31. Kapitel

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Der Junge, Jordan, lüftete einen unsichtbaren Hut und grinste mich breit an. "Ich muss schon sagen", sagte er dann mit einem schelmischen Funkeln in seinen grünen Augen und strich sich dabei das dunkelblonde Haar aus der Stirn. "Mir hat die Manipulation von Emotionen schon lange nicht mehr so viel Spaß bereitet, wie bei dir."

"Die Manipulation von Emotionen?", echote ich perplex und starrte ihn mit einer Mischung aus Verwirrung und Entsetzen an. Das war doch gerade nicht sein Ernst, oder?

"Eine beneidenswerte Fähigkeit, nicht wahr?" Der Schulleiter vor mir auf seinem Stuhl gab ein helles Kichern von sich und wüsste ich es in diesem Moment nicht besser, so hätte ich darauf gewettet, dass er sich gerade über meinen erschrockenen Gesichtsausdruck lustig machte. "Ich liebe solche Domitoren", sagte er, wobei das breite Grinsen auf seinem Gesicht seine kindlichen Pausbacken merklich in die Höhe drückte. "Sie sind bei bestimmten Angelegenheiten immer wieder mehr als nützlich." Die Art und Weise, wie er dabei das Wort 'Angelegenheiten' betonte, gefiel mir überhaupt nicht.

Der Junge neben mir, Jordan Cater, lächelte mich entschuldigend an. "Tut mir leid, wenn ich dich gerade eben vielleicht etwas außer Kontrolle geraten lassen habe", sagte er vorsichtig und rieb sich mit dem Finger über den Nasenrücken."Wir mussten bloß testen, ob ich meine Fähigkeiten auch bei dir einsetzen kann. Manche Domitoren besitzen dagegen nämlich eine gewisse Immunität."

"Ob du deine Fähigkeiten auch bei mir einsetzen kannst?", wiederholte ich erneut, diesmal allerdings mehr verunsichert als verwirrt. "Das gerade eben warst du?" Ungläubig starrte ich ihn an, wobei gleichzeitig wieder meine Hände zu schwitzen begannen, was die Situation eindeutig nicht besser machte. "Das ist doch nicht dein Ernst, oder? Du hast mich dazu gebracht, die Tapete", ich zögerte und suchte nach dem richtigen Wort. "Abzufackeln?", beendete ich schließlich meinen Satz und atmete dabei merklich aus.

"Sieht wohl so aus." Jordan nickte, nach wie vor etwas verlegen, und verschränkte die Arme hinter dem Rücken. "Ich habe nicht geahnt, dass du eine so heftige Reaktion auf die Manipulation hin zeigen würdest. Eigentlich war nur geplant, dass..."

"Ach was! Es war fabelhaft!", schnitt der Schulleiter ihm unsanft das Wort ab und lenkte somit unsere beide Aufmerksamkeit wieder ungehalten auf sich. "Du konntest beweisen, dass du Einfluss auf Carols Gefühle hast und diese wieder rum hatte nochmals die Chance, ihre Kräfte zu demonstrieren. Auch, wenn vielleicht die Wand etwas darunter leiden musste." Er deutete mit der Spitze des Brieföffners geradewegs auf mich.

"Fabelhaft?" Ich runzelte die Stirn. "Also ich finde, dass das eher weniger fabelhaft ist. Ich meine, ich habe beinahe eine Schülerin umge..."

"Der es auch bald, dank Mrs Pimplins Hilfe, wieder besser gehen wird, ganz genau", unterbrach mich der Schulleiter ungehalten und klopfte mit seinem Brieföffner auf den Schreibtisch. "Glaub mir Carol, es gab hier schon schlimmer Unfälle, als den einfachen Angriff eines Nebelwesens."

Ich biss mir auf die Innenseite meiner Wange und schwieg. Jordan neben mir sah einen Moment lang zu mir herüber und ich konnte die Neugierde in seinen grünen Augen aufblitzen sehen, aber ehe er fragen konnte, was auch immer ihm auf der Zunge lag, setzte der Schulleiter wieder zum sprechen an: "Apropos Nebelwesen. Du hast es fortgeschickt, nicht wahr? Du hast das Nebelwesen außerhalb unserer Reichweite geschickt." Er beugte sich interessiert vor und schnalzte mit der Zunge, als erwarte er nun eine Antwort meinerseits, mit der ich ihm das Geschehene erklären konnte.

 Aber hingegen seiner Erwartung schwieg ich verbissen. Ich wollte nicht über den Vorfall reden. Vor allem nicht, da ich mir selber immer noch nicht wirklich zusammenreimen konnte, was überhaupt alles geschehen war.

"Warum haben Sie mir eigentlich Jordan vorgestellt?", fragte ich schließlich, um die Stille, welche sich unangenehm im Raum ausgebreitet hatte, zu durchbrechen. "Was hat er mit Kates Unfall und vor allem, was hat er mit mir zu tun?"

