61. Kapitel

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Tom und Isabelle stürmten in Redds Haus. Die Tür war offen und hatte in der Mitte ein großes Loch. Wahrscheinlich hat Lucifer sie zerstört, um so hinein zu gelangen. Im Schlafzimmer fanden die beiden einen kreidebleichen Lucifer.

Er saß neben Redd, der reglos am Boden auf dem Rücken lag, und betastete sein Hangelenk. "Oh, Gott", hauchte Isabelle schockiert und legte beide Pfoten vor ihren Mund.

"Redd...!" Tom fehlten die Worte. Ihm war speiübel.

Lucifer blickte mit schreckensgeweiteten Augen auf. "Ich habe gerade seinen Puls befühlt", sagte er heiser. "Er lebt."

Tom atmete erleichtert aus und schloss für einen Moment die Augen. Was für ein Glück.
Der Tanuki näherte sich dem Fuchs und keuchte auf, als er die Blutlache um Redds Kopf herum erblickte. Er nahm an, dass er gestürzt sein muss und sich somit die Verletzung zugezogen hatte.

"Lucifer, du musst sofort den Notarzt rufen!", befahl er.
Lucifer nahm hastig sein Handy zur Hand und wählte die Nummer des Notrufs.

"Glaubst du...er schafft es?", fragte Isabelle besorgt.
Tom schluckte schwer. "Ich hoffe es..."

Lucifer entfernte sich ein paar Schritte, während er telefonierte. So panisch hatte er ihn noch nie gesehen.

Der Tanuki kniete sich zu Redd hinab und erschrak, als er sah, wie schrecklich mager er war. Wenn man den schwachen Herzschlag nicht spüren könnte, würde man glauben, er wäre bereits tot.

"Halt bitte durch", flüsterte Tom und hielt Redds Pfote. "Ich will dich nicht verlieren..."

Wie lange er wohl schon hier liegt? Seit Stunden? Oder bereits schon seit mehreren Tagen?! Was wenn die Ärzte ihm nicht mehr helfen können? Was wenn sich die Wunde bereits infiziert hat und jede Hilfe zu spät kam?

Tom erzitterte bei den Gedanken. Schweiß sickerte aus all seinen Poren.

Das ist alles meine Schuld! Hätte ich nicht-

"Sie werden gleich kommen." Lucifers Stimme ließ ihn aufblicken. "Ich hoffe sie sind rechzeitig da bevor..." Er schluckte schwer, ohne den Satz zu beenden.

Tom nickte stumm, teilte seine Angst mit dem Jüngeren, und wandte seine Aufmerksamkeit wieder zu Redd zurück.

In diesem Moment konnte er seinen Augen kaum trauen. Vielleicht hatte er es sich nur eingebildet, doch er könnte schwören, dass Redds Ohr gerade gezuckt hat.

Bevor er auch nur irgendwie reagieren konnte, hörte er den Fuchs leise stöhnen und seine Augen öffneten sich einen winzigen Spalt. 

"Redd!", keuchte Tom.

Er...er wacht auf!

Redd öffnete den Mund ein wenig, doch nur ein krächzendes Geräusch entglitt ihm.

"Redd! Redd, kannst du mich hören?", fragte der Tanuki aufgeregt. Sein Herz hämmerte gegen seine Brust. Lucifer und Isabelle starrten angespannt auf ihn herab.

"T...om?" Seine Stimme klang rau und tonlos.

"Ja, ich bin bei dir", erwiderte Tom sanft.

"Wa...warum...?" Redds Augen schlossen sich wieder.

"Bleib wach, Redd!" Tom hob sacht den Kopf des Fuchses und tätschelte seine Wange. "Weißt du noch was passiert ist?"

Redd sah ihn mit einem leeren Blick an. "Mir...mir wurde so schwindelig... Alles hat sich gedreht...Und dann sah ich nur noch schwarz..." Er gab ein gequältes Zischen von sich. "Mir tut...alles weh..." Sein Kopf neigte sich wieder nach hinten und seine Pupillen rollten nach oben.

"Er wird wieder bewusstlos!", bemerkte Isabelle.

Tom musste ihn diesesmal etwas heftiger schütteln. "Redd!", rief er. "Reiß dich zusammen." Redd gab wieder ein leises Ächzen von sich. "Du musst wach bleiben, hörst du?", bat der Tanuki verzweifelt.

Redd schwieg für ein paar Sekunden und sah ihn ausdruckslos an. "Warum...warum bist du gekommen?", murmelte er heiser.

"Weil ich dich nicht verlieren will", wimmerte Tom. "Was würde ich nur ohne dich tun, du Idiot?"
Er glaubte ein kleines Lächeln auf Redds Lippen zu erhaschen, ehe seine Augen zufielen und eine zitternde Pfote sich an Toms Arm klammerte.

"Bleib bitte bei mir."

Tränen sammelten sich in Toms Augen. Mit einem bebenden Seufzen presste er seine Stirn gegen Redds.

"Ich gehe nirgendwo hin."

Nur wenige Minuten später tauchten die Notärzte endlich auf. Tom konnte sich bis heute nicht mehr genau erinnern, was daraufhin passiert war. Die Angst um Redd saß so tief in seinen Knochen, dass er sich wie in einem Schockzustand befand.

Nun saß Tom im Warteraum, des Krankenhauses, während Redd untersucht wurde. Er war natürlich mitgekommen, sowie Lucifer, der ebenfalls darauf bestanden hatte.

Schweigend saßen die beiden nebeneinander, warteten und hofften, dass mit Redd alles in Ordnung sein würde.

