Paulo Dybala & Cristiano Ronaldo (Wichtel OS)

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Wichtel OS für AlysiaEagle
Viel Spaß beim Lesen

Paulo

Ich komme grade vom Training nach Hause, bin erschöpft und will einfach nur auf mein Sofa. Nachdem ich das Auto in der Garage abgestellt habe, gehe ich zur Haustür. Bevor ich das Haus betrete, hole ich die Post aus dem Briefkasten. Ein blauer Umschlag fällt mir besonders auf, deshalb öffne ich ihn gleich.

'Ich beobachte dich'

Erschrocken schaue ich mich um, aber es ist niemand zu sehen. Vermutlich hat sich einer der Jungs einen Scherz mit mir erlaubt. Wir spielen uns dauernd Streiche und haben so viel Spaß daran als wären wir Kinder.

"Sehr witzig", sage ich und gehe hinein.

Sorgen mache ich mir keine. Morgen beim Training lachen wir drüber und alles ist gut. Den Abend verbringe ich auf dem Sofa, schaue einen Film und gehe früh ins Bett. Als ich am nächsten Morgen zum Training komme, macht keiner eine Andeutung zu dem Brief von gestern und auch ich schweige.

Cristiano fragt mich, ob ich die Übungen mit ihm zusammen mache und ich stimme zu. Er grinst und ich bin mir sicher, dass er mir den Streich gespielt hat. Ich lasse es gut sein und spreche ihn nicht darauf an. Wir sind gute Freunde geworden und verstehen uns mehr als gut.

"Sag mal, kommst du auch zum Mannschaftsabend?", fragt er mich.

"Ja gerne. Soll ich was mitbringen?"

"Nein, ich habe Essen und Getränke bei einem Cateringservice bestellt."

"Du machst immer viel zu viel Aufwand für einen solchen Abend", stelle ich fest.

Er winkt nur ab und lächelt mich an. "Mach ich doch gerne."

"Chips, Schokolade und Bier würde es auch tun", sage ich.

"Ja, ich weiß."

Ich werde Cris nie davon abbringen, einen Mannschaftsabend zu einem Event zu machen. Nach dem Training fahre ich nach Hause, schaue nach der Post und finde erneut einen Brief. Eilig öffne ich ihn, ziehe ein weißes Blatt heraus und falte es auf.

'Ich beobachte dich'

Suchend schaue ich mich um, kann aber niemand entdecken. Die Jungs sind solche Scherzkekse. Wahrscheinlich haben sie in der Hecke eine Kamera angebracht, um meine Reaktion zu sehen.

"Sehr komisch, Leute", sage ich laut.

Dann betrete ich das Haus und mache mich für den Abend bei Cris fertig. Ich freue mich darauf, es macht immer Spaß mit der Mannschaft Zeit zu verbringen. Am Anfang dachten alle, dass Cris und ich nicht klar kommen würden. Doch je besser wir uns kennengelernt haben, desto inniger wurde unsere Freundschaft.

Eine Stunde später bin ich auf dem Weg zu meinem Kameraden. Ich bin früher losgefahren, weil ich ihn fragen will, ob er etwas von den Briefen weiß. Cris öffnet mir die Tür und bittet mich ins Haus.

"Hallo Paulo, schön dich zu sehen."

"Hallo Cris. Sag mal, weißt du, wer mir die komischen Briefe geschickt hat?"

"Was für Briefe?"

"Naja, darin steht, dass ich beobachtet werde."

"Davon weiß ich nichts. Bist du sicher, dass einer der Jungs dafür verantwortlich ist?"

"Nein. Ach, vermutlich ist es nur ein blöder Streich."

Er sieht mich besorgt an, aber ich will den Abend genießen und mir nicht von den Briefen mein Leben kaputt machen lassen. Doch als ich gegen Mitternacht nach Hause komme, steht ein Päckchen vor meiner Tür.

Cristiano

Seit Pau mir von den Briefen erzählt hat, mache ich mir echt Sorgen. Ich habe die Jungs unauffällig gefragt, ob jemand sich einen Spaß erlaubt. Aber das haben alle verneint. Solche Streiche sind nicht witzig und keiner von uns würde so etwas machen.

