Twelve

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Jeongin pov

,,Jackson?'' Ich lief gehetzt durch die Parkgarage des Hochhauses, in welchem ich lebte. Wo steckte er nur? Wenn ich ihn nicht bald fand, kam ich noch zu spät. Als ich ihn nach weiteren Minuten immernoch nicht entdeckt hatte, zückte ich mein Handy und rief ihn an. ,,Hey Jeongin, warum rufst du an? Ist irgendwas passiert?'', begrüßte der Ältere mich. ,,Hallo, du wolltest mich doch zu Changbins Probe fahren'', erklärte ich, während ich die Garage verließ und in den Aufzug stieg.

,,Ohh...'', kam vom Ende des Hörers. ,,Innie, so leid es mir auch tut, nur kann ich leider jetzt nicht. Ich bin auf einer wichtigen Verabredung, aber ich fahre dich gerne wieder nach Hause, ruf' einfach an.'' Die Türen des Fahrstuhls öffneten sich wieder und ich war im Erdgeschoss angelangt. ,,Ist schon okay, viel Spaß dir noch. Ich schaffe es schon, da irgendwie anders hinzukommen'', meinte ich, ehe wir uns verabschiedeten. Merkwürdig... Sonst sagt er mir auch nie so kurzfristig ab.

Kurz überlegte ich, wie ich nun zu Changbin kam, doch hielt ich es für die beste Idee, ihm zu schreiben und zu hoffen, dass er mich abholen würde. Ich musste auch nicht lange auf eine Antwort warten. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, als ich seine Nachricht sah. Er würde sofort losfahren. Bei dem Gedanken kribbelte mein Brustkorb.

Ich musste auch gar nicht lange vor unserem Hochhaus warten, da kam er auf seinem Motorroller angefahren. ,,Hey Innie, steig' auf'', begrüßte er mich und deutete hinter sich auf das Gefährt. Etwas zögerlich setzte ich mich hinter ihn. Ich war noch nie auf einem Roller oder Motorrad gefahren, weshalb sich das nun ziemlich neu anfühlte.

,,Hier, setz' den auf.'' Er drückte mir einen Helm in die Hand. Diesen stülpte ich über meinen Kopf und verschloss ihn unter meinem Kinn. Der Ältere prüfte, ob der Helm auch wirklich richtig sitzte und legte meine Hände dann auf seine Taille. ,,Halte dich ordentlich fest. Ich will nicht, dass du runter fällst.'' Und schon startete er den Motor.

Ich krallte mich förmlich in sein Becken, als die Geschwindigkeit stieg und rückte noch näher an ihn heran. Ich wollte keines Falls im offenen Verkehr vom Roller stürzen. Changbin lachte nur, als er meinen ängstlichen Blick im Rückspiegel sah und drückte kurz meine Hand, ehe wir in die nächste, eine zum Glück ruhigere Straße, abbogen. Wir fuhren durch das Künstlerviertel Seouls und hielten wenig später vor dem Gebäude, in welchem Changbin und seine Band ihren Auftritt hatten.

,,Und da wären wir... Im Hall of Fame'', erklärte mir Changbin und stieg von dem Fahrzeug ab. Ich löste den Helm von meinem Kopf, gab diesen wieder zurück und blickte auf das bunte Gebäude. Es war riesig und durch die vielen Farben und besondere Bauweise nicht zu übersehen.
Ich staunte noch mehr, als wir das Haus betraten. Zwar kannte ich die Eingangshalle schon, allerdings sah sie bei Tageslicht noch viel überwältigender aus. ,,Hallo Bam Bam'', sagte der Ältere, als uns ein Mann entgegenkam. Es war der Typ, der mich in das Konzert lief. ,,Changbin! Schön, dich zu sehen und du bist doch Yang Jeongin, richtig?'' Ich nickte und gab ihm die Hand.

,,Das ist Bam Bam. Ihm gehört das Gebäude und er lässt uns hier kostenlos proben und hostet unsere Auftritte'', rannte er mir zu. ,,Ich muss dann auch weiter. Die anderen warten schon auf euch.'' Damit ging er von dannen und wir setzten unseren Weg zum Proberaum fort. Ich war froh, Changbin an meiner Seite zu haben, denn sonst hätte ich mich bestimmt verlaufen.

Wir betraten den Saal und ich klammerte mich wieder an den Älteren. Zwar hatte er super viel über seine Bandmitglieder geschwärmt, allerdings hatte ich nun trotzdem etwas Schiss hier zu sein und die normale Gruppendynamik zu stören.

,,Hallo Leute, da sind wir'', grinste Changbin und zog mich sanft an der Hand näher zu seinen Freunden, die alle ihre Augen auf uns gerichtet hatten. ,,Er sieht gut aus'', flüsterte das Mädchen hinter dem Schlagzeug zu dem anderem und sie nickte kichernd.

,,Also, das ist mein Jeongin'', stellte er mich vor. ,,Hallo, Changbins Jeongin'', antwortete ein Typ mit blonden Haaren und süßen Hamsterbacken leicht irritiert und kam auf uns zu. ,,Ich bin Jisung'', meinte er und wollte mir die Hand hinstrecken, welche aber von dem Mädchen, welches gerade noch hinter dem Schlagzeug saß, weggeschoben wurde.

,,Ich heiße Shin Yuna. Du bist also der Typ von dem Changbin die ganze Zeit-'' Der Erwähnte hielt ihr den Mund zu und zog sie hinter die anderen. Das andere Mädchen legte einen Arm um sie und stellte sich dann ebenfalls vor: ,,Mein Name ist Chaeryeong. Ich bin Changbins beste Freundin.'' Yuna schlug Changbin beleidigt gegen die Schulter.

