Immerdar (1/3)

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

„Hast du auch an alles gedacht? Hast du den Zettel für den Elternabend dabei? Ist er überhaupt unterschrieben? Frau Schulze wird durchdrehen, wenn du ihn heute wieder nicht dabei hast". Ich nickte verunsichert: „Nun, du hast sicher mitbekommen, dass ich den Zettel nicht habe unterschreiben lassen". „Ja, du bist wirklich feige. Andererseits ist das auch besser so. Was wäre nur, wenn deine Eltern von deinen schlechten Noten erfahren würden? Sie wären bestimmt unglaublich enttäuscht. Sie wollten, dass du studierst! Aber du weißt, dass du es ihnen sagen solltest, richtig? Du willst sie doch nicht belügen. Eine gute Tochter belügt ihre Eltern nicht", fuhr sie fort. Ich ging schneller. Ich stampfte in die Pfützen, welche der Regen der vorherigen Nacht hinterlassen hatte.

„Naja, die Wahrheit wird eh herauskommen, egal was du machst. Ob so oder so, sie werden sehr enttäuscht sein... Aber nochmal: bist du dir sicher, dass du wirklich alles hast? Hast du dein Mäppchen? Die anderen denken doch bestimmt, dass du vollkommen unfähig und dumm bist, so oft wie du sie nach Stiften frägst". „Verdammt!", ich wurde laut: „Erst hältst du mich die ganze Nacht wach und nun das?". Sie wurde ruhiger: „Aber ich wollte dir doch nur helfen. Ich will nicht, dass du noch mehr Fehler machst". Wütend, aber auch frustriert grub ich meine Nägel in die Träger meines Rucksacks. Gehetzt versuchte ich Abstand von ihr zu gewinnen, aber es blieb erfolglos. Ich musste mich jedoch ohnehin beeilen, ich war spät dran – ihretwegen. Sie hatte ihren schweren Arm um mich gelegt, als es Zeit war aufzustehen. SIE hatte es ja nicht eilig.

Ich drehte mich um und da kam auch bereits der Bus. Ein schneller Sprint und geschafft! Ich war noch vor dem Bus an der Haltestelle. „Ohje, heute sind mehr Leute im Bus als sonst. Stolpere nicht", flüsterte sie mir zu, fast schon als würde sie wollen, dass ich falle. Mein Blick wich nach unten. Meine Schnürsenkel stopfte ich immer in meine Schuhe, damit ich nicht hinfalle. Schon hörte ich das Quietschen der Reifen. Der Bus blieb vor mir stehen – genau richtig – die Tür öffnete sich exakt vor mir. Ich stieg ein, stets fixiert auf meine Füße. „Nur nicht stolpern", dachte ich. „Hey, schau nach vorn! Du rennst noch in jemanden rein!", ermahnte sie mich. Hektisch blickte ich nach vorn. Sie sahen mich an. Alle sahen mich an oder durch mich hindurch. Es war egal, sie waren da.

„Wie steht du denn da? Total buckelig", zischte sie. Ich richtete mich auf und meine Sicht wurde trüb. „Weinst du jetzt? Such dir lieber einen Platz!". Platz – einen Platz musste ich suchen, aber wie denn? Hier waren nur Augen über Augen; graue Gestalten. Ich hatte gar keinen Platz, sie erdrückten mich, also blieb ich stehen. Ich wollte mich nirgends festhalten – niemanden berühren. Der Bus fuhr los – verdammt – gestolpert. „War klar", schnaubte sie.

Ich fühlte mich so eingeengt und beobachtet, aber sie hatte Platz. Sie hatte sehr viel Platz. Schließlich stellte sie sich vor mich und drückte mich noch weiter in die Ecke. „Keine Sorge, ich bin für dich da", ermutigte sie mich. Ja das stimmt – sie war nun schon so lange an meiner Seite. Ich wäre nichts ohne sie. Sie hat mir so viel gegeben. Sie hat mich geformt.

Ich legte meinen Kopf an ihre kalte Brust und sie strich mit ihrer schweren Hand über mein Haar. „Ich bleibe bei dir. Ich weiß, dass du mich brauchst. Auch wenn dich jeder verlässt, ich bin da".

___________________________________

Diese Geschichte wird etwas länger und deshalb teile ich sie auf. Vielleicht füge ich sie zum Schluss auch noch zusammen... mal schaun'.

Ich hoffe, dieser Teil hat euch gefallen. Ich freue mich natürlich immer auf Kommentare und konstruktive Kritik.

Bis zum nächsten Mal,
eure Negative

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro