»Alpträume«

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"Wie stehen wir jetzt eigentlich zueinander?"

Die Gryffindor überraschte Draco mit dieser Frage. Doch sie hatte Recht. Feinde... Waren sie nicht. Nicht mehr. Was dann?

"Für gute Bekannte kennen wir uns zu lange. Freunde?" Jetzt war Hermine von seiner Frage überrascht. Aber positiv!

"Das klingt ja wie ein Friedensangebot" lachte die Löwin.

Draco hielt ihr die Hand hin. "Von mir aus." Kurz zögerte sie, doch dann schlug sie ein.

"Darf ich dich dann Draco nennen?" Frech grinste Hermine ihn an.

Fast schien es ihm, als wolle sein Herz aus seiner Brust springen.

Gespielt gleichgültig zuckte er mit den Schultern. "Ich nenne dich aber weiterhin Granger."

"Natürlich. Was denn auch sonst." Hermine zwinkerte der Schlange zu.
Der blinzelte frech zurück.

*

Hermine gähnte herzhaft.

Mitleidig lächelte Draco sie an. "Schlaf ruhig. Ich werd dich schon nicht im Schlaf auffressen."

Eigentlich keine Schlechte Idee Draco...

"Ich weiß nicht ob ich schlafen kann... Ich habs verdrängt, aber irgendwo in dieser Gegend sterben die Leute immer noch. Außer eine Partei hat gewonnen. Vielleicht suchen sie schon nach uns!"

Die Hoffnung in ihrer Stimme machte ihn traurig. Von ihm aus könnten sie noch ewig hier bleiben, und reden. Gerne auch über Merlin und die Welt. Hauptsache, er konnte ihre Stimme so lange wie möglich hören.

"Trotzdem. Du würdest den Weg zurück nicht mehr schaffen. Im Zelt bist du sicher. Ruh dich aus." sprach er auf sie ein, und es funktionierte.

"Danke Draco" murmelte Hermine noch, bevor sie einschlief.

"Gern geschehen" lächelte Draco.

*

Hermine wachte auf. Dem Licht, dass durch den dünnen Stoff der Zeltwand drang nach zu schließen, war es ein wenig heller geworden. Entweder sie hatte den ganzen Tag verschlafen, oder war nur wenige Stunden im Land der Träume gewesen.

Warum sollte sie dann aufgewacht sein? Sie blickte sich um. Neben ihr auf dem Boden lag Draco, aber keinesfalls ruhig schlafend. Er wälzte sich herum. Sein Gesicht war schmerzverzerrt. Plötzlich schrie er. So laut, dass Hermine erschrak.

"Draco! Draco, ich bitte dich, wach auf! Es ist alles in Ordnung!" Verzweifelt rüttelte Hermine den Slytherin, bis er schließlich keuchend erwachte. "W- Was, aber- Du-" Draco sah die Löwin an, als wäre sie soeben von den Toten auferstanden. Und für ihn war sie das auch.

Flashback - Dracos Traum:

Es war kalt. Draco fror. Wo war er hier? Was hatte er hier verloren?

Da hörte er ein Kreischen. Er kannte diese Stimme. Wütend, auf jeden der seiner Löwin etwas antun wollte, rannte er durch dichte Nebelschleier, immer dem herzerschütternden Schrei nach. "Granger? VERDAMMT GRANGER!"

Er durchbrach die Nebelwand, und fand sich in einem Wohnzimmer wieder.  Ein Wohnzimmer, das er leider viel zu gut kannte. Ohne es zu wollen, ging er auf den Platz zwischen seinen Eltern zu, und stellte sich so hin, dass er Hermine gut sehen konnte. Und Bellatrix. Erneut durchlebte er die zig Minuten, in denen er loslaufen wollte; in denen er sich am liebsten umgebracht hätte. Doch das würde Hermine auch nichts nützen. Sie schrie. Sie schrie so laut, dass ihm das Blut in den Adern gefror, und er sich seine Tränen nur schwer zurück halten konnte.

Was war er bloß für ein Monster? Er stand hier, in seinem eigenem Wohnzimmer, und starrte eiskalt auf ein Mädchen, das nur wenig älter war als er, hinunter, dem schlimme Schmerzen zugefügt wurden. Durch seine eigene Tante. Er wollte etwas tun, wollte ihr helfen, doch zu allem Unglück hatte er seiner Mutter in einem Ansturm von Liebeskummer von seiner Liebe zu Granger erzählt, und jetzt hielt sie ihn hier mit einem Zauber fest. Er konnte nichts tun.  ER KONNTE NICHTS TUN! Er wollte, er wollte sich doch losreißen, mit Okklumentik von dem Zauber lösen, auch wenn es ein eigener Tod wäre.

