Samstag - 60.8 - Aufbruch zum Flohmarkt 13:00 - 14:00 Uhr

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Don't forget  -  it's fiction!

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Aufbruch zum Flohmarkt     13:00

Pünktlich um 13:00 fährt der Gruppenbus am Hotel vor und lädt die Berliner Artisten ein. Als sie den Fahrer fragen, ob sie ihr Gepäck im Bus lassen können, während sie bummeln, denkt der einen Moment nach und lässt sie dann den Kram in den Kofferraum packen. Während der Fahrt informiert er die jungen Leute, dass sie gleich sehr vorsichtig sein müssen, weil er als nächstes wieder die Deutschen an Bord haben wird, die von ihnen nichts wissen dürfen.
„Keine Ahnung, warum. Aber heute wollen alle Menschen, die ich abwechselnd zu fahren habe, auf diesen Flohmarkt. Und die dürfen alle nichts voneinander wissen. Ich habe zwischen eurem Ankommen und deren Abfahrt zehn Minuten Puffer eingebaut. Aber falls die zu früh am Treffpunkt sein sollten, dann haben wir ein Problem, dann müsst ihr genau und schnell machen, was ich euch sage."

„Alles klar!"
Die Berliner breiten sich gar nicht groß aus im Bus sondern behalten Jacken und Taschen bei sich und warten gespannt ab, damit sie schnell reagieren können.

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Aufbruch zur Halle    13:10

Nachdem wir unser Essen bezahlt haben, sortieren wir unsere alten und neuen Habseligkeiten und machen uns allmählich auf zum Treffpunkt mit dem Bus. Auf dem Markt ist es noch leerer geworden, aber die Händler haben noch genug Kunden, die sich nicht für die königliche Hochzeit interessieren. Wir kommen auf diese Weise allerdings viel schneller vorwärts, als wir gedacht hatten und stehen schon bald am vereinbarten Treffpunkt. Da ist der Bus bereits an der nächsten Kreuzung zu sehen, kommt näher – und biegt plötzlich in eine Seitenstraße ab.

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Geistesgegenwart     13:20

Gut, dass der Fahrer sie vorgewarnt hat. Kaum fahren sie auf den vereinbarten Treffpunkt mit den anderen Deutschen zu, bellt der Fahrer plötzlich los.
"Get Down!!!"
Die sieben jungen Leute schmeißen sich sofort runter auf die Sitze, und wären fast noch weiter runter in den Fußraum gekullert, denn der Fahrer biegt seeeeehr spontan in eine Seitenstraße ein. Dort heißt es nur noch:"Get out! I'm back at 16:15!"
Und schon stehen die Berliner am Straßenrand, und der Bus braust um zwei Ecken, um so schnell wie möglich zum Treffpunkt zu gelangen.

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allgemeine Vorfreude    13:30

Etwas irritiert schaue ich dem plötzlich abbiegenden Bus hinterher.
Was macht der denn jetzt???
Aber da taucht er an der nächsten Kreuzung schon wieder auf und fährt bei uns vor. Voller Vorfreude krabbeln wir alle in den Bus und lassen uns zur Halle fahren. Kurz vor dem Gelände bittet uns der Fahrer, uns zu ducken, weil er es mit einem leeren Bus viel leichter hat, zur hinteren Einfahrt und auf das Gelände gelassen zu werden. Ein leerer Bus interessiert die Fans nämlich nicht. Also ducken wir uns brav. Auch wir sind ja nicht daran interessiert, irgendwie gesehen oder gar fotografiert zu werden. Das wird sich wahrscheinlich heute Nacht dann sowieso nicht mehr verhindern lassen.

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in Luft auflösen    13:35

Kurz nach halb Zwei machen sich nun Yuiko und Adele startklar, damit sie verschwunden sind, wenn die Deutschen hier eintreffen. Der Fahrer hat Hyun-Soo durchgegeben, dass sie am Markt los gefahren sind und wegen der freien Straßen schon in 20 Minuten da sein werden. Also wird ein Taxi geordert.

