Manuel Neuer & Hansi Flick

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Für Yakko83 Das war echt eine Herausforderung. Viel Spaß beim Lesen

Manuel

Was ist das dümmste, dass einem Menschen passieren kann? Nun, das sieht bestimmt jeder anders.

Was ist das dümmste, dass mir passieren kann beziehungsweise passieren konnte? Das kann ich euch ganz einfach beantworten. Ich habe mich verliebt.

Ist doch nicht schlimm, werden viele sagen. Die Liebe ist ein wunderschönes Gefühl und man sollte sich glücklich schätzen, wenn man sie findet. Genau hier liegt allerdings der Hase im Pfeffer.

Der Mann, in den ich mich verliebt habe, ist sozusagen mein Chef. Schon als ich zur Nationalmannschaft kam, fühlte ich mich zu ihm hingezogen. Damals habe ich gegen diese Gefühle gekämpft und ich habe ihn auch nicht jeden Tag gesehen.

Dann würde er als Co-Trainer von Niko Kovac vorgestellt und mein Herz flog ihm erneut und diesmal unwiderruflich zu. Nach Nikos Weggang hat er seinen Posten übernommen und da ich der Kapitän des Teams bin, habe ich viel mehr mit ihm zu tun, als alle anderen.

Die Rede ist von Hansi Flick. Ja, ich habe mich in unseren Trainer verliebt. In einen Mann, der 21 Jahre älter ist als ich, aber das spielt für mich keine Rolle.

Wenn ich in seiner Nähe bin rast mein Herz, meine Hände schwitzen und ich fange an zu stottern. Beim Training mache ich Fehler, wenn er mir zu nahe kommt und ich weiß nicht, wie lange das noch gut geht.

Heute sind mir wieder einige Patzer unterlaufen. Auf dem Weg in die Kabine, legt Thomas mir die Hand auf den Arm. Er ist mein bester Freund, aber nicht mal er weiß, was mit mir los ist.

"Wann sagst du es ihm endlich?", fragt er leise.

Seine Worte bringen mich zum Stolpern und ich schaue ihn überrascht an. Ich war wohl nicht ganz so unauffällig wie ich dachte.

"Nie", sage ich und hoffe, dass ich einer Diskussion aus dem Weg gehen kann.

"Manu, du machst dich unglücklich und außerdem merkt er es früher oder später von selber. Denkst du nicht, es wäre besser, mit offenen Karten zu spielen?"

"Ich kann nicht Thommy. Was, wenn er mich dann aus dem Team kickt oder mich durch Sven ersetzt?"

Bevor ich antworten kann, höre ich Hansis Stimme hinter uns. "Manuel, kommst du bitte noch kurz in mein Büro? Ich möchte noch was mit dir besprechen."

Mir rutscht das Herz in die Hose, aber ich zwinge mir ein Lächeln aufs Gesicht und drehe mich zum Trainer um. "Ja, natürlich. Kann ich zuerst duschen gehen?"

"Mach nur. Ich warte im Büro auf dich."

Ich eile in die Kabine, um mich fertig zu machen und versuche, Thommys Blicken auszuweichen. Nachdem ich tief durchgeatmet habe, nehme ich meine Tasche und gehe zu Hansi. Mit zitternden Fingern klopfe ich an die Bürotür und betrete den Raum nach seiner Aufforderung.

"Das ging aber schnell. Setz dich doch bitte."

Ich hocke mich auf die Stuhlkante und knete meine Hände. Er steht auf, kommt um den Schreibtisch herum und nähert sich mir. Lächelnd richtet er den Kragen meiner Jacke und ich halte vor Aufregung die Luft an.

"W-Was w-willst d-du d-denn b-besprechen?"

Ich senke den Kopf und schließe die Augen. 'Verdammt Neuer, reiß dich mal zusammen. Du wirst noch alles verderben.'

Hansi

Schon seit ein paar Wochen fällt mir auf, dass Manuel unkonzentriert und fahrig ist. Er macht Flüchtigkeitsfehler, patzt im Training oft und weicht mir aus. Ich kenne ihn schon seit mehreren Jahren und so wie jetzt, habe ich ihn noch nie erlebt.

Als er jetzt auch noch komplett anfängt zu stottern, steigt die Sorge in mir noch mehr. Ich setze mich wieder und er scheint sich minimal zu entspannen. Mit einem Stift kritzele ich auf der Schreibunterlage herum und überlege, wie ich anfangen soll.

"Manuel, was ist los mit dir?", frage ich schließlich.

Er hebt den Kopf und zuckt die Schultern. "Ich weiß es nicht", murmelt er.

