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Yorik veharte einen Augenblick lang in seinen Gedanken, ehe er begriff, was Jada zu ihm sagte. Gespannt auf die Reaktion ihres Alphas, sah das Rudel zu ihm hinauf, noch immer unter dem Einfluss ihrer Feindseligkeit gegenüber der Frau. Hunter warf unverständlich den Kopf zu Yorik. Sie waren sich sehr nahe, so dass der Mann sicher den Atem des kleineren an seiner Wange spüren konnte.

"Kailan hat mich von meiner Gefangenschaft entbuden, damit ich dir die Nachricht überbringe. Sicher hat er jemanden geschickt, um mich zu überwachen aus Angst, ich würde ihm entkommen." Die schwarzhaarige ließ kurz ihren Blick durch die von Bäumen umgebene Lichtung gleiten.

Nun regte sich Yorik neben Hunter. Der Alpha stieß angespannt die Luft aus. Seine Hand, welche am Arm des Jüngeren ruhte, packte ihn fester. Hunter wusste das Yorik wütend war. Er hatte diesen Blick in seinen Augen heute schon einmal an Cole gerichtet gesehen und nun bekam die anmutige und gleichzeitig feindliche Frau ihn zu spüren.
"Dann spuck sie endlich aus. Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit für seine Belange."

Jada schien den scharfen Ton von Yorik zu ignorieren. Ihre Mimik blieb unverändert, als sie weiter sprach:"Kailan möchte, dass du dich ihm stellt, oder all deine Wölfe werden quallvoll sterben. Er erwartet dich bei Sonnenaufgang auf der anderen Seite des Flusses an der Brücke. Sein Lager befindet sich an einem See, wo er unsere, aber auch deine Leute in einer alten Lagerhalle gefangen hält. Du sollst alleine kommen. Jegliches Gefolge wird umgehend getötet. Solltest du dich weigern, wird er keine Gnade erweisen."

Sofort drang entsetztes Gemurmel auf die Lichtung. Hunter, der noch immer zu Yorik blickte, erkannte die Nachdenklichkeit in seinen Augen. Er selbst konnte nicht fassen, wie krankhaft dieser Kailan vorging. Normalerweise wäre er schon längst zur Polizei gerannt, doch es schien, als sei dies unter Wölfen nicht möglich. Sie machten ihre eigenen Regeln, unabhängig vom Gesetz.

Yoriks Augen streiften kurz die von Hunter, was diesem eine leichte Gänsehaut bescherte. Dann löste er den Griff um den Jüngeren, trat ein paar Schritte auf Jada zu, die ihn genau dabei beobachtete. Kurz überprüfte er die Umgebung, nach Spitzeln Kailans, ehe er ihr etwas zuflüsterte:"Wie stehen deine Wölfe zu Kailan?"
Die Frage verwirrte die Frau. Unverständlich zog sie die Augenbrauen zusammen.

"Ich will, dass sie sich zur Wehr setzen...",meinte Yorik daraufhin und wusste dass die Frau verstand, da sie ihn mit großen Augen ansah. Irgendwie erinnerten sie den Alpha an jemanden. An wen genau, wusste er nicht.

"Du planst einen Hinterhalt..."
Yorik sah sie triumphierend an. "Ich wäre nicht ich, wenn ich mich so einfach geschlagen gäbe...",sagte er nun etwas lauter, damit sein Rudel verstand. Erneut brach Gerede aus. Diesmal erfreut und siegessicher.

Hunter war erstaunt über die Zuversicht Yoriks, jedoch hatte er ein ungutes Gefühl im Magen. Kailan wollte seine Wölfe doch töten, wenn er sich wieder setzte... Wieso nahm Yorik dies so auf die leichte Schulter? Waren ihm seine Mitglieder so egal?
Am Rand erblickte er Jack, dessen unlesbares Gesicht erneut zu Hunter glitt. Was wollte dieser von ihm? Hatte Yorik ihm nicht klar gemacht, dass er Hunter in Ruhe lassen sollte?

"Wie gedenkst du vorran zu gehen?"
"Ich werde mich wie vereinbart bei Sonnenaufgang an der Brücke befinden, während mein restliches Rudel sich auf dem Weg zu diesem See macht. Du solltest deinen Leuten Auskunft darüber geben, was wir gerade besprechen und sage ihnen, dass sie sich zur Wehr setzen sollen, wenn wir kommen. Kailan kann nicht jeden von uns töten... Informiere ebenso mein Rudel darüber, dass ihr Alpha kommen wird, um jeden einzelnen von ihnen zu befreien..."

