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Hunter

Jada besaß ein grundausgestattetes Landhaus, welches sich wie Hunters Farm abgelegen, jedoch umgeben von Bäumen und nicht weit von weiten Feldern befand. Es war nicht sehr groß, doch es reichte, um eine normal große Familie unterzubringen.
Sie bestritten einen Kiesweg, welcher sich zwischen einem Vorgarten bis hin zur Haustür schlängelte. Umgeben wurde der Garten von einem seichten weißen Zaun, umschloss das Haus einmal und kennzeichnete die Grenze.

Nur mit Mühe schaffte es der junge Mann die letzten Schritte hinter sich zu bringen. Zu groß war der Schmerz seiner klaffenden Wunde am Bauch, dessen Blut durch seine Klamotten sickerte.

Die Frau schloss kurzerhand die Tür auf, ehe sie beide eintraten. Innen kam ihnen sofort ein abgestandener Geruch entgegen. Hunter schloss darauf, dass sie sich nicht oft in ihren eigenen vier Wänden befand. Sicher verbrachte sie die meiste Zeit in ihrem Rudel.

"Tut mir leid, dass es hier nicht so sauber ist. Ich bin nicht so oft hier...",merkte die Schwarzhaarige kurz an, stolzierte durch den Flur und verschwand dann in einer der Nebenräume.

Hunter wusste nicht wieso, doch irgendwie fühlte er sich sofort heimisch. Geborgenheit und Sicherheit trafen es volkommen.
Es dauerte nicht lange, da kam die Frau mit einem Eimer und Verband wieder, winkte den Mann mit sich und gingen schlussendlich in ein geräumiges Wohnzimmer. Hunter vielen sofort die Kratzspuren auf dem Holz der Tür auf, als er sich auf ein rotes Sofa niederließ und sein Blick durch den Raum schweifte.

"Wenn es Vollmond ist, geht manchmal der Wolf mit einem durch... Den Meisten fällt es dann schwer, sich zu kontrollieren..."
Ein kurzes Schmunzeln seinerseits. Es gab so vieles, was er noch nicht über sie wusste.

"Haben sie Kinder?",fragte Hunter dann plötzlich frei heraus. Die Frage musste Jada verwirren, denn sie hielt in ihrer Bewegung inne. Ein Lächeln zeichnete sich auf ihr Gesicht ab. Sie deutete Hunter sich zu setzen, damit sie seine Wunde ordnungsgemäß behandeln konnte.

Es schien als überlegte sie nach den richtigen Worten und augenblicklich bereute der Mann eine solch private Frage. Beinah hätte er sie zurückgenommen, doch dann setzte die Frau zum Reden an:"Ich hatte einen Sohn..."

Überrascht zog Hunter eine Augenbraue in die Höhe. Er hatte nicht mit einer deutlichen Antwort gerechnet.
"Entschuldige meine Neugier Jada, aber was meinst du mit hatte?"

Sie seufzte. Augenblicklich schien sich ihre Laune zu ändern. Plötzlich lag eine solche Sehnsucht in ihren Augen, richtete diese geradewegs in die von Hunter. "Ich musste ihn weggeben... Ich habe ihn geliebt..." Ihre Stimme versagte am Schluss, war voller Kummer.

Ihre Worte erinnerten ihn sofort an seine eigene Vergangenheit. Er kannte seine richtigen Eltern überhaupt nicht, sie hatten ihn ebenfalls weggegeben und sich kein einziges Mal bei ihm gemeldet. Doch noch nie hatte er dies aus einer anderen Perspektive betrachtet. Nie hatte er bedacht, wie sich eine Mutter dabei fühlen musste, das eigene Kind weggeben zu müssen. Es tat ihm leid, vorschnell geurteilt zu haben. Sein Leben lang war er wütend gewesen! Sauer, das man ihn einfach weggeworfen hatte...

Er wandte seinen Blick wieder der Frau zu, die bereits anfing das Blut von seiner Haut zu wischen. Dabei war sie vorsichtig, als hätte sie Angst, dass er unter ihren Berührungen zerbrach.

"Ich liebe ihn immer noch...",fügte sie flüsternd hinzu, legte den vollgezogenen Lappen zur Seite und wischte sich mit ihrem Handrücken einmal über die Augen. Vorsichtig nahm Hunter ihre Hände in seine. "Das weiß er sicher. Vielleicht hätte ich das auch wissen müssen..." Es half nichts, sich selbst für seine eigenen Gedanken zu verurteilen, aber was blieb ihm in einer derartigen Situation für eine Wahl? Er schämte sich plötzlich für sein weniges Mitgefühl, welches er seinen Eltern gegenüber gehegt hatte.

"Was meinst du damit?" In ihrer Stimme schwang Unsicherheit mit. Doch da war noch etwas anderes, was Hunter nicht zu deuten wusste.

"Ich bin ein Waisenkind. Meine Eltern gaben mich auch weg und bis heute habe ich sie zu Unrecht verurteilt..." Er seufzte, schloss die Augen, bevor er weiter redete. "Ich dachte immer, sie hätten mich wie ein Stück Dreck weggeworfen, doch du hast mir deutlich gemacht, dass es auch anders sein kann...

Vielleicht hatte meine Mutter ja keine andere Wahl? Vielleicht wollte sie mich garnicht weggeben?" Der Mann spürte, wie die Frau versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Doch er konnte deutlich sehen, dass die Worte sie verärgerten, oder sogar verletzten. "Ich sollte mich lieber glücklich schätzen, dass mich eine Familie aufgenommen hat, statt mich mein Leben lang zu beschweren. Ich habe es nicht immer einfach gehabt, nein! Aber ich habe jemanden, der für mich da war..."

