11. Kapitel

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Mein neues Bett war zugegeben wirklich bequem und mir wurde in dem Moment, in dem ich mich unter meine Decke kuschelte, bewusst, dass ich in den nächsten Nächten sehr gut darin schlafen würde.

Nur in dieser nicht.

Mein Kopf fühlte sich überfüllt an.

Überfüllt mit Erkenntnissen und Erlebnissen, die ich mir sicherlich niemals erträumt hätte.

Angefangen von dem Tod meines Vaters, bis zu dem Blickkontakt mit dem Wächterjungen, - es musste ein Wächter sein, wieso sollte er sonst an deren Tisch sitzen?- der mir wirklich gar nicht gut bekommen war.

Ozeanfarben.

Sein Augen waren verdammt noch mal ozeanfarben!

Anders konnte man es nicht bezeichnen!

Ich starrte hinauf zu der Zimmerdecke.

Ich wusste nicht, weshalb ich so auf diesen Blickkontakt reagiert hatte. Vor allem, da er mich sicherlich auch nicht gesehen hatte.

Seine Augen waren viel eher beiläufig über die Menge geglitten.

Total unbewusst.

Ohne wirklich jemanden zu sehen.

Wieso also hatte dann mein Herz für einen Moment ausgesetzt?

Ich wusste es nicht.

Ich sah auf meinen Wecker.

Die Leuchtziffern zeigte 23:47 an.

Ich stöhnte auf und wälzte mich auf die andere Seite, sodass ich die Wand ansehen konnte.

Ich lag nun schon seit geschlagenen zwei Stunden nur hier herum und wollte einschlafen.

Nach dem Abendessen waren wir wieder auf Shaes Zimmer gegangen- auch Ly war mitgekommen- hatte uns auf ihr Bett gesetzt und versucht ein möglichst einfaches Mädchengespräch zu führen, was mir jedoch wegen der Tatsache, dass ich jetzt eine Domitor war, nicht besonders leicht fiel.

Shae und Ly schien es nicht anders zu ergehen.

Anfangs hatten wir uns noch über Zane unterhalten, den Typen mit den sandfarbenen Haaren und dem -nach Shaes Aussagen- verboten strahlenden Lächeln.

Aber dann waren wir wieder auf die Fähigkeiten meiner nun neuen Mitschüler abgeschweift und ich hatte erfahren, dass es hier sogar tatsächlich eine Art Vampire gab, die Ly jedoch selber nicht leiden konnte.

Okay, dann sollte ich sie wohl besser in meinem Kopf aus der Cullen Familie streichen, obwohl sie sicherlich dennoch gut dort hineingepasst hätte.

Gegen acht hatte mich dann eine bleierne Müdigkeit ergriffen und als irgendwo draußen eine sehr laute Glocke viertel nach neun schlug, hatte ich mich verabschiedet und in mein Zimmer zurück gezogen.

Shae hatte noch den Kommentar gemacht, dass die Müdigkeit sicherlich nur wegen der ganzen neuen Sachen hier war und ich hatte ihr versprechen müssen, morgen mindestens bis elf Uhr zu bleiben- wobei eigentlich schon um zehn Uhr offiziell Bettruhe war, um die sich aber niemand zu kümmern schien.

Wieso auch?

Schließlich waren noch Ferien!

Welcher Tag war überhaupt heute?

Ah, Freitag.

Nächste Woche würden die Sommerferien des Haus der Hekate enden und der Unterricht -der verpflichtende sowie der nicht verpflichtende- beginnen.

Ich gähnte und drückte meine Augenlider noch fester aufeinander.

Es half nichts.

Obwohl ich mich unglaublich schläfrig und unglaublich müde fühlte, konnte ich einfach nicht hinwegdämmern.

Irgendetwas hielt mich wach, und das waren nicht nur die Gedanken, die zuvor in meinem Kopf herumgewirbelt waren und sich nun langsam wieder beruhigten, sondern noch etwas anderes.

Ich wusste aber nicht genau, was es war.

Ich bohrte meine Finger in das Kronenkissen, dessen Stoff nun getrocknet war, und presste es mir auf die Augen.