Jada nickte bloß erkennend, während der Alpha zu ihm sprach. Jeder hörte ihm gebannt zu, nur Hunter nicht. Er war mit einem ganz anderen Gedanken beschäftigt. Ein See... Jada sprach von einem See, doch etwa nicht genau von dem See, an dem seine Familie zeltete? Das würde bedeuten, dass...

"Yorik!",Hunters Stimme drang allamierend in Yoriks Gehörgänge. Sofort drehte er sich zu den Jüngeren um, der ihn sorgenvoll entgegen sah.

"Meine Familie ist an diesem See!" Kaum hatte er diese paar Worte ausgesprochen, schrillten alle Alarmglocken bei dem Alpha. Die Forderungen von Kailan hatten ihn so rasend gemacht, dass er ganz vergaß, dass Hunters Familie sich direkt bei dem Lager des Rudels befand. Wie konnte er das nur übersehen? Er war so beschäftigt mit seinen eigenen Problemen gewesen, das er den Kleineren total in den Hintergrund schob.

Noch immer blickte Hunter ihn hilfesuchend an. Sein Körper bebte leicht und sofort stieß dem Alpha sein Angstgeruch in die Nase. Diesen müsste der Mann um jeden Preis noch unter Kontrolle kriegen. Yorik empfand plötzlich ein Gefühl von Schuld, welches ihm fast den Boden unter den Füßen riss. Seit wann war er so ein Gefühlsmensch? Normalerweise unterdrückte er immer seine Emotionen, doch bei Hunter hatte er das Gefühl dass sein Wall zerbrach. Er war ein Alpha. Er sollte sich nicht von Gefühlsduseleien leiten lassen.

Yorik riss sich von seinen Gedanken los. Sofort stürmte er zu Hunter, nahm sein Gesicht zwischen seine großen warmen Hände. Der kleinere war ein wenig verdutzt über die plötzliche Nähe.

"Ihnen wird nichts geschehen, das verspreche ich dir. Solange sie am Wasser bleiben und nicht im Wald verschwinden, wird Kailans Rudel sie nicht anrühren."
Er schaute den Mann intensiv in die Augen, hoffte dass er ihn dadurch beruhigen konnte. Hunter zweifelte nie an Yoriks Worten und nickte deshalb langsam, auch wenn er noch sichtlich unsicher war.

"Jetzt helfen wir auch noch diesen dummen Menschen? Haben wir nicht schon genug Probleme, ohne das wir so einem erbärmlichen Wesen den Rücken stärken?" Erneut begann Jack seinen Alpha anzufeinden. Seine drahtige Gestalt erhob sich aus der Masse, mit der Hunter nicht wirklich mithalten konnte.

"Wir sollten uns auf das Rudel konzentrieren... Nicht auf dahergelaufene, bedeutungslose M-"

"Hör auf mich als bedeutungslos zu bezeichnen. Ich bin mindestens genauso viel Wert wie du selbst, wenn nicht sogar mehr, denn wie ich so nachdenke, kann man ein Mitglied im Rudel sehr schnell ersetzen." Hunter wusste nicht woher plötzlich die Worte kamen, die verbissen aus seinem Mund drangen und kurz entsetzte Blicke hervorlockten. Zwar war er verwundert über sich selbst, dass er diesem rüstigen Mann etwas entgegen bringen konnte, doch wahrscheinlich lag es eher daran, dass er dieses Wort 'bedeutungslos' in Bezug auf ihn einfach nicht leiden konnte. Immerhin wurde dem Mann jenes Wort damals oft genug an den Kopf - nicht nur von Don, sondern auch von seinen damaligen Mitschülern - geworfen.

Schließlich galt er als der Junge ohne Eltern.
Jack fing sich schnell. Seine blonden Haare wippten, durch seine starke Atembewegung, schien als würde er vor Wut fast platzen.
"Du wagst es so mit mir zu reden? Einem Beta?"

Jack war ein Beta? Das konnte Hunter natürlich nicht wissen. Dennoch bereute er sein vorlautes Mundwerk nicht. Davon mal abgesehen, hielt sich dieser 'Beta' auch nicht gerade sehr zurück.

Hunter blieb gelassen, sprach die nächsten Worte so gewissenhaft und ruhig aus, dass es dem Gegenüber fast den Boden unter den Füßen wegriss. "Für mich macht es keinen Unterschied, ob du ein Omega, Beta oder Alpha bist. Ich behandle meine Mitmenschen alle gleich, egal ob Wolf, oder Mensch. Davon mal abgesehen, solltet ihr euch nicht für etwas besseres halten, wie du es gerade tust..."

