Jack Grealish & Tyrone Mings

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And this was self-inflicted
Yeah I was on a mission
To ruin everything in life
But now I'm so damn ready
Just take my hand and steady
And we will make it through the night

Maybe it's time to heal, maybe it's time to try
Maybe it's time to deal with all the pieces in my life
Maybe I'll sober up, maybe before I die
Maybe I'll finally deal with all the wreckage in my life
~Maybe it's time - Sixx:A.M.~

Tyrone

Ich sehe die Message, die Jack auf Twitter und Instagram gepostet hat. Er ruft die Leute dazu auf, Zuhause zu bleiben, um die Weiterverbreitung des Virus einzudämmen. Mit ist klar, dass es ihm schwer fällt, die Zeit alleine zu verbringen. Wir telefonieren mindestens dreimal am Tag und ich tue mein möglichstes, um ihn zu beruhigen.

Den Abend verbringe ich vor dem Fernseher und warte auf den unvermeidlichen Anruf meines besten Freundes. Doch heute bleibt dieser aus und ich schaue verwirrt auf die Uhr. Naja, vielleicht hat er sich mit Sport abgelenkt. Gegen Mitternacht gehe ich ins Bett und schlafe tief und traumlos bis zum nächsten Morgen.

Nachdem ich Kaffee gemacht habe, schalte ich den Fernseher ein, um mich auf den neuesten Stand zu bringen. Während ich zwei Scheiben Weißbrot in den Toaster stecke, höre ich mit halbem Ohr auf die Nachrichten.

'Aston Villa Kapitän Jack Grealish sorgt für Eklat während Corona- Ausgangssperre.'

Mir fällt fast der Löffel aus der Hand, als ich das höre. Ist der Kerl von allen guten Geistern verlassen? Ich mache den Ton lauter und lausche entsetzt, was der Reporter noch zu berichten hat. Von Alkohol und demolierten Autos ist die Rede.

Fassungslos stelle ich den Fernseher aus, lehne den Kopf an Kühlschrank und schließe die Augen. Verdammter Mist, das wird Ärger geben. Wieso macht er dauernd diese Dummheiten? Das wird die Fans erneut gegen ihn aufbringen. Manchmal habe ich das Gefühl, er macht das alles extra.

Obwohl es noch früh ist, greife ich nach meinem Handy und wähle seine Nummer. Er soll mir jetzt sofort sagen, was er sich dabei gedacht hat.

"Hallo?", murmelt er verschlafen.

"Bist du eigentlich total bescheuert?", blaffe ich ihn an.

"Nicht so laut", flüstert er.

"Du hast Nerven, Jack. Weißt du, wie viel schlechte Presse das geben wird? Vom Verein und den Fans ganz zu schweigen."

"Können wir darüber später reden? Ich habe einen Kater."

"Du hast ein Problem, Jack. Ein gewaltiges Problem. Schlaf deinen Rausch aus und melde dich dann bei mir. Vielleicht wäre eine öffentliche Entschuldigung angebracht."

"Bis später, Tyrone", sagt er leise.

Ich lege auf, esse meinen Toast und trinke zwei Tassen Kaffee. Danach gehe ich in den Garten, um mich abzureagieren. Dem Unkraut bin ich noch nie so energisch zu Leibe gerückt, wie heute. Auch die Gartenmöbel sind vor mir nicht sicher und blitzen vor Sauberkeit, nachdem ich mit ihnen fertig bin.

Nach einer Dusche fühle ich mich erfrischt und mache mir etwas zu essen, da das Mittagessen ausgefallen ist. Jack hat sich noch nicht gemeldet, dafür haben sich ein paar Teamkollegen gemeldet und ich beantworte ihre Nachrichten, während ich die Nudeln umrühre.

Dass die Jungs nicht begeistert sind, kann sich wohl jeder denken. Jack ist unser Kapitän und bringt mit seinen Eskapaden auch uns in Bedrängnis. Ich gebe mein bestes, um sie zu beruhigen, auch wenn ich innerlich vor Wut koche. Am liebsten würde ich Jack schlagen.

Als es dann auch noch an meiner Haustür klingelt, fluche ich unflätig, gehe in den Flur und reiße die Tür auf. Ich traue meinen Augen kaum als ich sehe, wer da vor mir steht.

"Was zum Teufel machst du hier?"

Jack

Tyrone hat gesagt, ich solle ihn anrufen, aber ich muss ihn einfach sehen. Nach einer ausgiebigen Dusche schlucke ich zwei Aspirin, ziehe mich an und gehe zu meinem demolierten Auto. Viel hat der Range Rover nicht abbekommen, deshalb fahre ich damit zu meinem besten Freund. Er ist wenig begeistert mich zu sehen und ich zucke vor seiner Wut zurück.

"D-Darf ich reinkommen, bitte? Ich weiß, ich sollte nicht hier sein, aber ich brauche dich."

Ich kann sehen, dass er mit sich kämpft, aber dann macht er mir Platz, damit ich den Flur betreten kann.

"Setz dich ins Wohnzimmer, ich sage dem Verein Bescheid, dass du hier bist. Du wirst dieses Haus nicht mehr verlassen, bis die Ausgangssperre aufgehoben wird. Habe ich mich klar ausgedrückt?"

Ich habe Tyrone noch nie dermaßen wütend erlebt, deshalb nicke ich nur und schlurfe ins Wohnzimmer. Dort lasse ich mich aufs Sofa sinken und höre meinen besten Freund in der Küche telefonieren. Als er dann zu mir kommt, hat er eine Flasche Wasser und zwei Gläser dabei.

"Der Vorstand ist ganz schön sauer und wird dir eine Strafe aufbrummen. Außerdem sollst du dich öffentlich entschuldigen. Die nächsten drei Wochen wirst du hier verbringen. Wir werden zusammen trainieren und du hast Zeit, über vieles nachzudenken. Ich muss wohl nicht extra erwähnen, das Alkohol tabu ist. Jack, du hast den Arsch voller Probleme. Ist dir das eigentlich bewusst?"

"Ich...ich habe keine Wechselkleidung dabei", sage ich leise.

"Das ist alles, woran du denken kannst? Klamotten? Verdammt, Jack."

Ty springt auf und geht ans Fenster. Seine Fäuste sind geballt, er beherrscht auch mühsam, mich nicht anzuschreien.

"Nein, natürlich nicht. Ich weiß, dass ich Probleme habe. Deshalb bin ich doch hergekommen. Aber ich kann trotzdem nicht drei Wochen lang die gleichen Sachen anziehen."

"Du bringst mich ins Grab", knurrt er und dreht sich zu mir um. "Wir fahren jetzt zu dir und du packst einen Koffer mit Sachen. Und bete zu Gott, dass wir nicht von einer Streife angehalten werden. Los jetzt, ich will das hinter mich bringen."

Wir schweigen auf dem Weg zu mir, während ich packe und auch auf dem Weg zurück zu Tyrone. Er hat mein Auto in seine Garage gestellt, bevor wir zu mir gefahren sind.

Wieder zurück bei ihm, bringe ich meinen Koffer ins Gästezimmer und lasse mich auf die Bettkante sinken. Ich habe Mist gebaut und weiß nicht, wie ich aus dem Schlamassel wieder herauskommen soll.

"Hast du Hunger?" Mein Freund kommt ins Zimmer und setzt sich zu mir.

"Ein wenig. Tyrone, es tut mir leid. Ich habe dich enttäuscht."

"Komm mit in die Küche. Lass uns was essen, dann redet es sich leichter."

Ich folge ihm, helfe beim Tisch decken und setze mich dann hin. Schweigend essen wir Nudeln mit Soße. Dazu gibt es Salat mit selbstgemachtem Dressing. Obwohl ich keinen großen Hunger habe, esse ich meinen Teller leer. In letzter Zeit habe ich mich viel zu oft nur von Alkohol ernährt.

Tyrone

Jack isst langsam die Nudeln und ein bisschen Salat. Er ist blass und hat tiefe Augenringe. Geschlafen hat er bestimmt nicht viel und ich habe auch nicht vor, ihm Ruhe zu gönnen. Zuerst müssen wir reden und dann geht es aufs Laufband. Das Gift muss aus seinem Körper und ich werde dafür sorgen. Plötzlich hebt er den Kopf und unsere Blicke treffen sich.

"Hilfst du mir?", fragt er leise.

"Wenn du endlich mit mir redest und vor allem ehrlich zu mir bist."

"Ich war ein Idiot und habe mich überreden lassen, zu Ross zu fahren. Dort haben wir gefeiert, ich habe viel zu viel getrunken und habe einige parkende Autos gerammt."

"Das war nicht das erste Mal, dass du betrunken bist. In letzter Zeit trinkst du ziemlich oft", stelle ich fest.

Jack senkt den Kopf und nickt langsam. "Das ist der einzige Weg, um mit dem Druck fertig zu werden. Ich bin Kapitän und sollte ein Vorbild sein, aber ich kann nicht mehr. Der Kampf gegen den erneuten Abstieg, das Warten, ob ich für die Nationalmannschaft spielen darf. Das alles nagt an mir, Ty."

"Warum redest du dann nicht mit mir? Ich wäre für dich dagewesen. Du bist mein bester Freund."

Als er mich wieder anschaut, schimmern Tränen in seinen Augen. "Ich wollte stark sein. Niemand sollte merken, wie es mir wirklich geht."

"Alkohol löst trotzdem keine Probleme. Ganz im Gegenteil, er macht sie noch größer."

"Das weiß ich, aber ich habe keine Ahnung, wie ich damit aufhören soll."

"Zusammen schaffen wir das. Ich bin für dich da, Jack. Unter einer Bedingung."

"Welche ist das?"

"Ich verlange absolute Ehrlichkeit von dir. Lügst du mich noch einmal an, ist unsere Freundschaft Geschichte."

"Das verspreche ich dir."

Erschöpft schließt er die Augen und lehnt sich zurück. Eigentlich wollte ich ihn zum Sport bewegen, aber das scheint mir gerade keine gute Idee zu sein.

"Leg dich ein wenig hin. Du kippst mir gleich vom Stuhl."

Jack nickt und steht auf. "Danke, dass ich bleiben darf", flüstert er.

"Kein Problem. Ruh dich aus. Ich bin im Fitnessraum, wenn was sein sollte."

Zwei Stunden später habe ich mein Training beendet und bin frisch geduscht. Von Jack ist noch nichts zu hören oder zu sehen. Leise öffne ich die Tür zum Gästezimmer, um zu checken, ob es ihm gut geht. Er liegt auf der Seite, hat sich fest in die Decke gewickelt und schläft. Seine zerstrubbelten Haare stehen in alle Himmelsrichtungen ab. Auf dem Gesicht sind Tränenspuren zu erkennen.

"Ach Jack", flüstere ich und gehe leise zum Bett.

Im Schlaf sieht er unglaublich jung aus, aber selbst jetzt wirkt er angespannt. Ich widerstehe dem Drang, ihm durch die Haare zu streichen und lasse ihn weiterschlafen. Es dauert eine weitere Stunde, bis er ins Wohnzimmer geschlurft kommt und sich aufs Sofa sinken lässt.

"Hast du gut geschlafen?"

"Naja, es geht so. Ich habe echt Mist gebaut, nicht wahr?"

"Ja hast du."

Er seufzt und lehnt den Kopf an meine Schulter. "Es tut mir leid, Tyrone."

Jack

"Ich weiß. Du solltest dich wirklich an die Fans wenden und dich entschuldigen."

"Du hast Recht. Ich mache mich kurz frisch und nehme dann ein Video auf."

Es fällt mir nicht leicht, über das zu sprechen, was passiert ist, aber ich schaffe es, das Video aufzunehmen und sowohl bei Twitter als auch auf Instagram hochzuladen. Kaum ist es online, bricht auch schon ein Sturm der Entrüstung über mich herein.

Tyrone kommt zu mir in die Küche, nimmt mir das Handy aus der Hand und umarmt mich fest. Sanft streicht er mir über den Rücken und ich weine erneut. Kann man wirklich so viele Tränen haben? Ich hasse, schwach zu sein, aber bei ihm senke ich alle Schilde. Nur Tyrone kennt den echten Jack.

"Du solltest das nicht lesen. Natürlich sind die Fans sauer und das weißt du auch. Du musst dich jetzt auf dich konzentrieren und darauf gesund zu werden."

Ich schniefe und kuschle mich noch mehr in seine schützende Umarmung. "Darf ich auf dein Laufband?", frage ich leise.

"Na klar. Aber mach langsam und überanstreng dich nicht. Du hast kaum was gegessen."

Wie kann er sich immer noch Sorgen um mich machen, obwohl ich ihn angelogen und enttäuscht habe? Mein bester Freund ist wirklich ein erstaunlicher Mann.

"Nur eine halbe Stunde leichtes Laufen. Mehr schaffe ich heute sowieso nicht."

"Okay. Geh schon mal runter, ich bringe dir eine Flasche Wasser."

Ich steige die Treppe in den Keller hinunter und steuere auf das Laufband zu. Nachdem ich die Geschwindigkeit und die Zeit eingestellt habe, fange ich an zu laufen.

Aus dem Augenwinkel sehe ich Tyrone hereinkommen und eine Flasche abstellen. Doch er geht nicht wieder, sondern setzt sich auf die Hantelbank und sieht mir zu.

"Du musst nicht bleiben. Mir geht es gut", sage ich und erhöhe das Tempo.

"Bist du dir sicher?"

"Ja, alles in Ordnung."

Doch schon während ich das sage, merke ich die schwarzen Flecken, die vor meinen Augen tanzen. Er geht durch den Raum und als er fast aus meinem Sichtfeld ist, geben meine Knie nach.

"Tyrone", hauche ich noch, dann wird es dunkel um mich herum.

Als ich aufwache, spüre ich weiche Polster unter mir. Ich bin zugedeckt und an einen warmen Körper gekuschelt. Vorsichtig öffne ich die Augen und bewege Arme und Beine. Schmerzen habe ich keine, meine Sicht ist klar.

"Da bist du ja wieder. Geht es dir besser?"

"Was ist passiert?"

"Du bist umgekippt. Ich konnte dich grade noch auffangen, bevor du auf den Boden gestürzt bist."

"Es war wohl doch ein wenig viel heute", murmele ich und setze mich auf.

Was an einem einzigen Tag alles geschehen kann, ist irgendwie unreal. Dazu kommt, dass ich das Gefühl habe, unbedingt einen Drink zu brauchen. Meine Hände zittern, was ich vor Ty zu verbergen versuche. Doch vergeblich, er hat es bereits gesehen.

"Das werden harte Tage, Jack. Wir sind auf uns allein gestellt und der Entzug wird bestimmt hart."

"Ich habe Angst", sage ich und bin zum ersten Mal seit langem ehrlich zu ihm.

Tyrone

"Das weiß ich, aber ich bin hier und lasse dich auf keinen Fall alleine. Wir schaffen das zusammen."

Innerlich zittere ich vor Angst, aber ich darf es Jack nicht zeigen. Er soll sich bei mir sicher fühlen. Nachdem wir noch ein bisschen was gegessen und einen Film geschaut haben, gehen wir ins Bett.

Ich lasse die Tür offen, damit ich mitbekomme, wenn was mit Jack ist. Kaum bin ich eingeschlafen, schrecke ich hoch, weil er sich zu mir auf die Bettkante setzt.

"Was ist los?"

"Ty, ich...ich brauche einen Drink. Nur einen. Bitte."

"Auf keinen Fall. Komm her."

Ich hebe die Decke an und er kuschelt sich zu mir. Sofort schlinge ich die Arme um ihn und spüre, wie sehr er zittert. Außerdem ist sein Shirt nass geschwitzt. Verdammt, er steckt mitten im Entzug und ich fühle mich so hilflos, wie noch nie zuvor.

Sanft streiche ihm über den Rücken und er klammert sich an mir fest. Schluchzer entkommen ihm, heiße Tränen tropfen auf meine Schulter. Ich lege meine Lippen an seine Schläfe, hauche zärtliche Küsse darauf und wiege Jack liebevoll in meinen Armen.

"Alles wird gut, Jack. Du bist hier sicher. Wir schaffen das, auch wenn es schwierig wird. Bitte, gib nicht auf, Kleiner."

Langsam wird er ruhiger, seine Schluchzer werden leiser, die Tränen versiegen. Jack atmet tief durch, seufzt und schläft endlich ein. Ich liege lange wach und schreibe trotz der Uhrzeit unserem Teamarzt. Er verspricht, am Morgen vorbeizukommen, um nach Jack zu sehen. Das beruhigt mich und ich schließe die Augen, weil ich genauso dringend Schlaf brauche, wie Jack.

