45. Kapitel

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Das unangenehme piepende Geräusch des Weckers riss Tom unsanft aus dem Schlaf. Seufzend richtete er sich auf und brachte den Alarm zum Schweigen. Schlapp warf er sich zurück in sein Kissen und kuschelte sich dicht an Redd.

Der Fuchs schlief tief und fest und hatte sich nicht von dem Lärm stören lassen. Tom betrachtete ihn liebevoll. Wenn er schläft wirkte er so gelassen und friedlich. Doch gestern war er alles andere als gelassen. Tom machte sich sorgen um Redd.

Warum war er so verängstigt? Fast schon panisch. Irgendwas muss passiert sein. Und Redd verheimlichte es ihm. Das vermutete Tom zumindest. Er fuhr mit dem Finger über Redds flauschigem Ohr entlang. "Schade, dass ich arbeiten muss", murmelte er.

"Ich wäre lieber bei dir geblieben." Tom küsste Redds Stirn. Daraufhin erhob er sich leise, um ihn nicht zu wecken. "Was soll's. Mir bleibt ja keine Wahl."

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Es war 18 Uhr. Redd war auf dem Weg zu Dodo Airlines. Sein Vater erwartete ihn zwar erst um 19 Uhr, doch der Flug nach Bellington dauerte bestimmt eine halbe Stunde. Mit 40.000 Sternis in der Hosentasche und einem mulmigen Gefühl im Magen, betrat Redd den kleinen Flughafen.

Er fühlte sich wie ein Verbrecher, oder jemand, der jeden Moment eine schlimme Straftat begehen würde. Orville blickte von seiner Zeitung auf, als er Redd bemerkte, der unsicher vor der Empfangstheke stand. "Willkommen bei Dodo Airlines! Wie kann ich Ihnen helfen?"

"I-Ich möchte nach Bellington fliegen." Seine Stimme klang ängstlich und verloren. So, wie er sich eben gerade fühlte. Doch Orville nahm keine Notiz davon auf. Er wandte sich an seinen PC und tippte geschickt auf der Tastatur. "Mal sehen, ob heute noch ein Flug in die Stadt möglich ist."

Redd wippte nervös auf seinen Füßen und hoffte insgeheim, dass der Flieger heute nicht mehr abheben würde. "Sie haben Glück!", sagte der Dodo erfreut. "Der nächste Flug nach Bellington hebt in zehn Minuten ab." Glück? Wohl eher Pech!

"Super!", entgegnete Redd und hoffte er machte einen glücklichen Eindruck. Denn innerlich fühlte er sich, als hätte er gerade sein Todesurteil unterzeichnet. "Das machen dann 7.000 Sternis, bitte", sagte Orville.

Redd zückte seine Geldtasche hervor und überreichte dem Dodo das Geld - welches nicht von den 40.000 stammte. Er nahm es dankend an und versorgte es in seiner Kasse. Während Orville per Funkgerät seinen Bruder Wilbur über den Flug informierte, blickte Redd immer wieder besorgt über seine Schulter.

Ein dicker Kloß bildete sich in seiner Kehle, wenn er daran dachte, dass Tom jeden Moment hier hereinplatzen könnte. Er würde fragen, was er hier mache. Wie sollte Redd darauf antworten? Verzweifelt fragte er sich, was für eine Ausrede er erfinde soll, sobald er wieder zurück kommen würde.

"Sir?" Tom würde seine Abwesenheit auf jeden Fall bemerken. Ich muss ihn schon wieder anlügen!
"Äh...Sir?" Orvilles Stimme riss Redd aus seinen Gedanken. "Geht es Ihnen gut? Sie sehen etwas bleich aus."
Fällt das so sehr auf?

"Das ist mein erster Flug", erklärte der Fuchs. "Ich bin bloß etwas nervös." Das stimmte sogar. Mit der Ausnahme, dass er aus einem ganz anderen Grund nervös war. Orville lächelte. "Kein Grund zur Sorge! Wilbur ist ein exzellenter Pilot. Sie werden sicher in Bellington ankommen!"

Zehn Minuten später saß Redd im Flugzeug. Und bestimmt schon zum tausendsten Mal fragte er sich, warum er diesen Wahnsinn überhaupt mitmachte. Weil ich ansonsten die Konsequenzen zu spüren bekomme. Auf das kann ich echt verzichten.

Das brausende Geräusch des Fliegers kündigte den Start an. "Wir heben ab!", rief Wilbur. Redds Krallen bohrten sich in den Sitz. Jetzt gab es kein Zurück mehr.

Die Angst, die Redd den ganzen Tag über verspürt hatte, hatte ihn so müde gemacht, dass er für einige Minuten eingenickt war. Doch als das Flugzeug gelandet war, erwachte er ruckartig aus seinem Nickerchen. Sein Herz setzte für einen Augenblick aus.

Die Tatsache, dass er das wirklich durchgezogen hatte, entsetzte ihn. Redd war schlecht. Nicht vom Fliegen, sondern von dem, was ihn erwartete. Wilbur öffnete ihm die Tür und als er ausstieg, fühlten sich seine Beine wie Pudding an.

Ganz ruhig bleiben! Für einen Rückzieher ist es jetzt zu spät.
"Wir sind sicher und ohne Probleme angekommen!", teilte der Dodo ihm mit. "Ich werde hier warten. Sag mir Bescheid, wenn du zurück nach Te Fiti fliegen willst." Redd nickte. "Danke, Kumpel. Wir nicht lange dauern."

Hoffte er zumindest. Als er den Steg verließ und sich in der riesigen Stadt umsah, musst er sich erst wieder an den ganzen Lärm gewöhnen. Hier war er nun also. In Bellington. Die Stadt, in der Redd geboren wurde. Hier hatte sein Vater ihn vor die Tür gesetzt.

Hier musste er einige Jahre auf der Straße ums Überleben kämpfen. Hier hatte er Tom zum ersten Mal getroffen und mit ihm einen Laden eröffnet. Und dann hatte er Tom betrogen, ihn bestohlen und war einfach abgehauen.

In dieser Stadt hatte Redd fast nur schreckliche Dinge erlebt. So viel Leid und Schmerz. Er hatte sich geschworen diesen Ort zu meiden. Doch nun war er wieder hier. In dieser gottverfluchten Stadt.

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