28. Kapitel

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Ich gab ein dumpfes Zischen von mir und schnappte schließlich nach Luft, als er seine Hand endlich von meinem Mund löste.

In diesem Moment hätte ich wirklich alles dafür gegeben, um ihm mein Knie zwischen seine Beine rammen zu können.

Da Cilian nun wieder eine Arm frei hatte, presste er diesen augenblicklich gegen meine Kehle, sodass ich röcheln musste und nach Luft rang wie ein Fisch auf dem Trockenen. 

"Lass mich los!", kam es krächzend zwischen meinen Lippen hervor und ich wand mich in seinem Griff, was genauso effektvoll war, wie der Versuch, eine Flamme mit einem Behälter voller Benzin zu löschen.

"Wieso sollte ich das tun, Hexe?", knurrte mein Angreifer, "Damit du das verdammte Nebelwesen auf mich hetzen kannst? Wie bei Kate? Nein, nein, nein! Das kannst du knicken!"

Die große Ader auf seiner Stirn war hervorgetreten und pochte, seine Hals verfärbte sich rot vor Wut.

"Ich habe das Nebelwesen nicht auf sie gehetzt!", winselte ich und verfluchte im selben Moment die Angst, die sich in meinen Brustkorb angesammelt hatte und welche meine Stimme wie die eines hungernden Welpen klingen ließ.

"Ach stimmt ja, das war natürlich Mr Greenbird!", zischte Cilian und verstärkte den Druck auf meine Kehle, "Lüg mich nicht an! Ich weiß, dass du es warst!"

"Ach ja?", erwiderte ich und versuchte ein letztes Mal, mich gegen ihn zu wehren, scheiterte jedoch kläglich, "Und wieso sollte ich das getan haben? Wieso sollte ich das überhaupt können?"

"Weil deine Mutter eine verdammte Fury war und weil sie das auch konnte!", sein Gesicht kam näher an das meine heran, sodass ich seinen warmen Atem auf meiner Haut spüren und den Zorn in seinen Augen Flammen schlagen sehen konnte, "Du bist ihre verdammte Tochter und du trägst ihre Kraft in dir! Ich weiß das! Jeder weiß das!"

"Hör auf damit! Du bringst mich noch um!", keuchte ich, als ich spürte, wie mehr und mehr der Sauerstoff aus meinen Lungen entwich. Meine Lippen mussten mittlerweile eine violette Farbe angenommen haben, vielleicht waren sie sogar schon blau.

Cilian lockerte seinen Griff nicht, also stellte ich meine Gegenwehr -soweit man das, was ich getan hatte, überhaupt als Gegenwehr bezeichnen konnte- ein und ließ nach und nach meinen Körper erschlaffen.

"Und wenn!", zischte Cilian, "Du bist nicht wichtig! Vielleicht war deine Mutter das, aber du, du bist niemand! Du bist bloß eine Gefahr, der wir hier Unterschlupf gewähren!"

Ich antwortete nicht, schloss schließlich die Augen und spürte, wie Cilian langsam aber sicher seinen Griff lockerte.

Bunte Lichter tanzten gleich kleiner Sterne vor meinen Lidern und ich bemühte mich, nicht gierig die nun in meine Lungen strömende Luft einzuatmen. Mein Angreifer ließ mich schließlich los, sodass ich schlaff wie eine Puppe zu Boden sank, und ich hörte ihn ein paar Flüche murmeln, wie, als hätte er diese Reaktion von mir nicht erwartet.

Für einen Moment lang blieb ich zusammengesunken auf dem Boden liegen, dann hörte ich, wie er ein paar Schritte zurück trat und ich öffnete die Augen wieder, schnappte nach Luft.

"Guter Trick, aber auch nicht wirklich der neuste", Cilian wirkte unbeeindruckt.

"Bei dir scheint er aber gewirkt zu haben", erwiderte ich und fuhr mir mit zitternden Fingern über meinen Kehlkopf, die Stelle, an der der Wächter zugedrückt hatte.

Der Junge mit den dunklen Haaren antwortete nicht. Die Flammen in seinen Augen schrumpften zur Glut, verschwanden jedoch nicht gänzlich.

"Also?", seine Stimme klang kontrollierter als zuvor, obwohl sein Hals noch immer rot angelaufen war und die Ader unverändert wie zuvor auf seiner Stirn pochte, "Hast du ihr das jetzt angetan, oder nicht?"

Ich sah ihn für einen Moment lang an und presste die Lippen aufeinander.

Unzählige Fragen schossen mir in diesem Moment durch den Kopf.

Fragen wie: Würde er sich noch mal auf mich stürzen?

Würde er mir diesmal die Luft endgültig abdrücken?

Würde ich mich diesmal verteidigen können?

Vielleicht ein weiteres Mal mit der Kraft, mit der ich mich gegen Kate zur Wehr gesetzt hatte?

