13. Kapitel

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Redd saß unter einem Kirschbaum und beobachtete Lucifer, der gerade den vierten Barsch aus dem Fluss angelte. "Verdammt nochmal!", fluchte er. "Dieser scheiß Fluss wurde von den Bärschen erobert. Wo sind die anderen Vieher, eh?!"

Redd schnaubte belustigt und pflückte ein paar Kirschen, die er genüsslich verzehrte. Die Sonne war heute in ihrem Element, die gleißende Hitze machte Redd schlapp. Lucifer blickte über die Schulter. "Yo, hast du wirklich keinen Bock zu angeln? Alleine macht es keinen Spaß."

Der Fuchs lehnte sich an den Baum. "Nö. Ist mir zu öde." Der Rothaarige begutachtete ihn lange. "Du bist heute irgendwie schlecht gelaunt. Ist etwas passiert?" Er warf die Angel wieder aus. 'Wie scharfsinnig er ist!' Redd zupfte ein paar Grashalme aus.

"Du hast mir nicht gesagt, dass Tom in Sable verliebt ist", murmelte er, ohne ihn anzusehen. Lucifer zuckte leicht zusammen, doch wandte ebenfalls die Augen nicht vom Wasser ab. "Ich...wollte dich nicht damit kränken", gab er zu.

"Sorry, dass ich's verschwiegen habe." Redd fixierte einen Schwalbenschwanz, der an seiner Nase vorbeiflog. "Schon okay", entgegnete er nach einer Weile. "Wie hast du das eigentlich herausgefunden?", fragte Lucifer.

"Gestern Abend habe ich Tom und Sable am Strand gesehen und sie...belauscht", erzählte Redd. "Aha", antwortete der Rothaarige knapp. "Deswegen darfst du Tom aber nicht aufgeben, hast du gehört?" Er drehte sich zu dem Fuchs um, seine Miene war hart.

"Wenn du ihn wirklich liebst, musst du dafür kämpfen!" Redd sah ihn erstaunt an. Hatte er gegen Sable überhaupt eine Chance? Schwer zu sagen, doch Lucifer hat recht, er musste um Tom kämpfen! Mit neuem Selbstbewusstsein erhob sich Redd und sagte: "Danke, Cousin."

Der Rothaarige blinzelte verwirrt. "Danke wofür?" Der Fuchs grinste. "Dafür, dass du so ein toller Freund bist." Ein Lächeln schlich sich auf Lucifers Gesicht. Redd lief weiter und überquerte die Brücke. "Ich geh ein bisschen spazieren."
"Kay."

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Gedankenverloren rührte Tom bereits mehrere Minuten mit einem Löffel in seinem Kaffee - der mittlerweile kalt war - und starrte in die Leere. Das gestrige Ereignis ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Der Kuss. Sable hatte ihn geküsst. Sable hatte Gefühle für ihn.

Warum lässt Tom das auf einmal kalt? Warum hüpfte sein Herz nicht vor Freude? "Tom, diese Unterlagen müssen noch unterschrieben werden." Ob Sable noch wütend auf ihn war? "Äh...Tom?" Bestimmt, er hatte schließlich ihr Herz gebrochen.

Warum hat er das getan? "Hey, hörst du mich?" Was hatte sich geändert, dass er plötzlich nichts mehr für Sable empfand? Das kann doch nicht einfach so aus heiterem Himmel passieren. "Tom!", rief Isabelle nun laut genug, sodass der Tanuki fast zu Tode erschrak.

"Was, was, was?!", stammelte er desorientiert und sah seine Assistentin mit weit aufgerissenen Augen an. Sie blinzelte einige Male, ehe sie ihm mehrere Zettel reichte. "Die hier müssen unterschrieben werden."

Tom nahm sie entgegen und kramte einen Kugelschreiber aus einem kleinen Behälter hervor. "Du scheinst heute nicht ganz bei der Sache zu sein", bemerkte Isabelle, während er in einer krakeligen Schrift seinen Namen in die entsprechende Zeile einfügte.