"Warum lügst du mich an? Wir waren immer ehrlich zueinander und das sollten wir auch weiterhin sein."

"Ich kann nicht darüber reden. Können wir es einfach gut sein lassen, bitte? Ich strenge mich ab morgen wieder mehr an und werde deine Erwartungen erfüllen."

Seufzend streiche ich mir durch die Haare. "Na gut, aber ich will dieses Gespräch nicht noch einmal führen müssen", lenke ich ein.

Wenn ich Manu dränge, sagt er mir nie die Wahrheit. Er steht auf, nimmt seine Tasche und geht zur Tür. Dort bleibt er stehen und lehnt die Stirn gegen das helle Holz. Manu atmet tief durch, strafft die Schultern und dreht sich zu mir um.

Unsicherheit flackert in den blauen Augen und sie schimmern verdächtig. Er wischt sich mit dem Handrücken darüber und nickt kaum merklich.

"Du willst wissen, was los ist?"

"Ja, natürlich will ich das wissen."

"Ich bin schwul und habe mich verliebt."

Für eine Sekunde bin ich wie erstarrt, aber dann lächle ich ihn an. "Das ist doch schön. Liebe ist das wundervollste Gefühl der Welt. Wer ist denn der Glückliche?"

"Du bist es. Ich liebe dich, Hansi."

Noch ehe ich in der Lage bin, zu reagieren, dreht er sich um und stürmt hinaus. Ich renne ihm hinterher, aber er ist bereits weg als ich auf den Parkplatz komme. Langsam gehe ich wieder ins Büro, räume den Schreibtisch auf und fahre den Computer herunter.

Währenddessen überlege ich, was ich machen soll. Mit seinem Geständnis rennt er bei mir offene Türen ein, weil ich auch in ihn verliebt bin. Doch weil er mein Spieler und zudem viel jünger ist, habe ich bisher geschwiegen.

Da ich gerade keinen Plan habe, was ich machen soll, fahre ich erstmal nach Hause. Die Wohnung kommt mir wie immer viel zu groß vor. Meine Frau ist nicht mit nach München gekommen, obwohl das ursprünglich geplant war. Sie meinte, ich solle mir endlich darüber klar werden, wen ich wirklich liebe.

Wir haben uns im Guten getrennt, unsere Kinder sind zum Glück bereits erwachsen. Da ich einen Rat brauche, rufe ich Niko an. Er ist ein guter Freund von mir geworden und wir haben regelmäßig Kontakt zueinander. Ich wähle seine Nummer und hoffe, dass er mir helfen kann.

Manuel

Da sage ich zu Thomas, dass ich Hansi nie die Wahrheit erzählen kann und dann platze ich doch damit heraus. Seine Reaktion habe ich nicht mitbekommen, weil ich vorher abgehauen bin. Ich fahre nach Hause und atme erstmal tief durch. Nach einer Tasse Tee fühle ich mich etwas besser.

Aber eines steht fest, ich kann mich morgen auf keinen Fall beim Training sehen lassen. Die Blamage erspare ich mir lieber. Bis morgen früh fällt mir bestimmt auch eine Ausrede ein. Ich könnte eine Erkältung vortäuschen oder das ich umgeknickt bin. Vielleicht bleibe ich auch einfach zu Hause und sage gar nicht Bescheid.

Den Abend verbringe ich mit Grübeln. Irgendwann bekomme ich Kopfschmerzen und gehe ins Bett. Deshalb verschlafe ich tatsächlich den Beginn des Trainings, weil ich keinen Wecker gestellt habe. Mein schlechtes Gewissen nagt an mir, eigentlich bin ich immer zuverlässig.

Ich stehe auf, dusche und mache Frühstück. Auf meinem Handy sammeln sich Nachrichten und Anrufe, aber ich ignoriere sie fürs erste. Damit befasse ich mich, sobald meine Kopfschmerzen weg sind, die der Schlaf leider nicht vertrieben hat.

Im Bad krame eine Aspirin aus der Schublade, spüle sie mit Wasser hinunter und lege mich aufs Sofa. Meine Augen fallen automatisch zu und ich gleite erneut in den Schlaf.

Geweckt werde ich von der Türklingel. Müde reibe ich mir die Augen und tappe in den Flur, um aufzumachen. Als ich sehe, wer vor mir steht, erstarre ich in der Bewegung. Sein Blick gleitet über mich, Sorge blitzt in den blauen Augen auf.

"Manuel, bist du krank?"

"Kopfschmerzen", murmele ich.

"Darf ich reinkommen?"