Das hatte gesessen. Jack schnaubte verachtend. Sein Blick flog hilfesuchend zu Yorik, der alles gelassen mitbeobachtet hatte.

"Das kannst du doch nicht ernst meinen Yorik? Er ist ein Unwissender. Er hat überhaupt keine Ahnung von unseren Bräuchen, unserem Kodex und was das Wolfsleben ausmacht. Er passt nicht zu uns"
Diese Worte stachen in Hunters Herz, doch wieso wunderte es ihn? Jack hatte recht. Er passte nicht zu den Wölfen, da er nur ein gewöhnlicher Mensch war und nichts von ihrer Lebensweise verstand. Aber er mochte Yorik. Er mochte ihn wirklich und konnte sich ein Leben ohne ihn nicht vorstellen. Wer sonst konnte Hunter dann vor Cole beschützen, oder Antoine? Er schaffte all dies nicht alleine. Er brauchte ihn und das wurde dem Mann gerade schmerzlich bewusst. Wenn Yoriks Rudel wieder befreit war, dann würde der Alpha weiter ziehen müssen. Weg von Missouri und weg von Hunter.

"Hunter hat recht, Jack. Du solltest dich nicht für etwas besseres halten, wenn du es nicht bist. Ich habe Hunter in unser Rudel eingeweiht, damit er alles kennenlernt und weiß damit umzugehen, nicht damit du ihn runter machst. Gerade als Beta habe ich mehr Respekt und Zurückhaltung erwartet. Du solltest ihn nicht intimidieren.",meinte Yorik bloß ruhig und warf dann einen prüfenden Blick zu Hunter. "Wie gesagt, wenn ihr mit meinen Entscheidungen nicht zufrieden seid, dann müsst ihr leider gehen."

Das ganze Rudel schwieg, mit eingeschlossen Jack. Jada räusperte sich leicht, um die peinliche Stille zu durch brechen und das Wort abermals zu erheben. "Ich werde deinen Befehlen folge leisten Yorik." Dieser nickte verstehend. Dann wandte sie sich ganz unerwartet an den Menschen. "Dein Name lautet also Hunter. Hunter wie die Jäger? Oder bloß ein ganz gewöhnlicher Name?"

Er verstand diese Frage gewiss nicht, legte bloß einen unverständlichen Ausdruck auf sein Gesicht.
Stattdessen antwortete Yorik für ihn:"Er kommt aus keiner Jägerfamilie. Wieso interessiert dich das?"

"Reines Interesse... Nichts weiter!"
Yorik traute ihr nicht, auch wenn sie nun eine Verbündete war. Die ganze Zeit über, hatte sie Hunter wissende Seitenblicke zu geworfen, das war dem Alpha natürlich nicht entgangen. Jedoch wollte er sich keine Feinde machen und sie weiterhin beobachten.

"Gut.",meinte er knapp und richtete seine nächsten Worte, wieder ans gesamte Rudel. "Ihr habt es gehört. Bei Sonnenaufgang macht ihr euch auf dem Weg zu dem See und macht das Lager von ihnen ausfindig. Verharrt im Schutz der Bäume, greift erst an, wenn ihr mich seht." Er schwieg kurz, prüfte ob ihn auch alle zuhörten. Dabei glitt sein Blick automatisch zu Jack. Er hätte diesen schon längst aus seinem Rudel werfen sollen...

"Sie werden euch riechen, deshalb positioniert euch entgegengesetzt des Windes, damit euer Geruch nicht zu ihnen getragen wird. Das wäre somit alles!"


Auf dem Rückweg schritten die beiden langsam durch den Wald. Nachdem sich das Rudel kampfbegeistert aufgelöst hatte, viel jeglicher Druck und jegliche Angst von Hunters Schultern.

Er fror, trotz der warmen Sommerluft, war sich nicht sicher, ob es daran lag, dass ihm kalt war, oder der unergründlichen Zukunft, die ihn erwarten würde.

Yorik blieb stehen, als er merkte, dass der kleinere mit seinen Schritten nicht mithalten konnte und legte einen Arm auf seine Schulter. Sofort durchströmte Hunter ein Gefühl von Geborgenheit. Er konnte es nicht mehr leugnen. Er hatte sich ihn Yorik verliebt, das wusste er, doch das diese Liebe keine Zukunft haben würde, ebenso.

"Ist alles in Ordnung bei dir?",fragte Yorik ihn, während er über Hunters Rücken fuhr. Sie gingen weiter und Hunter nickte, unfähig etwas zu sagen.