Langsam ließ er den Kopf in seinen Nacken sinken, starrte wie gebannt an die Decke. Das war ja gerade zu wie eine Erleuchtung für ihn. Noch nie zuvor, hatte er mit jemanden über seine Gefühle geredet, die dieses Thema betrafen. Immer hatte er sie in sich hinein gefressen!

"Ich bin erleichtert, dass du jetzt anders darüber denkst, Hunter! Es freut mich zu sehen, dass deine Meinung sich geändert hat. Weißt du noch irgendetwas über deine Eltern? Irgendwelche Erinnerungen?"
Noch immer starrte er die Dielendecke vor seinen Augen an. "Nur dass sie mich auf der Türschwelle ablegten, zu dessen Haus ich jetzt gehöre... Pharrel, mein Ziehvater hat mich eines Abends vor seiner Tür gefunden. Er wusste sofort, dass ich sein Sohn sein würde..."

Die Erinnerungen durchfluteten ihn wie jedes Mal. Er erinnerte sich nur noch an die glühenden Augen seines Vaters, wie sie Hunter in jener Nacht warm anleuchteten und jedes Mal verspürte er die gleiche Wärme, die ihn in der kalten Nacht umgab.
"Pharrel...",murmelte Jade vor sich hin. Dabei ließ sie die Tasse mit dem heißen Tee in ihrer Hand ruhen und atmete den süßlichen Duft des Getränks ein. "Ich muss dir etwas gestehen Hunter..."

Yorik
Noch immer warf sich der Alpha auf Jack, dessen Fell bereits vor Blut triefte. Nicht mehr lange und er würde den Rückzug antreten, genauso wie Pharrel. Yorik wusste nicht mehr, wann ihm auffiel, das Pharrel verschwunden war, doch es erleichterte ihn ungemein. Wenigstens würde ihm nichts passieren. Er wusste, wie viel er Hunter bedeutete. Nur unschwer war die Beziehung zwischen den beiden zu ignorieren, wenn gleich Pharrel wie ein Vater für den Jüngeren war. Wohl möglich hätte Hunter es niemals verkraftet, wäre dem alten Mann etwas zugestoßen.

Seine Krallen versanken haltsuchend im Boden, als die Beiden kurz inne hielten. Keuchend standen die Wölfe sich gegenüber, fixierten sich mit ihren scharfen Blick und bleckten die Zähne. Doch plötzlich schien Jack aufzugeben, denn er warf sich prompt auf den Rücken und fing an zu fiepen. Da war sie wieder! Das, wonach sich Yorik gesehnt hatte! Seine Unterwürfigkeit gegenüber des Alphas. Das Verständnis, dass nicht Jack, sondern der andere Mann das sagen hatte. Doch es war deutlich zu spät.

Ein lautes Knurren verließ Yoriks Kehle, gab dem anderen zu verstehen, dass er sich verziehen sollte. Das tat dieser. Legte noch einmal einen flehenden Blick auf, der jedoch nicht zu den Alpha durchdringen konnte.

Noch ließ Yorik ihn ziehen, doch sobald er ihm wieder begegnen würde, müsste er sich auf eine Portion Alphazorn gefasst machen.
Er wandte sich Cole zu, dessen Gestalt reglos am Boden ruhte. Yorik konnte seinen Herzschlag spüren. Schnell, aufgeregt vor Angst. Zu schade, dass seine Atmung dennoch bereits abgeschwächt und seine Wunden tief waren. Cole würde also nicht mehr viel verspüren können, wenn Yorik ihm die Kehle aufriss. Kodex hin oder her.

Dieser Mann hatte Hunter leid zugefügt und dies würde nicht ungestraft bleiben. Nicht, wenn Yorik seine eigenen Gesetze machte.
Mit hocherhobenem Kopf machte er sich leichten schrittes auf ihn zu. Immer dabei bedacht, die Umgebung vor feindlichen Wölfen im Auge zu behalten.

Bei ihm angekommen, beugte er sich über ihn, merkte wie Cole sich leicht regte. Sein anfängliches Schluchzen ging allmählich in ein deutliches Wimmern über. Strotzte nur so vor Schwäche und mitleiderregendem Geheule. Yorik liebte es, ihn so verzweifelt zu sehen. Die Angst mitten in seinem Gesicht geschrieben, mit dem Bewusstsein, dass ihm nur noch Sekunden blieben, ehe der Wolf ihm die Kehle zermahlte. Nicht auszumalen, wie seine Reaktion gewesen wäre, hätte er gewusst, dass sich hinter dem teuflischen Gesicht des Tieres, das von Yorik befand. Abgöttisch!

Er knurrte leicht, da er das Grummeln in seiner Kehle nicht unterücken konnte. Hitze kroch seinen Gliedern empor, breitete sich über seinen Rücken bis in die Schwanzspitze aus. Durch Freude verursachte Erregung. Er konnte es nicht abwarten.

Unsicher krochen Coles grüne Augen über den Wolf über ihn, spürte dessen heißen Atem, wie er gegen seinen Nacken schlug.
Zu töricht, dass Pharrel seinen Neffen zurück ließ, um selbst am Leben zu bleiben. Es war sein Todesurteil gewesen und Yorik nutzte es nur zu gern aus...

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