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Sie blieben im Park, bis es dunkel wurde. Im Schein der Straßenlaternen waren nur noch Farin, Debby und Noah übrig, genauso dezimiert wie der Inhalt des Bierkastens.

„Doch, komm", grinste Noah, der sich wenige Minuten zuvor auf die Schnauze gelegt und sich den Ellbogen aufgeschlagen hatte. Das Blut lief in dünnen Fäden seinen Arm hinunter, aber er interessierte sich nicht dafür. Jetzt zog er an Debbys Hand und lehnte sich mit seinem ganzen Gewicht hinein, sodass er wahrscheinlich wieder auf dem Boden landen würde, sobald sie aufstand.

„Ich will aber nicht. Ich hab auch was getrunken, mein Gleichgewichtssinn ist bestimmt noch schlechter als vorher", lachte sie, stemmte die Füße auf den Boden und drückte den Rücken gegen die Lehne der Bank.

„Du fährst jetzt eine Runde!", beharrte Noah und zog kräftiger. Mit einem Ruck von hinten fiel Debbys Widerstand so plötzlich in sich zusammen, dass er schwungvoll auf den Hintern fiel, während Farin, der sie geschubst hatte, grinsend hinter der Bank stand. Noahs Klammergriff an ihrem Handgelenk riss Debby nach vorn und sie landete ungebremst auf ihm. Farin fing an zu lachen und einen Augenblick des Schmerzes später stimmten die Gestürzten ein.

„Das war mein Knie", rief Debby und rollte sich von Noah runter in die Wiese. Er war mit seinem bereits lädierten Ellenbogen auf dem Steinboden gelandet und hinterließ dort einen Blutfleck, als er sich aufrichtete.

„Das war ich", erwiderte er lachend und stützte sich halb liegend mit den Armen ab, entschied dann aber, sich doch wieder hinzulegen.

Farin ging um die Bank herum und stupste mit der Spitze seines Springerstiefels gegen seinen Arm. „Los, bevor sie sich wieder auf die Bank setzt!", lachte er.

„Ach ja, es gab ja einen Plan", grinste Noah und rappelte sich eilig auf, während Debby ebenfalls versuchte, auf die Füße zu kommen. Er packte sie an den Schultern, bevor sie entwischen konnte, und schob sie auf das Skateboard zu. Mit dem Fuß flippte er es auf den Steinboden und richtete es aus, während Debby ihre Muskeln anspannte, um sich zu wehren. Dann aber trat Noah nah an sie heran, schlang seine Arme um sie, und ihr angespannter Körper half ihm nur dabei, sie hochzuheben.

„Noah, lass mich runter!", lachte sie, aber Noah machte einen Schritt vor und stellte sie langsam auf dem Board ab. Es rollte leicht unter ihren Füßen, als sie es berührte, blieb dann aber liegen, als sie mit ihrem ganzen Gewicht draufstand.

Farin trat an ihre andere Seite und hielt ihr die Hand hin. Debby ergriff sie, während Noah seine Umarmung löste.

„Stell dich mal ein bisschen breiter hin", sagte er und ging in die Hocke. Er umfasste ihren Knöchel. „Locker lassen", sagte er.

„Ich stehe auf einem rollenden Ungetüm!", lachte Debby, versuchte dann aber, ihren Fuß locker zu lassen. Noah platzierte den rechten Fuß weiter vorn, den linken weiter hinten. Er richtete sich wieder auf und hielt Debby dann ebenfalls eine Hand hin.

„Jetzt einfach stehen", grinste er, und Farin und er gingen los. Ein wenig ruckelnd setzte das Board sich in Bewegung. „Geh ein bisschen in die Knie. Und wenn du lenken willst, lehnst du dich entweder zu mir oder zu Farin."

Ganz langsam rollte sie vorwärts. Sie hatte das Gefühl, dass das Board jeden Moment unter ihren Füßen wegrutschten würde. Das Deck schaukelte nach rechts und links, sobald sie sich nur ein bisschen bewegte, aber mit jedem Schritt Noahs und Farins fühlte sie sich ein wenig sicherer. Sie ging in die Knie und lehnte sich zaghaft nach vorn, in Noahs Richtung. Das Board beschrieb eine weite Kurve unter ihr und Debby spürte Freude in ihrem Bauch kribbeln. Sie lehnte sich weiter nach vorn und die Kurve wurde deutlicher spürbar, während das Board noch immer sicher unter ihren Füßen dahinrollte.