,,Und natürlich auch Yunas'', lachte sie und knuddeln ihre Freundin. Mittlerweile drängten sich alle um uns. ,,Jisung spielt Keyboard, Yuna ist unsere Drummerin und Chaeryeong Bass und singt'', erklärte mir Changbin. Bis jetzt schienen sie alle ganz nett zu sein.

,,Ich bin O.de, Changbins bester Freund und bin für den Synthesizer zuständig. Das hier ist Hyeong Jun. Er ist richtig gut im Gitarre spielen.'' Verlegen blickte Hyeong Jun auf den Fußboden und seine Hände schlüpften in die Taschen seines viel zu großen Hoodies. Er schien ziemlich introvertiert zu sein. ,,Und er ist mein Freund!'', fügte Jisung hinzu und knutschte diesen einmal kurz ab. ,,Rummachen könnt ihr Turteltäubchen noch später. Lasst uns jetzt anfangen'', rief O.de und alle gingen auf ihren Platz.

,,Setz' dich ruhig hier hin.'' Changbin deutete auf das Sofa hinter uns. ,,Und ich entschuldige mich jetzt schon für die anderen'', raunte er. ,,Das haben wir gehört!'', rief Yuna und ich musste kichern. Ich mochte die Gruppe jetzt schon. Sie erinnerten mich etwas an meine Klasse. So chaotisch und trotzdem lustig und liebevoll miteinander. Wir blickten uns in die Augen und ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. Sein bloßer Anblick ließ mich jedes Mal meinen eigentlichen Stress vergessen. Mein Kopf war wie leer gefegt und ich konnte einfach Spaß haben. Ist das wahre Freundschaft?

,,Changbin du Idiot, du kannst ihn auch noch später angaffen. Jetzt komm' endlich!'' Der Ältere errötete und ging schnell auf seine Position. Yuna gab den Takt vor und die ersten Töne erklungen. Chaeryeong stimmte mit ein und ich war beeindruckt wie gut sie alle miteinander harmonierten.
Aber, als dann Changbins Einsatz begann, war ich baff.

Seine Rapkünste waren förmlich von Gotteshand erschaffen und es hörte sich an, als würde er seine eigene Sprache sprechen. Ich nickte mit meinem Kopf mit zum Beat und applaudierte, als das Lied verstummte. Die sechs zeigten mir noch viele weitere Songs, bis es irgendwann ziemlich spät wurde.

,,Tschüß Leute, wir sehen uns nächste Woche!'', rief Changbin seinen Bandmitgliedern hinterher und diese winkten, ehe sie hinter der nächsten Hausecke verschwanden. Nun waren wir wieder alleine vor dem Eingang des Hall of Fame. ,,Deine Freunde sind echt cool'', sagte ich.

,,Freut mich, dass du dich so gut mit ihnen verstehst. Ich hatte schon Angst, sie wären dir zu laut oder grob oder so...'', gab er zu und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. ,,Schau' dir doch mal unsere Klasse an. Mich kann nichts mehr verstören, ich bin sowas von abgehärtet.'' Er musste durch meinen Einwand schmunzeln. ,,Ja, sie sind etwas speziell, aber liebenswert.''

,,Tatsächlich hab ich den fünf auch zu verdanken, dass ich nicht aufgehört habe, an meine Träume zu glauben'', erzählte er. In diesem Moment fiel mir auf, dass ich im Gegensatz zu ihm, nicht viel über ihn wusste. Klar, mit der Zeit merkte ich, dass er am liebsten einfach weiße und viel zu große T-Shirts trug und einfach ein kleiner Grummelbär war, der sich erstmal an neue Menschen gewöhnen musste, doch wirklich über sein Privatleben hatten wir nicht viel geredet. War nun der Moment gekommen?

,,Vorallem Chaeryeong hat mich, nachdem ich mit 15 Musik endgültig an den Nagel hängen wollte, dazu gebracht, nicht aufzugeben. Die Band existierte schon seit unserer Kindheit und so lange auch mein Wunsch, Musiker zu werden. Und ich bin ihr so dankbar dafür, denn langsam habe ich das Gefühl, endlich etwas Erfolg zu haben und dass sich das Kämpfen gelohnt hat.''

Ich unterbrach ihn an keiner Stelle, ließ ihn einfach reden. Es passierte nicht alle Tage, dass er etwas von selbst von sich preisgab. Er wollte nochmal zum Sprechen ansetzen, doch schloss er seinen Mund wieder. War dies noch nicht die ganze Wahrheit gewesen?

,,Soll ich dich fahren?'', fragte er und riss mich aus meinen Gedanken. ,,Nein, schon gut. Jackson wollte mich abholen. Danke für den tollen Abend.'' Und dann gab ich ihm einen Kuss auf die Wange. Das Blut schoss in mein Gesicht und dieses erwärmte sich. Ich war nun bestimmt rot wie eine Tomate. Und doch war es ein nicht kontrollierbarer Reflex gewesen. Ein Grinsen schlich sich auf die Mundwinkel meines Knutschfreundes.

,,Dann gute Nacht, Innie. Träum' süß'', hauchte er mir gegen die Lippen, ehe diese sich kurz striffen und er den Motor seines Rollors startete. Nachdem Changbin mir noch einmal gewunken hatte, verschwand er in dem unruhigen Verkehr.

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