Ich gehe zur Seite, damit Hansi das Haus betreten kann. Dann schlurfe ich ins Wohnzimmer und lasse mich aufs Sofa sinken. Die Tablette hat nicht geholfen und meine wie verrückt kreisenden Gedanken haben die Schmerzen wieder verstärkt.

Hansi ist mir gefolgt und setzt sich zu mir. Besorgt und ernst schaut er mich an und ich senke den Kopf. Wird er mir gleich sagen, dass ich nicht mehr in der Mannschaft bin? Dass er das gar nicht alleine entscheiden kann, ist mir gerade nicht bewusst.

"Hast du schon eine Tablette genommen?"

"Ja, hilft aber nicht."

"Leg dich hin, ich hole dir was zu trinken."

Ich schließe die Augen und lasse mich zurücksinken. Er wird sich schon in der Küche zurecht finden. Es dauert nicht lange, dann kommt Hansi wieder zu mir. Pfefferminzduft steigt mir in die Nase, dann spüre ich eine sanfte Berührung an den Schlafen. Zärtlich massiert er das duftende Öl ein und lässt dabei auch meinen Nacken nicht aus.

Seufzend dränge ich mich seiner Berührung entgegen und endlich kann ich mich entspannen. Die Gedanken sind verstummt und ich gleite erneut in einen tiefen Schlaf. Als ich aufwache, fühle ich mich ausgeruht und die Kopfschmerzen sind fast verschwunden.

"Geht es dir besser?" Es war also kein Traum, dass Hansi hier ist.

"Viel besser, danke. Du hast magische Hände. Warum bist du eigentlich hergekommen?"

"Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Du hast noch nie unentschuldigt beim Training gefehlt."

Hansi

Zerknirscht schaut Manuel mich an. "Es tut mir leid. Ich habe verschlafen und nachdem ich die Tablette genommen hatte, bin ich wieder eingenickt."

"Kein Problem. Ich wollte nur sicher gehen, dass du in Ordnung bist. Du bist gestern so schnell abgehauen, dass ich keine Möglichkeit hatte, dir zu antworten."

"Ich...es tut mir leid. Du solltest das nie erfahren. Es ist mir einfach herausgerutscht."

Ich greife nach seiner Hand und er schaut mich überrascht an. "Hör zu, ich habe auch Gefühle für dich. Ich weiß nur nicht, wie das funktionieren soll. Du könntest mein Sohn sein. Stell dir das Gerede vor, wenn rauskommt, dass wir zusammen sind."

"Wir könnten es doch erstmal geheim halten", sagt er leise.

"Manu, ich will meine Beziehung nicht verstecken."

"Heißt das, du gibst uns keine Chance?"

"Ich würde ja gerne, aber ich kann nicht."

"Du machst uns lieber beide unglücklich", flüstert er.

"Es tut mir leid."

"Kannst...kannst du mich wenigstens noch in den Arm nehmen, bevor du gehst?"

Ich umarme ihn und spüre, dass er zittert. Und dann mache ich etwas, was meinen Entschluss, mich von Manuel fernzuhalten, gefährlich schwanken lässt. Ich küsse ihn. Zärtlich, sanft und voller Liebe. Dann löse ich mich von ihm, stehe auf und gehe. Lasse den Mann, den ich liebe, zurück wie ein elender Feigling.

Zuhause rufe ich als erstes Niko an. Vielleicht hat er ja einen guten Rat für einen verliebten Trottel wie mich.

"Hallo Hansi, wie geht es dir?"

"Hallo Niko, ich bin ein Idiot", stelle ich fest.

"Was ist passiert?"

Zögernd erzähle ich ihm alles, was sich heute zugetragen hat. Niko hört euch alles in Ruhe an und schweigt dann eine Weile.

"Das ist eine verzwickte Situation, aber ich stimme Manuel zu. Du machst euch beide unglücklich. Er liebt dich und du liebst ihn. Wieso willst du auf dieses wundervolle Gefühl verzichten?"

"Ich könnte sein Vater sein. Was werden die Leute sagen?"

"Hans-Dieter Flick, seit wann hörst du darauf, was andere Leute reden?"

Ich zucke zusammen. Wenn Niko meinen vollen Namen verwendet, was ich übrigens mehr hasse als alles andere, dann habe ich es wirklich verbockt.

"Ich habe einfach Angst, dass uns der Druck zuviel wird. Du weißt wie viel Einfluss die Medien haben."

"Ihr seid beide erwachsen und tut nichts verbotenes. Spring über deinen Schatten, ich will dich endlich wieder lächeln sehen. Du bist in letzter Zeit viel zu ernst."