Nachdem der gemeinsame Abend beendet ist, räume ich noch kurz ein wenig auf und will dann ins Bett gehen. Gerade als ich meine Zähne putze, klingelt mein Handy.

"Hallo Paulo, bist du gut nach Hause gekommen?"

"Cris, du musst herkommen. Beeil dich bitte", ruft er panisch.

"Pau, du musst ruhig atmen. Ich mache mich sofort auf den Weg. Bleib dran und rede mit mir."

"Ich...ich kann nicht...atmen", stammelt er.

Angst kriecht in mein Herz, aber ich zwinge mich, ruhig zu bleiben. Wenn ich durchdrehe, kann ich ihm nicht helfen.

"Ich bin hier, Paulo. Du bist nicht allein. Atme mit mir. Ganz ruhig einatmen und langsam wieder aus. Ich bin schon unterwegs."

Tatsächlich höre ich, dass sein Atem ruhiger wird, dafür schnieft er jetzt und ich weiß, dass Paulo weint. Egal, wer ihm das angetan hat, er wird dafür büssen. Niemand bringt meinen Engel zum Weinen. Ich liebe ihn, aber er weiß das nicht. Vielleicht kann ich es ihm nie sagen, aber das ist in Ordnung.

Zehn Minuten später komme ich vor seinem Haus an, stelle den Wagen ab und renne zur Tür. Bevor ich klingeln kann, wird die Haustür aufgerissen und Paulo wirft sich in meine Arme. Ich schließe die Tür hinter uns und halte ihn ganz fest an mich gedrückt.

"Was ist passiert?"

Zitternd zeigt er auf einen Karton, der auf dem Boden liegt. Allerdings lässt er mich nicht los, deshalb kann ich mir nicht ansehen, was darin ist.

"Ich bringe dich ins Wohnzimmer und dann sehe ich mir das an."

Er nickt und ich führe ihn in den Raum. Auf dem Sofa lege ich ihm eine Decke um die Schultern und er kuschelt sich darin ein. Danach gehe ich in den Flur und schaue in den Karton. Entsetzen macht sich in mir breit und ebenso die Gewissheit, dass das hier kein Spaß mehr ist. In dem Päckchen liegt eine tote Ratte, die einen Zettel am Hals befestigt hat.

'Du bist der Nächste!'

Ich hole mein Handy aus der Tasche und wähle die Nummer der Polizei. Eine halbe Stunde später kommen zwei Polizisten vorbei, schauen sich alles an und nehmen die Beweise mit. Da Paulo die Briefe und das Paket angefasst hat, werden seine Fingerabdrücke genommen, um sie von denen des Stalkers unterscheiden zu können.

"Du kannst auf keinen Fall hierbleiben. Pack ein paar Sachen ein, du kommst mit zu mir."

"Was, wenn du dann auch bedroht wirst?", fragt er leise.

"Mach dir keine Sorgen um mich. Ich will, dass du in Sicherheit bist. Außerdem haben die Polizisten versprochen, eine Streife mein Haus bewachen zu lassen. Morgen engagiere ich Bodyguards für uns beide. Ich lasse nicht zu, dass dir etwas passiert."

Paulo

Obwohl Cris mir versichert, dass er mich beschützen wird, habe ich Angst. Die Briefe habe ich zuerst nicht ernst genommen, aber das Päckchen hat mich eines besseren belehrt. Meine Hände zittern wie verrückt, während ich ein paar Sachen in eine Tasche packe. Immer wieder wische ich mir über die Augen, aber ich kann die Tränen nicht stoppen.

Dann werde ich in eine innige Umarmung gezogen und klammere mich an Cris fest. Er ist mein Halt, ohne ihn würde ich gnadenlos untergehen. Auch wenn ich es mir selten anmerken lasse, bin ich doch ein ziemlich sensibler Mensch, der sich alles sehr zu Herzen nimmt.

"Es wird alles wieder gut. Ich bin bei dir", flüstert mein Freund und wiegt mich sanft hin und her.

"Ich habe Angst", schluchze ich.

