschend. Yuiko sitzt zwischen Jimin und Tae, weint und wird von beiden Seiten getröstet. Er schaut ihr in die Augen und flüstert liebevolle Worte der Ermutigung.
"Du musst gar nichts, das ist mir wichtig. Aber du hättest jetzt die Chance, dass dir dieses Mädchen mit ehrlicher Reue gegenüber tritt und sich entschuldigt, stellvertretend für die Vielen. Ich glaube, es würde dir helfen."
Fragend sieht er sie an. Ihr Blick ist zunächst entsetzt. Aber dann wandelt sich ihr Gesicht. Und schließlich steht sie auf.
„Nimm dein Handy mit!"

Namjoon legt seinen Arm um ihre Schulter, drückt sie einmal sanft und geht mit ihr wieder zurück um die Trennwand.
„Heather?"
Die springt von ihrem Stuhl auf, wird weiß wie die Wand und quiekt leise.
„Darf ich dir meine wunderbare Freundin Yuiko vorstellen? Ich liebe sie von ganzem Herzen, und nichts tut mir so sehr weh als, sie so weinen zu sehen."
Da stehen die beiden jungen Frauen nun. Schauen sich in die Augen. Weinen. Heather zittert am ganzen Leib, weil sie sich vor sich selbst ekelt.

Die Mutter ist zum Glück längst still geworden, hat sich rausgehalten und Namjoon machen lassen. Sie scheint zu begreifen, welche Chance für alle in dieser Situation liegt. Doch jetzt steht sie auf und geht zu ihrer Tochter, nimmt sie bei den Händen und schaut sie an. Ihre Stimme klingt plötzlich ganz anders.
„Heather? Sich zu entschuldigen, ist furchtbar schwer. Das weiß ich. Ich kann das auch nicht gut. Aber ein paarmal in meinem Leben habe ich bereits erlebt, wie es ist, wenn einem diese Ent-Schuldigung dann gewährt wird. Ich habe gespürt, wie tatsächlich eine Last von meinen Schultern genommen wurde. Nutze diese einmalige Chance! Ich verspreche dir nicht, dass Miss Yuiko deine Entschuldigung sofort annimmt. Oder überhaupt jemals annimmt. Damit musst du rechnen. Aber ich verspreche dir, dass es sich eines Tages für dich richtig anfühlen wird, dass du es getan hast."

Heather gibt sich einen Ruck, geht auf Yuiko zu und verbeugt sich tief. Dann hebt sie bittend die Hände.
„Ich ... ich ... ich war so dumm. Und so gemein. Es tut mir so leid. Ich wollte Ihnen weh tun. In meinen Träumen hatte ich RM ... ich kann das gar nicht aussprechen. Er gehörte mir. Aber das ist Unsinn. Es tut mir so leid! Ich kann das nicht rückgängig machen. Ich habe Ihnen so weh getan. Bitte nehmen Sie meine Entschuldigung an. Ich will nicht, dass Sie traurig sind wegen mir."

Mit gesenktem Kopf und bebend vor Angst und Scham steht das Mädchen vor Yuiko. Die muss sich echt zusammenreißen. Es ist ungeheuer schwer. Aber dann berührt sie die Jugendliche an der Schulter.
„Heather? Wollen wir zusammen versuchen, deinen Kommentar zu löschen? Wenn BigHit das bereits gefunden hat, wirst du der Anzeige nicht entgehen, das liegt nicht mehr in meiner Macht. Aber du und ich - wir beide können das so hinter uns lassen. Was meinst du?"

Mit großen Augen starrt Heather Yuiko an.
„Mummy, ich brauch mein Handy dafür. Darf ich das bitte kurz haben?"
Eigentlich ist das Gerät für lange Zeit einkassiert. Aber die Mutter rückt es nun natürlich doch raus. Die beiden Mädchen setzen sich nebeneinander hin, Yuiko öffnet ihren Kanal, und Heather sucht nach ihrem Kommentar. Beide schlucken schwer, als Yuiko laut ausspricht, was Heather ihr da alles an den Kopf geworfen hat. Yuiko stellt ihren Kanal für kurze Zeit wieder öffentlich. Die Jugendliche sucht an ihrem eigenen Handy ihren Kommentar, findet ihn und löscht ihn. Zum Schluss stellt Yuiko ihren Kanal wieder auf privat. Beide atmen tief durch.