„Sehr gut, noch mal in die andere Richtung", lachte Noah und Debby lehnte sich nach hinten, wo Farin ihr mit seinem festen Griff Halt gab. Sie beschrieben eine sanfte Kurve nach rechts, bis sie die Wiese erreichten. Ein breites Grinsen verzog Debbys Lippen und ihr Herz hüpfte vor Freude, und nicht mehr nur dank der Aufregung. Mit einem großen Schritt stieg sie vom Board und ließ Farins und Noahs Hände los.

„Gut gemacht", grinste Noah und Debby lachte stolz. Das hatte mehr Spaß gemacht, als sie erwartet hatte. „Du wirst noch eine richtige Profi-Skaterin. Ich spür das."

Farin schüttelte lachend den Kopf.

„Was? Glaubst du nicht daran?", grinste sie und verschränkte mit einem Grinsen auf den Lippen die Arme vor der Brust.

„Doch, auf jeden Fall", sagte Farin. „Ich schenk dir dann ein Skateboard zum Geburtstag."

„Bis dahin ist aber noch etwas hin", meinte sie.

„Du kriegst mein altes", sagte Noah, drehte das Board mit dem Fuß und sprang schwungvoll auf, um eine Runde zu drehen.

„Schläfst du heute eigentlich bei mir?", fragte Farin, als sie mit dem letzten Bus zum Campus zurückfuhren. Außer ihnen waren nur zwei weitere Menschen im Bus, die es sich im vorderen Teil gemütlich gemacht hatten, während Debby, Noah und Farin wieder die hinteren Sitze in Beschlag genommen hatten. Schwache Deckenlampen beleuchteten den Bus, in dem noch die stickige Hitze des Tages steckte.

„Das war mein Plan", lächelte sie und verschränkte ihre Finger mit Farins. Sie lehnte sich gegen ihn und ließ ihren Blick zu Noah wandern, der ihre ineinander verschränkten Finger sah und die Pfeffi-Flasche aufdrehte, um sich einen Schluck zu genehmigen. Von Farin war sie überrascht: Sie hatte das Gefühl, dass er weniger getrunken hatte. Vielleicht hatte er sich ihretwegen zurückgehalten, aber sogar das wäre ein Verhalten, das es früher nicht gegeben hatte.

Noah hingegen schien sich seit ihrem letzten Zusammentreffen nicht verändert zu haben – er war betrunken und hing ziemlich fertig auf seinem Sitz. Krusten an seinen Armen und Blutflecke auf seinem weißen Tank-Top erzählten vom Verlust seines Gleichgewichtssinns, der ihn nicht vom Skaten abgehalten hatte.


Sie liefen gemeinsam über den verlassenen Campus und verabschiedeten sich erst im Hausflur voneinander. Sie blieben im Erdgeschoss vor der Tür mit der Aufschrift Brücke 6 stehen.

„Wir sehen uns", sagte Farin und zog Noah in eine Umarmung. Debby trat als nächstes an ihn heran.

„Und wir sehen uns jetzt sicher öfter", grinste sie und legte ihre Arme um Noah. Er war ja ein netter Kerl, mit dem sie lachen und Spaß haben konnte – solange ihr Gefühl sie diesmal trog. Hoffentlich war wirklich alles so harmonisch, wie es heute den Anschein gehabt hatte. Hoffentlich zog er Farin nicht tiefer in die Drogen.

„Glaub ich auch", meinte Noah. Er löste sich mit einem betrunkenen Grinsen und tastete seine Hosentaschen nach seinem Schlüssel ab. Während Farin und Debby die Treppe ansteuerten, schob er ihn schwungvoll ins Schlüsselloch und rollte das Skateboard in die Wohnung. Das Geräusch der schmutzigen Rollen auf dem Laminat zerriss die Stille, aber Noah hob unbeeindruckt den Kasten vom Boden und rammte ihn mit einem lauten Rumpeln und Klirren der leeren Flaschen gegen den Türrahmen, als er seinem Board folgte.

Debby presste die Zähne aufeinander und hoffte, dass niemand wach geworden war. Noahs Verhalten sorgte dafür, dass sie sich unwohl fühlte. Ein bisschen Rücksicht nehmen war nicht zu viel verlangt, oder?

In der Brücke 8 wurden sie von Stimmen und Musik aus dem Fernseher empfangen, darüber Lachen und dem Brutzeln von etwas, das auf dem Herd briet. Warmes Licht stellte sich der Nacht entgegen, die von draußen an die großen Fenster klopfte.