Eine sanfte Berührung weckt mich und ich öffne die Augen. Mein Freund hat sich gedreht, dabei haben seine Haare mein Gesicht gestreift. Er schmatzt leise und ich muss ich unwillkürlich lächeln.

"Guten Morgen, Tyrone", sagt er mit rauer Stimme.

"Guten Morgen, Jack. Hast du gut geschlafen?"

"Naja, es geht so. Ich geh mal duschen, ich bin völlig verschwitzt."

"Mach das. Der Doc kommt übrigens nachher vorbei, um nach dir zu sehen."

"Muss das sein?"

"Auf jeden Fall. Vielleicht kann er dir ein pflanzliches Mittel verschreiben, das gegen die Entzugserscheinungen hilft."

"Na gut", seufzt er und steht auf.

Gleich darauf höre ich die Dusche rauschen und stehe ebenfalls auf, um Frühstück zu machen. Wir sind noch nicht damit fertig als es an der Tür klingelt. Jack verzieht das Gesicht, aber es ist Zeit, sich den Dämonen zu stellen. Er kann es ja ohnehin nicht mehr verbergen, dass er ein Problem hat.

"Guten Morgen, Ty. Wie geht es Jack?"

"Die Nacht war hart, jetzt scheint es ihm etwas besser zu gehen. Er ist in der Küche."

Der Arzt folgt mir hinein und begrüßt Jack. Der sieht ihn mit einer Mischung aus Angst und Erleichterung an. Ich bitte sie ins Wohnzimmer, weil es da gemütlicher ist. Vielleicht hilft das Jack, sich zu öffnen. Automatisch sucht er meine Nähe und ich lege den Arm um seine Schultern. Seufzend lehnt er sich an mich und schließt kurz die Augen.

Jack

"Nun Jack, da mir Tyrone mitten in der Nacht geschrieben hat, muss es wichtig sein. Erzähl mir doch bitte, was los ist."

"Er...er hat es dir nicht gesagt?"

"Nein, nur das es dir schlecht geht und ich nach dir sehen soll, weil er sich Sorgen macht."

"Ich...naja, ich habe Entzugserscheinungen", flüstere ich. "Ich habe ein Alkoholproblem. Du hast bestimmt mitbekommen, was passiert ist."

"Ja, das hat für ziemlichen Wirbel gesorgt."

"Kannst du mir was geben, was gegen die Entzugserscheinungen hilft?"

"Ich kann dir was pflanzliches dalassen. Du solltest viel Tee trinken und laufen, um das Gift rauszuschwitzen. Es wird nicht einfach, aber ich bin sicher, dass Tyrone nicht von deiner Seite weichen wird."

"Natürlich nicht. Ich bin immer für dich da. Ich glaube, ich koche gleich mal eine Kanne Tee."

Er lacht, weil ich das Gesicht verziehe. Tee ist nicht grade mein Lieblingsgetränk, aber wenn es hilft, werde ich es literweise zu mir nehmen. Während er in die Küche geht, sucht der Doc eine Packung Tabletten heraus und gibt sie mir.

"Nimm sie bei Bedarf und melde dich, wenn sie dir ausgehen, dann bringe ich dir nochmal welche. Bitte meide es, unter Leute zu gehen. Durch den Entzug bist du geschwächt und könntest dir das Virus einfangen."

"Ich kann aufs Laufband gehen, das ist in Ordnung. Gestern bin ich dabei allerdings umgekippt", gebe ich leise zu.

"Überanstreng dich nicht. Gönn deinem Körper Ruhe, wenn er sie fordert. Er kämpft im Moment schon genug. Es ist gut, dass du dabei nicht alleine bist."

Tyrone kommt herein, stellt ein Tablett auf dem Tisch ab und lächelt mich sanft an. Seine Hand legt sich auf meine Schulter und sofort fühle ich mich besser. In seiner Nähe kann ich sein, wie ich wirklich bin und das tut unglaublich gut.

"Ich lasse euch alleine. Wenn was sein sollte, dann meldet euch."

"Danke Doc."

Ich trinke eine Tasse Tee und stupse dann meinen besten Freund an. "Gehen wir in den Fitnessraum?"

"Nur, wenn du heute langsam läufst."

"Versprochen."

