46. Kapitel

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Redd nahm einen tiefen Atemzug und überquerte die Straße. Überall waren beschäftigte Tiere unterwegs, die ihn fast überrumpelten. Bellington hat sich in diesen Jahren ziemlich verändert. Alte Gebäude wurden abgerissen und durch neue ersetzt.

Die Bewohneranzahl war deutlich gestiegen und mehr Autos fuhren durch die Gegend. Redd musste zum Bahnhof. Dort würde sein Vater auf ihn warten. Er erschauderte. Ob er bereits dort war? Seine Beine wurden mit jedem Schritt schwerer, und am liebsten wäre er wieder umgekehrt.

Redd ignorierte die durchdringenden Blicke, die die Passanten ihm zuwarfen. Wahrscheinlich wirkte er wie ein Verbrecher. Allein schon, weil er so eilig den Weg entlanglief und sich nervös nach allen Seiten umsah, als würde er etwas im Schilde führen.

Bleib locker! Verhalte dich ganz normal sonst steckst du noch in Schwierigkeiten. Redd versuchte seine selbstbewusste Ausstrahlung wiederzugewinnen. Nicht auffallen! Nicht auffallen! Der Fuchs blieb nach wenigen Minuten abrupt stehen. Er hatte den Bahnhof erreicht.

Hier herrschte ein großes Gedränge. Redd musste sich durch die Masse durchzwängen. Er legte seine Ohren gegen das laute Geplapper an und sah sich um. Doch in dieser Menge war es schwer einen Fuchs auszumachen. Hier wollte sein Vater ein Treffen vereinbaren? Wo so viele Tiere sind?

Jemand packte ihn von hinten grob am Arm. Erschrocken fuhr Redd herum. Ein dunkelbrauner Fuchs mit einem zerfetzten Ohr stand vor ihm. Seine blauen Augen musterten ihn neugierig. "Bist du Redd?", fragte er. Wer zur Hölle ist der Kerl? Ein Komplize?

"Äh...ja", antwortete er unsicher. Der Fuchs nickte. "Du hast hoffentlich das Geld dabei, oder?" Er zog drohend seine Lefzen zurück und entblößte dabei seine gelben Zähne. Dieser Fuchs war tatsächlich ein Mitläufer. "Natürlich", sagte Redd.

"Aber wieso hat er mich nicht selbst empfangen? Ist wohl zu feige dafür, was?" Er konnte sich diesen Kommentar nicht verkneifen. "Du solltest besser den Mund halten, Freundchen!", warnte der ältere Fuchs. Redd hob frech eine Augenbraue. "Sonst was?"

Statt einer Antwort sagte dieser nur: "Komm jetzt. Dein Vater erwartet dich schon." Da war es wieder. Dieses beklemmende Gefühl in seiner Brust. Zögerlich folgte Redd dem braunen Fuchs. Wieder vermutete er, dass er in einen Hinterhalt geraten könnte. Was sollte er dann machen?

Er hatte keinen Schimmer, wie er sich in so einer Situation verteidigen sollte. Der Fuchs führte Redd hinter den Bahnhof, wo sich absolut niemand aufhielt. Hier war es still und finster. Eine breite, hohe Mauer warf lange Schatten.

Ein rostiger Maschendrahtzaun versperrte den Durchgang auf einen verlassenen Bahnsteig. Dieser Ort hatte irgendwas gruseliges an sich. "John. Er ist hier." Redds Nackenfell stellte sich, bei der Erwähnung dieses Namens auf.

Hinter der Mauer tauchte ein stämmiger, pechschwarzer Fuchs auf, dessen Schnauze wegen seines Alters bereits ergraut war. Redd stand wie festgefroren auf der Stelle. Die Augen weit aufgerissen und auf ihn gerichtet. Da stand er ihm nun völlig hilflos gegenüber.

Kalter Schweiß rann seinen Rücken hinab, als sein Vater auf ihn zuschritt. "Redd!", knurrte John erfreut und breitete seine mächtigen Pranken aus, als würde er eine Umarmung erwarten. "Mein Sohn. Es ist wirklich schön dich wiederzusehen." Redd wich unsicher zurück.