Toms Pfoten  zitterten wie Espenlaub und er bohrte seine Krallen in den Stuhl um sich zu beruhigen. Lucifer sah ihn von der Seite an. "Alles...okay?", fragte er vorsichtig.

"Nein", gab Tom schroff zurück. "Ich fühle mich furchtbar!"

Der Jüngere schwieg und Tom bereute es, dass er in so angeblafft hatte. "Tut mir leid...es ist nur..." Er seufzte.

"Schon gut", entgegnete Lucifer leichthin. "Diese ganze Situation ist richtig beschissen. Ich kann verstehen, wie du dich jetzt fühlst."

Tom blieb still und blickte zu Boden. Plötzlich tauchte eine Krankenschwester auf, ein Zebra.

"Mr. Nook? Mr. Lucifer?", rief sie aus.
Die Besagten erhoben sich.
"Sie können nun das Zimmer des Patienten betreten", fuhr sie fort. "Er ist wach."

Toms Herz schluch schneller und er musste sich zügeln, nicht loszurennen.

"Aber bitte seien Sie vorsichtig mit ihm", warnte die Krankenschwester, während sie die beiden Männer durch einen langen Flur führte. "Sonst könnte er hyperventilitieren."

"Was...haben Sie bei Redd herausgefunden?", fragte Lucifer.

"Er hatte eine kleine Platzwunde am Hinterkopf, die jedoch nicht allzu schlimm ist", erklärte sie. "Was mir mehr Sorgen macht, ist sein körperlicher Zustand. Er ist stark unterernährt, er scheint seit mehreren Tagen keine richtige Mahlzeit mehr zu sich genommen zu haben,"

Tom starrte sie entsetzt an. "Aber es wird ihm doch wieder besser gehen...oder?"

Das Zebra blieb vor einer Tür stehen und sah ihn freundlich an. "Natürlich, aber er braucht viel Ruhe. Deshalb sollten Sie nicht zu lange bei ihm bleiben." Die Schwester öffnete die Tür, damit die beiden eintreten konnte, und zog sich dann wieder zurück.

Tom schnappte erschüttert nach Luft, als er Redd reglos auf dem Krankenbett liegen sah. Eine Infusionsspritze, welche an einem Ständer angebracht war, steckte in seinem linken Handgelenk. Sein Kopf wurde mit einem dicken Verband eingewickelt, außerdem konnte er ein gleichmäßiges Piepen wahrnehmen, welches von einem EKG-Gerät ausging.

Tom wurde bei diesem schrecklichen Anblick wie gelähmt. Seine Beine wollten ihm nicht gehorchen.

"Ach du heilige Scheiße", flüsterte Lucifer.

Bei dieser Stimme horchte Redd auf. Sein trüber Blick schweifte zwischen den beiden hin und her. "Cousin...", krächzte er. "Und...Tom...?" Bei dem Anblick des Tanukis wanderten seine Mundwinkel nach oben.

"Wie geht es dir?", fragte Lucifer und tappte auf den Fuchs zu.

"Brauchst du wirklich 'ne Antwort darauf?", entgegnete er matt.

"Nein..." Der Rothaarige zögerte. "Du siehst...schrecklich aus." 

"Das ist schon fast untertrieben."

"Fuck, ich hatte echt verdammt Schiss um dich, Mann", gab Lucifer leise zu.

Redd lachte leicht. "Ach wirklich? Wie schmeichelhaft." Etwas ernster fügte er hinzu: "Aber mal ehrlich, tut mir leid, dass ich euch soviel Ärger bereitet habe."

"Das hast du doch nicht!", erwiderte der Rothaarige schnell. "Wir sind froh, dass nichts schlimmeres passiert ist."

Tom nickte zustimmend. Er wusste nicht wirklich, was er sagen soll. Es war so schwer mit ihm ein Gespräch zu führen.

Lucifer schwieg einen Moment, während sein Blick zwischen Tom und Redd gleitete. "Ich denke, ich lass euch zwei mal alleine."

Toms Augen weiteten sich. Nein! Lass mich nicht allein!, wollte er sagen, doch die Worte blieben ihm im Hals stecken.

Der Junge lief an Tom vorbei und raunte ihm ins Ohr: "Viel Glück!" Er klopfte ihm sacht auf die Schulter, winkte Redd kurz zu und verließ dann den Raum.

Es herrschte betretenes Schweigen.

Tom starrte nervös zu Boden. Was soll ich sagen?! Diese Situation ist so unangenehm!
Wenn Lucifer noch dabei gewesen wäre, würde es ihm jetzt leichter fallen mit ihm zu reden.

Schließlich nahm Redd ihm diese Last ab und fing das Gespräch an. "Hey, du musst nicht unbedingt bleiben, wenn du nicht willst", meinte er, ohne ihn dabei anzusehen.

Tom konnte die Wehmut aus seiner Stimme heraushören. Es versetzte ihm einen Stich. "Ich möchte aber bleiben."

Redd blickte erstaunt auf, sagte jedoch nichts.

Der Tanuki näherte sich zögerlich. "Darf ich mich setzen?", fragte er und deutete auf das Bett.

"Klar."
Er ließ sich neben ihm nieder, nicht zu nahe, doch auch nicht zu weit weg. Seine Krallen trommelten gegen seine Beine. Sag was, Tom!
"Ähm...also..."

"Tom, ich...muss dir was sagen", unterbrach Redd ihn.

Tom spitze die Ohren. "Ja?"

"Wegen dem...Geld...ich..." Er hielt inne und biss die Zähne zusammen. Das EKG piepste schneller. Tom hielt sein Pfote - damit er ruhiger wurde - , während Redd weitersprach.

"Die Wahrheit ist: Ich wurde dazu gezwungen, dich zu bestehlen."

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