Jimin hat gut gegessen, sich von den beiden Frauen bis nachher verabschiedet und sich dann schon vor einer ganzen Weile im Nebenraum richtig zum Schlafen hingelegt. Er wird erst zum kurzen Konzert-Durchlauf wieder geweckt werden. Namjoon bietet derweil an, die beiden Frauen nach draußen zu begleiten. Das Taxi ist schon angekommen. Diese blickdichte Gasse aus LKW's ist echt Gold wert. Hier geht es zu wie in einem Taubenschlag, und die Fans kriegen nichts davon mit! Namjoon und Yuiko geben sich noch ein Abschiedsküsschen, während Adele diskret ins Taxi steigt.

Yuiko setzt sich dazu. Und nun fahren auch sie – wie alle anderen vor ihnen – zum Flohmarkt. Sie sind von Kim Hyun-Soo informiert worden, dass da erstens die deutschen Akrobaten rumlaufen, von denen die Jungs auf keinen Fall etwas wissen dürfen, und dass sie zweitens um 16:15 gemeinsam mit diesen Akrobaten und einem Gitarristen abgeholt werden an genau der Stelle, wo heute Mittag der Fast-Zusammenstoß mit den anderen Deutschen war. Zusammen werden sie dann an der Halle eintreffen, wenn die Jungs zum Fansign losgelaufen sind und die Deutschen nicht mehr in den Backstage-Bereich dürfen.

Kaum sind sie an der Halle abgefahren und haben sich außerhalb des Areals voller Fans wieder grade hingesetzt, schaut Adele Yuiko tief in die Augen.
„Sag mal, meine Liebe – was passiert da heute eigentlich NOCH alles, was irgendjemand nicht weiß?"
Yuiko grinst verschmitzt.
„Ich glaube, nur Eun-Mi und ich wissen tatsächlich alles. Die Jungs planen dieses Special seit dem Tag in Deutschland, als die Sirenen das Ende der Atomgefahr verkündet haben. Noch am selben Abend haben sie beschlossen, für ihre Gastgeber diese Sause zu veranstalten. Dazu gehören wir. Und zum Beispiel das irre Auto."
Ihr Grinsen wird breiter.

„Der Staff hingegen hat Anfang dieser Woche beschlossen, ein paar Dinge zu planen und damit die Geistesgegenwart der Jungs auf die Probe zu stellen. Dazu gehören diese jungen Leute aus Berlin, die die Jungs dort kennengelernt haben, und dieser Gitarrist, von dem Hyun-Soo eben geredet hat. Die Berliner sind Artisten und werden nachher spontan ein bisschen durchs Konzert spuken. Und dann gibt es noch ein Ding, das Eun-Mi und ich geplant haben bei dem Song, wo sie zweimal über die Bühne läuft."

Adele fängt sofort an zu lachen.
„Ahhhh, richtig! Beim zweiten Mal gehst DU dann hin."
Yuiko nickt.
„Aber – der Staff denkt, dass Eun-Mi auch beim zweiten Mal läuft – und zwar nicht zu Tae, wie es damals in der Original-Choreographie war und sie es heute in der Probe getan hat, sondern zu Jin. Stattdessen werde ich laufen – aber natürlich zu Namjoon. Und zwar in dem heißen Fummel, den ich dir ja schon auf dem Foto gezeigt habe. Ich bin echt gespannt auf seine Reaktion!"
Dann schaut sie einen Moment verträumt aus dem Fenster.

