1.1

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Der Mann der im Schatten der Häuser stand sah die Postkutsche als Erster, die von Rednor herüber gekommen war.
Seine Braut sollte darinnen sitzen. - Seine Braut.
Vier Wochen Wartezeit nur, ganz wie bestellt. Das Telegramm von Mr. Lippton war geradezu übergeflossen vor Lobgesängen auf die feine, starke und gut gebaute junge Frau, die er bekommen würde. Keine Schönheit zwar, doch kräftig, gebärfähig und eine gute Köchin, wie er ihm nochmals versichert hatte.
Aber schwanger. Sein Bruder hatte ihn nach der Nachricht, die er ihm verkündet hatte kurz schweigend angesehen und seine Abbygail hatte die Brauen hochgezogen.
„Du weißt also gar nicht woher sie kommt?", hatte sie ihn besorgt gefragt. „England.", hatte er gesagt. Die Brauen seines Bruders waren noch höher gezuckt, als die seiner Frau. Doch Abbygail hatte nur noch ergeben die Hände gefaltete und schwach genickt.
„Das ist noch viel weiter fort als der Osten, jenseits des Ozeans. Na ja, sie wird demnach wohl zunächst unsicher sein und große Angst haben, Grey-Wolf.
Behandle sie bitte freundlich und ... sei behutsam und vorsichtig mit ihr, vor allem wenn sie bereits schwanger ist.", bat sie ihn schlicht.
Das war das Gute an seiner der Frau seines Bruders. Sie machte einem nicht sehr oft Vorwürfe, nicht so wie Black Raven, der ihm nachher zum Haus hinaus gefolgt war und ihn gefragt hatte ob er vielleicht von bösen Geistern besessen war. „Eine Frau die nicht verheiratet schwanger ist, Grey Wolf. Sie schicken dir eine Hure.", murrte er düster.
„Selbst wenn, sie wird hier kaum Gelegenheit haben andere Männer zu umgarnen und ich habe genug Geld, um ihre Wünsche zu erfüllen... dank dir, Bruder.", hob er gleichgültig die Schultern.
„Du weißt dass dir noch viel mehr als nur das gehört, gut die Hälfte von allem hier, Bruder. Ich hab noch mehr Geld für dich, Wolf..."
„Doch das brauche ich nicht, Black-Raven. Dieser Krieger ist sehr gut in der Lage für eine Frau zu sorgen. Und wenn sie schon ein Kind trägt, dann ist sie zumindest nicht zu alt dazu eines zu bekommen. Nicht jeder hat das Glück, das dieses Heiratsinstitut ihnen einen Schatz wie deine Abbygail schickt. Dick Gausepp, der Schankwirt aus Sleepy Eye hat neulich doch eine vierzigjährige, knerbelige alte Matrone erhalten, die im nun ständig die Ohren volljammert und ihm ganz sicher keine Kinder mehr schenken wird. Und sie liegt auch nicht bei ihm, wie man hört. Ich habe dies ausdrücklich in dem Vertrag erwähnt, dass sie dazu bereit sein muss.", gab er sich zufrieden. „Ja, doch schwanger kann auch hinderlich sein, was das angeht. Abbygail konnte ich doch kaum anfassen, weil sie so empfindlich war, als sie klein Willy in sich trug. Sie hat schnell geblutet, also musste ich auf die körperlichen Genüsse verzichten. Und diese Fahrt von New-York hierher war lang und sicher anstrengend.
Wenn du sofort deine Forderungen an sie stellst könnte sie ihr Kind leicht verlieren, denkt Abbygail. Na ja, es sei denn, genau das ist dein Plan..."
„Das Kind meiner Skwah wird mein Kind sein, wird es an meinem Feuer geboren. Du weißt das die Cheyenne vieles nicht so seltsam sehen, wie ihr Weißen es tut, Black Raven."
„Und doch wird auch deine Frau eine Weiße sein, also gib ein wenig nach und nimm Rücksicht. Abbygail hat Recht.
Sie hatte wirklich große Angst vor mir, als sie vor Jahren hier ankam. Und wenn diese Frau nicht von der leichten Sorte ist, wird auch sie sicher zunächst Angst haben."
„Angst ist nicht wichtig. Sie wird meine Frau sein, sie wird die Angst überwinden und mir Söhne schenken, mein Haus versorgen, so wie Abbygail dir deines versorgt. Sie wird für mich kochen. Sie ist eine gute Köchin, hat Mr. Lippton gesagt."
„Mr. Lippton hat ziemlich viel behauptet. Und zu Abby hat er gesagt ich züchte auch noch Pferde, nur damit sie mich nimmt!", schnaubte Rave seinen Bruder abfällig an.
Der wandte sich allerdings nur wortlos ab und ritt zur Stadt, nur um nun hier zu stehen und auf seine Braut zu warten. Abbygail hatte ihn natürlich wieder dazu gezwungen ein Hemd zu tragen, doch seine Fransenhose ließ er sich heute nicht verbieten und auch nicht seine Feder im Haar. Allerdings hatte er um ein kleines Zugeständnis zu machen die langen Haare wieder zu einem Schopf zusammengebunden, schließlich wollte er seine Skwah nicht sogleich verschrecken, dass sie umgehend zurück in die Kutsche stieg und weiter fuhr.