"Denkst du, er verzeiht mir?"

"Manu isst gerne Pasta. Bestell was bei seinem Lieblingsitaliener und fahr zu ihm. Genießt den Abend gemeinsam."

"Danke für deinen Rat, Niko."

"Immer gern. Und Hansi? Denk an die Verhütung."

Bevor ich etwas sagen kann, lacht er leise und beendet das Gespräch. Ich bestelle also Essen, ziehe mich um und mache mich erneut auf den Weg zu Manuel. Hoffentlich habe ich ihn nicht schon verloren, ehe ich ihn für mich gewinnen konnte. Nachdem ich geklingelt habe, dauert es ein paar Minuten, dann öffnet sich die Tür.

"Thommy, ich sagte doch..."

"Ich bin nicht Thommy."

"Das sehe ich."

Manuel

"Darf ich reinkommen?", fragt er zum zweiten Mal an diesem Tag. "Ich habe Pasta mitgebracht."

Verdammt, mit Pasta kriegt er mich. "Komm rein. Geh schon mal ins Wohnzimmer, ich hole Teller und Besteck."

In der Küche lehne ich mich an den Tisch und atme tief durch. Wieso ist Hansi zurückgekommen? Ich sollte lieber nicht zu lange Grübeln, deshalb hole ich Geschirr aus dem Schrank und gehe zu ihm hinüber. Nachdenklich schaut er aus dem Fenster, das Essen hat Hansi auf dem Tisch abgestellt.

"Warum bist du hergekommen?", frage ich und er dreht sich zu mir um.

"Ich habe einen Fehler gemacht und bin einfach weggerannt. Ich habe vor lauter Angst überreagiert. Glaubst du wirklich, wir könnten eine Beziehung führen?"

"Ja, das glaube ich. Wir haben Gefühle füreinander und wenn du es auch willst, dann schaffen wir das. Solltest du Zweifel haben oder deine Gefühle nicht tief genug sein, dann sag es lieber gleich. Ich will mich auf keine Beziehung einlassen, die von vornherein zum Scheitern verurteilt ist."

"Hast du überhaupt keine Zweifel?"

"Nein", sage ich mit fester Stimme.

"Du bist erstaunlich."

Wir essen schweigend und werfen uns immer wieder Blicke zu. Ich kann in seinen Augen die Gefühle für mich erkennen und weiß, dass wir es zusammen schaffen können.

Nachdem ich die Teller weggeräumt habe, gieße ich zwei Gläser Wein ein und geselle mich zu Hansi. Lächelnd stoßen wir an und er nimmt meine Hand in seine.

"Ich habe Zweifel, Manuel. Nicht an meinen Gefühlen für dich oder daran, dass wir keine Beziehung führen könnten, sondern daran, was die Leute sagen werden. Du bist viele Jahre jünger als ich. Was, wenn dir eines Tages klar wird, dass du einen jungen Partner willst, statt einen alten Mann?"

"Kannst du mal aufhören, dich selber schlecht zu machen?"

"Aber ich..."

Bevor er noch mehr Unsinn reden kann, ziehe ich Hansi an mich und küsse ihn zärtlich. Es dauert ein paar Sekunden, aber dann erwidert er den Kuss liebevoll.

Natürlich hat er auch weiterhin Zweifel und als zwei Monate später bekannt wird, dass wir ein Paar sind, flippt er fast aus. Ich habe unzählige Bilder von uns, von denen ich eins auf meinem Instagram Account hochlade.

'Durch dick und dünn, durch Sturm und Wind, durch Freude und Trauer, durch Glück und Katastrophe gehen wir gemeinsam, Seite an Seite, weil ich dich liebe. Es wird immer Leute geben, die gegen uns sind, aber doppelt so viele, die hinter uns stehen. Ich liebe dich.'

Die Resonanz darauf ist überwältigend. Freunde, Kollegen, Familien und Fans reagieren positiv und schicken uns wundervolle Nachrichten. Ganz langsam fängt Hansi an, zu begreifen, dass wir gemeinsam alles schaffen können, was wir wollen.

"Ohne deinen Mut und deine unerschütterliche Überzeugung hätte ich es nicht geschafft, zu uns zu stehen. Ich liebe dich, Manuel."

Ich schmiege mich in seine starken Arme, kann mich fallen lassen und werde jederzeit sicher wieder aufgefangen.

"Ich liebe dich auch, Hansi. Selbst wenn die ganze Welt gegen uns wäre, würde ich dich nicht aufgeben."

Wir küssen uns liebevoll und ich vergesse alles um mich herum, weil ich auf Wolke 7 schwebe.

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