Wir ziehen uns um und gehen hinunter. Ich stelle das Laufband ein und trabe gemächlich los. Ty hat sich ein Springseil geschnappt und trainiert damit. Sein Blick huscht immer wieder zu mir und er lächelt, weil ich mich an die Anweisungen halte.

Eine halbe Stunde später beende ich meinen Lauf. Mein Körper braucht eine Pause und ich gönne sie ihm. Schon wieder bin ich nass geschwitzt und völlig erschöpft. Wie habe ich das Training nur geschafft als ich total zugedröhnt war?

"Bist du in Ordnung?"

"Ja, alles gut. Ich geh schon mal unter die Dusche und mache dann Mittagessen."

"Okay, ich laufe noch eine halbe Stunde. Lass dir also ruhig Zeit damit."

"Tyrone?"

"Ja?"

"Danke für alles."

Er wendet sich mir ganz zu und kommt zu mir. Liebevoll nimmt er mich in den Arm und ich lehne den Kopf an seine Schulter. Wieder spüre ich seine Lippen an meiner Schläfe und seufze leise. Alles in mir prickelt und mein Herz beginnt zu rasen. Schöner Mist, ich habe mich in Tyrone verliebt.

Tyrone

Ich schaue Jack hinterher, während er die Treppe hinaufgeht. Erneut habe ich mich dazu hinreißen lassen, ihn zu küssen. Nur auf die Schläfe, aber immerhin. Hoffentlich hat er es in der Nacht nicht bemerkt, dann könnte ich es als einmaligen Ausrutscher abtun.

Als ich nach einer knappen Stunde in die Küche komme, duftet es herrlich nach Kräutern, Zwiebeln und gebratenem Fleisch. Jack summt leise vor sich hin und wäscht den Salat.

"Das riecht aber lecker", sage ich und er dreht sich erschrocken zu mir um.

"Herr im Himmel, willst du, dass ich einen Herzinfarkt bekomme?"

"Entschuldige bitte."

"Schon gut. Ich bin gleich fertig."

Ich decke den Tisch und werfe ihm verstohlene Blicke zu. Er ist nicht mehr so blass wie heute morgen und auch seine Hände zittern kaum.

"Was ist?"

"Du siehst etwas frischer aus", antworte ich.

"Ich fühle mich besser. Das Laufen hat gut getan."

"Das freut mich."

Irgendwie sind wir beide befangen, deshalb verläuft das Essen schweigend. Danach räume ich die Küche auf und versuche, mich zu beruhigen. Jacks Anwesenheit bringt mich durcheinander. Wir haben noch zwanzig gemeinsame Tage in meinem Haus vor uns und die werden mir alles abverlangen.

Abends verschwindet mein bester Freund im Gästezimmer und ich schaue einen Film, bevor ich ins Bett gehe. Schlafen kann ich nicht, viel zu sehr wühlt mich diese Situation auf. Dann wird die Tür aufgeschoben und Jack kommt herein.

"Kann ich bei dir schlafen?"

"Na klar."

Einladend hebe ich die Decke hoch und er schlüpft zu mir ins Bett. Sofort sucht er meine Nähe und mein Herz überschlägt sich fast. Er schmiegt sich an mich, sein Gesicht liegt in meiner Halsbeuge. Warmer Atem streicht über meine Haut und beschert mir Gänsehaut.

"Du verwirrst mich", murmelt er leise.  "Mein Herz rast, meine Gedanken drehen sich um dich und ich will ständig in deiner Nähe sein. Dich anfassen, deine Arme um mich spüren und deine Lippen an meiner Schläfe. Naja, nicht nur da. Am liebsten auch auf meinen Lippen. Verdammt Ty, du bist mein bester Freund, aber ich glaube, ich habe mich in dich verliebt."

Ich lache leise und er hebt den Kopf, um mich ansehen zu können. "Ich bin so froh, dass es dir auch so geht", sage ich und Jack fängt an zu lächeln. "Du bist der beste Freund, den man sich wünschen kann und seit wir uns kennen, sind wir uns unglaublich nah. Aber seit du hier bei mir bist, fühle ich mehr für dich."

Jack

'Er fühlt das gleiche wie ich.' Dieser Gedanke kreist wild in meinem Kopf.