"Ich weiß, Pau. Die Polizei findet den Kerl sicher bald, dann kannst du dich entspannen."

Zum Glück behält Cris einen kühlen Kopf und schafft es mit seiner liebevollen Art, mich ein wenig zu beruhigen. Zusammen packen wir meinen Koffer und er trägt ihn zum Auto, während ich die Haustür abschließe. Auf der Fahrt zu ihm schweigen wir, ich zittere noch immer vor Angst.

"Hast du eine Idee, wer dir sowas schicken könnte?", fragt Cristiano leise.

Ich wende mich ihm zu und schüttele den Kopf. "Nein, ich habe keine Ahnung. Ich habe doch niemand was getan. Warum macht jemand sowas?"

"Es gibt viele bösartige Menschen auf der Welt", antwortet er schlicht.

Das weiß ich nur zu gut. In der Schule wurde ich gemobbt, hatte keine Freunde und habe regelmäßig Schläge kassiert. Erst als ich angefangen habe, Fußball zu spielen, ging es mir besser.

Cris stellt den Wagen in der Garage ab und wir betreten durch eine versteckte Tür das Haus. Hoffentlich hat der Stalker nicht gesehen, dass ich hier bin, sonst bringe ich auch noch den liebsten Menschen der Welt in Gefahr.

Er zeigt mir das Gästezimmer und ich packe meinen Koffer aus. Zumindest versuche ich es, aber eine erneute Panikattacke überrollt mich. Meine Brust wird eng, das Atmen fällt mir immer schwerer, schwarze Punkte tanzen vor meinen Augen.

"Hilf mir", hauche ich kraftlos, bevor ich zu Boden sinke und mich so klein wie möglich zusammenrolle.

Eine leise Stimme dringt durch den Nebel in meinem Kopf. Sie verspricht mir, das alles gut wird und bittet mich, zurückzukommen. War ich fort? Was ist passiert?

"Paulo, mein Engel, du musst ruhig atmen. Ganz langsam einatmen und ruhig ausatmen. Du bist nicht allein. Ich bin hier."

Das ist Cristianos Stimme. Cris ist bei mir. Jetzt spüre ich auch seine sanfte Berührung an meiner Wange, die andere Hand streicht federleicht über meinen Arm. Flatternd öffnen sich meine Augen und ich erkenne, dass ich auf dem Boden hocke. Mein Freund kniet vor mir und redet leise auf mich ein.

"Cris", flüstere ich fast lautlos.

"Da bist du ja wieder, mein Engel."

Erneut benutzt er diesen Kosenamen und ich fühle mich geliebt und geborgen. Cris würde alles für mich tun, bei ihm bin ich sicher. Ich werfe mich in seine Arme, atme seinen Duft ein und bin gleich darauf im Reich der Träume.

Cristiano

Paulo hat erneut eine Panikattacke und ich kann ihn nur mit viel Mühe daraus befreien. Endlich ist er wieder in der Realität angekommen und wirft sich in meine Arme. Sanft halte ich ihn fest und merke, dass er sofort einschläft. Dieser Anfall hat ihn seine ganze Kraft gekostet.

Ich lege ihn aufs Bett, decke ihn zu und hauche einen Kuss auf seine Stirn. Die Tür zum Gästezimmer lasse ich offen, damit ich merke, wenn er mich braucht. In der Küche mache ich mir einen Kaffee. Den brauche ich jetzt, auch wenn es mitten in der Nacht ist.

Leise Schritte reißen mich aus meinen Gedanken und ich hebe den Kopf. Ich habe in meine Tasse gestarrt, als würde ich darin die Antworten auf meine Fragen finden. Paulo steht in der Tür, in einer Jogginghose und einem viel zu großen Hoodie, den er eigentlich nur aus meinem Schrank haben kann.

"Es tut mir leid", murmelt er und zupft an den Ärmeln.

"Was tut dir leid?"

"Ich halte dich wach und mache Ärger."

Ich stehe auf und nehme Paulo in den Arm. Er kuschelt sich an mich und atmet tief durch. Ein leichtes Zittern durchläuft ihn, deshalb reibe ich liebevoll über seinen Rücken.