"Eine gute Frage." Der kleine Junge vor mir auf dem Schreibtischstuhl nickte langsam, auch, wenn ich ihm eindeutig ansehen konnte, dass es ihm missfiel, dass ich seine Frage einfach umgangen hatte. Aber anstatt sich zu beschweren, wie es vielleicht ein kleines, quengeliges Kleinkind seiner Größe getan hätte, forderte er bloß mit einer ungeduldigen Handbewegung den Jungen neben mir auf, die von mir gestellte Frage selber zu beantworten.

"Viele Begabungen der Domitoren werden durch die Gefühlswelt und die Emotionen geleitet", begann dieser zögerlich,  als suche er in seinem Gehirn allmählich die richtigen Worte für eine Definition seiner Kräfte zusammen, während er langsam seine beiden Hände in die Taschen seiner Hose gleiten lies. "Das kann, wenn einem die Kontrolle über seine Fähigkeiten fehlt, zu unkontrollierten Ausbrüchen der Magie führen, die gewisse Domitoren, wie ich unteranderem einer bin, mit unseren Fähigkeiten eindämmen beziehungsweise eingrenzen können. Oder dementsprechend verstärken, wie zuvor bei dir im Flur. Kommt ganz darauf an, was genau du in diesem Moment erzeugen willst."

"Mit anderen Worten, du bist in der Lage dazu über meine Gefühle gewissermaßen meine Kräfte zu steuern?", fragte ich und verschränkte skeptisch die Arme vor der Brust.

"Es ist recht kompliziert es genau zu erklären", erwiderte Jordan und zog ein wenig die Schultern in die Höhe, "aber im Prinzip schon. Nunja, eigentlich können wir die Kräfte eines anderen Domitoren bloß schwächen oder sie zum Beispiel durch Emotionen wie Wut oder Angst verstärken. Sie wirklich kontrollieren können selbst die Besten der Besten von uns nicht."

"Und was Jordan angeht, so gehört dieser nunmal zu den Besten der Besten von ihnen, nicht wahr?", warf der Schulleiter wieder mit ein und legte seinen Brieföffner behutsam beiseite auf die Schreibtischplatte. "Zumindest, wenn man sein Alter mit berechnet."

"Wow", gab ich wenig enthusiastisch von mir und strich mir eine schneeweiße Haarsträhne aus dem Gesicht, die mir in die Stirn gefallen war. Das hieß also, dass der Junge gewissermaßen dazu in der Lage war, meine Kräfte so zu steuern, sodass ich eine ganze Wand abfackeln konnte. Und er war vermutlich auch für die Glücksgefühle, die Wut und den Schmerz in mir verantwortlich gewesen. Wirklich klasse!

"Was Jordan dir eigentlich damit sagen will", fuhr der Schuleiter in diesem Moment weiter fort und unterbrach somit meinen Gedankenstrom, "ist, dass er die Fähigkeit besitzt, deine Magieausbrüche gewissermaßen in Grenzen zu halten."

"Bei emotional aufgeladenen Personen, wie bei dir zuvor, geht es am leichtesten", fügte der grünäugige Junge neben mir hinzu und mir entging der stichelnde Unterton, der dabei in seiner Stimme lag, nicht im geringsten.

"Das klingt ja", ich legte den Kopf schief und erwiderte seinen Blick, "wirklich toll." Beabsichtig zog ich das letzte Wort dabei so in die Länge, sodass Jordan die Lippen zusammenpresste und die Arme vor der Brust verschränkte.

"Wie gesagt", erwiderte der Schulleiter unbekümmert. "Es ist bemerkenswert." 

Natürlich. Aber auch nur für außenstehende Personen.

"Und was hat das jetzt genau mit mir zu tun?", stellte ich meine Frage von Anfang erneut und wandte rasch meinen Blick von Jordan ab, um wieder den Schulleiter anzusehen.

"Was das mit dir zu tun hat?" Ein spöttisches Grinsen schob sich auf das Gesicht des kleinen Jungen, als versuche er seine Schadenfreude für das Kommende so gut wie möglich im Zaum zu halten. "Ist das nicht offensichtlich?" Er machte eine kurze, dramatische Pause, ehe er verkündete: "Jordan wird dich von nun an auf Schritt und Tritt begleiten und somit hoffentlich verhindern, dass weitere Schüler auf deine Kosten im Hospital landen." Er lehnte sich vor und grinste mich selbstgefällig an.

"Was?", entfuhr es mir empört und ich sah ungläubig vom Schulleiter hin zu Jordan und wieder zurück. "Aber ich kann selber auf mich aufpassen und versuchen meine Kräfte im Zaum zu halten!", protestierte ich dann, was der Schulleiter bloß mit einem hellen, kindlichen Lachen quittierte.

"Wir wissen beide, dass du dazu nicht in der Lage bist, Carol", sagte er, eindeutig zufrieden mit dem Effekt, die diese Nachricht auf mich hatte, und schüttelte nur den Kopf. "Kate ist dafür ein einfach nur passender Beweis. Solange niemand deine Fähigkeiten kennt und du sie nicht beherrschen kannst, bist du quasi wie eine laufende Zeitbombe."

