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Hunter
"Was ist es, was du mir sagen musst?"
Hunter sah an sich hinab. Sah seine frisch genähte Wunde an seinem blassen Körper herausstechen, wie eine zarte rote Rose blühend im klirrendem Schnee.

Er konnte sich nicht vorstellen, was Jada ihm nach so kurzer Zeit beichten musste. Immerhin kannten die beiden sich kaum und trotz dessen, hatte die ältere Frau es geschafft, sein Vertrauen zu gewinnen.
Ihre Augen hingen wie zwei dunkle Monde in ihrem Gesicht, als der Mann aufsah und ihrem Blick begegnete.

"Du kannst es mir ruhig sagen...",drängte er vorsichtig darauf bedacht, so sanft wie möglich zu klingen. Erkennend, dass sie mit ihren Worten rang und ihre Gedanken wohlmöglich wie ein Maschinenwerk ratterten, stand er auf und begab sich zu dem Fenster. Hunter spürte ihren intensiven Blick auf ihm ruhen, als er Jada den Rücken zukehrte.

Der Garten war wüst. Überall tumelten sich wilde Sträucher voll mit Beeren und merkwürdig aussehenden Blüten, dazwischen Fliederbüsche in warmen Farben. Pink und Lila. Stachen aus all dem Chaos heraus. Dem kaputten Zaun, Unkraut und langes Gras, welches wahrscheinlich kein einziges Mal gemäht wurde.

Immerhin passte es zum dem Haus, dachte sich Hunter, als seine Augen sich durch den Garten suchten und immer mehr merkwürdige Dinge erfassten.

Gartenzwerge, halb kaputt und schmutzig, lächelten den verschwindenden Strahlen der Sonne entgehen, während sich dunkle Wolken an den Himmel hervorzogen.
Was sagte dieses ganze Grundstück über die Frau aus, der es gehörte? War sie unordentlich? Jedoch erwähnte sie, dass sie nicht oft hier gewesen war. Aber wieso besaß sie dann ein derartiges Haus, wenn sie doch im Rudel lebte? War es ein Versteck, so wie sie es gerade nutzten? Oder ist es nicht einmal ihr Haus und es stand einfach nur leer ...

Hunter warf die Gedanken bei Seite. Keine derartigen tiefen Gedankengänge sollten ihm jetzt von dem wesentlichen ablenken...
Es ging ihn ohne hin nichts an.

Der Mann wandte sich von dem Fenster ab, an dem er stand. Seine Wunde schmerzte qualvoll, doch er ignorierte es.

"Ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll...",ertönten plötzlich die leisen Worte der Frau. Sie wirkte eingeschüchtert, so als ob sie Angst hätte. Hunter nickte darauf hin, ließ sich wieder langsam auf das Sofa sinken, wobei er erneut seinen Blick durch das Zimmer schweifen ließ.

Augenblicklich hörte er wieder Kailans Worte in seine Ohren. 'Hybrid'. Er hatte ihn als Hybrid bezeichnet. Was hatte das zu bedeuten? Der Alpha kannte Hunter nicht ein mal und dennoch sprach er seine Worte mit so einer Ernsthaftigkeit aus. Hatte er gelogen? Doch zu welchem Preis?

Und wenn er nicht gelogen hatte? Bedeutete das, dass Hunter ein halber Wolf war? Zumindestens schlussfolgerte der Mann dies, wenn er schon von einem Haufen Wölfen umgeben war. Ein halber Werwolf... Schwachsinn...
Oder?

Hunter war verwirrt. Er wusste nicht, was er glauben sollte und was nicht... Wäre Yorik gerade hier, dann hätte er den Jüngeren sicher aufklären können, doch dieser befand sich in der Schlacht seines Lebens.
Andererseits wusste der Dunkelhaarige nichts über seine leiblichen Eltern. Was ist, wenn einer von ihnen Wölfe waren?
Es war als fuhr ein gewaltiger Blitz der Offenbarung durch Hunters Körper.
Konnte es sein? Konnte er wirklich von Wölfen abstammen?

Sein Puls schlug hart in seinem Körper. Er spürte deutlich, wie das Blut durch sein Hals pumpte, seine Atmung beschleunigte sich.
Er? Ein Wolf?