"Ich mache das gerne für dich. Magst du einen Tee?"

"Pfefferminze, bitte."

"Setz dich doch, bitte."

Paulo lässt sich auf einen Stuhl sinken und schaut mir zu, wie ich den Tee für ihn zubereite. Ich stelle ihm die Tasse hin und er legt die Finger darum. Dankbar lächelt er mich an und ich erwidere es.

"Du bist so lieb zu mir. Danke für alles, Cris."

"Ich würde alles für dich tun, Paulo. Du bedeutest mir mehr als ich dir sagen kann."

"Hast du mich deshalb Engel genannt?", fragt er.

"Das hast du mitbekommen?"

"Ja, das hat mich aus der Panik befreit. Cris, ich mag dich auch sehr, aber das ist grade kein guter Zeitpunkt. Ich habe entsetzliche Angst und will diesen irren Stalker loswerden."

"Mach dir darum jetzt keine Gedanken, Paulo. Wir haben alle Zeit der Welt. Ein Schritt nach dem anderen. Trink deinen Tee aus, dann gehen wir schlafen."

"Kann ich...bei dir schlafen?"

"Jederzeit."

Zehn Minuten später liegen wir in meinem großen Bett, Paulo ganz eng an mich gekuschelt. Er atmet gleichmäßig und ich bin in diesem Moment der glücklichste Mann der Welt, auch wenn die Umstände nicht gerade ideal sind.

Wir schaffen es tatsächlich zu schlafen und Paulo sieht nach dem Aufstehen einigermaßen ausgeruht aus. Die Polizei kommt nachmittags nochmal vorbei, um mit uns zu reden und sagt uns, dass sie die Fingerabdrücke bereits untersuchen lassen.

"Hoffentlich finden sie den Kerl bald", seufzt Pau, nachdem sie weg sind.

"Das hoffe ich auch. Soll ich was zu essen bestellen?"

"Nein, ich habe keinen Hunger."

"Du musst was essen, damit du bei Kräften bleibst."

"Können wir nicht selber kochen?"

Ich lächle ihn an und nicke. In der Küche schnippeln und brutzeln wir etwas zu essen und lassen es uns danach vor dem Fernseher schmecken. Training haben wir zum Glück erst morgen wieder und ich hoffe, Paulo hat sich bis dahin ein wenig erholt.

Paulo

Auf dem Weg zum Training schaue ich ängstlich in den Seitenspiegel. Ich will sehen, ob uns ein auffälliger Wagen folgt. Gestern Nachmittag habe ich noch dem Verein Bescheid gegeben. Bis auf weiteres werden die Trainingseinheiten ohne Zuschauer stattfinden.

"Mach dir bitte nicht allzu viele Gedanken. Unsere zwei Bewacher folgen uns und werden auf dem Parkplatz alles im Auge behalten. Es sind keine Fans zugelassen, niemand kann das Gelände ohne Kontrolle betreten."

Ich seufze. "Du hast ja Recht, aber ich habe trotzdem Angst."

Cris legt seine Hand auf meinen Oberschenkel und wohltuende Wärme durchströmt mich. Es tut mir unendlich gut, dass er für mich da ist.

"Ich bin in deiner Nähe."

"Danke." Mehr muss ich nicht sagen, weil er genau weiß, wofür ich ihm danken möchte.

Auch das Team versucht, mich aufzubauen. Alle kümmern sich total um mich und machen mir Mut. Dadurch schaffe ich es tatsächlich, mich zu entspannen und ein vernünftiges Training zu absolvieren. Glücklich lächle ich danach Cris an und als er das Lächeln erwidert, stolpert mein Herz vor Freude.

Auf dem Heimweg gehen wir noch einkaufen, damit wir wieder zusammen kochen können. Diese normalen Handlungen geben mir Kraft und machen mir Mut. Während ich die Soße umrühre, legt Cris von hinten die Arme um meine Taille und ich lehne mich an seine breite Brust.

"Das duftet lecker. Darf ich probieren?"