Plötzlich aber geschah etwas anderes, als vor wenigen Stunden: Bellatrix krieschte vergnügt den unverzeilichen Todesfluch.

"Nein! NEIN!" wollte Draco brüllen, doch er konnte nicht. Er konnte nur zusehen, wie das Mädchen, das er liebte, vor seinen Augen starb.

"Draco... Ich-", hauchte Granger, "ich hasse dich. Du hast mich allein gelassen. Du bist an allem Schuld."

Dann war sie tot. Seine Mutter löste den Zauber, und Draco schrie. Schrie seinen Liebeskummer in die Welt hinaus, seine Schuldgefühle, seine gestorbene Hoffnung, ihr doch etwas zu bedeuten. Die Hoffnung starb zuletzt, doch jetzt war es geschehen, sie war dahingeglitten in den Tod, gemeinsam mit dem Mädchen, das er liebte.

"DRACO!" Hermine war den Tränen nahe. Auch Draco liefen die Tränen über das Gesicht, und sie verstand nicht wieso. Konnte man so schlimme Alpträume haben?

Plötzlich saß er aufrecht da, wie sie noch vor kurzer Zeit. Er weinte immer noch, und schien nicht ganz zu verstehen, wo er war. Dann fiel sein Blick auf die Gryffindor. (Wieder in der Gegenwart)

Sie lebte? Sie war tatsächlich lebendig? Doch warum sah sie dann so traurig aus? Was war hier los? Freude und Neugierde lieferten sich einen bitteren Kampf in seinem Inneren. Die Freude gewann.

"Granger!" schrie er auf, so dass sie wie geschlagen zusammenzuckte. Dann tat er etwas, was sie nie gedacht hätte: Er fiel ihr um den Hals.

"Du- du lebst!" Mit immer noch weit aufgerissenen Augen starrte er sie an. Hermine verstand gar nichts mehr. "Natürlich lebe ich Draco. Und das habe ich dir zu verdanken." meinte sie sanft.

Ihm zu verdanken? Aber er hatte doch klar und deutlich gesehen wie- War das nur ein Traum gewesen? Ein schrecklicher Alptraum? Oder träumte er jetzt? Dann durchfloss ihn die Erinnerung an alles wie eine Stromschnelle. Er atmete erleichtert auf.

"Wenn- wenn ich fragen darf, was... hast du den  so schlimmes geträumt?"

Er biss sich auf die Unterlippe. Und plötzlich dachte Hermine, dass er extrem gut aussah. Schon wieder? Was...?

"Es ist so..." Draco holte tief Luft, machte sich jetzt schon auf ihr spottendes Lachen bereit. Dann erzählte er ihr alles, vom Anfang seines Traums, bis zu dem Teil, wo Bellatrix Granger umbrachte. Nur dass er seiner Mutter erzählt hatte, was er für die Gryffindor fühlte, lies er aus.

Wieder wartete er darauf, dass sie ihn auslachte, und ihn als Weichei abstempelte.

Doch sie lächelte. Sie lächelte ein kleines Lächeln. Und das war wie Balsam für seine wunde Seele.

"Möchtest - Okay, das ist jetzt eine komische Frage, aber - wäre es für dich in Ordnung, wenn du dich - zu mir legst? Würde das vielleicht etwas gegen deine Alpträume tun?"

"Das ist jetzt eine komische Antwort, aber, ja." lächelte Draco glücklich. Hermine legte sich wieder auf das "Bett", und rückte ein wenig zur Seite, damit Draco auch Platz hatte. Zögernd legte er sich neben sie. Mit dem Gesicht zu ihr gedreht. Vielleicht würde sie ja merken, dass er etwas an sich hatte, das auf jedenfall nichts mit seinem Charakter zu tun hatte.

"Schlaf gut." schmunzelte Hermine, und auch Draco lächelte, mit geschlossenen Augen.

"Danke"

"Gern geschehen"

Überrascht öffnete Draco seine Augen, und sah, dass Hermine ihn immer noch anlächelte. Er lächelte verliebt zurück. Er konnte es nicht mehr verstecken.

Plötzlich zog Draco scharf die Luft ein. Hermine hatte sich dicht an ihn gekuschelt, und ihr Gesicht lag jetzt an seinem Brustkorb. Langsam umschloss Draco das Mädchen mit seinen Armen. Um ihm zu zeigen, dass sie das mochte, rückte sie noch etwas näher an ihn heran.

"Danke" nuschelte sie. "Wofür?" lächelte er. "Einfach so. Danke."

"Gern geschehen."

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