"Und mit einem Babysitter soll dieses Problem etwa behoben werden?" Fassungslos sah ich ihn an. "Er hat doch selber gesagt, dass er meine Kräfte nicht kontrollieren kann! Wieso also sollte er..."

"Er ist die einzige Möglichkeit, die wir derzeit haben", unterbrach mich der Schulleiter barsch und lehnte sich erneut in seinem viel zu großen Bürostuhl zurück. "Außer natürlich, du würdest die Eliminierung vorziehen." Er grinste süffisant und ich gab mit große Mühe, nicht irgendetwas über meine Fäuste in seinem Gesicht zu denken. Auch, wenn es dieses Geschöpf eindeutig verdient hätte, Kleinkindgestalt hin oder her.

Entgeistert ließ ich also meinen Blick zwischen Jordan und dem Schulleiter hin und her wandern und klappte dann die Kinnlade wieder nach oben, die mir unbemerkt heruntergefallen war. Der Typ sollte mich also nun bewachen? Rund um die Uhr? Ich schluckte.

Dann presste ich ein ersticktes: "Nein, danke", bezüglich des Eliminierungsvorschlages hervor und sah dabei zu, wie der Schulleiter mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck in Richtung Jordan nickte. "Geht auch so."

A/N:

Ja, lang, lang ist's her, dass hier ein neues Kapitel hochgeladen wurde...

Zu allererst möchte ich mich dafür entschuldigen, dass meine eigentlich geplante Pause von drei Monaten sich nun über ein ganzes Jahr erstreckt hat. Eigentlich habe ich vorgehabt, mich schon viel früher hier wieder zu melden, was allerdings immer wieder an privaten Gründen und meiner nicht vorhandenen Motivation gescheitert ist.

Zwar habe ich dem einen oder anderen von euch bereits im Februar versprochen, die Geschichte weiter zu schreiben und bin sogar wirklich in den vergangenen Faschingsferien den gesamten Plot wieder durchgegangen, um zu gucken, was genau mir nicht gefällt und wie ich die Geschichte wieder auf ihre alte Spur bringen könnte, sodass ich mich wieder mit ihr identifizieren kann, allerdings habe ich mich irgendwie selber nie dazu überwinden können, bei diesem Kapitel hier auf den Veröffentlichen-Button zu drücken.

Dass das heutige Kapitel überhaupt erschienen ist und ich mich nun endlich dazu durchgerungen habe, mich noch einmal wirklich dieser Geschichte anzunehmen, habt ihr eigentlich nur 02ken-k11 zu verdanken, die mich vor geschätzt zwei Wochen angeschrieben und gefragt hat, wann es nun endlich weiter gehen würde, weswegen dieses Kapitel auch ihr gewidmet ist.

 Und was soll ich schon sagen? Ich habe mich nun dazu entschlossen zusammenzureißen und weiter zu schreiben. Endlich. Nach über einem Jahr Pause.

In einem Jahr passiert und entwickelt sich meiner Meinung nach einer Menge, weswegen es sein kann, dass sich mein jetziger Schreibstil durch das weitere Schreiben an anderen Geschichten eventuell verändert hat und nicht mehr wirklich zu dem von den vorherigen Kapiteln passt. Aber eigentlich finde ich das gar nicht so schlecht, da es echt traurig gewesen wäre, hätte es keine Entwicklung gegeben und ich würde noch immer so schreiben, wie ein, zwei Jahre zuvor, wo mir an mancher Stelle wirklich ein Schauder den Rücken hinab läuft, wenn ich das lese.

Naja, wie auch immer. Zumindest lässt sich nun sagen, dass ich Fury weiter und hoffentlich auch zu Ende schreiben werde. Allerdings werde ich schon jetzt sagen, dass ich keine regelmäßigen und wöchentlichen Updates versprechen werde. Meine Priorität liegt nach wie vor bei meiner zweiten Geschichte Totems (Achtung! Kleine Schleichwerbung! Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr dort mal vorbeischauen würdet), weswegen ich Fury viel mehr als Nebenprojekt weiter führen werde als als Hauptprojekt. Aber ich werde es weiter führen, das auf jeden Fall!

Zwar wird es mir vielleicht etwas schwer fallen, wieder in die Geschichte hinein zu finden, allerdings denke ich, dass ich dabei nicht die Einzige bin, weswegen ich hier auch das Angebot mache, eventuell die Geschichte in einem folgenden Zusatzkapitel noch einmal in ihrer ganze Gänze zusammenzufassen, wenn ihr nicht noch einmal das ganze Buch lesen wollt.

Alles in allem hoffe ich, dass ihr euch darüber freut, dass es endlich mit Fury weiter geht und dass ihr genauso viel Spaß daran haben werdet, weiter zu lesen, wie ihr es vor meiner großen Pause hattet. :)

Lg

Raven

PS: Tut mir übrigens leid wegen den ganzen Bandwurmsätzen! Ich werde mich darum bemühen, diese Angewohnheit so gut wie möglich zu unterbinden. ;b

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