Ich greife nach einem Löffel, tauche ihn in die Soße und halte ihn Cris hin. Unsere Blicke sind ineinander verhakt und mein Herz rast wie verrückt. Ja, es ist eigentlich eine schlechte Zeit, aber die Liebe lässt sich nun mal nicht steuern.

Nachdem er den Löffel weggelegt hat, ziehe ich ihn noch näher an mich und schließe die Augen. Ich kann seinen warmen Atem spüren und zittere innerlich vor Erwartung. Doch bevor seine Lippen meine berühren können, reißt uns das klingeln meines Handys auseinander. Enttäuscht trete ich einen Schritt zurück, hole das Gerät aus der Tasche und melde mich.

"Hallo, Paulo Dybala hier."

"Hallo, Herr Dybala. Hier ist Inspektor Guarino. Ich wollte Ihnen die guten Nachrichten selber überbringen. Wir haben die Ergebnisse der Fingerabdrücke bekommen und konnten eine Frau festnehmen, die bereits vorbestraft ist."

"Eine Frau?", frage ich ungläubig.

"In der Tat. Sie hat schon mehreren Männern nachgestellt und ist unter anderem wegen Körperverletzung angeklagt worden. Bis jetzt kam sie jedesmal mit Bewährung davon, aber diesmal kommt sie bestimmt nicht so glimpflich davon."

"Ich bin froh, dass Sie die Frau so schnell geschnappt haben."

Wir klären noch ein paar wichtige Dinge, dann lege ich auf und muss mich am Tisch festhalten, weil mir plötzlich schwindelig wird. Starke Arme umschlingen mich und ich atme tief durch.

"Es ist vorbei", murmele ich.

Tränen laufen mir über die Wangen, ich schluchze unkontrolliert auf. Der ganze Druck fällt von mir ab, ich kann nichts dagegen machen und bin froh, dass Cris da ist.

Cristiano

Mein Engel weint vor Erleichterung und ich halte ihn fest, bis er sich beruhigt hat. Er hebt den Kopf, um mich ansehen zu können und ich wische ihm sanft die Tränen weg. Obwohl er geschwollene Augen hat und völlig verheult aussieht, ist er der hübscheste Mann der Welt.

"Küss mich, Cris", flüstert er.

Diesen Gefallen tue ich ihm gerne. Sanft lege ich die Hand an seine Wange, neige mich zu ihm und verbinde unsere Lippen zu einem zärtlichen Kuss.

Obwohl die Gefahr gebannt ist, werden die nächsten Wochen zu einer Zerreißprobe für Paulo. Er ist trotzdem stets auf der Hut und sieht sich ständig um, wenn wir unterwegs sind. Auch beim Training ist er oft unkonzentriert und macht viele Fehler. Am Anfang ist der Trainer noch geduldig, aber nach zwei Wochen platzt ihm der Kragen und er gerät mit Paulo aneinander.

Das Ergebnis dieser Auseinandersetzung ist eine ausgewachsene Panikattacke. Paulo wird blaß, ringt nach Luft, überdreht die Augen und sinkt auf den Boden. Ich kann ihn grade noch auffangen und trage ihn in die Kabine. Dort lege ich die Hand an seine Wange und streiche sanft über seinen Arm.

"Alles ist gut, mein Engel. Ich bin da und halte dich. Schau mich an, Paulo."

Blinzelnd öffnet er seine Augen und schaut mich an. Noch ist sein Blick verschleiert, klärt sich aber langsam. Er atmet tief durch und greift nach meiner Hand.

"Was ist passiert?"

"Du hattest eine Panikattacke, nachdem du Streit mit dem Coach hattest."

"Geht das irgendwann wieder weg?", fragt er unsicher.

"Es wäre vielleicht gut, mal mit einem Psychologen zu sprechen", schlage ich vor.

Paulo zuckt die Schultern, aber wenigstens lehnt er den Vorschlag nicht gleich von vornherein ab. Er muss das ja auch nicht sofort entscheiden, aber ich hoffe, dass er zumindest darüber nachdenkt.

"Halten mich dann nicht alle für einen Verrückten?"

"Nein, ganz bestimmt nicht. Sie werden deine Stärke bewundern."