„Gut. Ja, Heather, ich verzeihe dir, denn du hast heute verstanden, worauf es ankommt. Ich bitte dich nur eines: schau nie wieder stumm zu, wenn jemand anderes gequält wird. Sei stark und treu, versetze dich in die Lage des anderen und steh mutig dafür ein, dass es fairer und freundlicher zugeht in dieser Welt. Das kostet Mut. Manchmal auch Ansehen, vielleicht kostet es sogar Freunde. Aber es lohnt sich, tief innen drinnen. Fahr zu deiner Großmutter, stell dich dem Leben in Korea, und vielleicht darfst du schon bald wieder nach Hause. Ich vermute, das liegt ganz bei dir, wie lange dein Exil dauert. Und wenn du wieder hier bist, kümmerst du dich um Jenny. Lerne sie kennen, versuche zu verstehen, wer sie ist, wie sie lebt, was sie auszeichnet. Dann wirst du sie aufblühen sehen."

Heather bekommt weiche Knie bei Yuikos Worten. Aber auch ein leichteres Herz. Stotternd bedankt sie sich für Yuikos Güte. Die nickt dem Mädchen noch einmal freundlich zu und geht mit Namjoon zurück zu den anderen. Das war jetzt ungeheuer schwer für beide. Aber es hat ihr auch gut getan. Sie taucht ein in die Geborgenheit der Gruppe und wird von ihrem wunderbaren Freund einfach gehalten, so lange sie das braucht. Der Hass hat die Fratze abgelegt, hat ein Gesicht bekommen, das Mädchen hat echte Reue gezeigt. Das macht es tatsächlich viel leichter und erträglicher.

Als die BigHit-Crew schließlich kurz nach 23:00 zum Boarding aufgerufen wird, haben einige schon vorgeschlafen. Schüchtern lächelt Heather Namjoon zu, als sie hinter den Bangtan Boys über die Gangway zum Flieger geht. Und strahlt, als der ihr bestätigend zunickt. Dann biegt Heather mit ihrer Mutter zur Economy Class ab, während die Jungs durch einen Vorhang in die First Class gehen.

Hier sind sie wieder unter sich. Sie verstauen ihr Handgepäck, teilen sich die bequemen Sitze ein und schauen sich nochmal gegenseitig an. Völlig automatisch und ganz leise singen sie - zum letzten Mal auf dieser Tour - das „Ruhet von des Tages Müh". Jimin singt mit Yuiko, und es hört sich ganz selbstverständlich und richtig an. Schnell zückt er sein Handy und nimmt die letzten Momente des Kanons auf, um das an Tina zu schicken. Bei Tina ist es jetzt schon Dienstag Morgen. Und sie freut sich bestimmt wie immer über ein Lebenszeichen. Zu der kurzen Tonaufnahme schreibt er noch was dazu.
"Unser liebstes Mitbringsel von dieser Tour ..."

Leise schließt sich der Vorhang zur Economy Class, als die Jungs müde in ihre Sitze plumpsen, und Heather setzt sich wieder auf ihren Platz. Sie hat nicht verstanden, was die da gesungen haben. Aber es klang schön. Friedlich. Zufrieden. Sie fühlt ein bisschen Zuversicht für die Zeit, die vor ihr liegt. Sie will das schaffen. Sie will sich bewähren, damit sie bald wieder nach Hause kann. Jenny wartet ...

Die Koreaner schnallen sich in ihren Sitzen an, machen es sich mit ihren Nackenkissen bequem und klappen die Augen zu. Dass der Flieger eine Weile später zur Startbahn rollt und abhebt, um sie endlich nach Hause zu bringen, kriegen manche von ihnen schon gar nicht mehr mit.

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12.6.2019 - 15.8.2019 - 27.9.2019
25.10.2019 - 10.12.2019 - 2.6.2020

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