Kapitel 8| Im Krankenhaus

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Die Fahrt im Rettungswagen schien nicht enden zu wollen. Mum lag auf einer Liege, an piepende Geräte angeschlossen und ich verfolgte ihren Puls auf einem der Monitoren. Er war weiterhin langsam und ungleichmäßig. Ich versuchte mich möglichst gut auf meine eigene Atmung zu konzentrieren. Was würde wohl jetzt geschehen? Ich hatte Angst. Sehr sogar. Ich konnte mir keine Gedanken über die Zukunft machen. Ich war nur im hier und jetzt, gefangen in der Realität und je mehr ich mich anzustrengen versuchte an etwas anderes zu denken, desto schneller schlug mein Herz.

Es hatte keinen Sinn. Ich wünschte mir einfach nur, dass alles vergessen zu können. Einfach einzuschlafen. Gab es nicht Beruhigungsmittel, die ich nehmen könnte? Wie als ob sie meine Gedanken gelesen hätte, kam Melody mit einer Tablette und einem Glas Wasser auf mich zu. „Hier Kyran, es ist nur ein Angebot, aber wenn du dich damit besser fühlst..." Sie drückte mir beides in die Hand. Die Tablette war riesig und ich hatte keine Ahnung, wie ich die runter bekommen sollte, da ich sowieso keine Tabletten schlucken konnte. Selbst so winzige Dinger wie kleine Allergietabletten bekam ich ich nicht runter. Ich nickte ihr zu. „Das Zeug ist ziemlich stark und eigentlich nur für Notfälle gedacht, aber ich finde das ist ein Notfall. Wenn du das Zeug genommen hast, kannst du weder richtig sprechen, noch klar denken, aber laufen solltest du schaffen. Es hilft wirklich." Sie lächelte mich aufmunternd an.
Ich blickte auf die Tablette in meiner Hand. Was hatte ich schon zu verlieren? Wenn mir das Ding um Hals stecken bleibe, dann wäre das halt so. Ich schüttelte den Kopf, legte die Tablette auf meine Zunge und spülte das Ding herunter. Ich verzog das Gesicht als ich spürte, wie mir die Pille langsam durch meinen Hals hinunterrutschte. Ein paar Sekunden spürte ich nichts. Dann versank alles in einem tiefen schwarz.

Der Wagen stoppte. Ich spürte zwei kräftige Arme, die mich packten. Meine Beine bewegten sich tatsächlich, aber ich konnte nicht denken. Ich sah alles in einer Art Tunnelblick. Verschwommene Ränder an meinem Blickfeld wurden von schwarzen Flecken durchzogen. Andere Wägen, ein Parkplatz, ein großes Gebäude. Du kräftigen Arme zehrten mich weiter. Ich wusste nicht mehr wo ich war, was passiert ist und was passieren wird. Und es fühlte sich komisch an.

Ich wachte auf. Wachte auf aus meinem vernebelten Zustand und fühlte, wie mir das Blut viel zu schnell in den Kopf schoss. Mir wurde schwindelig und als ich die Augen öffnete, stach mir das grelle Licht fast die Augen heraus. Wo war ich nur? Als sich meine Augen langsam an das Licht gewöhnten, prasselten die ganzen Erinnerungen auf einmal auf mich ein. Der Krankenwagen, Mum, Aaron, Mum, Mum, Mum. Ich blickte mich hektisch in dem Raum um. Die Wände waren weiß gestrichen, Deckenlampen, wie die in meinem Klassenzimmer spendeten helles Licht und es roch extrem nach Desinfektionsmittel. Der Boden war grau und somit die einzig andere Farbe bis auf ein paar Bilder, die an der wand hingen. Ich saß auf einem unbequemen Stuhl, neben mir gab es unzählige weitere unbesetzte. Links war eine Art Theke aufgebaut, mit Computern und Papierkram Versehen. Dann machte es klick in meinem Kopf. Ich musst mich wohl im Wartezimmer des Krankenhauses befinden. Die Theke war nicht besetzt, also konnte ich dort nicht nachfragen, wie es Mum ging.

Hatte man mich echt in meinem Zustand allein gelassen? Genau als ich das dachte, ging die Tür auf und melody kam mit etwas Wasser und einer Schokoladentafel herein. „Oh, du bist wach", sagte sie halb erfreut halb besorgt. „Wie geht es dir? Ich habe dir nur eben was zu essen und zu trinken geholt." Sie deutete auf das Wasser und die Schokolade, die sie mittlerweile auf einem kleinen Glastisch vor mir abgelegt hatte. „Wie geht es meiner Mutter?", fragte ich sofort und ignorierte damit ihre Frage. Und essen konnte ich jetzt sowieso nicht, mir war extrem schlecht.

Melodie ließ sich auf den Stuhl neben mir fallen und ich drehte mich zu ihr. „Also als erstes will ich dir sagen, dass sie es schaffen wird." Ich ließ die Luft aus meiner Lunge entweichen und spürte erst in dem Moment, dass ich sie überhaupt angehalten hatte. „Allerdings, werden wir sie erstmal hier behalten müssen", fuhr Melody fort und verpasste damit meiner Erleichterung einen Dämpfer. „Gibt es wirklich niemanden, wo du hinkannst?" Melody sah mich fragend an. Eigentlich sollte man ja nicht lügen, aber was würden sie sonst mit mir machen? „Ähm, es kann sein, dass meine Tante hier irgendwo unterwegs ist, vielleicht kann sie solange auf mich aufpassen."

„Da bin ich erleichtert", meinte Melody. „Wenn niemand auf dich hätte aufpassen können, dann..." Sie setzte den Satz nicht fort und ich wollte auch gar nicht wissen, wo ich dann hingesteckt wurde. „Du kannst deine Mutter in zwei Stunden besuchen. Bitte bleib bis dahin hier sitzen." Sie lächelte mich vorsichtig an und verließ das Zimmer.

Was machte ich jetzt? Ich hatte hier keine Tante,  generell bis auf Mum keine Familie in der Nähe. Ich steckte meine Hand in die Hosentasche und meine Finger stießen auf etwas hartes. Ich holte Aaron's Münze heraus, die durch meine Hosentasche sehr warm war. Obwohl, Moment mal. Ich schaute genauer hin: Ein leichtes bläuliches funkeln umspielte die Münze. Und auch wenn ich Aaron noch nicht kannte- Ich wusste das er spürte wie ich mich fühlte und durch dieses pulsieren der Münze bei mir war.

Mal wieder ein Kapitel:) Ich hoffe es gefällt euch!💕

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