Ein paar Tage später hat Paulo dann einen Termin bei einem Psychologen. Ich wollte ihn begleiten, aber das hat er abgelehnt. Unruhig gehe ich im Wohnzimmer umher und schaue dauernd auf die Uhr. Das Gespräch dauert eine Stunde, die Fahrt hierher höchstens fünfzehn Minuten. Er müsste schon längst zurück sein. Mein Handy klingelt und ich melde mich, ohne zu schauen, wer anruft.

"Paulo? Wo bleibst du so lange?"

"Hi Cris, hier ist Leo. Ist alles in Ordnung?"

"Hallo Leo. Ja, nein, ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Paulo hatte einen Termin und ist noch nicht zurück. Was, wenn ihn die Irre doch erwischt hat?"

"Hör auf, Cris. Es ist bestimmt alles gut. Vielleicht dauert es einfach länger oder er geht noch einkaufen."

Während wir reden, biegt das Auto meines Freundes in die Einfahrt. "Er ist da", sage ich.

"Geh ihn begrüßen. Wir reden ein anderes Mal."

Ich lege auf und eile zur Tür, um sie für Paulo zu öffnen. Er ist blass, seine Augen sind geschwollen und rot vom Weinen. Wortlos nehme ich ihn den Arm und halte ihn fest, bis er aufhört zu zittern.

Paulo

Nach der Therapie bin ich noch eine Weile im Auto sitzen geblieben, bis ich ruhig genug war, um fahren zu können. Jetzt liege ich endlich in Cristianos Armen und es geht mir langsam besser.

"Wo warst du? Ich habe mir Sorgen um dich gemacht."

"Ich konnte nicht gleich losfahren, weil ich total aufgewühlt war."

Er küsst mich sanft auf die Stirn und hält mich liebevoll im Arm. Bei Cris fühle ich mich stets geliebt und sicher und ich bin froh, dass ich ihn an meiner Seite habe.

Zwei Monate später findet die Verhandlung gegen die Stalkerin statt. Ich muss natürlich als Erster aussagen, was mir gar nicht gefällt. Als ich die ältere Frau neben ihrem Anwalt sitzen sehe, fällt es mir schwer, zu glauben, dass sie die Tat begangen hat. Sie sieht freundlich aus und lächelt als ich hereinkomme.

Bei der Befragung beteuert sie, dass sie mir nie etwas angetan hätte, doch das glaubt ihr nach den ganzen Vorstrafen keiner. Danach muss ich alles erzählen und Fragen beantworten. Meine Hände fangen an zu zittern und Punkte tanzen vor meinen Augen.

Ich taste nach dem Armband, dass Cris mir geschenkt hat und streiche vorsichtig über das weiche Leder. Da er auch eine Aussage machen muss, kann er noch nicht im Gerichtssaal sein. Nachdem ich tief durchgeatmet habe, kann ich weiterreden und bin bald darauf fertig.

Die Verhandlung dauert mehrere Stunden, dann wird die Frau zu drei Jahren Haft verurteilt und gleich in ein Gefängnis gebracht. Erleichtert falle ich Cris um den Hals und er hält mich lachend fest.

"Es ist endlich vorbei", flüstere ich.

"Ja, jetzt können wir unser Leben genießen, ohne Angst haben zu müssen."

Zuhause küsse ich meinen Freund zärtlich. Wir wollen unsere Beziehung zumindest vor der Öffentlichkeit noch geheim halten. Das Team weiß längst Bescheid und steht hinter aus. Auch im Gericht waren sie alle da und haben mir damit Kraft gegeben.

"Ich liebe dich, Cris", flüstere ich zwischen zwei Küssen.

"Ich liebe dich auch, mein Engel."

Obwohl die Stalkerin mir echt Angst gemacht hat, durch sie habe ich auch das schönste in meinem Leben bekommen. Cristianos Liebe. Und darauf möchte ich nie wieder verzichten müssen. Dieses Erlebnis hat uns zusammengebracht und ich bin sicher, wir können alles gemeinsam schaffen, was wir uns vornehmen. Darauf freue ich mich schon sehr.

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