„Uuuuund?"
Adele hakt nach.
„Da ist doch noch was."
Kurze Stille. Yuiko schaut sie nicht an. Das Grinsen macht einem sehr ernsten Gesichtsausdruck Platz.
„Dieser Abend wird mein Leben verändern. Selbst wenn Namjoon und ich es nicht schaffen werden, neben seinem Job eine glückliche Beziehung zu führen, selbst, wenn wir scheitern werden. Die Fans auf der ganzen Welt wissen, dass unser gemeinsamer Auftritt zwei Jahre her ist. Sie glauben – zu Recht -, dass wir uns seitdem nicht mehr gesehen haben. Wenn ich heute Abend auf dieser Bühne auftauche am anderen Ende der Welt, wird es ihnen schnurzegal sein, dass das Ganze ein Geschenk an die Herzensmutter ist. Sie werden kapieren, dass da nun mehr ist. Heute Abend kurz vor Mitternacht beende ich mein Leben als normale japanische Wirtschaftsstudentin mit guten Berufsaussichten – und trete für immer ins Rampenlicht, mit allem, was dazu gehört. Und das ist vorprogrammiert nicht nur Gutes."

Adele streicht Yuiko einmal über die Hand.
„Das musst du mir genauer erklären. Ich bin dafür, dass wir uns gleich in ein Café setzen. Du klingst nicht ganz so glücklich, wie du sein solltest! Ihr beide seid wirklich süß miteinander. Aber da ist ein Schatten auf eurem Glück."

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Zwischen Bangen und Hoffen  13:40

Namjoon ist nach der Abfahrt der beiden Frauen noch einen Moment am Eingang stehen geblieben. Die frische Luft in den Lungen tut gut nach den Stunden in der Halle. Er ist unglaublich froh, dass Yuiko sich mit Adele so gut versteht. Das mildert etwas die Tatsache, dass er außer beim Mittagessen mal wieder kaum eine ruhige Minute für sie übrig hatte. Es ist beruhigend zu sehen, dass Yuiko sich völlig selbstverständlich und selbstbewusst wohl fühlt innerhalb der Gruppe, auch beim Staff, dass sie sich mit Eun-Mi angefreundet hat, dass sie keine Angst zu haben scheint vor ihrem „Coming Out" - jedenfalls hat sie heute Mittag so vor guter Laune gestrahlt und so viel gelacht und so sicher mit ihm ihren Song durchgezogen bei der Probe – das scheint alles für sie in Ordnung zu sein.

Heute Nacht wird sich ihr Leben verändern. Und er betet zuwemauchimmer, dass es ihm irgendwie gelingen wird, sie vor dem Neid all der durchgeknallten „Namjoon-gehört-mir"-Möchtegern-Fans zu schützen. Es hängt ganz viel von der Reaktion des Publikums in dieser Nacht ab. Und das behagt ihm gar nicht.

Da fällt ihm ein, dass er ja noch seinen Eltern schreiben und ihnen von Yuiko und seinem Glück erzählen wollte. Oder besser ... Er geht einen Schritt beiseite und spricht seinen Eltern eine lange Sprachnachricht auf. Sie sollen an seiner Stimme hören, dass er glücklich ist.

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Im Labyrinth    13:45

Bisher haben wir einen wunderbaren Tag miteinander verbracht. Das Frühstück war lecker und gemütlich und ganz vertraut. Der Vormittag auf dem Flohmarkt und beim Italiener hat mich wunderbar abgelenkt. Doch nun, wo wir die Halle auftauchen sehen und uns ducken müssen bei der Anfahrt aufs Tor, wird mir stärker als je zuvor bewusst, was in den nächsten Stunden vor uns liegt.

Auf einen Schlag fährt mir die Aufregung wieder in die Glieder, und es mischen sich in meinem Herzen Vorfreude auf den Abend, Neugierde auf die mit Sicherheit vorhandenen Überraschungen, Trauer wegen des bevorstehenden Abschieds und eine abgrundtiefe, schwarze Ungewissheit darüber, wie ich nach all dem hier wieder in mein normales Leben finden soll. In mir drin tobt ein Sturm der Verunsicherung. Ich habe plötzlich Angst vor diesem Abend. Und ich kenne mich – wenn ich im Hirn erstmal so richtig aus dem Ruder laufe vor Aufregung – dann kann mich eigentlich nur absolute Ruhe und Inruhegelassenwerden wieder einfangen.
Na, das Chaos kann ich heute ja besonders gut brauchen! Wenn ich das nicht sofort wieder in den Griff kriege, werden die Jungs das merken und furchtbar traurig sein! 

Ich schließe die Augen, versuche, ganz ruhig und tief zu atmen. Ich suche in mir meinen Sicheren Ort, eine windgeschützte Kuhle in einer Düne am Strand. Aber wie so oft habe ich heute leider keinen Zugriff darauf. Stumm greife ich nach Markus Hand, sehe ihn dabei aber nicht an. Er sieht zu viel ...

Das Sicherheitspersonal am Tor hatte sich sehr aufrecht hingestellt. Aber offensichtlich kennen sie diesen Bus und diesen Fahrer schon, denn sie nicken ihm nur zu und setzen sich entspannt wieder hin, als wir durch das Tor auf das Gelände fahren. Ein paar aufdringliche Fans müssen abgedrängt werden, dann schließt sich das Tor hinter unserem Bus wieder. Wir fahren um ein paar LKW's drumrum, die ganz geschickt so aufgestellt sind, dass sie den Eingang zur Halle abschirmen – und da wartet Namjoon auf uns. Wir steigen unbeobachtet von den Fans aus dem Bus, nehmen uns einmal herzlich in die Arme, und dann führt er uns ins Gebäude. Ich bete darum, dass niemand mir anmerkt, wie aufgewühlt ich grade bin.

Wenn hier nicht überall Leute vom Staff rumliefen, die Kwon jederzeit nach dem Weg fragen kann, hätte ich echt Angst, mich hier hinten zu verlaufen und erst in drei Jahren aus diesem Labyrinth wieder aufzutauchen. Wir bekommen die Umkleiden gezeigt, die Toiletten, den großen Aufenthaltsraum, wo es auch Essen und heute Nacht meine kleine Geburtstagsfeier geben wird. In einem kleinen Raum neben der Umkleide wird grade Jimin von Tae geweckt, weil es in ein paar Minuten mit dem Durchlauf für das Konzert los gehen soll. Er hat offensichtlich eine Weile richtig geschlafen und schaut dementsprechend zerknautscht aus der Wäsche.

Erst, als Tae ihm sagt:"Tina ist jetzt hier!", kriegt Jimin die Augen ganz auf. Und kuckt dann ganz beleidigt, weil wir alle furchtbar lachen müssen.

Namjoon zeigt uns nun alle Räume, in denen wir uns aufhalten dürfen, geht mit uns über die Bühne, wo wir die gigantische Halle bestaunen, zeigt uns den Bereich entlang des Steges, der für uns abgetrennt ist. Sogar ein paar Stühle haben sie für uns da rein gestellt. Und dann ist es auch schon Zeit für die Jungs, sich an die Durchlaufprobe für das Konzert zu machen. Einigen persönlichen Kram haben wir im Aufenthaltsraum gelassen. Jetzt setzen wir uns entspannt in die Halle und freuen uns darauf, mal sehen zu dürfen, wie die Jungs arbeiten.

Ich finde das alles so cool! Wir werden sicher ein bisschen Rücksicht auf die entlang laufenden Kameramänner nehmen müssen. Aber ansonsten haben wir die Möglichkeit, an der gesamten Länge des Steges von der Hauptbühne bis hin zur Vorbühne uns ganz frei immer dahin zu bewegen, wo die Jungs grade sind oder wir eben grade kucken wollen. Das ist ein Luxus, um den uns die direkt hinter uns stehenden Mädels sicher zieeemlich beneiden werden.

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19.5.2019    -    3.12.2019    -    1.6.2020

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