"Zu wenig geschlafen?" Tom schüttelte den Kopf, nachdem er ihr die Zettel wieder aushändigte. "Das ist es nicht", murmelte er und überlegte, ob er ihr davon erzählen sollte. Warum eigentlich nicht? Vielleicht hat Isabelle einen guten Rat für ihn.

Also berichtete Tom alles. Von dem Treffen mit Sable, bis hin zu dem unerwarteten Kuss. Isabelle hörte ihm interessiert zu und unterbrach ihn kein einziges Mal. Erst als Tom fertig war, hielt sie sich die Pfoten and die Wangen und schwärmte: "Oh mein Gott, ein Kuss?! Aww, wie romantisch!"

Tom machte ein unbeeindrucktes Gesicht. "Hast du mir überhaupt zugehört?",fragte er trocken. "Das war alles andere als romantisch! Es war ein Disaster. Und ich habs verbockt." Isabelle blinzelte nachdenklich. "Du sagst also, dass du absolut nichts empfunden hast, als sie dich geküsst hat?"

Er seufzte niedergeschlagen. "Zumindest nicht das, was man für üblich empfinden sollte. Das ist so deprimierend! Dabei dachte ich immer, dass Sable die Liebe meines Lebens ist. Was ist nur los mit mir?!" Die gelbe Hündin musterte Tom eindringlich.

"Vielleicht ist Sable doch nicht die Liebe deines Lebens." Tom neigte den Kopf zur Seite. "Heißt?"
"Heißt, dass du im Moment in jemand anderen verliebt bist!" Sein Mund klappte fassungslos nach unten. "Was?!", schrie er.

"Und wer soll das bitte sein?!" Isabelle zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung. Sag du es mir." Tom warf die Pfoten in die Luft. "Aber es gibt da sonst niemanden!"
"Anscheinend schon."
"Unsinn!" Isabelle rollte mit den Augen.

"Denk nochmal scharf nach. Gibt es wirklich keinen dem du dich hingezogen fühlst?" Für einige Sekunden dachte Tom tatsächlich angestrengt nach, doch es gab keine andere. Da war er sich sicher. "Nein. Das würde ich doch wissen!"

"Nicht unbedingt",erwiderte seine Kollegin. "Es kann sich auch in deinem Unterbewusstsein befinden. Du hast dich in jemanden verschossen, nur weißt du es nicht oder du unterdrückst diese Gefühle." Allmählich glaubte Tom, dass er sich gerade mit einer Therapeutin unterhielt, als mit einer Freundin.

"Und was soll ich deiner Meinung jetzt machen?",fragte er verzweifelt. "Nun bin ich noch viel verwirrter, als zuvor!"
"Mach dir nicht zuviele Gedanken",meinte Isabelle fürsorglich. "Kann ja sein, dass ich doch falsch liege und das Problem liegt ganz woanders."

Nachdenklich trommelte Tom seine Krallen gegen den Tisch. "Und wenn du doch recht hast..."
"Tom, du zerbrichst dir nur den Kopf!",unterbrach die Hündin ihn. "Verschiebe dieses Problem auf später und konzentriere dich jetzt lieber auf die Arbeit."

Tom nickte langsam und richtete seine Aufmerksamkeit dem Laptop. "Ja, ja. Ich bemühe mich." Für mehrere Minuten herrschte Stille zwischen den beiden und Tom versuchte sich abzulenken, auch wenn es mühsam war.

"Vielleicht ist Lucifer dein Herzblatt",neckte Isabelle und grinste breit. Tom starrte sie verdattert an. "Ernsthaft?" Sie lachte prustend los und es dauerte eine Weile, bis sie sich wieder gefangen hatte. "Das ist nicht witzig!",entgegnete Tom beleidigt, doch musste selbst auch ein wenig lachen.

"Tut mir Leid",kicherte Isabelle, nachdem sie sich wieder beruhigt hatte. "Ich konnte mich nicht zurückhalten." Tom schnaubte amüsiert und richtete sich wieder an seine Arbeit. Plötzlich ertönte ein dumpfes Klopfen hinter ihm. Doch er dachte sich nichts dabei und ließ sich nicht unterbrechen.

Isabelle aber hob neugierig den Kopf. "Nanu, oh..." Ihre Augen wurden groß. "Tom...hinter dir..."

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