Samstag - 60.11 - Instruktionen 16:00 - 17:00 Uhr

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Don't forget  -  it's fiction!

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Instruktionen    16:00

Noch immer proben die Jungs an ihrem Durchlauf, aber da ich das Programm x-mal am Bildschirm verfolgt habe, kann ich sehen, dass sie nun bald durch sind. Und ich fühle mich auch wieder wohler in meiner Haut. Jimin hat mich in eine Ruhe und Zufriedenheit gesummt, die nun wieder Vorfreude und Neugierde zulassen kann. Ich habe geschaukelt, und es hat sich angefühlt, als ob die Luft mich trägt. Dann ist er zurück zu den anderen auf die Bühne gegangen und hat sogar selbst dabei erholt ausgesehen.

Schließlich schaut Sung-Deuk auf seine Uhr und winkt ab.
„Jungs, den Rest schenken wir uns. Ihr könnt das im Schlaf. Und ihr macht jetzt bitte nochmal eine Pause, bevor es zum Fansign geht."
Erleichtert gehen die Jungs von der Bühne nach hinten.

Der Manager Kim Hyun-Soo kommt zu uns in den Gästegraben und bittet Kwon zu übersetzen. Dann erklärt er uns, wie die Zeit bis zum Konzertbeginn ablaufen wird und wo wir jeweils sein werden. Wir möchten bitte alle mit zum Fansign gehen und dürfen uns danach weder in der Halle noch hinter der Bühne frei bewegen, auch weil dann das Publikum inzwischen in der Halle ist. Aber wir werden immerhin noch mit den Jungs gemeinsam Abendbrot essen, bevor sie sich umziehen und sich ganz auf das Konzert konzentrieren werden.

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Bitte ducken!      16:15

Pünktlich um 16:15 kommt der Gruppenbus um die Ecke gefahren und hält am vereinbarten Treffpunkt. Zufrieden registriert der Fahrer, dass sich alle abzuholenden Personengruppen bereits eingefunden haben. Praktisch – so ewig kann er hier an dem Taxistand nämlich nicht rumstehen. Auch wenn die Straße inzwischen wie ausgestorben scheint, weil sich ganz London vor irgendwelchen Bildschirmen befindet, um Häppchen von der Hochzeit zu erhaschen – außer den BTS-Fans natürlich! Er lässt alle einsteigen und verstaunt die Gitarre noch im Kofferraum. Dann fährt er – zum wievielten Mal heute? - entspannt los Richtung O2-Arena.

„O.K., Leute. Ich bin gebeten worden, Sie zu informieren: Wir fahren jetzt gemütlich zur Halle. Bei der Anfahrt müssen sie sich wieder alle ducken, damit die Fans sie nicht sehen und wir so leichter reinkommen. Dann warten wir im Bus, bis jemand sie abholt. Die Jungs wissen nur von Mrs. Adkins und Miss Yuiko, alle anderen sind eine Überraschung. Deshalb müssen wir sicher gehen, dass sie Sie nicht erwischen werden. Es wird aber immer jemand vom Staff in ihrer Nähe sein und alle Fragen beantworten und weiter helfen. Wenn Sie in der Halle sind, muss die Probe schnell gehen, weil die Jungs nach einer guten Stunde wieder kommen. Bis dahin müssen Sie verschwunden sein."

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Styling 16:30

Kurz darauf werden wir abgeholt und zu den Jungs in die Umkleide gebracht. Sie sind umgezogen und in „relativ" normale Klamotten gesteckt worden fürs Fansign. Jeder von ihnen sitzt in seinem Stuhl vor einem Spiegel, und zahllose Frauen tüddeln an ihnen rum. Wir halten Small Talk, und dann sorge ich für schallendes Gelächter, weil ich mit Entsetzen im Blick die plüschigen Hasenohren auf Jeongguks Kopf anstarre, sie mit spitzen Fingern anfasse und versuche, sie ihm vom Kopf zu ziehen. Jeongguk grinst so breit, wie sein Gesicht es zulässt. Da mich alle anderen durch die vielen Spiegel auch sehen können, lachen bald alle. Ich hab mir ja fest vorgenommen, ihnen in ihren Job nicht rein zu reden. Aber angesichts dieser Monstrosität schaffe ich das einfach nicht.