"Hunter, ich..." Die Stimme der Frau klang weit entfernt, gedämpft, als umgab ihn selbst ein Schleier. Nur schwer konnte er die nächsten Worte aufnehmen und registrieren.

"Ich... Hunter ich bin deine Mutter..."
Leise sickerten die Worte in ihn hinein.
Es fühlte sich plötzlich alles schrecklich unwirklich an. Seine Schmerzen klangen ab und sein ganzer Körper wurde taub. Nur schwer konnte er seinen Kopf heben, sah die tränendurchzogende Augen von Jada, wie sie ihn abwartend, aber auch trübselig ansahen. Das letzte was Hunter wahr nahm, war das laute Zersplittern eines Fensters.

Yorik
Der eiserne Geruch von Coles Blut stieg Yorik unweigerlich in die Nase. Sein kurzes Fell fing den Regen ab, welcher aus den bedrohlichen Wolken über ihm sich seinen Weg nach unten bahnte. Ein Kreislauf, der immer weiter zu rotieren schien. Wasser viel zu Grund, sickerte durch die Erdschicht, in der es wichtige Mineralien aufnahm und sank schließlich bis zum Grundwasser, wodurch es dann zurück in die Meere gespült wurde, Seen, Flüsse oder ähnliches.

Über die Oberfläche verdunstete es dann, stieg auf in den Himmel, kondensierte erneut zu dicken Tropfen, um wieder einmal alles zum Leben zu erwecken und Leben zu schenken.

Yorik liebte es. Er liebte es, wie das Grün im Sommer zu sprießen begann. Er liebte es, wie jeder einzelne Tropfen von seinem Fell abgefangen wurde, wenn er durch hohes Gestrüpp wanderte, auf der Suche nach Beute, um sein Rudel zu versorgen. Doch nicht heute...

Heute triefte die Luft voller Feindseligkeit. Blut und Tot stand in jedem Tropfen der fiel geschrieben. Die beißende Luft umgab ihn wie eine Hülle. Wie ein Kokon aus dem der Mann nicht entkommen konnte und nahm ihn immer mehr ein.

Seine Beine trugen ihn über den schlammigen Pfad raus aus den Wald. Wasser sammelte sich an seiner Nasenspitze, gemischt mit Blut, welches sich über das komplette Gebiet vor den See herum verteilt hatte. Der Geruch vieler Wölfe lag über den Platz. Tote Körper, zerfetzt und zurück gelassen. Sie bewegten sich nicht, keinerlei Lebenszeichen. Zu Yoriks Erleichterung schien diese Wölfe nicht zu ihm zu gehören. Dennoch betete er im Gedanken für die verlorenen Seelen, die bei dieser Schlacht zurück gelassen wurden, welche nicht einmal von Nöten gewesen war.

Plötzlich berührte ihn etwas an seiner Flanke. Zu Yoriks Überraschung stellte er fest, dass es Kaiden war, welcher ihn mit ernsten Augen anblickte. An seiner Schulter klafften Wunden. Sein Maul stand hechelnd offen, während er humpelnd eins seiner Hinterläufe hinter sich herzog. Er war verletzt. Jedoch nichts Ernsthaftes, was ihn im Kampf behindern würde.

Yorik erkannte, dass Kaiden es nicht geschafft hatte, Kailan zur Strecke zu bringen. Sonst hätte er jetzt nicht vor ihm gestanden mit verengten Augen und auf seinen Alpha gewartet. Anscheinend musste er diese Sache selbst erledigen.

Am Boden versuchte er zwischen der Nässe und dem fallenden Regen den Geruch dieses Mannes auszumachen. Sie war schwach, doch Yorik konnte eine Fährte ausmachen. Mit einem kurzen Kopfnicken deutete er Kaiden ihm zu folgen und zusammen stürmten sie die Böschung des Sees hinauf.
Ihr Weg schlängelte sich durch den Wald bis hin zu einer weiten Weidefläche. Der Boden flachte hier allmählich ab und die Fährte wurde stärker. Doch in Yoriks Nase vermischte sich noch ein anderer Geruch, welcher sich durch seinen ganzen Körper zog. Hunter!

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