"Wenn es nicht ein solcher Skandal wäre, würde ich mich glatt darüber freuen, dass du dich von Ross dazu überreden lassen hast, zu ihm zu fahren", sagt Tyrone leise. "Schließlich bist du nur deswegen jetzt drei Wochen bei mir."

"Ich habe einen Fehler gemacht und es tut mir schrecklich leid."

"Das weiß ich doch, Babe. Mir musst du nichts mehr beweisen. Ich glaube dir, dass du es bereust."

"Denkst du, die Fans werden mir verzeihen?"

"Lass ihnen Zeit und zeig ihnen, dass du dich geändert hast."

"Das werde ich. Tyrone?"

"Ja Babe?"

"Kannst du mich endlich küssen?"

Er lächelt, legt die Hand an meine Wange und kommt mir immer näher. Liebevoll berühren sich unsere Lippen und wir tauschen einen zärtlichen ersten Kuss. Mein Herz rast und ich fühle mich als könnte ich fliegen. Solche Gefühle hatte ich bis jetzt nur, wenn ich getrunken hatte.

Glücklich schmiege ich mich an meinen Freund und schließe die Augen. In seinen Armen schlafe ich bis zum nächsten Morgen, ohne einmal aufzuwachen.

Die erste Woche des Entzuges ist schwer für mich und hätte ich Tyrone nicht an meiner Seite, hätte ich wahrscheinlich schon längst aufgegeben und erneut getrunken. Er lenkt mich ab und schafft es, dass ich mich Tag für Tag besser fühle.

Drei Wochen später fängt das Training wieder an. Zuerst in kleinen Gruppen, wobei Tyrone dafür sorgt, dass ich mit ihm zusammen trainieren kann. Er will unbedingt einen Blick auf mich haben und das beruhigt mich sehr.

Wir sind einander so vertraut, dass wir die Kabine Hand in Hand betreten. Verwunderte Blicke liegen auf uns und mir wird schlagartig heiß. Unsicher schaue ich Tyrone an und will seine Hand loslassen, doch er hält mich liebevoll fest.

"Ich wusste es", sagt Matt mit einem Grinsen. "Schön, dass ihr es endlich geschafft habt."

"Aber auch nur, weil ich Mist gebaut habe und Tyrone mir in der schweren Zeit geholfen hat. Ohne das hätte es bestimmt noch ewig gedauert, bis ich mich getraut hätte, ehrlich zu ihm zu sein. Es tut mir leid, Leute. Ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen, dass ich mich erneut daneben benommen habe."

"Hey, wir sind alle nur Menschen. Mach es einfach nicht wieder."

Die Strafe, die mir der Verein aufgebrummt hat, habe ich gerne bezahlt. Von weiteren Konsequenzen haben sie abgesehen und mir sozusagen Bewährung gegeben. Ich werde die Chance auf jeden Fall nutzen und mit Ty schaffe ich das auch.

"Ich bin stolz auf dich, Babe", sagt er beim Abendessen, dass wir gemeinsam gekocht haben. "Du stehst zu deinem Fehler und bist unglaublich stark im Kampf gegen deine Sucht."

Mit Tränen in den Augen schaue ich ihn an. "Das habe ich alles nur Dank deiner Hilfe geschafft. Ich bin froh, dich zu haben. Du bist der beste Freund, den ich mir wünschen kann. Ich liebe dich über alles, Tyrone."

Er steht auf, zieht mich in seine Arme und küsst mich liebevoll. "Ich liebe dich auch, Jack."

Damit ist fürs erste alles gesagt und ich küsse ihn erneut. Unser Weg wird sicherlich nicht immer einfach, aber solange wir ihn gemeinsam gehen, ist für mich alles in Ordnung.

Jeder Mensch macht Fehler, auch Jack. Ich liebe ihn trotzdem. Er ist jung und ich war in dem Alter auch nicht besser.
Und obwohl Weihnachten noch in weiter Ferne liegt, lade ich gleich mein Adventskalender OS Buch hoch. Schaut doch mal rein. Jeder, der Lust hat, darf sich daran beteiligen.
Wer mag darf auch gerne meinem zweiten Account LeaPhoenix2017 besuchen. Dort kommen Geschichten, die ich schon länger geschrieben habe und die nicht auf diesen Account passen.

Hugs and kisses xx
Nicky

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