Die Kutsche hielt in einem Wirbel aus Staub. Die Türen gingen auf und einige Leute kamen eher grünlich, statt rosig aussehend herausgetaumelt. Einige ältere Damen und Herren und zuletzt eine junge Frau mit Strohut und dunkelblauen, eleganten Kleidern. Sie hatte eine große gebundene dunkelblaue Schleife am dunkelblauen Reiseumhang und klammerte sich haltsuchend an ein dickes Bündel in ihren Armen.

So von vorne gesehen sah sie kein Bisschen schwanger aus, aber die Brust unter dem Mieder war doch recht füllig und üppig, so wie er es gerne mochte. Er grinste sogleich zufrieden, auch wenn sie im Ganzen tatsächlich eher unscheinbar aussah. Ihr Gesicht war ziemlich bleich, ihr Kinn vielleicht ein wenig zu spitz und nichtssagend, ihre Miene eher ausdruckslos doch ihre lebhaften Augen streiften suchend umher.

Nun drehte sie sich auch noch um. So erhaschte er einen weiteren Blick auf den dunkelblonden Haarschopf, den sie im Nacken zu einem Knoten geschlungen trug. „Verzeihung Sir!", hielt sie einen Cowboy auf, der gerade in den Saloon hatte gehen wollen und sie nun skeptisch mussterte. „Ma'm?"
„Ich suche Mr. Bainbright, Sir.", sagte sie fest und entschieden zu dem leicht taumenden Mann, der sie nur verwundert anglotzte.

„Ja? Was will denn so eine weiße, anständige Frau wie du von dem Indianer? Der hat doch schon ein Weib...", hörte Grey-Wolf den Cowboy knurren.
„Verzeihung...?", fragte das Mädchen den Cowboy nun doch leicht entsetzt klingend.
Zeit einzuschreiten, fand Grey Wolf und trat hinaus in den grellen Sonnenschein. „Melissa Armittage?", fragte er die nun leicht atemlos scheinende Frau freundlich. Abbygail hatte mit ihm die Anrede geübt damit sein Akzent nicht so stark durchbrach und er sich auch nicht zu knurrig anhörte.

Die junge Frau drehte sich, noch immer um Fassung ringend, zu ihm um und sah ihn erst verwirrt und dann ziemlich reserviert an.
„Mr... Bainbright?", fragte sie ihn leise, beinahe würgend.
„Ja, Melissa. Im übrigen meint Cody Bings hier meinen Bruder mit dem Indianer, der schon längst verheiratet ist.", spottete er und bot Melissa seinen Arm an. Ebenfalls eine Geste die Abbygail ihn gezwungen hatte zu erlernen.

Sie meinte das sei höflicher und käme besser bei den Frauen an, statt sie am Arm zu packen und einfach fortzuzerren, so wie sein Bruder es einst mit ihr getan hatte.
Die braunen Augen der jungen Frau, welche die Farbe reifer Haselnüsse hatten, sahen jedoch nur erst erstaunt, dann aber begreifend und schließlich erleichtert zu ihm hoch. „Oh... Ich dachte schon...", flüsterte sie tief errötend und lächelte dann schüchtern zu ihm hoch. Grey Wolf gefiel ihre Art.
Ja, sie sah vielleicht nicht ganz so schön aus, so wie Abbygail oder Milly Hargraves, war eher klein und unscheinbar, mit den fast schon Aschfarbenen Haaren und den dunklen Sachen, die sie trug. Ihr Mund war etwas zu breit für ihr schmales Gesicht, doch ihr Blick war fest und klar und Angst schien sie gerade auch nicht vor ihm zu haben... gut.
„Mein Name ist Grey-Wolf. Doch sicher werden wir bald noch einfallsreichere Namen von den Städtern hören. Sie nennen mich sehr oft Halbblut... oder aber auch Indianer. Nun ja, ich lebe meistens wie ein solcher. Ich hoffe du weißt das, Melissa und Mr. Lippton hat dich darüber informiert, dass ich kein reiner Weißer bin?", fragte er sie mit einer gewissen Schärfe in der Stimme.

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