Als könne das mich jetzt zum einschlafen bringen!

Genervt warf ich das Kissen von mir in eine Ecke des Raums, traf wahrscheinlich meinen Schreibtisch und öffnete dann meine Augen.

Ich stand auf und tapste, sodass ich sicherlich jedem Grizzly aus Canada Konkurrenz machte, in mein Badezimmer.

Es war weiß gefliest und der Boden war mit einem himmelblauen Flauschteppich bedeckt.

Ich bohrte meine Zehen also in diesen wirklich verlockend kuscheligen Teppich, umklammerte mit beiden Händen den Rand des Waschbeckens, sodass meine Fingerknochen weiß unter meiner Haut hervortraten, und starrte in den Spiegel, der mir nun gegenüber an der Wand hing.

Mein Gesicht war bleich. Nicht blass, wie sonst, sondern wirklich weiß wie ein Bettlaken.

Meine genauso hellen Haare fielen mir lang und glatt in Strähnen ins Gesicht und wüsste ich es nicht besser, würde ich mich selber für Die weiße Frau aus zahlreichen Horrorfilmen und Gruselbüchern halten.

Meine Augen, groß und mandelförmig, stachen schwarz wie Käferpanzer hervor.

Sie erinnerten mich irgendwie an die eines Alien, obwohl sie ganz normale Iriden und Pupillen besaßen- welche sich jedoch kaum voneinander unterscheiden ließen- und nicht ganz und gar schwarz ausgefüllt waren.

Für viele Menschen sahen meine Iriden einfach nur schwarz aus, wie die sternlosen Löcher in der Nacht.

Diejenigen, die jedoch genauer hinsahen, bemerkten das Farbenspiel aus unwahrscheinlich dunklen Blau-, Grün- und Violetttönen.

Mein Dad hatte meine Augen immer als mandelförmig geschliffene Onyxe bezeichnet und manchmal musste ich ihm wirklich Recht geben.

Wie die dunklen Edelsteine funkelten sie in diesem Moment mir entgegen und hoben sich deutlich von meinem schneeweißen Ich ab.

Hatte ich meiner Mutter ähnlich gesehen?

Hatte sie auch diese schwarzen Augen und diese weißen Haare gehabt?

Denn von meinem Dad hatte ich die ganz sicherlich nicht geerbt!

Sapphire.

Das klang nach einem süßen, kleinen Mädchen mit strahlend blauen Augen, die man auf diese Art und Weise  nicht woanders finden konnte.

Ein nettes Mädchen, dass beliebt, aufrichtig und gutherzig war.

Ich verzog das Gesicht und schüttelte augenblicklich den Kopf.

Ich hatte nie ein Bild von meiner Mutter gesehen und wenn ich irgendwann eines von ihr sehen sollte, wollte ich sie mir vorher nicht anders vorstellen.

Ein kleines Mädchen.

Ich schnaubte.

Mein Mum war sicherlich kein kleines Mädchen mehr gewesen, als sie ins Haus der Hekate kam.

Außerdem war sie um die fünfundzwanzig gewesen, ein paar Jahre plus oder minus, als sie mich bekommen hatte.

Das war jung, ohne Zweifel, dennoch war sie glücklich mit meinem Dad gewesen.

Aber Sapphire war nicht nur jung Mutter geworden. Sie war auch jung gestorben.

An einer Krankheit.

Vielleicht konnte ich diese Krankheit auch bekommen.

Vielleicht war sie erblich, vielleicht würde ich auch so jung sterben.

Ich schluckte bei der Vorstellung und konzentrierte mich lieber wieder auf mein Spiegelbild.

Ich würde morgen ganz sicherlich Augenringe gleich Burggräben haben!

Ich seufzte, überlegte, ob ich mir kaltes Wasser ins Gesicht spitzen sollte, ließ es aber dann.

Ich wollte nicht aufwachen.

Ich wollte bloß endlich, endlich einschlafen.

Ich gähnte.

Der Flauschteppich fühlte sich so weich unter meinen Füßen an...

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