Tierliebe - Mögen Veganer:innen Tiere mehr als Menschen?

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Veganer:innen lieben einfach Tiere, sogar mehr als Menschen.

Das ist ein häufig verbreitetes Klischee.

Man sollte Tiere noch besser behandeln als Menschen und sie sollten mehr Rechte besitzen. Ist da was dran?

Wer sagt so etwas?

Habt ihr etwa schon Mal jemanden gesehen, der für „Mindestlohn für Schafe" oder eine „Arbeitsschutzversicherung für Kühe" demonstriert hat?

Wenn die meisten Menschen von Tieren sprechen, meinen sie für gewöhnlich alle anderen Lebewesen auf diesem Planeten. Sie grenzen sich von diesen ab, wegen ihrer hohen Intelligenz, sowohl logisch als auch emotional.

Tiere sind eben so viel dümmer als wir, das dies rechtfertigt, dass wir sie quälen und töten, für unseren Konsum. Sie sind Ressourcen, einfach auszunutzen und noch leichter zu manipulieren. Der Mensch steht schließlich an der Spitze der Nahrungskette und hat damit das Recht, all jene unter sich so zu behandeln, wie ein grausamer Herrscher seine Untertanen.

Aber auch wenn viele Menschen diese Einstellung angeblich vertreten, leben wir nicht danach.

Gebt einem kleinen Kind eine Karotte und einen Hasen. Tötet das Kind den Hasen und streichelt die Karotte, nehmen wir dies als ein Zeichen, dass vielleicht einmal ein Serienmörder daraus wird. [1] Oder zumindest wird ein Gespräch mit einer Kinder-Psycholog:in vereinbart.

Tiere zu töten, fällt den wenigsten leicht. Es erfordert Gewöhnung, Rechtfertigungen und eine entsprechende Gegenleistung, um dieser Tätigkeit nachzugehen. Einen Großteil der tierischen Lebensmittel beziehen wir aus dem Ausland, da dort die Arbeitskräfte schlechter bezahlt werden können. Das spart Produktionskosten.

Diese Menschen sind bereits arm und müssen nun für einen Hungerlohn Leben beenden. Eins nach dem anderen, wieder und wieder. Stellt euch das einmal vor. Ihr kommt in die Arbeit, presst ein Bolzenschussgerät an einen Kopf und drückt ab, dann kommt ihr nach Hause und streichelt euren Hund. Komisch, oder?

(Hier ein Artikel von einem Landwirt, der davon berichtet, wie es für ihn ist, Tiere zu töten. [2])

Aber das passiert nicht nur im Ausland. Der brutale Umgang mit entbehrlichen Arbeitskräften hat in Deutschland Tradition. Vor allem unter Clemens Tönnies. Hier ein Zitat aus dem Spiegel-Artikel „Der Kotelett-Kaiser und sein brutales Geschäft mit dem Billigfleisch":

Das Stahltor zum Hof ist verriegelt, keiner darf raus. Die Rumänen, die hier leben, hinter grauen Rollläden und vergitterten Souterrainfenstern, stehen unter Quarantäne. Sie arbeiten in Rheda-Wiedenbrück, in der größten deutschen Fleischfabrik, bei Tönnies. Arme Schweine, die arme Schweine zerlegen."

An diesem Punkt kann man sich schon fragen, ob es nicht sogar Sinn ergibt, vegan zu werden, für die Mitarbeitenden, denn in dieser Industrie sind Tiere wie Menschen (wenn auch nicht gleichermaßen) Opfer.

Clemens Tönnies Verbrechen an den Arbeitsrechten sind hier nochmal ein ganz anderes Thema, zudem ihr gern selbst recherchieren könnt. Die Sendung vom ZDF Magazin Royale zu ihm ist da nur die Spitze des Eisbergs.

Doch hier nun über die Leiden von Menschen zu sprechen, spiegelt nicht wider, warum ein Großteil der Veganer:innen sich dafür entschieden haben, auf diese Art zu leben. Knapp 70% aller Befragten gaben in einer Umfrage an, für die Tiere vegan geworden zu sein. [3]

Also ja, die meisten tun es aus Liebe zu den Tieren. Aber das ist nichts, was exklusiv diesen Menschen so geht. Es gäbe schließlich keine Zoos und Wildparks, Plüschtiere von Tieren, bekannte tierische Cartoonfiguren, Haustiere oder gar Furries, wenn niemand Tiere lieben würde.

Gerade bei den Haustieren ist die Menschheit besonders verrückt. Allein all die Tiervideos im Internet, Haustierradgeber-Magazine sowie unzählige Blogs, sprechen schon Bände. Dazu kommen die hohen Ausgaben.

In Deutschland wurden 2017 4,8 Milliarden Euro für Heimtierbedarf ausgegeben. Das sind sogar noch 1,5 Mrd. mehr als 2008.[4]

Die Ausgaben liegen bei den Besitzer:innen zwischen 25€ und 50€ monatlich. Das sind dieselben Leute, die bei dem Wikipedia Spendenaufruf wegklicken und ihr Streaming Abo beenden, weil ihnen „Haus des Geldes" 12€, aber keine 13€ wert ist.

Fragt einmal herum, wer sich als „tierlieber" Mensch bezeichnet und ihr werdet viele finden, die hier zustimmen. Aber wie viele davon sind vegan? Statistisch, die wenigsten. Aber warum ist es so, dass manche Tiere mit uns am Tisch sitzen und andere auf Hinterhöfen weggesperrt werden?

Dieser Frage nehme ich mich im Kapitel über Speziesismus & Karnismus an.

(Ein Artikel zum Fleisch-Paradox, warum wir Tiere töten, obwohl wir das nicht wollen: [5])

Um bereits etwas vorzugreifen, nein es liegt nicht an der Intelligenz der Tiere. Schweine sind intelligenter als Hunde und wer würde schon seinen Hund essen? Selbst wenn er stirbt, tut er dies als Familienmitglied und wird begraben, statt auf dem Teller zu landen.

Fazit:

Es ist scheiße Tiere zu töten. Wir wollen das nicht selbst, also machen es andere für uns. Wir möchten es weder wahrnehmen noch etwas davon mitbekommen. Das Endprodukt soll so wenig mit dem Tier zu tun haben, wie möglich, welches dafür sterben musste. Die allermeisten Veganer:innen und Nicht-Veganer:innen sind sich in dem Punkt einig, dass das Leben eines Tiers schützenswert ist, erstere sind da nur konsequenter.

Sie mögen weder Tiere mehr als Menschen noch hassen sie letztere. Klar, wir reden alle Mal darüber, wie kacke die Menschheit ist, aber trotzdem gibt es immer Ausnahmen. Wir haben Familien und Freunde, die wir schätzen und die uns meist mehr wert sind als nichtmenschliche Tiere. Aber das heißt noch lange nicht, dass diese leiden müssen, damit wir ein schönes Leben haben.

In diesem Buch will ich euch zeigen, wie man gut und ohne Einschränkungen seinen Alltag bestreitet, während man gleichzeitig seine Liebe für alle Tiere lebt und nicht nur für einige wenige außerwählte Arten.

Für viele Tierliebhaber:innen hört die Familie beim Menschen nicht auf. Auch Tiere können unsere Freunde sein. Lasst uns ihre Naivität und angeborene Unschuld nicht ausnutzen, um uns an ihren Qualen zu bereichern.

Für eine faire Welt.

GO VEGAN <3

Quellen:

[1]

https://www.peta.de/themen/staatsanwalt/

[2]

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/schwerpunkt-tiere-toeten-der-bauer-der-nicht-mehr-toeten-mag-1.2503883

[3]

https://vomadlife.com/blogs/news/why-people-go-vegan-2019-global-survey-results

[4]

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/schneller-schlau/grafik-des-tages-milliarden-fuer-haustiere-15888981.html

[5]

https://www.dw.com/de/das-fleisch-paradox-warum-wir-tiere-t%C3%B6ten-obwohl-wir-es-nicht-wollen/a-56451607

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