„Guk! Biiiitteeeeeeee – das ist nicht dein ERNST!"
Kwon kann kaum übersetzen vor lauter Lachen. Aber der Frechdachs Guk hat schnell den Haarreif gegriffen und wieder auf seinen Kopf gesetzt. Dazu blitzen mich seine Augen voller Mutwillen durch den Spiegel an.
„Wiieeeeesooooooo? Nein, im Ernst, Tina. Ich weiß ja, was dich daran so stört. Aber ich habe damit keine Probleme, einfach, weil ich WEIß, dass ich das nicht bin. Die vernünftigen Mädels wissen das auch. Und die Unbelehrbaren kapieren es auch ohne Hasenohren nicht. Also ist es völlig egal, was ich auf dem Kopf habe."

Ich weiß nicht mehr, wo ich noch hinsehen soll. Meine Augen irren durch den Raum – und fallen mir fast aus dem Kopf, denn inzwischen haben Tae und Hoseok den puren Mutwillen in den Augen und auch Kopfbedeckungen aufgesetzt – Tae trägt einen Haarreif mit Tigeröhrchen, und Hobi ein babyblaues, plüschiges ... einfach unbeschreibliches ... „Rrgks" mit langen Irgendwassen. Die Jungs folgen meinen Blicken und kriegen sich überhaupt nicht mehr ein. Da Hobi jetzt fertig gestylt ist, steht er auf und kommt grinsend auf mich zu. Während seine Hände die langen Irgendwasse abwechselnd drücken, hüpfen dabei die beiden Ohren des Plüsch-Rrgks auf und ab und wippen wie Pferdeohren, die Fliegen wegwedeln wollen. Wie ein gehetztes Tier stehe ich bald mit dem Rücken zur Wand, beiße die Zähne zusammen und schlage die Hände vors Gesicht, um die kleinen Teufel nicht noch mehr zu provozieren. Meine eigenen Leute sind da nicht sehr hilfreich, denn auch die lachen mich inzwischen aus.
Wo ist mein Mauseloch???

Irgendwann spricht Namjoon ein Machtwort und erlöst mich. Er weiß, dass ich einfach keinen Frieden damit finden kann, dass die überwiegend weiblichen, minderjährigen, auf „how cuuuuuute!" gestimmten Fans sie zu wandelnden Kuscheltieren stilisieren. Ich finde es erniedrigend für diese erwachsenen Männer. Aber sie können damit leben, machen einfach ihren Job – und lassen mich jetzt in Ruhe.

Inzwischen ist auch Jimin fertig, nachdem ihm seine Stylistin gefühlt jedes Haar einzeln an einen imaginär vorbestimmten Platz sortiert hat. Zufrieden richtet sie sich auf und betrachtet ihr Werk im Spiegel. Diesmal muss ich auflachen, denn ich weiß schon ganz genau, was jetzt kommt. Und –zack! - bevor die Frau nur den Kamm aus der Hand gelegt hat, ist sich Jimin das erste Mal mit der einen Hand durch das Kunstwerk gefahren, während er auf das Display seines Handys in der anderen Hand schaut. Und alles hat wieder seine richtige Ordnung - nämlich gar keine! Es gibt für mich weniges, was noch nutzloser ist auf dieser Welt, als der Job, einem Menschen die Haare einzeln zu sortieren, der sich unter Garantie gefühlt 500 x am Tag mit allen Fingern durch den Schopf fährt. Da würden selbst drei Liter Haargel oder fünf Dosen Haarspray keine Ruhe rein bringen.

Sofort stürzt sie sich wieder auf seinen Kopf und sortiert von vorne. Plötzlich brummt es neben mir. Yoongi steht fertig neben mir und schüttelt amüsiert den Kopf.
„Allmählich verstehe ich, was du meinst. Kuck, jetzt macht der das sogar, WÄHREND sie an ihm rumwurschtelt."
Dann stimmt er in mein Gelächter mit ein, während Jimin uns durch den Spiegel mustert und überhaupt nicht weiß, warum wir so lachen. Und – zack! - vor lauter Verunsicherung ist seine Hand schon wieder durch die Haare gerauscht, und wir müssen noch mehr lachen.

Habe ich mal erwähnt, dass sein Schmollmund zum Anbeißen süß aussieht? Die Kombination mit seinem Killerblick gibt Yoongi und mir dann den Rest. Gröhlend liegen wir uns in den Armen – und nehmen nun ganz schnell Reißaus, weil Jimin plötzlich auf uns zustürmt. Sehr undamenhaft schnappe ich mir – in die Enge getrieben – den ahnungslosen Tae, der den Fehler begeht, in meiner Reichweite zu stehen, und schiebe ihn wie ein Schutzschild vor mich. Tae kapiert, grinst – und hält den schimpfenden und zappelnden Jimin auf Armeslänge von sich und mir weg. Wieder ist es die mahnende Stimme von Namjoon, die mich erlöst. Denn nun sind alle startklar. Er spricht noch ein paar Worte, um die Jungs einzustimmen, und dann gehen wir los.

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Versteckspiele, Teil 1          16:45

Der Gruppenbus nähert sich der O2-Arena, und der Busfahrer bittet mal wieder alle Insassen, sich zu ducken. Das Gewühl im großen Umkreis um die Halle ist inzwischen unbeschreiblich geworden. Hier werden Fotos geschossen vor den großen Plakatwänden mit Bildern von den Jungs, dort schieben und schubsen sich Trauben von jungen Mädchen um den Merchendise-Stand in der Angst, sie bekämen keine ARMY-Bomb mehr ab. Vor den Toren zur Halle stehen, sitzen, singen, tanzen in mäandernden Absperrungen tausende von geduldigen Fans. Und an einer Extra-Schlange an der Seite der Halle kommt grade Unruhe auf, weil dort nun der Einlass für die VIP-Karten beginnt, für die Mädels, die zum Fansign gelassen werden.

Sam kann nicht anders, als mit seiner Nase an der Scheibe zu kleben und dieses Gewühl anzustarren. Und er begreift nun, wovon dieser Jimin in seiner Ansprache in Rom geredet hat. DAS würde ihn wahrscheinlich auch krank machen! In ihm mischen sich der Grusel vor diesem seltsamen Phänomen der gottgleichen Starverehrung und die Neugierde darauf, ob und wie diese jungen Koreaner es geschafft haben, DABEI normale, geerdete Menschen zu bleiben. Dann duckt er sich doch wie die anderen auf seinem Sitz, und der Bus fährt langsam durch die Massen, die nur widerwillig eine Gasse frei machen.

Der Fahrer hat das heute schon so oft getan, dass ihm inzwischen alles egal ist. Vorsichtig fährt er in die LKW-Gasse und bleibt ein paar Meter vor dem Eingang stehen. Der Tänzer Son Sung-Deuk wird gleich kommen. Bis dahin verhalten sich die versammelten Künstler im Bus still. Aber schon einen Augenblick später biegt der Tänzer um die Ecke und winkt dem Fahrer zu. Der steigt aus und lässt die Berliner an ihre Taschen im Kofferraum, Sam greift nach Rucksack und Gitarrenkoffer, und dann laufen alle hinter Sung-Deuk her. Der zeigt im Vorbeigehen auf Toiletten und die Umkleide der Jungs und führt sie dann in den Raum, der für die Berliner hergerichtet ist.

Hier begrüßt er die Künstler auch erstmal richtig. Yuiko macht die ganze Zeit die Dolmetscherin. Als nächstes fragt Sung-Deuk, ob es für die Berliner in Ordnung wäre, wenn auch Sam sich mit ihnen in diesem Raum aufhält. Lisa und Lena wollen schon sagen, dass das für sie in Ordnung geht, als Adele die beiden Mädchen einlädt, sich zum Umziehen zu ihr und Yuiko nach nebenan zu gesellen.

Dann geht alles ganz schnell. Die Berliner ziehen sich um und wärmen sich auf, Sam stimmt seine Gitarre, dann werden alle auf und unter die Bühne geführt und mit den Wegen und Gegebenheiten vertraut gemacht. Adele bleibt allein und legt sich schon mal ihre Sachen für den Abend zurecht, während Yuiko weiter zum Dolmetschen mit geht.

Zunächst wird Sam gezeigt, wo Jimin auf der Vorbühne stehen wird, wie er selbst zum Lift kommt und wie es ist, mit dem Ding hochgefahren zu werden. Sam überlegt. Er lässt seinen Blick schweifen durch die riesige Halle, stellt sich vor, wie es wäre zu stehen, zu sitzen oder ... Dann schlägt er vor, dass er sich einfach ohne Stuhl im Schneidersitz auf den Lift setzt. Wenn Jimin ihn entdeckt, wird er ihn einladen, sich zum Singen neben ihn zu setzen – wie zwei Freunde, die im Park hocken und einfach miteinander Musik machen. Der Lift soll dafür ein bisschen erhöht sein, damit sie gut gesehen werden können. Der Vorschlag gefällt sofort allen gut.

Die Gitarre wird verkabelt für einen kurzen Soundcheck. Dann spielt er die Akkorde ein paarmal durch. Ein Mitarbeiter vom Staff rollt schließlich das Kabel wieder auf und legt es unauffällig neben einen der Monitore an den Bühnenrand. Die Gitarre wird im Koffer so unter der Vorbühne abgelegt, dass der Koffer den Jungs nicht so schnell ins Auge fallen kann, dass Sam aber im entscheidenden Moment gut dran kommen wird.

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19.5.2019    -    3.12.2019    -    1.6.2020

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