"Ich weiß, es waren ziemlich viele Eindrücke für dich... und es tut mir leid, dass mein Rudel so undiszipliniert ist-"
"Nein!",unterbrach Hunter ihn hastig. "Ist okay. Es war doch klar, dass sie nichts von einem Menschen halten..." Er war verletzt über seine eigenen Worte. Es stimmte. Er war eben nur ein Mensch und natürlich ließen sich Wölfe nicht auf sie ein.

Hunter konnte nicht verhindern, dass er sich just in diesem Moment so elend fühlte, wie schon lange nicht mehr.
"Hey, nein!"
Der Jüngere würde urplötzlich zurück gezogen.
"Sag so etwas nicht. Ich halte sehr viel von dir okay? Hör einfach nicht auf Jack, er ist ein riesen Idiot!"

"Aber er ist dein Beta...",warf Hunter ein, konnte sich kaum konzentrieren, da Yoriks dunkle Augen wie Blei auf seinen hingen. Abgesehen davon, hatte der Wolf seine Hand auf Hunters gelegt...das war eindeutig zu viel für ihn, denn plötzlich wurde ihm viel zu heiß.

"Das ist mir egal. Immerhin habe ich das sagen und deshalb muss er sich anpassen." Yoriks Stimme klang ein wenig zornig. War immerhin nicht das erste Mal an diesen Abend. Doch seine nächsten Worte, drangen wieder sanft und klar zu Hunter hindurch :"Um noch einmal auf deine Familie zurück zu kommen... Ihnen wird nichts passieren, dass verspreche ich dir, nur tu mir ein gefallen und bleib morgen früh im Haus!"

Hunter gefielen die ersten Worte des Satzes, das Yorik seine Familie beschützen würde, doch zum Ende hin, wurde er aus seinen wohligen, warmen Gedanken gerissen und ins eiskalte Wasser gestoßen. Fassungslos sah er den Gegenüber an.

"Was? Du verlangst von mir, dass ich auf der Farm bleibe, während du in einen Kampf ziehst, in dem du vielleicht getötet wirst?" In seinen Augen sammelten sich Tränen. Er wollte nicht daran denken, den Älteren zu verlieren.

Yorik legte seine Hände auf Hunters Schultern und drückte sie aufmunternd, während er seinen Blick suchte. Der Wolf fühlte sich seltsam. Noch nie in seinem Leben, hat sich jemand um ihn gesorgt.
"Keine Sorge Hunter. Mir wird nichts passieren. Schließ dich einfach in dein Zimmer ein, damit Cole nicht rein kommt und warte auf mich. Ich werde zurück kommen!"

Nun leuchteten Hunters Augen, wie das eines Kindes. "Du kommst zurück?" Meinte er das ernst? Er kommt zurück?
"Wieso sollte ich denn nicht zurück kommen?",fragte Yorik verwundert. Er zog seine Arme zurück, so dass sie nun einfach da standen, Augen in Auge.

"I-Ich...D-Du... Ich dachte du reist danach mit deinem Rudel weiter... Sie sind doch deine Familie und nicht wir..." Hunter stotterte. Mal wieder viel zu viel für seinen Geschmack, doch das tat er immer, wenn er zunehmend nervös war.

Yorik lächelte. Er hatte dieses One-Million-Dollar Lächeln, mit dem er wahrscheinlich jede Frau um den Finger hätte wickeln können. Es war vorauszusehen, dass dies auch bei dem Jüngeren der Fall war. "Ich werde nirgendswo hingehen. Ich habe gesagt, dass ich dich beschützen werde und das geht schlecht, wenn ich nicht in deiner Nähe bin. Hast du etwa schon vergessen, was ich dir versprochen hatte?"

Nein. Gewiss hatte er nicht vergessen, was der Wolf zu ihm gesagt hatte. Er war sich bloß nicht sicher inwiefern, dieses Versprechen galt und wie lange er es halten wollte.

"Wölfe versprechen nichts.",fing Yorik plötzlich tot ernst an. Seine Mimik wirkte plötzlich kalt und verbittert. "Wenn sie es tun, dann müssen sie es auch halten. Es ist wie eine Art Pakt und wenn dieser von mir gebrochen wird, oder ich daran scheitere, dich zu beschützen, dann werde ich qualvolle Schmerzen spüren. Und ich rede hier nicht von psychischen, sondern physischen..."

Hunter war sprachlos. "Du willst damit sagen, dass du meinetwegen verletzt werden könntest?"
Noch immer schien Yorik wie ausgewechselt. Als wäre er wieder der knallharte Alpha, ohne Emotionen. Bedrohlich näherte er sich Hunter. Die nächsten Worte die er hörte, hätten ihm fast den Boden unter den Füßen weggerissen.
"Ich könnte sogar sterben deinetwegen."

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