11. Kapitel

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Die Bäume warfen lange Schatten, als die Sonne langsam den Himmel verließ und ihre warmen Strahlen nachließen. Redd pirschte sich leise an einen Kolibrifalter, der sorgenlos auf einer Blume gelandet war und nicht auf seine Umgebung achtete.

Den Kescher fest in den Pfoten, schlich Redd weiter voran und als er nahe genug an seiner Beute war, schwang er geschickt sein Netz und fing den blauen Falter problemlos. "Hab dich!" Er steckte ihn in ein Terrarium und verstaute ihn in seinem Lager.

Insekten fangen machte Redd unglaublich viel Spaß und Sternis verdiente er damit auch reichlich. Das Angeln jedoch war für ihn eine Qual. Er hatte einfach keine Geduld und langweilte sich zu Tode. Lucifer wiederum verstand Redd nicht, da er angeln sehr entspannend fand.

Hm, vielleicht sollte ich es einfach nochmal versuchen. Kann ja sein, dass ich jetzt mehr Glück habe. Er marschierte auf den Strand zu und genoss die kühle Brise, die ihm entgegen wehte.

Das rauschende Meer war das einzige Geräusch, welches die Stille unterbrach. Redd wollte seine Angel hervorholen, hielt jedoch inne, als er leise Stimme wahrnahm. Er spitzte die Ohren und lauschte, während seine Augen wachsam durch die Gegend schweiften.

Sein Herz stockte. Mehrere Meter entfernt entdeckte er Tom, der im Dämmerlicht, wegen seines dunklen Fells, kaum zu erkennen war. Redd öffnete den Mund und wollte seinen Namen rufen, entschied sich aber dagegen, als er eine zweite Gestalt neben Tom ausmachen konnte.

Ein Igel. Er konnte beide nur von hinten sehen, doch ihm fiel auf, dass sie eng aneinander am Strand entlangliefen. Redd gefiel das nicht. Ein seltsames Stechen machte sich in seiner Brust merkbar. Leise entfernte er sich vom Meer, tapste die Böschung hinauf und folgte ihnen.

Dabei stellte er sicher, dass er im Schatten blieb, damit die zwei ihn nicht bemerkten. Redd konnte nicht feststellen, ob es sich um Mabel oder Sable handelte. Von hinten sahen die Schwestern gleich aus, besonders in der zunehmenden Dunkelheit.

Er hatte heute die zwei Igel kennengelernt und fand sie recht nett. Redd verengte angestrengt die Augen, schlich ein bisschen näher und konnte die beiden nun von der Seite betrachten. Er erkannte Sable. Sie hielten plötzlich an und setzten sich daraufhin in den Sand.

Geduckt näherte sich Redd ihnen, ohne dabei ein Geräusch zu verursachen und versteckte sich hinter einer Palme. Er war nun nahe genug, um ihre Gespräch zu belauschen. "Diese Insel ist einfach fantastisch", schwärmte Sable. "Ich bin froh, dass Mabel und ich hierhergezogen sind."

Tom sah sie an. Seine Augen leuchteten. "Geht mir genauso." Er hielt sanft ihre Pfote. "Aber ohne dich wäre Te Fiti nur halb so schön." Sables Augen weiteten sich, ihre Wangen wurden rot. Sie lehnte sich an den Tanuki und flüsterte: "Du hast mir in all den Jahren so sehr gefehlt, Tom. Und ich habe Angst...dass du mich wieder verlässt."

Redd bohrte seine Krallen in die Rinde der Palme. Er verstand nun. Sie sind verliebt. Tom schmiegte sich eng an sie, was Redd einen weiteren schmerzhaften Stich versetzte. "Das werde ich ganz bestimmt nicht", schwor er.

"Ich will für immer an deiner Seite sein." Redd hatte genug gehört. Unwillkührlich stieg ein Grollen seine Kehle hinauf. Tom spitzte die Ohren und warf einen Blick nach hinten. Doch Redd konnte sich rechtzeitig hinter ein paar Büschen verstecken.

Scheiße, das war knapp! Sein Fell war immer noch gesträubt vor Wut. Er schüttelte sich. "Beruhige dich Redd!", murmelte er zu sich selbst. "Ich kann nichts dagegen tun. Das muss ich einfach akzeptieren."

Doch das konnte Redd nicht. Tom hatte ihm früher erzählt, dass er mit Sable eine Beziehung geführt hatte, doch die hielt nicht lange an. Aber warum sind sie dann nun wieder zusammen? Warum Sable...und nicht ich...? Warum kann er ihr verzeihen und mir nicht?

Redd trottete mit hängendem Schwanz den Weg zurück zu seinem Schatzkutter. Die Lust aufs Angeln war ihm vergangen. Sein Herz schien jeden Moment vor Trauer zu zerbersten. Der Schmerz war kaum auszuhalten. Ein dicker Kloß steckte in seinem Hals.

Er war den Tränen nahe. Redd biss krampfhaft die Zähne zusammen. Reiß dich zusammen, Redd! Deswegen zu heulen bringt auch nichts. Tom liebt mich nicht mehr, damit muss ich klarkommen... Er war so tief in Gedanken versunken, dass er beinahe Timmy und Tommy übersehen hätte, die auf ihn zurannten.

"Onkel Redd!", riefen sie glücklich. Redd zwang sich zu einem Lächeln. "Hey, Jungs!" Seine Stimme klang belegt. Er räusperte sich. Die Zwillinge musterten ihn besorgt. "Geht es dir nicht gut?", fragte Timmy. "Du siehst so traurig aus."

Redd erstarrte für einen Moment, doch schüttelte dann den Kopf. "Unsinn! Mir geht es prima!" Er hatte geschworen nie wieder zu lügen. Sogar das war gelogen. Wie lächerlich. Die kleinen Tanukis blinzelten mit ihren großen, blauen Augen.

Redds Brust zog sich zusammen. Sie sehen Tom so ähnlich! Tommy wedelte mit dem Schwanz. "Dürfen wir jetzt dein Schiff sehen?", fragte er und neigte den Kopf zur Seite. "Bitte, bitte, Onkel Redd!", flehte Timmy und zog an Redds Arm.

Der Fuchs lachte. "Natürlich! Kommt mit, ihr zwei." Zwar war er im Moment fast zu schwach, um sich mit zwei aufgeweckten Tanukis abzugeben, doch er hatte es ihnen versprochen. Wenigstens das will er einhalten.

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