Was soll das denn? Als ob er sich freut mich zu sehen. Der ist doch nur wegen dem Geld hier!
"Du bist ja immer noch so schmächtig!", stellte John grinsend fest und fasste ihn an den Schultern. Redd zuckte bei der Berührung ängstlich zusammen.

"Bringen wir es einfach hinter uns!", presste er hervor, denn er wollte so schnell, wie möglich wieder nach Hause. Er zog das Geld aus seiner Hosentasche und händigte es seinem Vater aus. "Oho! Sieh an!" Der schwarze Fuchs zählte mit zufriedenem Gesicht die Scheine.

Dann steckte er sie ein und ein dreckiges Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. "Braver Junge", säuselte er. Redds Fell sträubte sich, als er den Zigaretten- und Alkoholgeruch in Johns Atem roch. Seine schlechten Gewohnheiten konnte er also immer noch nicht loswerden. Überrascht mich nicht.

"Du glaubst gar nicht, wie froh ich über deine Hilfe bin", sagte sein Vater. Du glaubst gar nicht, wie gerne ich dir die Augen auskratzen will.
"Ich werde dir natürlich jeden einzelnen Sterni wieder zurückzahlen." Redd hätte gelacht, wenn ihm danach gewesen wäre.

Pff, klar. Dieses Geld seh ich nie mehr wieder. Die letzten Sonnenstrahlen verblassten allmählich und die Dunkelheit trat ein. Redd zuckte nervös mit dem Schwanz. Er wollte hier einfach nur weg. Je länger er sich in der Nähe seines Vaters aufhielt, desto unwohler wurde ihm.

"Ich...äh...sollte jetzt gehen", murmelte er. "Es wird bald dunkel." "Hey, nicht so schnell!" Redd keuchte erschrocken auf, als John seinen Arm um seine Schultern legte und ihn zu sich zog. Fass mich nicht an! , hätte er am liebsten geschrien, doch seine Kehle war wie zugeschnürt.

"Wir haben uns doch seit Jahren nicht mehr gesehen", sagte sein Vater in einer liebevollen Stimme. "Da will ich doch wissen, was in deinem Leben gerade läuft."
Das geht dich gar nichts an! Redd blickte zur Seite. "Ich...habe nicht wirklich was zu erzählen."

John stieß ein krächzendes Lachen aus und klopfte ihm unsanft auf den Rücken. "Ach, sei nicht so schüchtern! Komm, setzen wir uns an einen ruhigen Ort, wo wir uns unterhalten können." Er gab Redd gar keine Chance zu wiedersprechen und führte ihn vom Bahnhof weg.

Doch ehe er ging, wandte er sich an den braunen Fuchs und sagte: "Wir sehen uns später, Brady." Brady warf Redd einen misstrauischen Blick zu. "Kommst du klar?", fragte er John. Die Frage ist wohl eher, ob ich mit dem klarkomme.
"Natürlich", erwiderte der schwarze Fuchs.

"Nun geh schon." Brady hob kurz die Pfote und machte dann kehrt. Redd wollte nach Hause. Tom würde bald seine Abwesenheit bemerken. "Redd?" Sein Vater starrte ihn ungeduldig an. "Was ist? Warum stehst du da wie angewurzelt?"

"Was willst du denn noch von mir?!", knurrte Redd. "Du hast dein beschissenes Geld. Lass mich jetzt in Frieden!" John näherte sich langsam. In der zunehmenden Dunkelheit sah er noch viel bedrohlicher aus. Wie ein riesiger, schwarzer Schatten, der ihn verschlingen wollte.

"Ich will nur mit dir reden, das ist alles", erklärte er genervt. "Oder glaubst du etwa, dass ich dir etwas antun werde? Hier in der Öffentlichkeit? So bescheuert bin ich doch nicht." Redd schwieg. Zutrauen würde ich es dir. Er seufzte. "Na gut."

John lächelte, doch es war kein freundliches Lächeln.

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