Bei dem letzten Gedanken fuhr eine Gänsehaut meine Arme hinauf und ich biss mir auf die Unterlippe, um nicht zu erschaudern.

Ja, zugegeben hatte mir die Macht und die Kontrolle über das Nebelwesen gefallen. Mir hatte die Kraft gefallen, die mich auf einmal durchströmt hatte. Aber dennoch hatte ich Angst und Entsetzen verspürt, als ich die blutende Kate vor mir liegen gesehen hatte. Jetzt, in diesem Augenblick, überkam mich sogar Ekel. Ekel vor mir selber, da ich zugelassen hatte, dass das Nebelwesen meine Mitschülerin zerfleischte. Ekel, dass ich das Nebelwesen überhaupt dazu verleitet hatte. Ekel, weil ich ihm seine Kraft genommen hatte.

Cilian schwieg. Er schien geduldig auf meine Antwort zu warten, obwohl seine Augen mich durchbohrten, wie als versuche er, mich mit diesen aufzuspießen, vielleicht sogar gleich in der Luft zu zerreißen.

Ich schluckte schließlich, straffte die Schultern, blieb jedoch sitzen.

"Ja", anfangs war meine Stimme bloß ein raues Flüstern. 

Von draußen drang das Zwitschern von Vögeln herein und erfüllte die um uns beide herum herrschende Stille mit Musik.

"Ja", sagte ich ein weiteres Mal, diesmal gefasster und ohne das lästige Zittern in meinen Worten, "Ja, ich habe ihr das angetan."

Ich sah, wie sich Cilians Kiefer noch mehr verspannte -wenn das überhaupt irgendwie möglich war-, aber er blieb an Ort und Stelle stehen und musterte mich bloß.

"Aber ich wollte es nicht", fuhr ich weiter fort, "Auf jeden Fall nicht wirklich. Ich- ich weiß nicht, wie ich das getan habe, aber ich hatte in diesem Moment Angst. Ich hatte Schmerzen, ich wollte keine Niederlage vor Kate einstecken. Ich wollte nicht verlieren. Ich wollte ihr in diesem Moment klar machen, dass sie nicht das mit mir machen kann, was sie will. Ich wollte ihr zeigen, dass ich stärker bin als sie."

Und das war ich anscheinend auch.

Diesen Satz wagte ich jedoch nicht auszusprechen, wahrscheinlich hätte er das Fass bloß zum Überlaufen gebracht.

"Es tut mir auf jeden Fall leid", mit einer unauffälligen Geste wischte ich meine schwitzigen Hände an meiner Hose ab und presste die Lippen aufeinander, betrachtete Cilian, welcher wie eine Marmorstatuervor mir stand: perfekt gebaut, erstarrt in der Bewegung, mit einem Gesicht aus Stein.

"Es tut dir leid", wiederholte er schließlich leise, fast unhörbar, "Es tut dir leid!" Er gab ein Fauchen von sich und schüttelte den Kopf, ehe er mit lauter Stimme nahe zu brüllte: "Nichts davon tut dir leid! Das weißt du genauso gut wie ich!"

Er machte zwei schnelle Schritte auf mich zu, packte mein Kinn und drückte es hoch, sodass ich ihm in die Augen sehen musste.

Seine Finger gruben sich schmerzhaft in meinen Kiefer ein, wieder konnte ich seinen Atem spüren, die erneut auflodernden Flammen in seinen Iriden sehen.

Für einen Herzschlag lang begegneten die schwarzen Augen den ozeanfarbenen, dann ließ er mich los und verließ mit eiligen Schritten den Raum, ließ mich alleine zurück.

Mein Herz pochte, wie als wolle es jeden Moment aus meiner Brust springen.

Ein mir unbekannter Schmerz durchschoss innerhalb einer Sekunde meinen gesamten Körper.

Dann umfing mich die endgültige Stille, in der ich nur mein lautes, hektisches Keuchen hören konnte, während ich versuchte meinen zitternden Körper wieder unter Kontrolle zu bekommen.

Selbst die Vögel hatten aufgehört zu singen.

Tränen sammelten sich in meinen Augen.

A/N:

Hey Leute! ^^

Soo, das nächste Kapitel von Fury ist jetzt draußen und ich hoffe sehr, dass es euch gefallen hat (obwohl ich es persönlich etwas seltsam geschrieben finde 🤔). ;b

An dieser Stelle noch vielen Dank für die über 10.000 Views und die über 1.000 Votes! Wirklich vielen vielen Dank an euch alle dort draußen! :D

Mein neues Werk "Totems" ist übrigens nun endlich veröffentlicht und ich würde mich sehr darüber freuen, wenn ihr euch die ersten Kapitel mal durchlesen würdet! (Sry wegen der vielen Eigenwerbung... xD) ^^

Lg

Raven



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