Prolog

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Raven

Woher ich wusste, dass es um meine Eltern ging, als ich kurz vor der Morgendämmerung von den Sirenen geweckt wurde - ich weiß es selbst nicht.

Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich den Reißverschluss des Zeltes in unserem Garten aufgemacht habe, in dem ich und meine kleine Schwester Hayley in dieser Nacht geschlafen hatten. Ich weiß nicht mehr, wie ich im Pyjama zu unserer Einfahrt gerannt bin, wie meine nackten Füße das feuchte Gras unter sich gespürt haben.

Mir ist das Gefühl entfallen, wie meine Beine über den kalten Asphalt schritten, meine Lungen den Rauch einatmeten und mein Körper versuchte zu verarbeiten, was ich schon längst begriffen hatte, als ich die Löschfahrzeuge auf der Straße vor unserem Haus entdeckte.

Doch ich erinnere mich an die kleinsten Kleinigkeiten danach. Ich sehe die blauen und roten Blinklichter, die grell vor dem blauen Morgenhimmel des Sonnenaufgangs pulsieren. Furcht tröpfelt wie Gift in mein Bewusstsein, im Hintergrund schnappe ich das Wort Leichen auf, das zwischen den Sanitätern ausgetauscht wird.

Dieses Wort hallt in meinen Gedanken nach und übertönt so das laute Knistern des Feuers, das unser Haus in Asche verwandelt. Am Rande meines Blickfelds sehe ich die Feuerwehrleute, die sich harsche Befehle entgegenrufen und die versuchen die Flammen zu löschen. Allerdings gelingt das ihnen nicht wirklich.

Ich erinnere mich an das erstickte Schluchzen, das ich hervorbrachte, als ich meine Hand auf den Mund presste. Ich erinnere mich an die schreckliche Leere, die mich erfüllt, als ich den Leichenwagen auf der anderen Straßenseite entdecke.

Ohne nachzudenken renne ich durch den Vorgarten, die Verandatreppe hinauf zum Eingang und die Hitze schlägt mir ins Gesicht. Ich versuche wenigstens ein Familienfoto zu retten, doch ein Sanitäter schlingt seine Arme um mich, bevor ich durch die Türschwelle treten kann. Tränen brennen auf meinen Wangen und ich versuche mich loszureißen, aber er ist zu stark.

Und

dann

schreie

ich

Meine Schreie füllen den blassen Himmel und ich und ich gehe auf die Knie, will den furchtbaren Schmerz vergessen. Ich spüre die behandschuhten Hände des Sanitäters, die mich hochziehen. Sonnenlicht durchbricht die Dämmerung und lässt die vielen Pflanzen in unserem Garten in Gold erstrahlen. Eigentlich wäre das ein normaler Tag gewesen, wie jeder andere auch.

Ich wäre zur Schule gegangen, hätte mit meiner Familie zu Mittag gegessen.

Aber an diesem Tag nahm mir eine defekte Gasleitung meine Eltern.

Der Tod ist ein ungebetener Gast: Er kommt, wenn du ihn am wenigsten erwartest, wenn du ihn am wenigsten brauchen kannst, wenn du am wenigsten mit ihm zu tun haben willst.

Er ist ein Stoß von hinten.

Ein Messer in den Rücken.

Der Schatten, der dich verfolgt.

Er ist es, der dich veranlasst, dich ständig umzuschauen.

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