„Hallo", rief Farin, nachdem er seine Springerstiefel abgestreift hatte. Debby trat hinter ihm aus dem Schatten des Flurs und erblickte zuerst einen dunkelblonden Hinterkopf auf der Couch. Der Typ schaute einen Film mit Ärzten in weißen Kitteln, die durch einen hellen Krankenhausflur liefen und Englisch sprachen. In seiner Hand hatte er eine Bierflasche, aus der er einen Schluck trank, ehe er die Hand hob und winkte, ohne sich umzudrehen. In der Küche waren zwei junge Frauen am Kochen, die sich ihnen jetzt zuwandten.

Die eine von ihnen hatte braune Locken und dunkle Augen, die sich sanft in ihren olivfarbenen Teint schmiegten. Auf ihrer Nase saß eine schwarze Brille und das bunte Oberteil ließ ihre Jogginghose irgendwie elegant aussehen. „Hallo, Farin!", grinste sie.

Die andere trug das blonde Haar kurz rasiert. Blaue Augen leuchteten über Sommersprossen, als sie ihnen ein Lächeln zuwarf, während sie die brutzelnden Pattys in der Pfanne wendete.

„Hallo", grüßte Debby in die Runde und setzte ebenfalls ein Lächeln auf.

„Das ist meine Freundin Debby", stellte Farin sie vor und die Braunhaarige wischte ihre Hände an dem grauen Stoff ihrer Hose ab, ehe sie Debby eine reichte.

„Ich bin Dilara", stellte sie sich vor, während Debby die Finger um ihre kräftige Hand schloss.

„Hi, ich bin Karina", rief die junge Frau in der Küche und winkte ihr zu. Sie steckte in einem lockeren T-Shirt und einer kurzen Hose.

„Und das ist Elias", sagte Farin und deutete auf den Biertrinker, der daraufhin den Kopf drehte und Debby grinsend zunickte.

„Willkommen", sagte er.

„Danke, freut mich", lächelte Debby und blieb neben Farin stehen, während Dilara zurück in die Küche schlenderte. Farin folgte ihr und warf über Karinas Schulter einen Blick auf das Essen.

„Du warst im Ausland, stimmt's?", fragt Dilara, als Debby ihm folgte. Sie lehnte sich gegen die Arbeitsplatte und ihr freundlicher Blick sorgte dafür, dass Debby sich wohlfühlte.

„Ja, genau", erwiderte sie und erzählte in wenigen Worten von ihrem Aufenthalt in Ungarn.


„Endlich allein", grinste Farin, als er und Debby wenig später zusammen im Bett lagen. Debby lag an seiner Brust und streichelte seinen Bauch, während er seine Finger sanft an ihrer Seite bewegte. Den anderen Arm hatte er hinter dem Kopf verschränkt und sah zufrieden aus.

„Was machen wir jetzt noch?", fragte Debby und legte den Kopf in den Nacken, um ihm in die Augen schauen zu können. Sie fühlte sich geborgen in seinem Arm. Angekommen. Zuhause. Es fühlte sich so gut an, endlich wieder bei ihm zu sein.

„Da fällt mir einiges ein", grinste Farin und zog die Hand hinter seinem Kopf hervor, um sie an ihre Wange zu legen. Sie streichelte ihn weiter, während sie einander küssten. Bald schob sie ihre Hand unter sein T-Shirt und spürte, was ihr vorhin schon aufgefallen war: Farin hatte zugenommen. Seine Rippen stachen nicht mehr aus seiner Haut hervor, wenn sie mit den Fingern darüberstrich. Er hatte sogar den Ansatz eines Bauchs bekommen. Das warme Gefühl in ihrem Herzen wurde noch ein wenig wohliger. Es tat so gut zu spüren, dass es Farin besser ging. Sie ermahnte die leise Stimme in ihrem Inneren zum Schweigen, die sie daran erinnerte, wie viel Zeit er mit Noah verbrachte. Wie es letztes Mal geendet hatte.

Es ging ihm gut, oder? Das spürte sie deutlich. Also konnte Noah keinen so schlechten Einfluss haben.

Die Gedanken kamen zurück, als sie nackt nebeneinander lagen und Farins gleichmäßiger Atem von den leisen Geräuschen des Fernsehers aus dem Nebenraum untermalt wurde. Durch das geöffnete Fenster drangen leise Stimmen herein. In der Ferne wummerten Bässe, zwischendurch raste ein Auto die Straße hinunter und das Brüllen des Motors verlor sich in der Ferne. Erneut versuchte Debby, ihre Sorgen zum Schweigen zu bringen, aber vertreiben ließen sie sich nicht. Sie schmiegte sich enger an Farin und dachte an die Sterne, die irgendwo weit über ihnen den Himmel erhellten. Die Sterne, die schon bei ihrem ersten Zusammentreffen dort gewesen waren und noch lange nach ihnen dort verweilen würden.


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